iPhone 6, iPhone 6 Plus, Apple Pay und Apple Watch vorgestellt
Heute war es nun so weit: Das iPhone 6 wurde vorgestellt und neben ihm noch andere Dinge. Doch was halte ich von all den Ankündigungen? Lest hier mehr!
Tim Cook betrat um 19 Uhr unserer Zeit die Bühne und stellte in aller Kürze sowohl das neue iPhone 6 als auch das neue iPhone 6 Plus (kein Scherz) vor. Die beiden Geräte werden vom A8-Chip befeuert und unterscheiden sich nur in drei Dingen. Nummer eins ist die Größe: Apple sagt zu der gewohnten Bildschirmdiagonale von vier Zoll auf Wiedersehen und führt stattdessen das iPhone 6 mit 4,7 Zoll und das iPhone 6 Plus mit 5,5 Zoll Bildschirmdiagonale ein.
Der nächste Punkt betrifft die Kamera: Beide haben die gleiche Acht-Megapixel-Kamera mit einem neuen Sensor und vielen Verbesserungen spendiert bekommen, allerdings besitzt nur das iPhone 6 Plus einen optischen Bildstabilisator. Last, but not least ist auch der Preis unterschiedlich: Während das iPhone 6 voraussichtlich ab Oktober um 699 Euro (16 GB) zu haben ist, startet das iPhone 6 Plus bei 799 Euro für 16 GB Speicherplatz.
Nach der Ankündigung wurde die lang erwartete Apple Watch vorgestellt, die in den USA Anfang 2015 um 349 US-Dollar erhältlich sein wird. Sie soll ein Schmuckstück sein und kommt in drei verschiedenen Varianten: Apple Watch, Apple Watch Sport und Apple Watch Edition. Noch sind keine näheren Details bekannt, nur dass die Apps, die darauf laufen, extrem ausgefeilt sein sollen und eine Menge Sensoren mit an Bord sind.
Fast schon untergegangen, aber nicht weniger wichtig war die Ankündigung von Apple Pay: Dieses System soll in naher Zukunft die gute alte Kreditkarte obsolet machen und sie durch ein weitaus sichereres System ersetzen. Das Henne-Ei-Problem wurde elegant umgangen, so sind schon viele große US-Retailer und auch Ketten wie Starbucks, McDonalds und mehr dabei, die schon bald Apple Pay implementieren oder es bereits schon getan haben.
Meine Meinung dazu? Mich reizt der optische Bildstabilisator des iPhone 6 Plus schon sehr, doch nur dafür 100 Euro mehr hinzulegen (und darüber hinaus ein für mich unhandlicheres Gerät in Kauf zu nehmen) und einen Gesamtpreis von 800 Euro zu bezahlen ist für mich zu viel des Guten. Ich werde mich wohl eher für die „kleine“ 4,7-Zoll-Variante entscheiden und hier vielleicht 100 Euro drauflegen, damit ich in den Genuss von 64 GB Speicherplatz kommen kann. Richtig, das übliche Speichersystem von 16/32/64 GB gilt ab sofort bei den aktuellen iPhones nicht mehr – für einen Aufpreis von 100 Euro springt ihr von 16 gleich auf 64 GB. Wenn ihr nochmals 100 Euro drauflegt, habt ihr ein Handy mit 128 GB Flash-Speicher. Ich persönlich hätte lieber die 16-GB-Grundvariante auslaufen sehen und stattdessen eine 32-GB-Variante, aber was soll’s. So ist es natürlich extrem verlockend, „nur“ 100 Euro gegen 48 GB mehr Platz zu tauschen.
Auch technisch hat sich Apple hier etwas einfallen lassen: Während das 4,7-Zoll-iPhone 6 mit 1334 x 750 Pixeln aufwartet, hat das 5,5-Zoll-iPhone 6 Plus eine Full-HD-Auflösung von 1920 x 1080 spendiert bekommen. Das ist klasse, doch lasst mich ein wenig rechnen: 1.000500 Bildpunkte müssen auf dem iPhone 6, auf dem iPhone 6 Plus ganze 2.073.600 Bildpunkte dargestellt werden. Das heißt, die doppelte Displaylast liegt auf demselben A8-Chip. Klar ist im 5,5-Zoll-iPhone deswegen auch ein größerer Akku verbaut, und sicher wird der iPhone 6 Plus-Prozessor ein wenig schneller getaktet sein als im iPhone 6 (wie beim iPad Air und iPad mini mit Retina-Display). Ob sich die Vorteile aber aufwiegen, weiß ich nicht – gerade bei Spielen wird dann wohl das Plus eher an seine Grenzen gehen als das „normale“ iPhone 6. Ein Grund mehr, mich für das „Kleine“ zu entscheiden.
Bezüglich Apple Pay gilt es abzuwarten. Es kann sich zwar schnell in den USA durchsetzen (mein Bauchgefühl sagt mir, dass Apple Pay dies auch tun wird), aber ob es bei uns EuropäerInnen, die obendrein bei technischen Dingen eher verhalten bis ängstlich reagieren, auch so einschlägt, wird sich weisen. Der Grundgedanke ist aber klar: Eine Kreditkarte, die ihren Code mitsamt der Kreditkartennummer in sich vereint, kann nur als unsicher eingestuft werden. Dieses eher wacklige System mit Touch ID zu ersetzen klingt nach einem guten Prinzip, doch nur die Handys allein werden nichts ausrichten können – auch die Retailer müssen mitspielen. Wie werden sehen, ob dies in Europa passiert.
Wegen der Apple Watch bin ich zwiegespalten. Ja, Apple hat es tatsächlich geschafft, die Steuerung ganz iPod-like auf die Krone zu verlagern, doch wie sich das Teil verhält und wie lang der Akku hält, müssen erst die Hands-on-Berichte zeigen. Das induktive Laden und die extreme Konfigurierbarkeit sprechen für die Apple Watch, doch will man wirklich dieselben Funktionen auch auf dem Handgelenk haben? 2015 wird extrem spannend, und man kann nur erahnen, in welche Richtung das Wearable-Geschäft gehen wird …