Honor Magic 6 Pro Test – Das nenn’ ich ein Comeback!
Seit 2020 geht Honor seiner eigenen Wege und ist mit seiner neuen Magic 6 Reihe nun auch offiziell wieder in Österreich angekommen. Mit einem Fokus auf das Premiumsegment und Mittelklasse-Geräten, die trotzdem viel zu bieten haben, möchte der chinesische Hersteller in die Fußstapfen der ehemaligen Mutterfirma Huawei treten und ist laut letzter Canalys-Forschung bereits unter den Top 5 Smartphone-Marken in Europa angekommen. Denn trotz einiger Ecken und Kanten (vor allem im Softwarebereich) konnte die Huawei P-Reihe stets mit Qualität überzeugen. Honor will nun ein insgesamt runderes Paket anbieten und startet mit dem Flagship Magic 6 Pro stark in den Markt. Wir waren in Barcelona und haben das Gerät für euch unter die Lupe genommen.
Das Honor Magic 6 Pro wird in Österreich ab dem 2. Quartal 2024 mit einem UVP von 1.299,- Euro in den Farben schwarz und salbeigrün mit 12 GB Ram und 512 GB internem Speicher verfügbar sein.
Harte Fakten, weiche Kanten
Von allen Verwandtschaftsverhältnissen abgesehen, muss bei einem Smartphone natürlich die Basis stimmen. Kurz gesagt, tut sie das beim Honor Magic 6 Pro. In etwas mehr Detail beschrieben, ist das Magic 6 Pro 162,5 x 75,8 x 8,9 Millimeter groß, wiegt ca. 230 Gramm und verfügt über einen 6,8 Zoll großen OLED-Screen mit einer Auflösung von 2.800 x 1.280 Pixel und einer Bildfrequenz von bis zu 120 Hertz. Mit bis zu 5.000 nits zählt der Screen des Honor Magic 6 Pro auch zu den leuchtendsten Sternen im Smartphone-Zirkus – ein Bonus, der gerade in Kombination mit dem starken Kamera-Setup (dazu unten mehr) gut ankommen sollte.
(c) Honor
Wie wir es von chinesischen Herstellern gewohnt sind, ist das Screen an den Rändern abgerundet und auch die Rückseite wird zur Kante hin schmäler. Persönlich sind wir ein Fan dieser kurvigen Kanten, aber hier scheiden sich bekanntlich die Geister. Das Magic 6 Pro liegt insgesamt gut und wertig in der Hand. Die elegantere schwarz-matte Rückseite ist allerdings ziemlich glatt und macht das Gerät zu einer gefährdeten Art. Mit der salbeigrünen Kunstleder-Rückseite hat man merkbar mehr Griffig- und Auffälligkeit. Glücklicherweise wird diese schwierige Entscheidung den meisten Nutzer:innen wohl dank eines Cases erspart bleiben. Eingelassen in einen quadratischen Anker mit abgerundeten Kanten, tritt das hinter einer kreisrunden Glasplatte verborgene Kamerasystem allerdings nicht gerade subtil auf und erweckt eher den Eindruck einer 2000er Digicam als eines modernen Smartphones. Eleganz geht anders.
(c) Honor
Mit einem Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 Prozessor macht das 6 Pro gut Tempo und dank eines ansehnlichen 5.600 Milliamperestunden Akkus, geht dem Gerät auch nicht so schnell die Puste aus. Sollte dem Gerät aber doch mal die Energie ausgehen, so sollte dank der 80-Watt-Ladefunktion ein kurzer Boxenstopp reichen, um es durch den restlichen Tag zu schaffen. Verfügbar wird das Flagship-Gerät mit 12 GB Ram und 512 GB internem Speicher sein. Das Honor Flagship kommt mit Android 14 und MagicOS 8.0. Hier zeigen sich die Learnings und die Spuren Huaweis, denn das Magic 6 Pro läuft auf Android-Basis hervorragend, das OS sieht aber dennoch wie die große Schwester EMUIs aus.
(c) Honor
Einige weitere erwähnenswerte Features sind der zusätzliche 3D-Sensor für zusätzliche Sicherheit gegenüber Face-Scan-Hacks und der Fingerabdruck-Sensor ist wie bei vergleichbaren Geräten mittig im Display – allerdings etwas zu niedrig – versteckt.
So weit, so Premium-Segment.
Kamera-System mit künstlerischer Intelligenz
Will man im Jahr 2024 im Premium-Segment mitspielen, so braucht man Intelligenz. Künstliche Intelligenz meinen wir natürlich. Und so hält der wohl ausschlaggebendste Trend unserer Zeit auch bei Honor Einzug. Aber sehen wir uns erst die sehenswerte Grundausstattung der Kamera an.
