Der Gloring im Test: Ist der Smart Ring der nächste Gesundheitstrend?

von Mandi 15.04.2024

Der gleichnamige Hersteller bezeichnet seinen Gloring als den besten Smart Ring, den man finden kann. Gut, denn wir haben ihn getestet!

Warum überhaupt ein smarter Ring?

Beginnen wir das Review zunächst einmal mit einem kleinen Exkurs. Wir alle wissen: Intelligente Uhren haben in den letzten Jahren weltweit einen enormen Popularitätsschub erfahren. Diese kleinen, eleganten Geräte sind nicht mehr auf die reine Zeitmessung beschränkt. Sie haben sich weiterentwickelt und bieten nun eine Reihe von Funktionen wie Gesundheitsüberwachung und diskrete Benachrichtigungen. Gleichzeitig sind sie alles miteinander doch eines, und zwar zu einem gewissen Maße auffällig. So richtig dezent sieht keine Watch aus, und nicht allen möglichen Kund:innen gefällt das.

Die Branche und Trendsetter erwarten, dass intelligente Ringe der nächste große Trend unter den Wearables werden. Ihre Vielseitigkeit, ihr schlankes Design und ihre nahtlose Integration in den Alltag machen sie zu einem unbestreitbaren Trendsetter, der herkömmliche Uhren und sperrige Wearables ablöst. Diese tragbaren Schmuckstücke sind ein Beweis für die Verschmelzung von Technologie und Stil. Sie eignen sich für jeden Anlass und sind ein persönliches Modestatement. Wer sich davon also angesprochen fühlt, kann sich also für einen smarten Ring erwärmen. Schön, dass Gloring SRL uns einen zu Testzwecken zugesendet hat – vielen Dank an dieser Stelle!

Über den Gloring

Das italienische Unternehmen hat einen Smart Ring im Angebot, und mit dem Gloring nichts weniger als unsere Wellness-Zukunft im Auge. Was macht so ein Ring, ganz ohne Display und sonstige Interaktion? Dieser bequeme Gesundheitsring schmiegt sich an euren Finger an und fällt dann eigentlich gar nicht mehr auf. Er wird dank Titangehäuse als ultraleicht bezeichnet und soll eine Vielzahl von genauen Daten an euer Smartphone liefern. Dazu zählen etwa Schlafüberwachung, Hauttemperatur, Blutsauerstoffgehalt, Herzfrequenz samt Herzfrequenzvariabilität für ein kristallklares Bild eurer allgemeinen Gesundheit.

Das Herzstück dieses Rings ist natürlich einerseits euer Smartphone und andererseits die Gloring-App, die es im Apple App Store und für Android-Geräte gibt. Dort werden all eure gesammelten Daten gesammelt, aufbewahrt und euch zudem übersichtlich aufbereitet. Eine Anbindung an Apple Health ist schon jetzt möglich, im Juni 2024 kommen Google Fit und Samsung Health dazu. Durch regelmäßige Synchronisation mit der App habt ihr dann einen schönen Überblick über euren eigenen Gesundheitszustand, und zwar so, dass es im Alltag nicht auffällt. Das klingt alles richtig cool, also schauen wir uns den Ring doch einmal genauer an!

Etwa doppelt so breit ist er, ansonsten recht unauffällig.

Der erste Eindruck

Der Gloring kommt in einer kleinen Verpackung zu uns, ganz so, wie wir es erwartet hatten. Schließlich ist es ein Ring, nicht wahr? Nach dem Auspacken bemerkt ihr, dass drei Dinge in der Packung enthalten sind. Das eine ist das Produkt selbst, klar. Mitgeliefert ist aber auch noch eine Ladestation für den Smart Ring, und ein etwa 50 cm kurzes Ladekabel, das auf einem herkömmlichen USB-A-Stück endet. Viel mehr gibt es nicht zu sehen, schlussendlich wirkt das Gesamtpaket recht nachhaltig und nicht überladen. Sehr gut, und für alles Weitere benötigt man ohnehin die App des Unternehmens.

Ihr werdet in der Anleitung gebeten, vor dem Gebrauch zunächst einmal euren neuen Gloring auf die mit Strom verbundene Ladestation zu setzen. Hier überrascht der starke Magnet direkt, ohne Kompromisse hält er den Ring fest und lädt ihn recht rasch auf. In unseren Messungen lädt das Produkt alle 15 Minuten etwa 30 % auf, und in knapp unter einer Stunde war er laut App zu 100 % geladen. Gleichzeitig verspricht der Hersteller, dass eine Akkulaufzeit für vier bis sieben Tage halten soll – äußerst angenehm, sollte man sonst nur Geräte gewohnt sein, die man eigentlich täglich aufladen muss.

Legen wir los!

