Das iPhone 13 im Test: Spitzenreiter, aber nicht in jeder Sportart

von Mandi 19.05.2022

Apple bricht jährlich Verkaufsrekorde, und das ist auch mit dem iPhone 13 nicht anders. Was hat dieses Gerät an sich? Das klären wir im Test!

Das iPhone 13 wurde uns freundlicherweise von A1 für diesen Testbericht zur Verfügung gestellt. Wir bedanken uns für die Möglichkeit, dieses Gerät zu testen. Bei A1 ist das Smartphone im Online-Shop erhältlich!

Apple selbst wirbt beim iPhone 13 mit mehreren Punkten. Dazu gehören unter anderem das überarbeitete Kamera-Modul (jetzt diagonal angeordnet!), die erweiterte Robustheit des Handys, aber auch der performante A15-Chip. Zudem gibt es einen OLED-Screen, eine längere Akkulaufzeit – bis zu 2,5 Stunden länger als noch beim iPhone 12 – und einen starken Wasserschutz. Grund genug, diese Aussagen mal unter die Lupe zu nehmen! Bevor wir das aber tun können, müssen wir ganz am Anfang starten.

Über das iPhone 13

Beim Auspacken fiel mir persönlich auf, dass das iPhone 13 nicht ganz so riesig ist wie die aktuelle Smartphone-Konkurrenz. Nicht nur das, auch das Gewicht ist gefühlt geringer als bei allen anderen Testgeräten der letzten Monate. Das macht aber die Haptik um nichts weniger wertig: Die verbauten Materialien (Glas vorne und hinten, mittendrin ein Rahmen aus farblich abgestimmtem Aluminium) sorgen für ein gutes Gefühl in eurer Hand. Dazu kommt, dass das Smartphone nicht sehr breit ist, es passt also sehr gut auch in kleinere Hände. Für Minimalist:innen wäre dann die iPhone mini-Serie zu empfehlen, aber auch das reguläre Handy passt sehr gut. Eine angenehme Abwechslung im Vergleich zu den sonstigen Flaggschiff-Geräten des Jahres 2022!

Das Gerät ist übrigens baugleich mit der Pro-Serie, was die Abmessungen angeht. An der linken Kante befindet sich wie üblich die Lautstärkeregelung (zwei getrennte Tasten), der physische Stummschalter und weiter unten der SIM-Schacht. Rechts wiederum ist der längliche Standby-Button angebracht, und die Oberkante ist frei von jeglicher Unterbrechung. Die Unterkante beherbergt den Lightning-Connector, das Hauptmikrofon und einen Lautsprecher. Mehr gibt es da nicht zu sagen! An der Front ist das Display durch eine kleine Stirn unterbrochen, in der sich sowohl die Frontkamera als auch der Umgebungslichtsensor und die Hardware für Face ID verbirgt. Hinten ist dann die quadratisch gehaltene Kamera-Insel verbaut, die den Platz für zwei Objektive und den TrueTone-Blitz schafft.

Alle Farben des iPhone 13.

Der erste Eindruck

Die Erstkonfiguration des iPhone 13 gestaltet sich als äußerst angenehm, vor allem dann, wenn ihr bereits über ein Apple-Gerät verfügt. Denn ist dieses in der Nähe, werdet ihr sogleich gefragt, ob ihr das Gerät als neues Smartphone konfigurieren wollt. Nach wenigen Tipps habt ihr schon eure Apple ID, die Netzwerke und mehr überspielt. Auf Wunsch könnt ihr auch die aktuellste Sicherung aus der iCloud wiederherstellen, und wenn ihr diesen Prozess anstoßt, gilt es einfach nur noch, den Download abzuwarten. Danach habt ihr den Stand eures aktuellen Gerätes schon auf dem neuen Smartphone und könnt sofort loslegen! Kommt ihr ohne Apple-Gerät zur Konfiguration, müsst ihr nur die WLAN-Daten und Apple ID-Zugangsdaten manuell eintippen, euer Start dauert dann nur geringfügig länger.

Bevor wir so richtig in die Vollen gehen, haben wir uns dann ein wenig die alten Apps unserer Sicherung angesehen. Dazu gehörte etwa das Spiel Two Dots, das schon ein paar Jahre auf dem Buckel hat, aber vom Studio dahinter immer noch Updates bekommt. Hier wurde dann die sogenannte Taptic Engine aktiv, die für die Vibration des iPhone 13 verantwortlich ist. Das ist ein angenehmes Vibrieren, das in vielerlei Variationen auftreten kann – perfekt für Spiele und haptisches Feedback! Von der Finesse her würde ich den Motor irgendwo zwischen den Joy-Cons der Nintendo Switch und dem DualSense-Controller der PlayStation 5 einordnen. Auf jeden Fall ist das hochwertig geraten, und da ihr das vermutlich täglich spüren werdet, erweitert so etwas euer Erlebnis mit dem Smartphone enorm!

