Magenta T Phone Pro Test: Ein für alle leistbares 5G-Smartphone
5G ist für alle da: Das Magenta T Phone Pro lockt mit einem niedrigen Einstiegspreis. Doch kann es auch abseits dessen punkten?
Gute Smartphones sind zu immer günstigeren Preisen zu bekommen. Magenta bringt mit dem T Phone Pro (zur offiziellen Website) nun ein interessantes Gerät, denn auf der einen Seite kostet es nur 279,- Euro und andererseits unterstützt es den neuesten Mobilfunkstandard 5G. Doch nicht nur das, es bietet einen gigantischen Bildschirm mit 6,82 Zoll Bildschirmdiagonale und Android 12. Wir haben das Smartphone nun einem Test unterzogen – lest hier das Review zum Magenta T Phone Pro!
Vor dem Test: Was ist das?
Magenta hat das Ziel, 5G für alle leistbar zu machen. Das geht sogar so weit, dass man zwei Geräte anbietet, nämlich das T Phone und sein großer Bruder mit dem Zusatz Pro. Während das getestete Pro-Smartphone vertragsfrei gerade mal 279,- Euro kostet, kann das kleinere Handy mit einem Preis von 229,- Euro ohne Vertragsbindung aufwarten. Dennoch können beide 5G und sorgen schon allein mit dem kleinen Preis für Aufruhr im positiven Sinne. Jetzt könnte man annehmen, dass die 50 Euro nicht viel Unterschied ausmachen können, aber da ist man schief gewickelt. Zwischen dem Einsteiger-Smartphone und dem getesteten T Phone Pro gibt es nämlich einige Upgrades!
Trotz des gleichen Namens sind beide Modelle klar voneinander unterscheidbar. Wenn ihr euch für das gerade mal 50 Euro teurere Smartphone entscheidet, bekommt ihr nämlich ein größeres Display (6,82 statt 6,52 Zoll), damit einhergehend einen größeren Akku (5000 statt 4500 mAh), zudem mehr Arbeitsspeicher (6 statt 4 GB RAM) und mehr Speicherplatz (128 statt 64 GB). Nicht nur das, beim Pro-Modell bekommt ihr zusätzlich eine Superweitwinkel-Kamera mit 5 MP, eine stärkere Frontkamera (16 statt 5 MP Auflösung), NFC und die Möglichkeit zum kabellosen Laden. Die Option, den verbauten Speicherplatz via microSD-Karte um bis zu 2 TB zu erweitern, besitzen jedoch beide Geräte! Man sieht also schon: Auch für wenig Geld gibt es einiges an Qualität zu erstehen.
Der erste Eindruck: Riesig
6,8 Zoll, das ist schon mal eine Ansage. Beim Herausnehmen des T Phone Pro fällt auf, dass es zwar groß ist, sich aber anders anfühlt. Das lässt sich auf den Kamerabuckel zurückführen, der im Falle dieses Smartphones klein gehalten ist. Dies führt dazu, dass das Gerät einerseits weniger kopflastig ist und sich daher sehr ausbalanciert anfühlt. Andererseits verhindert die dezente Kamera-Insel, wenn das Handy mit dem Display nach oben auf dem Tisch liegt, Wackeln bei der Bedienung. Außen gibt es keine Überraschungen: An der Unterkante befinden sich eine 3,5 mm-Buchse, ein Mikrofon, der USB-C-Anschluss sowie ein Lautsprecher. Linksseitig gibt es einen nanoSIM-Schacht, der auch eine microSD-Karte halten kann, und rechts befinden sich Lautstärkeregelung und Standbyknopf.