Eine wirkliche Konfiguration oder Ähnliches gibt es bei diesem Produkt nicht, das ist wirklich schön. Denn alles Wichtige und Wissenswerte – welche Farbe, welche Größe soll euer Smart Ring haben? – wird bereits beim Kauf entschieden. Der Gloring ist in Schwarz, Silber und Gold erhältlich und in inneren Durchmessern zwischen 16 und 23 mm zu haben. Übrigens, damit ihr sicher sein könnt, welche Größe ihr benötigt, dafür hat das Unternehmen natürlich einen Leitfaden parat. Das macht eine Anschaffung unkompliziert und die Größe passt dann auch garantiert, sehr durchdacht!

Apropos: In den FAQ der Website wird zwar empfohlen, den Smart Ring am Zeigefinger zu tragen, aber ihr könnt ihn genauso an allen anderen Fingern eurer Hand tragen. Wir haben den Ringfinger gewählt, weil es dort einfach am unauffälligsten aussieht. Während des Ladevorgangs des Gloring, der nicht mal eine Stunde dauerte, haben wir dann die zugehörige App installiert und gestartet. Hier wurde das Produkt auf seiner Ladestation auch gleich gefunden, und die Kopplung per Fingertipp ist ein Kinderspiel. Nicht mal einen Code oder Ähnliches gilt es einzugeben, das ist also absolut keine Hürde.

Der Gloring im Alltag

Und nun geht es ans Eingemachte: Wie schlägt sich der Gloring in der Praxis? Da abgesehen vom wöchentlichen Aufladen niemals eine Interaktion eurerseits mit dem Smart Ring erforderlich ist, verhält sich das Produkt sehr unauffällig. Wenn ihr ihn tragt, misst es eure Daten, so einfach ist das. Aber was misst das Gerät eigentlich genau? In regelmäßigen Abständen werden eure Temperatur, euer Puls, eure Herzfrequenzvariabilität, eure sportliche Aktivität, euer Workout, euer Blutsauerstoff, aber nicht euer Stresslevel gemessen, dies habt ihr (warum auch immer) manuell zu tun. Das Ganze landet dann, wie bereits erwähnt, in der gleichnamigen App, und die gesammelten Daten können dann von euch eingesehen werden.

Der Gloring ist wirklich leicht, so, wie man es von einem Ring erwartet. Er fühlt sich sehr angenehm an, selbst beim wiederholten Ab- und Anstecken gibt es keine unerwünschte Friktion. Dieser Smart Ring ist zudem widerstandsfähig, klar, er ist aus Titan: Begegnungen mit einem Türstock, Reinigungsmitteln, Metallstangen oder sonstigen Kanten tun seinem polierten Design nichts an. Nur recht regelmäßig blitzt es grün beim Finger durch, da wird dann gerade eine Messung durchgeführt. Das passiert auch in der Nacht, das sehr lästig sein kann, wenn eure Hände außerhalb der Decke liegen, und auch, wenn ihr ihn gar nicht tragt. Ob das dank Hautsensor noch besser bzw. dezenter geht? Eine Benachrichtigung bezüglich niedrigem Akkustand kam im Testzeitraum auch nur unzuverlässig auf unser Smartphone an – das ist wohl einem Software-Thema geschuldet, das mit einem Update der Firmware (wir hatten die MOY-IO83-1.1.0) sicher gelöst werden kann.

Im Fokus: Die Sensoren für die Messungen.

Die erneuerte App

Widmen wir uns nun der rundum erneuerten Gloring-App. Sie ist notwendig, damit das Produkt die Daten auf euer Smartphone synchronisieren kann, die App selbst braucht mit etwa 50 MB auch kaum Speicherplatz. Diese App teilt die gesammelten Daten sinnvoll in die Bereiche Aktivität, Workouts, Schlaf, Herzfrequenz, Blutsauerstoff, Herzfrequenzvariabilität, Stresslevel und Menstruationszyklus auf. Da bekommt ihr eine gute Übersicht über alles. Ein eigener Reiter kümmert sich um den Sport und eure Aktivitäten, zeigt euch die gelaufenen Kilometer, die verbrauchten Kalorien und die aktiven Minuten des Tages an. Hier dürft ihr euch Ziele setzen und Rekorde einsehen.

Während ihr App-typisch auch Daten zur Person anpassen, ein Firmware-Update machen und andere Einstellungen vornehmen könnt, gibt es aber auch noch mehr Infos zum Schlaf. Eine Schlafanalyse gibt euch Aufschluss über die Qualität eurer Ruhe, das Verhältnis von leichtem zum Tiefschlaf, eine durchschnittliche Herzfrequenz samt -variabilität, die gemessenen Temperaturen, eure Aktivität während des Schlafs sowie ersichtliche Trends. Der Gloring begleitet euch Tag und Nacht, das ist da echt interessant! Ich finde es cool, dass die App euch bei jedem Reiter einen Vergleich mit anderen Personen im ähnlichen Alter vorschlägt.

Was noch kommen wird

Da stellt man sich irgendwie die Frage: Wozu das Ganze, was ist der nächste Schritt für Gloring? Das Unternehmen beantwortet die Frage gleich selber mit einer eigenen, der Künstlichen Intelligenz gewidmeten Website. Viele verbundene Glorings verfolgen die Gesundheitsdaten ihrer Träger:innen. Da macht es nur Sinn, dass das Unternehmen ein System mit AI entwickelt, um so einen Gloring zu einem echten und wahrhaftigen Gesundheitsassistenten zu machen. Die Einführung wird für das zweite Quartal 2024 erwartet, gegen Ende 2024 soll es dann so richtig rund gehen.

