LEGO 2K Drive Test (PS5): Knallbuntes Racing-Spektakel für die ganze Familie
Eine offene Welt, jede Menge zu erforschen und alles im LEGO-Stil? Mit LEGO 2K Drive (zur offiziellen Website) wird ein Kindheitstraum wahr!
Was erwartet euch mit LEGO 2K Drive?
Wenn Forza Horizon 5 (zu unserem Review) auf The Crew 2 (zu unserem Test) trifft und all dies mit LEGO-Steinen gebaut wird – dann habt ihr das Rezept für LEGO 2K Drive verstanden! In einem kindgerechten Rennspiel mit einer offenen Welt bewegt ihr euch frei herum, und der Titel liefert so gut wie alles, was man erwarten könnte. Wettbewerbe, Herausforderungen und einen ganzen Haufen sammelbarer Collectibles sind vorhanden und ergänzen ein solides Abenteuer mit einer Geschichte drumherum. Wirkliche Hürden gibt es nicht!
Denn euer Fahrzeug wechselt sofort und automatisch zwischen Straßenauto, Boot und Offroad-Vehikel, abhängig vom Gelände, das sich unter euren Rädern befindet. Das funktioniert flugs und ermöglicht es euch, ohne Sorgen über Land oder Wasser zu fetzen. Was schon das große Forza Horizon 5 großartig gemacht hat, ist auch in LEGO 2K Drive ein sehr umfassender Punkt: Uneingeschränkte Erkundung sorgt für extrem viel Langzeitmotivation, und auch der Renn-Aspekt im Spiel ist äußerst gelungen. Legen wir los mit unserem Testbericht – so sieht die Transformation übrigens in Action aus!
Über den Titel
LEGO 2K Drive spielt sich in Bricklandia ab, und dort könnt ihr die riesige Welt frei erkunden, neue Vehikel von Grund auf bauen oder euch erbitterte Schlachten mit Rivalen liefern. Die völlig offene Welt bietet unterschiedliche Möglichkeiten, angefangen von verrückten Minispielen, einer Kampagne mit einer Story, einzelnen Rennen oder einer Cup-Serie. Es gilt, Driften, Boosten und verschiedenste Power-Ups zu meistern, um eure Gegner in Schach zu halten. Natürlich gibt es ein Endziel im Spiel, und das ist die Himmelstrophäe. Die Sky Trophy ist das Maß aller Dinge, und im Game dürft ihr dieser nachjagen.
Der Story-Modus folgt eurer Reise vom Anfänger bis zum berühmten Champion gegen eine Reihe ganz eigener Gegner. Mit jedem Sieg klettert ihr die Bestenliste hoch, bis ihr auf den berüchtigten Shadow Z trefft. Doch wem dies zu eintönig ist, sei gesagt, dass die riesige und lebendige Welt von Bricklandia voller ausgearbeiteter Figuren und verrückter Quests überquillt. Unterschiedliche Biome sorgen für Abwechslung, und ihr könnt in der Werkstatt eurer Kreativität freien Lauf lassen. Ihr baut Straßen-Racer, Offroad-Vehikel und Boote, und Spritztouren zeigen euch, wie sich das Resultat fährt. Auch im Splitscreen oder online könnt ihr LEGO 2K Drive spielen, hier mangelt es an nichts!
Für die ganze Familie geeignet
Für einen LEGO-Ableger ist es klar, dass hier jede Menge alberner Humor im Titel steckt. Wortspiele, Slapstick und witzige Charaktere werden sowohl Jung als auch Alt begeistern – die Art von Humor, die für Kinder in Ordnung ist. Flachwitze dürfen da genauso wenig fehlen wie Themen bei Rennen, beispielsweise als Riesendonut gegen Kaffeetassen. Moderiert wird das Ganze von einer Nachrichtencrew, die euch in aller Kürze relevante Infos mitteilt, aber auch immer wieder einen Witz nach dem anderen reißt. Egal, ob ihr andere Spiele schon gespielt habt oder Erfahrung mit Titeln wie Mario Kart 8 oder Disney Speedstorm gesammelt habt: LEGO 2K Drive wird allen gerecht.
