Ghost of Tsushima Director’s Cut (Test): Die Insel Iki ruft
Das Open-World-Action-Adventure Ghost of Tsushima Director’s Cut ist exklusiv für PS4 und PS5 erhältlich. Dies ist die ultimative Edition des Samurai-Epos von Sucker Punch und enthält das Hauptspiel von Ghost of Tsushima, alle bisherigen Updates und Zusatzinhalte sowie als besonderes Highlight, die brandneue Story-Erweiterung “Die Insel Iki”. Die PS5-Version bietet außerdem exklusive technische Features und damit einen richtige Next-Gen Erfahrung. Ob diese neue Veröffentlichung gerechtfertigt ist und sich ein Upgrade lohnt, erfahrt ihr hier.
Was ist in dem Paket?
Bevor wir tiefer eintauchen, werfen wir einen Blick darauf, was im Director´s Cut für PS4 und PS5 enthalten ist:
- Insel Iki Erweiterung
- Online-Koop-Modus „Legends“
- Digitales Mini Artbook
- Directors Kommentar
- 1 Technikpunkt
- Talisman der Gunst Hachimans
- „Held von Tsushima“ – Rüstungs-Set
Die PS5-Version bietet dabei auch zusätzlich exklusive technische Features:
- Unterstützung des DualSense-Controllers mit haptischem Feedback und adaptiven Triggern
- verbesserte japanische Lippensynchronisation
- nochmals deutlich verbesserte Ladezeiten
- dynamische 4K-Auflösung mit stabilen 60 Bildern pro Sekunde
- 3D-Audio
Probleme mit Vergangenheit und Gegenwart
Im brandneuen Kapitel von Ghost of Tsushima reist Jin nach Iki, der Nachbarinsel von Tsushima, um Gerüchte einer erneuten mongolischen Gefahr zu untersuchen. Jedoch wird er in gefährliche Ereignisse verwickelt, die traumatische Erlebnisse aus seiner Vergangenheit hervorbringen. Nicht nur verlor er seinen Vater auf der Insel, sondern auch durch die Ereignisse von vor 15 Jahren, genannt Sakai-Invasion, ist die Bevölkerung den Samurai und ganz speziell dem Klan Sakai sehr feindlich gesinnt. Unter neuem Namen, Jin von Yarikawa, macht er sich also auf den Weg neue Verbündete für den Kampf gegen die neue Gefahr zu finden. Nach einem Schiffsbruch und der Wiedervereinigung mit seinem Pferd, lernt Jin den Adlerstamm und deren Anführerin kennen. Der Adler, wie sie genannt wird, vergiftet die ganze Bevölkerung und versucht sie durch Illusionen der Angst zu kontrollieren. Auch Jin wird gefangen genommen und mit einer kräftigen Dosis Gift beeinflusst. Er durchleidet heftige Halluzinationen gespeist mit schmerzhaften Erinnerungen an seinen Vater. Nachdem er sich davon erholt kann er den Kampf gegen den Adlerstamm zwar weiterführen, jedoch begleiten ihn verheerende Visionen während dieses Abenteuers.
Die Story steht natürlich im Fokus und mit den Halluzinationen ist in der Missionsstruktur für etwas Abwechslung gesorgt, jedoch wird nicht das volle Potential der Antagonistin ausgeschöpft. Die Geschichte ist trotzdem eine solide Ergänzung und lässt uns noch mehr in Jins Leben eintauchen.
Bezaubernde Insel
Iki wirkt farbenfroher als Tsushima und wechselt während der Erkundung konstant die Szenarien. Die Insel hat auch ein paar faszinierend inszenierte Umgebungsrätsel, wie zum Beispiel der Kletter-Parkour einer Schiffswrack-Bucht während lebensbedrohlichem Wellengang. Es gibt weiterhin bekannte Aktivitäten wie Bambusstände, Haikus, heiße Quellen und Säulen der Ehre aber auch ein paar neue die nur auf Iki zu finden sind. Erinnerung der Vergangenheit geben Einblick in Jins Kindheit mit seinem Vater, bei Tierheiligtümern wird mit Controller-Bewegungsteuerung Flöte gespielt um Tiere zu besänftigen, bei Bogen-Herausforderungen wird die Schnelligkeit der Bogenkünste auf die Probe gestellt und bei Arena-Duellen müssen mehrere geschickte KämpferInnen besiegt werden um eine Belohnung zu bekommen. Bei all diesen Tätigkeiten bekommt ihr neue Katanas, Kleidung, Rüstungen, Talismane und seltenen Ressourcen.