Das iPhone 13 in der Praxis

Legen wir los. Natürlich unterzogen wir auch das iPhone 13 unserer üblichen Test-Suite von Spielen. Doch weder Pinguininsel, Dream League Soccer 2022, Rocket League Sideswipe noch Mario Kart Tour brachten das Gerät nennenswert ins Schwitzen. Ohne jeden Ruckler und ohne jede Problematik hat das Produkt sämtliche Apps dargestellt, hier erreicht das Apple-Smartphone also die volle Punktzahl. Das brachte mich dann auf die Idee, ein wenig weiter zu gehen. Also wurden flugs Pixelmator und Photoshop Express installiert, um zu sehen, wie sich das Gerät bei der Bildbearbeitung schlägt. Eigentlich sollte man meinen, dass Maskierungen und Effekte das Handy ein wenig fordern würden.

Doch weder bei der Fotobearbeitung noch beim allfälligen Videoschnitt leistete sich das Smartphone jemals einen Schnitzer. Alles läuft pfeilschnell dahin, egal, ob ihr nun grafisch anspruchsvolle Spiele wie Genshin Impact oder Wild Rift spielt, ob ihr die CPU mit Kalkulationen fordert oder aber den Speicherplatz des Handys in Anspruch nehmt. Im Testzeitraum gab es keine einzige Situation, wo wir auf etwas über Gebühr warten mussten oder es zu Abstürzen kam. Die im Mai 2022 aktuelle iOS-Version 15.4.1 scheint bereits sehr ausgereift zu sein, und die Gestensteuerung funktionierte zu jeder Zeit perfekt. Der Vollständigkeit halber: Apples Gesichtserkennung namens Face ID auf dem iPhone 13 funktioniert ebenfalls rasch und sicher, da gibt es absolut nichts zu meckern!

Was sonst noch auffällt

Mir ist schon klar: Längst nicht alle spielen Spiele wie ich, und auch die Schnittmenge zu Creators, die Fotos und Videos bearbeiten, ist gering. Also gehen wir zu den Daten über, die das iPhone 13 für Normalnutzer:innen bringt. Der wohl wichtigste Punkt, die Performance, ist bereits abgehakt – dieses Smartphone ist mit Abstand das schnellste, das ich bis jetzt zum Testen bekommen hatte. Das wird auch durch Geekbench 5-Punktzahlen unterstrichen, mit 1685 (single), 4501 (multi) und 11222 Punkten (Metal) setzt sich das Handy an die Spitze aller Smartphones. Geht man nach den offiziellen Zahlen, ist wohl nur die Pro-Serie der Apple-Phones stärker, aber in Wahrheit auch nur unwesentlich.

Genauso unwesentlich ist die Wärmeentwicklung des Geräts: Selbst nach längerer Spieldauer ist der Rücken des iPhone 13 gerade mal handwarm. Das kenne ich vom Mitbewerb anders – manche Geräte werden da geradezu heiß, wenn sie länger gefordert werden. Apple hat hier einen guten Spagat geschlagen, bei normaler Nutzung bleibt das Produkt jederzeit angenehm kühl. Genauso darf ich bestätigen, dass die Akkuleistung gestiegen ist. Egal, was ich im Testzeitraum mit dem Smartphone angestellt hatte, ich kam jederzeit durch den Tag, ohne die Helligkeit auf ein niedriges Niveau zu setzen. AR-Apps, Spiele, aber auch der Büroalltag wurden allesamt problemlos überwunden, und das macht Spaß, wenn Leistung auf Ausdauer trifft.

Die Kameras des iPhone 13

Ob sich diese Lorbeeren auch beim Kameramodul halten können? Es kommt darauf an, was ihr genau möchtet. Makro-Fotos sind leider nur mit der Pro-Serie möglich, denn im iPhone 13 gibt es rein eine Weitwinkel- und eine Ultraweitwinkel-Kamera. Ein Teleobjektiv gibt es nicht, die anderswo als Hauptkamera fungiert. Das soll dem Spaß aber keinen Abbruch tun: Beide Linsen sind erstaunlich lichtstark und reduzieren das Bildrauschen bei wenig Licht. Dieser Umstand führt dazu, dass ihr den dedizierten Nachtmodus seltener benötigt. Aktiviert ihr diesen aber, könnt ihr selbst bei fast vollständiger Dunkelheit vorzeigbare Fotos schießen. Das macht dieses Smartphone zu einem echten Allrounder, selbst, wenn die Kameras der Pro-Variante noch besser sein sollen.