Woher ich das entnehme? Nun, der Hersteller selbst hat eine Roadmap für die Entwicklung veröffentlicht, diese ist online hier zu finden. Sie betrifft vorrangig Weiterentwicklungen der App, so wurde sie im März 2024 komplett überarbeitet und ist auf den jetzigen Iststand gebracht worden. Im Juni 2024 bekommen Google Fit und Samsung Health die gleiche Synchronisation, wie sie jetzt Apple Health bereits bietet, und Ende des Jahres „entfesselt Gloring die volle Kraft der KI“ – was auch immer das heißen mag. Die App selbst ist gratis und wird es auch bleiben, doch ob die KI-Funktionen dann nicht doch ein Abo rechtfertigen werden? Warten wir es ab.

Hier gut zu sehen: Der Magnet fürs Laden.

Der Gloring: Die Technik

Auch, wenn er beim Tragen nicht so aussieht: Im Inneren des Gloring steckt ganz schön viel Technik. Das muss auch so sein, ansonsten wäre er nicht so vielseitig! Vier PPG-Module für die Messungen sind an der Innenseite des Smart Rings angebracht, genauso blicken insgesamt vier Temperatursensoren auf eure Haut. Zudem ist auch ein 3-Achsen-Beschleunigungsmesser integriert sowie ein Bluetooth 5.1-Modul mit niedrigem Stromverbrauch, im Namen der Akkulaufzeit. Sie wird mit vier bis sieben Tagen angegeben, wir erreichten bei Ringgröße 6 etwa drei Tage und Nächte – und in unter einer Stunde ist der Akku des Accessoires auch wieder von Null auf Hundert geladen. Ihr braucht dafür das kurze mitgelieferte Ladekabel – alle anderen führten im Test zu keinem Ladevorgang. Je nach Ringgröße fasst der Ring zwischen 15,5 und 19,5 mAh.

Da der Stromverbrauch und die Datenübertragung minimal sind, verhält sich das ebenso mit den elektromagnetischen Feldern des Produkts. Der Gloring ist daher unbedenklich für alle Personen, auch mit Herzschrittmachern und sonstigen heiklen Anfälligkeiten. Die Messungen des Geräts sind übrigens als sehr genau zu bezeichnen, denn der Hersteller gibt eine nahezu perfekte Übereinstimmung bei der Ruheherzfrequenz (r² = 0,926) und eine außergewöhnlich hohe Genauigkeit bei der Herzfrequenzvariabilität (r² = 0,950) im Vergleich zu einem EKG-Gerät medizinischer Qualität an. Der Ring ist nach IP68-Standard staub- und wasserdicht, funktioniert am besten zwischen 0 und 50 Grad Celsius und ist ab Android 5.0 bzw. iOS 10 nutzbar. Das war’s!

Das Fazit zum Gloring: Eine neue Ära

Für alle, die ihre eigene Gesundheit interessiert, ist dieser Gloring ein sehr sinnvoller und vielseitiger Einstieg in die Welt der Wearables. Sehr dezent und unauffällig verrichtet der Ring seine Dienste und misst die Daten in schönster Regelmäßigkeit, die dann an die App auf eurem Smartphone geschickt werden. Ohne Unterlass wird hier alles aufgezeichnet, und das führt dann zu Punktzahlen respektive Werten, mit denen ihr eure Fitness sowie euren Gesundheitszustand korrekt einordnen könnt. Zudem ist der Ring selbst schön und widerstandsfähig, leicht und hält an die drei Tage lang durch – der Hardware kann man wirklich nichts vorwerfen. Nur das Aufblitzen der Lichtsensoren, das regelmäßig hervordringt, selbst wenn der Ring genau passt oder ihr ihn gar nicht tragt, wirkt vor allem nachts überraschend bis störend.

Abgesehen davon macht das Unternehmen alles richtig. Derzeit bekommt ihr um 189,- Euro einen smarten Ring, der euch alle relevanten Daten zuverlässig liefert und es gibt auch kein Abonnement oder dergleichen. Eine Wohltat im aktuellen Meer der Lockangebote und monatlichen Zahlungen! Zudem ist der Ring derzeit nur der Anfang, denn der Hersteller hat noch einiges in petto. Wenn dann das Accessoire zukünftig auch mit Google Fit und Samsung Health kompatibel ist, die zugehörige KI sinnvolle Ratschläge für die Verbesserung eurer Gesundheit/eures Wohlbefindens gibt UND das nichts monatlich kostet, könnt ihr der unten stehenden Wertung noch einen ganzen Punkt hinzufügen. Ich persönlich bin gespannt, was da noch alles mit Geräten wie dem Gloring möglich sein wird!

Wertung: 8.0 Pixel

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Koko

Sehr cooler und hilfreicher Beitrag, vielen Dank!