Mario Kart 8 (Wii U) im Test
Einer der am heißesten ersehnte Titel für die Wii U erscheint am 30. Mai. Mit Mario Kart 8 führt Nintendo die wohl erfolgreichste Fun-Racing-Serie in eine neue Runde. Wie sich Mario Kart 8 auf Nintendos HD-Konsole präsentiert und welche neuen Features im Spiel untergebracht wurden, erfahrt ihr hier im Test.
Gutes, altes Mario Kart-Feeling!
Am grundsätzlichen Kart-Gameplay hat sich nicht viel geändert – und das ist auch gut so! Wer einen der zahlreichen Vorgänger gespielt hat, ist nach spätestens zehn Minuten wieder voll drin. Aber auch AnfängerInnen driften schon nach ein paar Rennen gekonnt um die Kurven. Die direkte Steuerung und die leichte Zugänglichkeit wurden perfekt umgesetzt. Auch bei Mario Kart 8 gilt: leicht zu lernen, schwer zu meistern.
Wir starten im Titelscreen gleich einmal mit dem Grand-Prix-Modus, in dem man acht verschiedene Cups mit jeweils vier Rennstrecken fahren kann (vier Cups enthalten komplett neue Strecken, die anderen vier Cups enthalten überarbeitete Strecken alter Klassiker). Dann folgt die standardmäßige Auswahl des Schwierigkeitsgrades zwischen 50, 100 oder 150 ccm. So weit, so bekannt! Ein ganz neues Feature ist der Ansatz des Hoverantriebs. Dadurch ist es möglich´, an gekennzeichneten Stellen über Wände oder sogar die Decke zu düsen, weshalb die neuen Strecken besonders kreativ ausgefallen sind. Wie das im Spiel aussieht, seht ihr hier:
Suche nach der Ideallinie
Die Strecken werden durch den Einsatz des Hoverantriebs viel dynamischer und die Suche nach der Ideallinie um einiges interessanter. Zudem sehen die Strecken einfach klasse aus; es macht sehr viel Spaß, eine Steilwand hinaufzufahren und auf der anderen Seite wieder hinunterzubrettern. Außerdem sind die Gleitschirme von Mario Kart 7 wieder mit am Start, die sich automatisch ausklappen, sobald man in der Luft ist. Auch damit können neue Routen ausgemacht und so KontrahentInnen noch im letzten Moment überholt werden. Sowohl die neuen als auch die alten Klassikrennstrecken wurden perfekt auf den Hoverantrieb und die Gleitschirme abgestimmt. Schlagartig findet man neue Lieblingsstrecken, wie z. B. eine Schneestrecke, in der keine Runden gefahren, sondern drei verschiedene Segmente befahren werden. Ganz im Stil einer Skiabfahrt fährt man zuerst noch durch eng gesetzte Slalomtore, später über eine Buckelpiste und durch den Wald im Tiefschnee.
Jede Strecke hat etwas Besonderes an sich: Mal fliegt ein Flugzeug über die Strecke, mal fährt man Unterwasser, und immer gibt es viele verschiedene Wege, die alle ins Ziel führen. Die Vielfalt ist enorm groß, jedes Straßenstück schön designt und gut durchdacht. Für mich sind die Rennstrecken von Mario Kart 8 eines der ganz großen Highlights des Spiels. Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Wie schon erwähnt, gibt es insgesamt acht Cups, d. h. 32 Rennstrecken. Das ist zwar eine ganz passable Anzahl, ein paar mehr hätten es dann aber doch sein können.
Feintuning ist gefragt
Aus Mario Kart Wii wurden die schnellen Motorräder übernommen, die damals den Karts eindeutig überlegen waren. Das Balancing zwischen Karts und Bikes ist nun um einiges besser als noch im Vorgänger. Von Strecke zu Strecke ist es jetzt unterschiedlich, welches Vehikel besser abschneidet. Das liegt aber auch daran, dass man die Gefährte nun aus drei Teilen zusammenbauen kann. Als Erstes muss man sich für eines der sehr vielen verschiedenen Vehikel entscheiden (Turboflitzer, Retrobike etc.). Dabei gibt es folgende Eigenschaften, die davon beeinflusst werden: Tempo, Beschleunigung, Gewicht, Handling und Haftung. Danach wird ein Paar Reifen ausgesucht, welche die genannten Eigenschaften um einiges verbessern können. Als letzter Gegenstand wird der Gleitschirm ausgewählt. Er entscheidet über das Handling in der Luft. Lieber langsam, dafür mit besserem Kurvenradius oder doch pfeilschnell, aber schwer zu steuern – für jeden Fahrertyp ist etwas dabei. Das Feintuning und das Anpassen der Karts an den eigenen Fahrstil bringt eine kleine taktische Komponente ins Spiel: Die Veränderungen des Vehikels sind deutlich spürbar. Außerdem entstehen dadurch automatisch die skurrilsten mobilen Untersätze. Selbstverständlich hat man zu Beginn des Spiels bei Weitem noch nicht alles freigeschaltet, was uns zum nächsten Thema führt.