Selbst Gegenlicht stellt dieses Produkt vor kaum eine Herausforderung, da bemerkt man einfach, wie gut die verbaute Hardware ist. Eine besondere Stärke der iPhone-Kameras war zudem schon immer die Videofunktion. Da verwundert es nicht, dass sich diese Tradition auch beim neuesten Gerät fortsetzt. Der Mix aus optischer Bildstabilisierung, dem starken Chip und der guten Software zur automatischen Nachbearbeitung führt so gut wie immer zu starken Resultaten, egal, was ihr anstellt. Auch die Selfie-Kamera löst übrigens mit der gleichen Stärke (12 Megapixel) auf, und der A15-Chip wirkt auch hier im Hintergrund seine Berechnungen. Damit ihr ein wenig mehr Einfluss auf diese Option habt, hat sich Apple etwas einfallen lassen, und zu diesem Punkt kommen wir gleich!

Besonderheiten und Features

Apple bietet nämlich mit dem iPhone 13 sowohl einen Kinomodus, aber auch eine Option, die sich „Fotografische Stile“ nennt. Der Kinomodus fügt automatisch ein kleines Maß an Tiefenschärfe hinzu und verschiebt den Fokus in euren Videos automatisch. Besonders cool: Diese Unschärfe lässt sich auch nachträglich bearbeiten und so anpassen, wie ihr das wollt. Mit den fotografischen Stilen dürft ihr zwischen verschiedenen Modi wechseln, wie etwa Standard, Warm oder Lebendig. Diese Stile verändern die Farbgebung eurer Resultate geringfügig, und ihr dürft hier systemweit eine Einstellung treffen. Das ist der Unterschied zu handelsüblichen Filtern, und natürlich könnt ihr pro Foto diesen Stil im Nachhinein auch wieder verändern.

Das Smartphone unterstützt auch übrigens MagSafe, einen Apple-Standard, der Magnete auf der Rückseite des Geräts nutzt. Damit könnt ihr beispielsweise induktive Ladepads nutzen, aber auch offizielles MagSafe-Zubehör wie Halterungen für das Auto. Bezüglich dem Schnelladen ist das Gerät zwar nicht in der Königsklasse vertreten, aber mit einem Netzteil über 20 Watt oder mehr könnt ihr das Phone in 30 Minuten zur Hälfte laden. Das können andere zwar schneller, aber immerhin ist das etwas! Zu guter Letzt könnt ihr beim iPhone 13 fast schon legendären Software-Support erwarten. Apple bietet mit zumindest fünf Jahren länger Updates als alle anderen Anbieter. Zudem ist das Smartphone nach IP68 staub- und wassergeschützt – also in bis zu 6 Metern Tiefe für bis zu 30 Minuten!

Was gibt es nicht?

Obwohl das Apple-Smartphone echt überall ganz vorne mitspielen kann, gibt es vereinzelte Punkte, die man dem iPhone 13 im Fall des Falles ankreiden könnte. Hardware-Fetischist:innen bemängeln beispielsweise beim Display die Bildwiederholrate von 60 Hertz, das macht die Konkurrenz bereits wesentlich besser. Genauso fehlt bei der Kamera-Insel eine Telekamera, somit seid ihr bei der Zoom-Funktion ziemlich limitiert, und eine Makro-Fähigkeit fehlt dem Smartphone ebenso. Während der Mitbewerb schon mit 55 Watt oder mehr schnellladen kann, limitiert sich Apple künstlich auf weniger als die Hälfte, und beim kabellosen Laden liegt die Grenze sogar bei nur 15 (MagSafe) beziehungsweise 7,5 Watt (Qi). Es ginge also immer noch ein Quäntchen mehr im Jahre 2022!

