Fast & Furious 8 “The Fate of the Furious” – Kinokritik
Fast & Furious ist eine dieser Filmreihen, die die Frage aufwerfen, welche eigentlich die Serien mit den meisten Sequels sind. Doch mit dem nun achten Eintrag kratzt Dominic Toretto und seine rasante Rasselbande nicht mal annähernd an der Spitze. Da tummeln sich nämlich Typen wie Freddy Krüger oder James Bond. Und wie diese SerientäterInnen, so haben auch Vin Diesels Benzinbrüder und -Schwestern ihre Hochs und Tiefs. Ob es sich bei Fast & Furious 8 um ein Biest auf vier Rädern, oder doch eher um eine Massenkarambolage handelt, lest ihr in meinem Review.
Heb dir Cipher auf!
Eins vorweg: Fast & Furious 8, aka The F8 (Fate) of the Furious, bricht mit einer alten Serientradition, und drückt Meister Proper Vin Diesel die Rolle des Bad Boys aufs Aug. Warum sich der König der V8-Höllenmaschinen auf die Seite der durchtriebenen Hackerin Cipher (Charlize Theron) schlägt, und fortan die Leute bekämpft, die er früher Familie nannte, darüber lässt der Film sein Publikum lang im Ungewissen. Ob das so bleibt, oder ob Dom seine Liebe zur Stammbesetzung wiederfindet, das seht ihr euch aber am besten selbst im Kino an.
Die üblichen Verdächtigen
Bis auf Paul Walker, der ja kurz vor Drehschluss des letzten Teils auf tragische Weise ums Leben kam, sind alle Team-Mitglieder auch in Fast 8 wieder mit von der Partie. Diesmal müssen sie sich auch mit dem fiesen Briten Ian Shaw (Jason Statham) verbünden, um dem wildgewordenen Dominik Toretto Herr zu werden. Die Jagd nach ihm und der Cyberterroristin Cipher führt die wackere Crew rund um Neo-Anführer Hobbs (The Rock) in die Hochhäuserschluchten New Yorks, und sogar aufs Glatteis eines russischen U-Boot Silos.
Aus dem Computer, in die Schrottpresse
Die Stunts und Verfolgungsjagten des achten Teils sind wieder mal ein atemberaubend rasantes Action-Feuerwerk. Gottseidank merkt man diesem Teil sein CGI nicht mehr so schmerzlich an, wie noch Teil 7 der Serie. Und das, obwohl mancherorts ganze Großstadtfuhrparks effektvoll geschrottet werden. Die Effekte fühlen sich endlich wieder wuchtig, dreckig und ehrlich an. Lamborghinis landen nach Sprüngen von Hochhäusern nicht unversehrt in einer Penthouse-Etage, und fahren weiter, als wär nix gewesen. Stattdessen muss die SportwagenliebhaberIn von Welt mitansehen, wie sündteure Luxusschlitten schneller zu Altblech verarbeitet werden, als sie überhaupt vom Fließband rollen können.
Gewürzt wird die Zerstörungsorgie von testosterongeladenen One-Linern und flotten Sprüchen. Zwischendrin darf Michelle „nicht totzukriegen“ Rodriguez den ein oder anderen dramatischen Blick mit Vin Diesel wechseln. Dieser kontert geschickt mit seinem einzigen Gesichtsausdruck, dem fleischgewordenen Toretto-Syndrom. Egal ob Schurke oder Held, wen juckt das schon? Für schauspielerische Glanzlichter sorgen da schon eher die Oldies im Cast, namentlich Hellen Mirren und Kurt Russel.
Fazit zu Fast & Furious 8
Niemand, der auch nur einen der bisherigen Fast & Furious-Teile gesehen hat, wird hier allen Ernstes in der Hoffnung auf ein tiefgründiges Meisterwerk ins Kino gehen. Für seichte Abendunterhaltung der Marke Dwayne „The Rock“ Johnson und Vin Diesel ist Fast 8 aber gar nicht mal so schlecht geworden. Gut, in den Logiklöchern könnte man immer noch die Titanic versenken. Aber immerhin stimmt die Action, und der Film erinnert nicht mehr so sehr an ein 140-minütiges MTV-Musikvideo der frühen 2000er wie sein Vorgänger. Und auch die CGI-Effekte sind endlich im Jahr 2017 angekommen. So gesehen hat mir Fast 8 wider Erwarten recht viel Spaß gemacht, und mich über weite Strecken sehr gut unterhalten.