Die direkte Steuerung macht es einfach, erste Runden im Spiel zu drehen. Doch auch die Gegenstände im Spiel sind ähnlich, hier gibt es bekannte Kost, wie etwa zielsuchende Geschosse, verlangsamende Spinnennetze und Turbo-Boosts. Hier fällt ein kleiner Kritikpunkt an LEGO 2K Drive an, und zwar ist es das Gummiband-Prinzip. Egal, wie gut ihr fahrt und wie viel Vorsprung ihr angehäuft habt, eure Konkurrenz bleibt euch stets dicht auf den Fersen. Wenn ihr allerdings in einem Rennen Probleme habt (Ungeübte oder Jüngere könnten da betroffen sein), ist es fast immer möglich, in der letzten Runde noch alle zu überholen und ein Foto-Finish hinzulegen. Nur mit Siegen könnt ihr in der Kampagne weiter kommen, daher fällt das dann doch dann und wann auf.
Typisch LEGO in LEGO 2K Drive
Wie bereits erwähnt ist die Transformation zwischen den drei verschiedenen Auto-Formen eine große Sache in LEGO 2K Drive. Komplett inklusive Arcade-Feeling versehen brettert ihr durch verschiedenste Außenposten, über befestigte Straßen und quer durch Flüsse und Seen. Doch fast noch besser umgesetzt ist das Thema der Fahrzeugbeschädigung: Wenn ihr immer wieder von feindlichen Gegenständen getroffen werdet, bricht euer Fahrzeug langsam, aber sicher auseinander. Es gibt dafür keine wirkliche Konsequenz, ihr werdet weder langsamer noch sonst irgendwie eingeschränkt. Doch wer komplett zerstört wird, braucht Zeit für die Reparatur, die in einem Rennen und dem damit einhergehenden Kampf um die beste Platzierung schnell mal fehlt.
Doch abseits der Hauptstory und den fixen Rennspektakeln ist LEGO 2K Drive mehr als nur eine Anhäufung dieser Rennen. Denn zwischen diesen Veranstaltungen befinden sich große offene Welten zu erkunden, die sich in ihren eigenen Themenbiomen befinden. All diese Umgebungen sind ziemlich groß geartet, was an sich schon mal gut ist, und es gibt jede Menge zu erforschen. Denn es gibt haufenweise Veranstaltungen wie Sprintrennen, Missionen und zeitlich begrenzten Events. Ihr müsst diese natürlich nicht abschließen, doch wer Erfahrungspunkte, die Ingame-Währung und neue Fahrzeuge gewinnen möchte, ist gut beraten, sich doch dann und wann mal auf Spritztour zu begeben. Sehr vieles ist zerstörbar, was das innere Kind schwer dazu verleitet, aufs Gas zu steigen!
Bauen und erschaffen
Während ihr eure Figuren nicht anpassen könnt, lassen sich die Vehikel in LEGO 2K Drive sehr wohl bis ins kleinste Detail umbauen. Jeder Aspekt der erworbenen Autos lässt sich ändern, ob es nun das Hinzufügen oder Entfernen von Teilen ist, das Ändern von Farben oder das Anbringen von Aufklebern. Natürlich ist das Ganze weniger intuitiv gestaltet als ein echtes LEGO-Spiel, nichts schlägt die Haptik dessen, wenn man selbst die Teile in der Hand hält. Aber selbst mit einem Controller lässt sich das Ganze recht gut bewerkstelligen, und wenn man ein paar Minuten investiert, kommt man schnell zu ordentlichen Ergebnissen. Natürlich bietet das Spiel gute Tutorials an und die interaktiven Anleitungen sind für alle Altersgruppen geeignet – hier kann man dem Spiel keinen Vorwurf machen.