Sieht man auf das Datenblatt, fühlen sich manche durch den Arbeitsspeicher von gerade mal 4 GB geradezu bedroht. Auch eine 3,5 mm-Klinkenbuchse sucht man vergeblich, damit hat Apple schon vor geraumer Zeit abgeschlossen. Genauso bleibt das Gerät beim Lightning-Anschluss, anstatt wie bei der iPad-Reihe auf USB-C zu wechseln. Das macht natürlich für Apple-Nutzer:innen Sinn, da man bislang verwendete Accessoires und Kabel einfach weiter verwenden kann, Neulinge jedoch beschweren sich darüber, dass der Standard „ignoriert“ wird. Ob all diese Kritikpunkte wirkliche Probleme sind? Meiner Meinung nach nicht: Die gebotene Qualität ist extrem hoch und die Nutzung des iPhone 13 macht in jeder Situation Spaß. Dafür sorgt die verbaute Hardware, der wir uns jetzt widmen.

iPhone 13: Die Technik

Das Smartphone wird vom Apple A15-Chip (2 Performance-Kerne, 4 Stromsparkerne) und 4 GB Arbeitsspeicher befeuert, was für massive Performance sorgt. Auf dem iPhone 13 ist ein 6,1 Zoll großer OLED-Bildschirm verbaut, der mit 2532 x 1170 Pixel (460 ppi) auflöst. Sowohl der P3-Farbraum wie auch HDR werden unterstützt, und der Screen wird bis zu 800 (Normalnutzung) respektive 1200 Nits (HDR) hell. Die Abmessungen des Geräts betragen 146,7 x 71,5 x 7,65 mm bei einem Gewicht von grade mal 173 Gramm – das ist dem Aluminiumrahmen geschuldet. Das Zwei-Kamera-System des Apple-Handys besteht aus einem Weitwinkel- und einem Ultraweitwinkelobjektiv (jeweils 12 MP), und die TrueDepth-Frontkamera (ebenfalls 12 MP) macht den Face ID-Entsperrmechanismus erst möglich.

Der Akku fasst etwa 3.220 mAh, was im Vergleich etwas wenig wirkt. Doch dank der Effizienz der Apple-Hardware erwarten uns bis zu 19 Stunden durchgehende Videowiedergabe beziehungsweise zwei Stunden mehr Alltagsnutzung als noch beim iPhone 12. Das Smartphone unterstützt den 5G-Mobilfunkstandard, ist fingerabdruckabweisend und ist nach IP68 staub- und wassergeschützt. Dazu kommt, dass Apple an der Front ein Glas namens Ceramic Shield verbaut hat, das nicht nur kratzresistenter sein soll, sondern laut Apple „mehr aushält als jedes andere Smartphone-Glas“. Wir haben diese Aussage nicht auf Gedeih und Verderb getestet, allerdings konnten wir unser iPhone 13-Testgerät nach dem Testzeitraum ohne jeden Kratzer an A1 zurückschicken.

Ganz starkes Gerät für die meisten von uns

Das iPhone 13 ist so etwas wie die Standard-Ausführung von Apple. Während das mini die gleiche Hardware in kleinerer Form (und um 100 Euro günstiger) bietet, bekommt man mit den Pro-Ausführungen ein besseres Display, stärkere Kameras und bessere Materialien. Das bringt dieses Smartphone in eine seltsame Lage – einerseits ist es ein sehr gutes Gerät, andererseits wird es von der hauseigenen Konkurrenz am stärksten drangsaliert. Im Vergleich zum Mitbewerb gibt es allerdings nichts zu bemängeln: Die allgemeine Performance im Alltag ist top, die Foto-Resultate gehören zu den besten, die Verarbeitungsqualität sucht ihresgleichen wie auch die Haptik und die geringe Wärmeentwicklung – aber auch die jahrelange Versorgung mit Software-Updates ist grandios.

Doch für den Preis von 899 Euro aufwärts muss man schon darauf hinweisen, dass manche Dinge nicht so gut sind, wie sie es sein könnten. Beim Display ist man mittlerweile 90 oder mehr Hertz gewöhnt, und auch beim Schnellladen gibt es anderswo teils dramatische Verbesserungen zu beobachten. Ob das euch betrifft oder weh tut, könnt nur ihr selbst entscheiden! Es gibt so gut wie keine Schwächen, und wer ein kleineres Gerät möchte beziehungsweise ein noch stärkeres Kamera-System, für den hat Apple die mini– beziehungsweise die Pro-Ausführung parat. Unter dem Strich ist dieses Smartphone ein ganz starkes Gerät geworden, das die allermeisten Dinge für die allermeisten Nutzer:innen richtig macht. Das iPhone 13 macht im Alltag einfach Spaß, und das ist für so ein Gerät einfach perfekt!

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