Coins, Coins everywhere
Nintendos Münzfaible geht weiter! Jetzt haben die goldenen Münzen, die ursprünglich aus den Super Mario Bros.-Spielen stammen, aber mehrere Funktionen. Finden kann man diese überall auf der Strecke, und sie sind heiß umkämpft, denn wer zehn Stück eingesackt hat, bekommt einen dauerhaften Geschwindigkeitsschub. Dieser kann schon einmal den Unterschied zwischen Sieg und Niederlage ausmachen! Wer abgeschossen wird, verliert aber sofort drei Münzen, die dann für die MitstreiterInnen auf der Strecke liegen bleiben. Lange hat man die zehn Münzen daher meist nicht. Außerhalb des Rennens kann man für die eingesammelten Münzen neue FahrerInnen, Fahrzeuge oder Fahrzeugteile freischalten. Der größte Vorteil von Mario Kart 8 gegenüber der alten Wii-Version ist, dass man nun alle Strecken und Gegenstände auch im Multiplayer freischalten kann. Früher ging das nur im Singleplayer, was wirklich sehr frustrierend war.
Items
Denn wer spielt Mario Kart gern allein, wenn man stattdessen auch mit drei FreundInnen vor dem Bildschirm sitzen und sich gegenseitig Panzer und Bananenschalen um die Ohren schießen kann? Der Splitscreen-Modus ist mit das Beste, was die Wii U zu bieten hat. Doch Vorsicht: Auch Mario Kart 8 hat wieder das Potenzial, durch all zu große Schadenfreude die eine oder andere Freundschaft ins Wanken zu bringen. Dazu tragen auch die coolen neuen Items bei, die man durch die zufällig ausgewählten Fragezeichenboxen bekommt. So gibt es z. B. einen Bumerang, der erstens eine sehr große Reichweite hat und zweitens wieder zurückkommt. Danach kann man das Wurfgeschoss noch einmal werfen, dann ist er aber endgültig weg. Zusätzlich gibt es endlich ein Item, mit dem man dem blauen Stachelpanzer entkommen kann – die Megahupe. Im richtigen Moment aktiviert, schüttelt die Hupe die sich in der Nähe befindlichen GegnerInnen ordentlich durch und zerstört dabei auch noch alle Geschosse, die sich in ihrem Umkreis befinden. Auch andere Items wie die Piranha-Pflanze oder die „Super 8“ fügen sich gut ins Renngeschehen ein. Um euch nicht die gesamte Überraschung zu nehmen, solltet ihr sie aber selbst ausprobieren!
Vorläufiges Fazit
Anmerkung: Der jetzige Test bezieht sich auf das Anspielevent, bei dem wir ausführlich den Grand-Prix-Modus ausprobieren konnten, jedoch den Online- sowie den Arenamodus noch nicht gespielt haben. Die vorläufige Wertung in diesem Bericht ist daher nur ein Richtwert. Wir behalten uns vor, die Wertung noch zu ändern.
Mario Kart 8 ist kein Spiel mit großen Innovationen, verbindet aber Komponenten älterer Mario Karts wie den Gleitschirm und die Retrostrecken gut miteinander. Der Hoverantrieb sorgt für neuen Elan, und auch ansonsten spielt sich Mario Kart 8 fantastisch. Das Gameplay geht locker von der Hand und ist das Beste, was das Fun-Racer-Genre momentan zu bieten hat. Auch der typische knallbunte Look und der nette Soundtrack können überzeugen. Besonders der Splitscreen-Modus macht mit ein paar FreundInnen enorm viel Spaß. Für mich ist Mario Kart 8 einer der besten, wenn nicht sogar der beste Titel, den es momentan für die Wii U gibt.