Auch online könnt ihr eure Eigenkreationen ausfahren, allerdings erst, nachdem sie von 2K Games überprüft und genehmigt wurden. Hier will man sichergehen, dass alles schön jugendfrei bleibt, das ist ein guter Kompromiss. Übrigens ist die Anpassung eurer Fahrzeuge in LEGO 2K Drive keine rein kosmetische Entscheidung. Denn die Logik gebietet, dass das Gewicht des Vehikels umso mehr steigt, je mehr Steine ihr zum Bauen verwendet. Schwerere Autos halten zwar mehr Treffer von feindlichen Raketen aus, doch ihr Kurvenverhalten ist dementsprechend träger. Sehr hohe oder breite Autos müssen dann zudem mit Bedacht bei manchen Streckenabschnitten gelenkt werden, also gilt es hier stets, das Gesamtkonzept eures Autos im Auge zu behalten. Typisch LEGO eben!
Die Story von LEGO 2K Drive
Die LEGO 2K Drive-Kampagne ist angesichts der schieren Größe des Spiels nicht so lang, wie man es vielleicht erwarten könnte. Insgesamt ist der Story-Modus an einem Wochenende mit einer Länge von etwa zehn Stunden relativ rasch schaffbar. Wenn ihr euch rein an die Kampagne aufhängt, verbringt ihr die meiste Zeit damit, Rennen zu starten und eure Rivalen hinter euch zu lassen. Sehr netter Touch: Alle Widersacher haben ihre eigene Hintergrundgeschichte und eine Over-The-Top-Charakterisierung, wie man es vom Franchise erwartet. Jeder Sieg bringt euch dem Endziel näher, und den Abschluss des Spiels bietet natürlich ein einmaliges Rennen mit bombastischem Spektakel!
Doch die Würze des Spiels befindet sich wie so oft abseits der Haupthandlung. Denn dazwischen erkundet ihr die Vielzahl an Umgebungen, um Sammlersteine und andere versteckte Gegenstände zu finden. Nicht nur das, auch komplette Quests für NPCs oder besondere Story-Events wie einen Tower-Defense-Abschnitt, in dem ihr die Arbeit eines Wissenschaftlers vor einer Armee von Roboter verteidigen müsst, sind vorhanden. Die Qualität ist dabei durchwegs beeindruckend, und es gibt einfach immer etwas zu tun. Selbst, wenn ihr mit der Kampagne fertig seid, gibt es noch etwa 80 % des Spiels zu erkunden. Der Umfang ist unglaublich, und es wird sicherlich Wochen dauern, alles zu finden und jede Herausforderung zu meistern, die LEGO 2K Drive zu bieten hat.
Was nicht ganz so gut klappt
Grundsätzlich ist LEGO 2K Drive ein Gute-Laune-Titel mit Anspruch auf das Spiel des Jahres, so weit, so gut. Aber auch Kritikpunkte gibt es an diesem Spiel, und zwei folgen sogleich! Neben dem vorhin bereits angesprochenen Gummiband-Verhalten, das das Fahrerfeld stets sehr untypisch nah zusammenhält, schiebt euch der Titel auch gern mal sehr unsanft in Richtung Nebenmissionen. Natürlich ist das Ganze so gewollt und macht auch Sinn, schließlich sollen ja alle Spieler:innen in den Genuss von möglichst viel dessen kommen, was das Game so alles bietet. Aber das Grinding, das stetige Wiederholen respektive Versuchen von irgendwelchen Nebenmissionen, damit man in der Stufe weiter aufsteigen kann, hat sich im Testzeitraum schon gezeigt.
Zudem ist LEGO 2K Drive im Splitscreen-Modus nur zu zweit spielbar – dafür die gesamte Story und ein Gros der Minispiele. Aber gut, so gibt es eben keinen lokalen Vier-Spieler-Modus, sei’s drum – zu zweit hat man wenigstens mehr Sichtfeld auf dem Fernseher. Stärker mag aber manchen das Vorhandensein von Mikrotransaktionen aufstoßen. Denn wenn ihr etwas im Spiel freischalten möchtet, müsst ihr zwingend die In-Game-Währung sammeln, und die Belohnungen sind teilweise sehr mickrig. Da liegt der Verdacht nahe, dass man dann doch zu einem Kauf mit echtem Geld greift, damit man schnell mal eine Figur oder ein Fahrzeug erstehen kann. Mir persönlich ist das egal – entweder investiere ich die Zeit oder ich hab das Vehikel halt nicht -, aber erwähnenswert ist es.