Die Aktivitäten sind eigentlich gut durchgemischt aber irgendwann wiederholt sich alles, wie im Hauptspiel. Vor allem bei den Tierheiligtümern gibt es nur eine Streichel-Animation pro Tier und beim vierten Mal ist es nicht mehr so besonders dass der kleine Affe aus Jins Hand frisst. Trotzdem hat man Spaß diese Aktivitäten zu erledigen, da man so länger in den beeindruckenden Gebieten verweilen kann.
Das Böse auf Iki
Der Adlerstamm bringt nicht nur Gefahren in Form von Halluzinationen, sondern auch mit neuen Gegnertypen. Schamanen halten sich im Hintergrund und stärken die Truppen mit hypnotisieren Gesängen. Normale Gegner wechseln nun zwischen ihren Waffen, sodass der Kampfstil angepasst werden muss. Und außerdem gibt es Mongolen, die eine Doppelklinge schwingen und nur durch geübtes Ausweichen zu Boden gehen. Auch wenn die Gegner neue Techniken und stärkere Rüstungen haben, war ich mit allen Fähigkeiten und Skills überlegen. Nur wenn man keine Rauchbomben, Kunai und Co. nutzt, ist der Adlerstamm eine Herausforderung. Jene die Schwierigkeiten haben während des Kampfs die Kamera zu kontrollieren, können nun Gegner anvisieren. Da man sich aber so immer nur auf einen Raufbold konzentriert, geht das Gefühl verloren, dass man wie ein Meister-Samurai zwischen verscheiden Zielen hin und her sticht.
Neben dem Sturmritt, der euch mit dem Pferd durch gegnerische Massen galoppieren lässt, gibt es keine neuen Kampf-Fähigkeiten zu erlernen. Mit mehr Ideen für Kampf-Skills, hätten sich die Kämpfe noch mehr vom Hauptspiel abgehoben. Talismane und Rüstungen, die euch drei Pfeile auf einmal verschießen oder nur noch perfekte Paraden aber dafür katastrophale Konter ausführen lassen, bringen frischen Wind, doch ohne Neugier verpasst man diese Fähigkeiten.
Copyright: Sony Computer Entertainment
Ghost of Tsushima Director's Cut Test-Fazit: Eine traumhafte Reise
Der Ghost of Tsushima Director´s Cut macht ein super Spiel noch besser und mit der Insel Iki Erweiterung größer. So wie das Hauptspiel (hier zu unserem Test) macht die Insel Iki nichts bahnbrechend neues, jedoch bringt sie neue Tiefe in Jins Charakter und ergänzt das fabelhafte Hauptspiel mit ein paar neuen Ideen und atemberaubenden Szenen.
Der Director´s Cut ist eine tolle Version für jene die die ursprüngliche Veröffentlichung von Ghost of Tsushima verpasst haben. Ein perfektes Spiel, um sich mit repetitiven Aufgaben berieseln zu lassen und von einer atemberaubenden Szene in die nächste zu wechseln. Vom technischen Standpunkt sind die Versionen kaum zu unterscheiden, die PS5 baut nur ein wenig auf dem hervorragenden PS4 Fundament auf: noch schnellere Ladezeiten, 3D Audio, Controller Features und minimal grafische Verbesserungen. Der Preis für die PS5 Version, ist im Gegensatz zum kommenden Death Stranding Director’s Cut, der 55€ kosten soll, für meine Begriffe mit 80€ etwas hoch gesetzt. Wer nur die Insel Iki entdecken will kann diesen Inhalt zu seinem PS4 Hauptspiel per 20€ Aufpreis hinzufügen und ebenso mit kostenlosem Update mit 60fps spielen. Alle die eine PS5 erwischt haben, können für 30€ auf Next-Gen upgraden und stabile 60fps und dynamisches 4K erleben. Eine komplette Übersicht der Preise, Upgrade-Pfade und die enthaltenen Features findet sich hier.