GOD EATER 3 Test (PS4): Apokalyptisches Schnitzeln
Mit GOD EATER 3 werdet ihr in die Zukunft geworfen. Es geht um nichts weniger als das Überleben der Menschheit! Was das Action-Spektakel rund um Biowaffen und alienartigen Angreifern so bietet, lest ihr hier in diesem Review.
Die Welt von GOD EATER 3
Die Welt, wie wir sie kennen, existiert nicht mehr. Städte und ganze Landstriche wurden verwüstet, dem Erdboden gleichgemacht oder zu Ruinen verarbeitet. Schuld daran sind sogenannte Aragami – unbekannte Lebensformen, die man auch als Orakelzellen bezeichnet. Sie zeichnen sich durch unbändigen Appetit aus und können in allen möglichen Formen auftreten. Diese Gegner ähneln manchmal wilden Tieren, manchmal riesigen Kreaturen und sind immer absolut tödlich. Kein Wunder, dass die Menschheit so ihrer Ausrottung Schritt für Schritt näher kommt.
Herkömmliche Waffen scheinen diesen Feinden nichts auszumachen, doch die Menschen sind nicht umsonst die Bastler im Universum. Die Orakelzellen wurden studiert und in God Arcs – lebendigen Waffen – umfunktioniert. Sogenannte God Eater sind dazu fähig, diese God Arcs auch im Kampf einzusetzen. GOD EATER 3 lässt euch einen God Eater erstellen, und gemeinsam mit eurer Kompanie zieht ihr los, um die Aragami gewissermaßen mit ihren eigenen Waffen (oder Zellen) zu schlagen … Trailer gefällig?
Die Story des Spiels
Alles beginnt, indem ihr euren eigenen Charakter erstellt. Nachdem ihr dies getan habt, fängt die Geschichte gemächlich an. GOD EATER 3 beginnt in einer misslichen Lage. Nachdem eure Figur die notwendige Prozedur übersteht, um ein God Eater zu werden, beginnen Jahre des Trainings. Ihr seid eingesperrt und werdet nur zu den Missionen freigelassen – nicht gerade das, was man unter Luxus versteht. Ihr habt also eure Zelle, eure Fähigkeiten und eure Freunde – mehr gibt es in den ersten Minuten nicht zu sehen.
Eure Kollegen Hugo und Zeke erleichtern die Zeit in der Zelle ein wenig. Mit starken Sprüchen und dem einen oder anderen Witz lockern sie die ersten Minuten von GOD EATER 3 auf. Nachdem ihr euch aber mit der Steuerung vertraut gemacht habt, überschlagen sich die Ereignisse: Ein Aschensturm zieht während einer Mission auf und eure Basis wird evakuiert. So kommt euer Trupp frei und schließt sich dem Rettungstrupp an, der aber eigentlich eigene Pläne verfolgt und wertvollste Fracht durch die Gegend kutschiert…
GOD EATER 3 – der Spielablauf
Eigentlich ist Hugo unangefochten der Hauptheld des Spiels. Da ihr eure Figur frei erschaffen könnt, ist das Aussehen das Wichtigste: Sie ist fast immer in den Zwischensequenzen zu sehen. Das Sprechen allerdings übernimmt fast immer Hugo – als enger Vertrauter zu eurer Hauptfigur sagt er, wo es langgeht. Nur manchmal dürft ihr in Form von Dialogoptionen eure Meinung sagen, sehr viel Einfluss hat dies allerdings nicht. Ein derart stummer Protagonist im Jahre 2019 wirkt ein wenig klobig.
Genauso ist der Ablauf in GOD EATER 3 hölzern: Ihr steht in der Basis, sprecht mit den wichtigen Leuten, nehmt eine Mission an und schließt diese ab. Danach geht dieser Kreis von vorne los. Die einzelnen Missionen dauern anfangs zwischen zwei und fünf Minuten, erst später im Spiel werden diese auch fordernder und länger. Wenig überraschend geht es in den GOD EATER 3-Missionen immer darum, ständig stärker werdende Aragami zu vernichten und so den Weg freizumachen. Die Zeitlimits von 30 Minuten und aufwärts sind nur selten ein Thema.