In diesem ist auch ein Fingerabdrucksensor integriert, was euch eine weitere Möglichkeit zum Entsperren des Smartphones liefert. Die Oberkante des Geräts ist übrigens komplett clean gehalten, da wird das Material durch nichts unterbrochen. Der Bildschirm ist fast randlos gestaltet, eine spitze Stirn oben verschafft der Frontkamera für eure Selfies den nötigen Platz. An der Rückseite ist die, wie bereits erwähnt, angenehm kleine Kamera-Insel angebracht. Sie beinhaltet ganze vier Objektive, namentlich eine Hauptkamera, eine Superweitwinkelkamera, eine Makrolinse sowie einen Tiefensensor für Bokeh-Effekte und Fokus. Dieses Gerät erfindet das Rad nicht neu, sondern bietet Altbekanntes in beeindruckender Größe. Wie schlägt sich das Ganze im Alltag?
Los geht’s mit dem T Phone Pro
Nach der Einrichtung und allfälligen Updates haben wir ein Gerät mit Android 12 vor uns. Zum Zeitpunkt des Tests im November 2022 ist das Sicherheitslevel auf dem Stand vom 5. September 2022, und das Google Play-Update rührt vom 1. Oktober 2022. Das ist in Ordnung, da Magenta einen 3-Monats-Rhythmus bei den Updates verspricht. Schnell fällt auf, dass der Vibrationsmotor im Smartphone in der wohl billigsten Variante verbaut wurde. Wenn ihr zu den Schnelltipper:innen gehört, könnt ihr den Motor direkt zum Wüten bringen – dezent und lautlos ist er beleibe nicht! Habt ihr alles dann eingerichtet, erwarten euch nur wenige Überraschungen, denn es ist ein ganz normales Smartphone mit Fokus auf Zugänglichkeit.
Dementsprechend bietet euch das Gerät zunächst einmal standardmäßig einen Homescreen, der nach der Installation weiterer Apps einen zweiten zur Seite gestellt bekommt. Durch Wischen nach unten könnt ihr den App-Drawer aufrufen, einen Platz, in dem ihr sämtliche installierte Apps in einer Überblick seht. Das sorgt für Übersicht und macht es auch Ungeübten leicht, das T Phone Pro zu nutzen. Während Bastler:innen früh in die Einstellungen abtauchen und dort über so manche beschnittene Möglichkeiten klagen, ist es gut, dass man hier ein Gerät der Marke „einfach nur Smartphone“ bekommt. Mit diesem Handy kriegt man genau das, was man bestellt: Ein günstiges Produkt für eine breite Schicht von Käufer:innen.
Kein großer Spitzensportler
Damit die Hardware leistbar bleibt, hat man sich beim Design natürlich auf das Notwendigste beschränkt. So ist im Inneren des T Phone Pro kein Qualcomm Snapdragon-Prozessor verbaut, wie es bei fast sämtlicher Konkurrenz mit Ausnahme von Google der Fall ist. Anstelle des Platzhirschen bekommt MediaTek den Zuschlag, und mit dem MediaTek Dimensity 700-Prozessor ist das Smartphone eher den Stromsparern als den Leistungsmonstern zuzuordnen. Die Zahlen in Geekbench 5 unterstreichen dies: 524 (single), 1625 (multi) und 1455 (compute) Punkte reichen für einen Platz im Mittelfeld. Der Prozessor liefert in etwa die Leistung von Mittelklasse-Geräten aus dem Jahre 2020, aber lasst euch davon nicht täuschen: Für normale Alltagsnutzung ist das mehr als ausreichend.
Solltet ihr aber Spiele spielen wollen oder sonstige fordernde Apps nutzen, werden die Grenzen des Geräts rasch aufgezeigt. Denn der Bildschirm – der zentrale Dreh- und Angelpunkt für eure Inhalte – kann nur 60 Bilder pro Sekunde darstellen, was bei dieser Größe schon mal auffällt. Zudem reicht die Grafikleistung des Prozessors kaum für längere Zeit aus, was dann zu Rucklern führt. Ein Performance-Genie ist das Smartphone also nicht, aber das will es auch gar nicht sein. Für ein kleines Kartenspiel zwischendurch tut es das Gerät komplett, aber Games wie Diablo Immortal und Alto’s Odyssey werden hier nicht lange Spaß machen. Dafür ist das Handy ziemlich ausdauernd, und bis zu zwei Tage Laufzeit bei Normalnutzung sind jederzeit problemlos drin!