Die Technik von LEGO 2K Drive
Wie es Trailer und Screenshots bereits verraten: Die Präsentation von LEGO 2K Drive ist äußerst solide und schön. Sämtliche Umgebungen sind mit natürlichen Elementen und LEGO-Steinen gefüllt, und spätestens in Action, wenn man gewisse Dinge umnietet und zerstört, lacht das Herz auf. Optisch spielt das Game alle Stücke, so gibt es schöne Effekte und Reflektionen, und die Bildrate bleibt auf der PS5 schön stabil, egal, was auf dem Bildschirm gerade so los ist. Doch nicht nur die Texturen, auch die Animationen suchen ihresgleichen. Während die Vehikel wunderschön durch die Gegend rasen und hier bestes Arcade-Feeling aufkommt, kann es sein, dass Minifiguren mit einer anderen Animationsrate der Marke The LEGO Movie herumlaufen – das passt perfekt ins Gesamtbild!
Auch auf die Ohren gibt es genug, denn sowohl die Sprachausgabe wie auch die zahlreichen Soundeffekte passen sehr gut zu den jeweiligen Situationen. Wer dann zudem witzige LEGO-Sounds erwartet, wenn ihr durch gewisse Dinge rast, wird nicht enttäuscht werden! Den Abschluss der Technik bildet dann die Steuerung von LEGO 2K Drive. Als Arcade-Titel ist das Handling der Fahrzeuge sehr direkt und leicht verständlich, auch die Gegenstände funktionieren nach dem ersten Ausprobieren genau so, wie man es erwartet – das Game ist tatsächlich für Jung und Alt gleichermaßen konzipiert. Es macht einfach Laune, herumzurasen und die Welt von Bricklandia zu erforschen. Nicht immer muss man zwingend in der Story weiterspielen, das fängt das Game perfekt ein!
Das Fazit zu LEGO 2K Drive
Ein Titel für die ganze Familie, und man kann auch problemlos ohne jegliches Ziel herumirren und Bricklandia erforschen. Es macht Spaß, Zeit im Spiel zu verbringen, und noch lustiger ist es, wenn ihr mit euren eigenen LEGO-Kreationen so richtig für Randale sorgen könnt. Der allergrößte Teil des Spiels macht so richtig Laune, und die Missionsvielfalt ist so groß wie beeindruckend. Ab und zu erwischt man sich dabei, wie man dümmlich grinsend durch die Lande fährt und komplette Landstriche verwüstet. LEGO 2K Drive macht das Allermeiste richtig, und genau dafür kann man diesen Titel bedenkenlos empfehlen. Nehmt das Game nicht ganz so ernst, und es belohnt euch mit einer Unzahl an Dingen, mit denen ihr Aberhunderte von Minuten einfach verrinnen lassen könnt.
Doch nicht alles ist Gold, was glänzt. Denn manche Missionsziele sind ziemlich schwammig erklärt, was insbesondere den Jüngsten (immerhin die Hauptzielgruppe) schon mal den Nerv ziehen kann. Zudem ist gerade unter diesem Aspekt das verlockende Angebot der Mikrotransaktionen zumindest zu erwähnen – etwas weniger Grind wäre durchaus wünschenswert. Doch abgesehen davon bekommt ihr hier von allem nur das Beste. Ihr könnt typisch LEGO fast alles Mögliche an eure Wünsche anpassen, die Missionsvielfalt gehört zur absoluten Oberklasse und das Fahrgefühl auf der Straße, offroad und auch im Wasser sucht seinesgleichen. Wenn ihr über die Kritikpunkte hinwegsehen könnt, solltet ihr euch LEGO 2K Drive nicht entgehen lassen!