Dynamische Hochgeschwindigkeitskämpfe
Im Marketing-Material von GOD EATER 3 heißt es, dass ihr euch in solchen Duellen brandneuen Aragami stellen dürft. So ist es auch – wenn ihr hier nicht die Übersicht bewahrt, kann es euch schon mal den Kopf kosten. Die God Arcs sind in allen möglichen Formen erhältlich, so dürft ihr in den Nahkampf wechseln, aber auch aus der zweiten Reihe mit Fernkampfwaffen Schaden austeilen. Ein Schild darf ebenso nicht fehlen, in Notsituationen ist es gut, einen guten Schild zwischen dem Feind und seiner eigenen Figur zu haben.
Damit nicht genug, wenn ihr mit anderen Spielfiguren genügend Schaden ausgeteilt habt, dürft ihr euch durch Drücken der L2- und R2-Taste miteinander verlinken. So könnt ihr Boni ausnutzen, wie etwa einen höheren Effekt, wenn ihr Heilgegenstände einsetzt. GOD EATER 3 spielt sich im Einzelspielermodus genauso wie im Mehrspielermodus, ihr seht ständig Benutzernamen, könnt Emotes auslösen und werdet so die Gegnerhorden in den verwüsteten Gebieten los, Mission nach Mission. Solltet ihr einmal fallen, ist es kein Problem, pro Aufgabe habt ihr bis zu neun Leben.
Die Technik von GOD EATER 3
Die Optik des Spiels ist eigentlich nichts Besonderes. Die Umgebungen sind zwar ordentlich modelliert, doch eine verwüstete Stadt ist nun mal keine Augenweide. In diesen Betonwüsten duelliert ihr euch dann gegen mal mehr und mal weniger imposante Aragami, die ihr aber nur selten still stehend zu Gesicht bekommt. Im Kampf verliert ihr rasch den Sinn fürs Schöne, hier ist GOD EATER 3 aber hervorzuheben: Das blitzschnelle Kampfgeschehen läuft zu jeder Zeit flüssig ab. Etwas überwältigend können hier die Soundeffekte sein.
Jeder Biss, jeder Schnitt, jeder Schrei und jeder Schritt wird in diesem Spiel akustisch untermalt. Wenn ihr dann mit allen MitstreiterInnen gleichzeitig auf ein Aragami einschlägt, wird das rasch laut. Gut, dass die Steuerung immer Schritt hält – egal, ob ihr die Waffe wechselt, euch mit einem Teammitglied verlinkt oder den Burst-Modus aktiviert, nach einer kurzen Eingewöhnungphase spielt ihr auf Augenhöhe mit den Gegnern mit. AnfängerInnen, die noch nie einen PS4-Controller gesehen haben, sind aber gnadenlos überfordert – da bedarf es einiger Trainingsmissionen, bis das sitzt.
GOD EATER 3: Für Fans in Ordnung
Das Universum des Spiels verlangt neuen SpielerInnen ein wenig Eingewöhnung ab. Besonders viel wird euch am Anfang nicht erklärt – das ist für einen dritten Teil einer Serie aber auch nichts Außergewöhnliches. Nichtsdestotrotz kommt ihr schnell rein, denn ein Asche-Sturm klingt für jeden unangenehm. Die Story ist ebenso verständlich, es ist sehr nachvollziehbar, dass Hugo und sein Team der Gefangenschaft entrinnen wollen. Darüber hinaus macht es immer wieder Laune, ein paar Missionen am Abend zu spielen, um zuzusehen, wie eure teils mächtigen Gegner sich in Partikel auflösen.
Euch muss allerdings klar sein, dass das Game selbst nicht wahnsinnig viel Abwechslung bietet. Für diese müsst ihr selber sorgen, indem ihr die Waffen wechselt, eure Aragami-Feinde besser kennenlernt und versucht, sie möglichst optimal zu besiegen. Je geschickter ihr euch anstellt, umso höher fällt der Rangbonus am Ende der Mission aus. Spricht euch das nicht an, lasst besser die Finger von diesem Titel. Aber wenn euch dieser Kreislauf liegt, ist GOD EATER 3 euer Spiel – und ein bisschen Story gibt es obendrauf.