Über die Kameras des Geräts
Magenta bewirbt beim T Phone Pro die Quad-Kamera – sie besteht aus vier Sensoren. Neben dem Star der Show, der Hauptkamera mit 50 MP Auflösung, fristen ein Superweitwinkelobjektiv (5 MP), eine Makrokamera (2 MP) und ein Tiefensensor (2 MP) ein Nischendasein. Dementsprechend werden auch die Ergebnisse, wenn ihr Fotos damit schießt: Bei guter Beleuchtung werden die Fotos der Hauptkamera ziemlich gut, dafür sorgt die Hardware im Alleingang. Doch je schwächer das Licht wird, umso schlechter werden die Resultate – hier merkt man dann den Unterschied zu aktuellen Mittelklasse-Smartphones oder gar besseren Geräten enorm. Auch die Selfie-Kamera kann dank ihrer hohen Auflösung von 16 MP gute Fotos schießen, da gibt es nichts zu meckern.
Allerdings zu meckern habe ich bei den restlichen Sensoren: Die Superweitwinkellinse mit 5 MP Auflösung reicht zwar für die Ansicht am Display, aber reinzoomen dürft ihr in eure Fotos nicht. Zu schnell werden die Details unscharf und verwaschen, das ist echt schade – nicht umsonst werden überall sonst Ultraweitwinkelobjektive mit 13 MP oder mehr verbaut. Meine Meinung zu Makro-Sensoren mit 2 MP Auflösung ist ebenfalls schon hinlänglich bekannt: Zu wenig Makro-Feeling, zu wenig Qualität. Richtige Makro-Fotos gibt es erst mit einem 5 MP-Sensor, und alles darunter sollte gar nicht erst verbaut werden. Der Tiefensensor im T Phone Pro tut seine Sache ganz ordentlich, aber wie immer gilt: Macht eure Fotos ausschließlich mit dem Hauptsensor, dann werdet ihr glücklich!
Wo steckt der Sparstift?
Wir haben in den letzten Jahren gelernt, dass der Bildschirm für das Erlebnis bei einem Smartphone hauptverantwortlich ist. Deswegen gibt es immer mehr Screens, die mit 90 oder gar 120 Hertz operieren – das flüssige Zoomen und Scrollen macht einfach Spaß. Beim T Phone Pro ist es rasch ersichtlich, dass hier die riesige Größe jenseits der 6,8 Zoll auf die Standard-Bildwiederholrate von 60 Hz trifft. Sämtliche Inhalte werden nicht so flüssig angezeigt, wie man das gerne hätte, und zudem werden Farben nicht ganz so knackig dargestellt. Insgesamt macht die Nutzung des Smartphones zum Video-Schauen nicht viel Spaß, dazu ist der Bildschirm einfach zu schwach. Weniger schwach ist der Vibrationsmotor, der da eher laut und mit Brutalität zu Werke geht.
Wie vorhin angesprochen sind die Kamera-Objektive abseits der Hauptkamera vernachlässigbar. Natürlich kann man auch mit diesen Fotos schießen, nur wird euch das Ergebnis höchstwahrscheinlich im Regen stehen lassen. Apropos: Das Smartphone ist dank IP52-Standard gegen Staub und Spritzwasser geschützt. Für einen Regenguss reicht der Schutz, aber ihr solltet tunlichst darauf achten, dass das T Phone Pro nirgends untergetaucht wird! Zu guter Letzt muss man noch erwähnen, weil es mittlerweile überall dazugehört, dass es bei diesem Gerät keine Schnellladefunktion gibt. Zwar ist kabelloses Laden mit von der Partie (löblich!), aber zum Aufladen mit bis zu 15 Watt via Kabel benötigt ihr zumindest zwei Stunden, das solltet ihr wissen.