Das inzwischen eingelernte Kamera-Triumvirat besteht beim Magic 6 Pro aus einer 50 Megapixel Hauptkamera mit variabler Blende (f/1,4-f/2,0), einer 180 Megapixel Periskop-Telekamera (f/2,6) und einer 50 Megapixel Ultraweitwinkelkamera (f/2,0). Kombiniert kommen dabei Fotos mit bis zu 200 Megapixel und Videos mit bis zu 4K bei 60 FPS zustande. Doch die Hardware ist hier nicht der (einzige) Star, denn das Magic 6 Pro punktet mit starker Software.
Ihr mögt euer Haustier? Ihr wollt es auch in Action und nicht nur faul herumliegend gestochen scharf fotografieren? Genau das (und alle anderen dynamischen bewegten Szenen) ist das Ziel des mit künstlicher Intelligenz gesteuerten Falcon-Kamerasystem. Sind die Zeiten verwischter Farbkleckse beim Sandkastenspielen der Kinder oder beim Fußballturnier der Partner:innen also vorüber? Nun, nicht ganz, aber ein guter Schritt ist geschafft. Im Versuch mit bei Vogelaufnahmen und anderen Bewegungen, die eher gleichförmig und nicht zu rasend schnell sind, funktioniert Falcon hervorragend. Hier einige unserer Ergebnisse:
Wird die Bewegung allerdings so rasant und vor allem wechselhaft, dass sie kaum vorherzusehen ist, so tut sich auch die beste AI etwas schwer. Dennoch ist der Großteil dieser mitten in der Bewegung festgehaltenen Flamencotänzerin scharf und toll abgelichtet:
Der Nachtmodus des Honor Flagships wird natürlich ebenfalls AI-gestützt betrieben. Leider meint diese es teilweise zu gut mit der digitalen Nachschärfung und erzeugt so manchmal ein paar Artefakte in den dunkleren Bereichen des Bildes. Trotzdem können sich die Ergebnisse in den meisten Anwendungssituationen sehen lassen!
Und selbstverständlich unterstützen die AI und der HDR-Modus auch in normal belichteten Situationen und erzeugen schöne Farben und Lichtstimmungen. Ein kritisches Auge findet den Auto-White-Balance Schleier zwar dennoch, aber Kenner dieser Art optimieren ihre Fotos ohnehin lieber selbst.
Bemerkenswert sind auch die Unterschiede in den drei integrierten Farb-Modi Natural, Vibrant und Authentic, wie hier zu sehen ist:
Alle hier gezeigten Fotos (von den Produktfotos abgesehen) wurden selbst erstellt.
Ehrensache!
Der Wiedereintritt in den österreichischen Markt – und die Top 5 Platzierung am europäischen Markt – ist Honor in jeden Fall gelungen! Die Verarbeitung des Magic 6 Pro ist hochwertig. Das Gerät ist mit seinen abgerundeten Kanten und dem beinahe borderless AMOLED-Screen klassisch chinesisch designt. In mattem Schwarz oder salbeigrüner Lederoptik sowie mit dem übergroßen Kamerasystem ist die Rückseite des Geräts wohl Geschmackssache, lässt sich aber sicherlich durch ein Case ohnehin vernachlässigen.
An Hardware spielt das Honor Flagship alle Stücke, die ein aktuelles Premium-Gerät spielen muss: Der Qualcomm Snapdragon 8 Gen 3 Prozessor bringt Speed, das 6,8 Zoll Screen liefert mit den bis zu 5.000 nits brilliante Helligkeit und der 5.600 Milliamperestunden Akku hält mit euch alle Arbeits-, Familien- oder sonstige lange Tage durch. Kern des Geräts ist aber – wie im Premium-Sektor üblich – das Kamerasystem und – wie 2024 üblich – die Unterstützung dessen durch künstliche Intelligenz. Das Magic 6 Pro punktet mit 180 MP periskopischem Zoom, und holt sich mit dem smarten Falcon-Kamerasystem für tolle bewegte Fotoaufnahmen einen Bonus. Der Nachtmodus produziert zwar manchmal ein paar Artefakte in den besonders dunklen Situationen, liefert aber dennoch tolle Ergebnisse.
Das Honor Magic 6 Pro kann sich also sehen lassen und stolz am Smartphone-Wettbewerb teilnehmen.
Das Flagship des chinesischen Herstellers ist in Österreich ab dem 2. Quartal 2024 mit einem UVP von 1.299,- Euro in den Farben schwarz und salbeigrün mit 12 GB Ram und 512 GB internem Speicher verfügbar.