Die Technik des T Phone Pro
Das Riesen-Display des Geräts misst 6,82 Zoll in der Bildschirmdiagonale und löst mit 1640 x 720 Bildpunkten (263 ppi) bei 60 Hz auf. Ein MediaTek Dimensity 700-Prozessor sorgt nebst 6 GB Arbeitsspeicher für die nötige Power, und euch stehen 128 GB Speicherplatz (um bis zu 2 TB erweiterbar) zur Verfügung. Der Akku des Smartphones fasst 5000 mAh und sorgt für eine Laufzeit von bis zu zwei Tagen bei normaler Nutzung. Die Kameras des T Phone Pro sind eine Hauptkamera (50 MP), eine Superweitwinkel-Linse (5 MP), ein Makrosensor (2 MP), ein Tiefensensor (2 MP) und eine Selfie-Kamera (16 MP). Zudem gibt es einen 3,5 mm-Kopfhöreranschluss, damit ihr all eure kabelgebundenen Kopfhörer problemlos anstecken könnt.
Android 12 kommt vorinstalliert, und Magenta verspricht vier Jahre lang Updates im Drei-Monats-Takt. Das ist löblich und muss erwähnt werden, da es bei vielen Herstellern noch immer nicht dem Standard entspricht! Die Abmessungen des T Phone Pro betragen 173,92 x 77,8 x 8,99 mm bei einem Gewicht von 214 Gramm. Geladen wird das Smartphone entweder via standardmäßigem USB-C-Kabel oder aber via Wireless Charging, was in dieser Preisklasse eine angenehme Überraschung darstellt. Die üblichen Verdächtigen sind ebenso mit an Bord: Der namensgebende 5G-Mobilfunkstandard, aber auch NFC, Bluetooth 5.1 und WLAN sind im Gerät zu finden. Leider ist 5G noch immer nicht flächendeckend verfügbar, da wird das Smartphone dann einfach im LTE-Netz bleiben. Für einen Check diesbezüglich lohnt sich ein Blick auf die Netzkarte von Magenta!
Ein echter Preis-Leistungs-Schnapper
Obwohl der Preis von 279,- Euro in der heutigen Zeit als extrem gering erscheint, gibt es an der Hardware-Front einiges gut zu finden. Das T Phone Pro bietet neben extremer Größe (6,82 Zoll Bildschirm sind einfach wuchtig) auch große Ausdauer, mit 6+128 GB eine ordentliche Ausstattung und auch Features wie kabelloses Laden, 5G und das Versprechen von vier Jahren Updates im Quartals-Takt. All dies ist schon beachtlich und sorgt dafür, dass dieses Gerät ohne Probleme für eine Vielzahl von unterschiedlichen Nutzer:innen geeignet ist! Allerdings ist hier zu beachten, dass es Grenzen gibt: Gehört ihr zur Gruppe der Power-User, werdet ihr das Gerät relativ rasch an sein Limit bringen. Zudem ist der Bildschirm im Jahre 2022 nicht ganz zeitgemäß, Videos machen darauf wenig Spaß.
Bei den Kameras solltet ihr ausschließlich bei der Hauptkamera bleiben, alle anderen werden höchstwahrscheinlich zu Enttäuschungen führen. Doch wenn ihr die Limitierungen dieses Smartphone versteht und gar nicht mehr davon braucht, sprechen wir hier von einem sehr guten Angebot. Denn die Ausdauer, die ausreichende Performance und die einfache Bedienung sorgen dafür, dass man mit diesem Produkt bei Wenig- und Normalnutzung auf jeden Fall zufrieden sein wird. Bitte lasst Vorsicht walten und berücksichtigt die schiere Größe dieses Smartphones: Das T Phone Pro gehört mitunter zu den riesigsten Geräten seiner Art. Haltet es zuerst mal in der Hand, und erst dann, wenn es diesen Check besteht, könnt ihr beruhigt zugreifen!