Monster Hunter Generations (3DS) im Test

von Marianne Kräuter 12.07.2016

Monster Hunter Generations soll das Jubiläumsspiel sein, das sowohl eingefleischte Fans der Serie zufrieden stellt, als auch neue Anhänger für Monster Hunter lukratiert. Ob den Spielentwicklern der Spagat aus Einstiegsfreundlichkeit und gewohnter Komplexität gelungen ist, erfahrt ihr in meinem Test.

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Nicht umsonst hat Capcom einen offiziellen Einstiegsguide für Monster Hunter Generations online gestellt – Alle Facetten dieses äußerst komplexen Spiels in einem Artikel abzuhandeln, ist schier unmöglich. Wer sich noch nie zuvor mit Monster Hunter beschäftigt hat, schaut daher am besten bei unserem Übersichtsartikel zu der Videospielserie vorbei und liest dann hier weiter.

Sammeln und Kämpfen

Wahres Herzstück ist das Erjagen oder Fangen großer Monster

Reden wir zuerst über die Questtypen in Monster Hunter Generations und die eingeführten Neuerungen: Neben allerlei Sammelaktivitäten (Fischen, Erze abbauen, nach Pilzen und Blumen suchen, Insekten fangen), gibt es allerlei kleinere Monster zu erlegen, um Bestandteile von ihnen zu erhalten oder um ein Gebiet von ihnen zu säubern. Wahres Herzstück ist natürlich wie bei jedem Monster Hunter das Erjagen oder Fangen großer Monster. Nach dem Erledigen einer bestimmten Anzahl von Quests wird eine sogenannte “dringende Quest” freigeschaltet. Besteht man diese, erhält man Zugang zu fordernden Aufgaben und schreitet so im Spiel voran. Die Quests haben ein Zeitlimit, das allerdings so großzügig bemessen ist, dass es nicht zum Problem werden sollte.

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Nicht nur alleine, auch mit anderen kann man sich auf die Jagd begeben. Dazu hat man entweder im Lokalen Spiel oder im Online Multiplayer Gelegenheit, wobei auch alle anderen ein Exemplar des Spiels benötigen, um mit von der Partie zu sein. Effizienter spielt es sich im Lokalen Modus, wenn man direkt mit seinen MispielerInnen kommunizieren kann. Es gibt zwar einen minimalistischen Chat, in dem man einige vorgefertigte Floskeln auswählen oder eine Nachricht mit 26 Zeichen selbst tippen kann, aber viel nützt dieser nicht.

Aus Alt mach Neu

Neu ist, dass man für viele Quests erstmals in die Haut von Felynen schlüpfen kann

Eine große Neuerung ist die Einführung von vier Jagdstilen, die unabhängig von den Waffen gewählt werden. Der Schlägerstil ist mit seiner vereinfachten Steuerung und mehr Special Moves vor allem für Einsteiger interessant. Weiters gibt es noch einen klassischen Gildenstil, einen Luftkampfstil und einen Konterstil, der Spieler belohnt, die behände ausweichen und sich auf präzises Timing verstehen. Durch die vier Stile gibt es noch mehr Kombinationsmöglichkeiten und Herangehensweisen, um große Monster zu erlegen. Eingefleischte Fans werden sich sicher über die Neuerungen freuen, da sie zusätzliche Abwechslung und neue Taktiken bringen. Außerdem neu ist, dass man für viele Quests erstmals in die Haut von Felynen schlüpfen kann, um mit diesen als Pirscher Quests zu bestreiten und sie aufzuleveln. Die süßen Katzenwesen können Jäger auch als Kameraden bei deren Quests begleiten und unterstützen.

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Monster Hunter Generations ist weniger ein neuer Titel als eine Jubiläumsedition, die das zwölfjährige Bestehen von Monster Hunter feiert. Alte Fans können bei bereits bekanntem, aber gründlich überarbeitetem Inhalt in Nostalgie schwelgen und sich über neue, ausgeklügelte Monsterdesigns und Gebiete freuen. Alte Areale wurden mit Höhenunterschieden versehen und klassische Monster reagieren anders auf Jagdstile und übrige Neuerungen, die seit ihrem letzten Auftauchen, eingeführt wurden.

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Ausdauer von Nöten

Als kompletter Monster Hunter-Neuling bin ich früh auf einige Hindernisse gestoßen

Trotz vieler Tutorials wird Erstspielern der Einstieg in Monster Hunter Generations nicht leicht fallen. Ich habe mich als kompletter Monster Hunter-Neuling für diesen Testbericht auf die Jagd begeben und bin früh auf einige Hindernisse gestoßen, die meine Nerven strapazierten. Teilweise lag das an der Steuerung: Es dauert recht lange, bis eine Befehlseingabe vom Charakter im Spiel umgesetzt wird, was angesichts der plötzlichen, erratischen Bewegungsmuster mancher Monster zu Frust führen kann.

Weiters haben die Monster keine Lebensanzeige und zeigen auch in keiner anderen Weise an, wie schwer man sie bereits verletzt hat. Kein direktes Feedback zu erhalten, macht es besonders schwer, heraus zu finden, gegen welche Attacken ein Monster besonders verwundbar ist. Für meinen Geschmack dauern die Monsterkämpfe auch zu lange. So kämpft man zum Beispiel über 20 Minuten gegen einen Groß-Maccao, der über gerade mal zwei Angriffsmuster verfügt und kann nicht mal ahnen, wie sehr man ihn bereits geschwächt hat.

Hat man keinen New 3DS oder ein Schiebepad Pro kann man sich auch auf eine umständliche Kamerasteuerung mit dem Steuerkreuz gefasst machen. Genaues Zielen mit Fernkampfwaffen ist während eines Kampfes beinahe unmöglich.

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Belohnung für Hartnäckige

Ja, Monster Hunter wirkt auf Neueinsteiger altbacken, eigentümlich und schwer zugänglich. Man muss bereit sein, sich einzulernen und genügend Geduld mitbringen, damit sich einem der Charme dieses Spiels eröffnet. Hartnäckige Spieler werden mit einem äußerst komplexen Spiel mit unzähligen taktischen Möglichkeiten und Freiheiten belohnt, das einen hunderte Stunden beschäftigen kann. Ist man dort angekommen, sieht man auch über eigentümliche Macken des Spiels hinweg.

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Schön wie nie zuvor

BesitzerInnen eines New 3DS freuen sich über eine etwas stabilere und flüssigere Bildrate und kürzere Ladezeiten

Grafisch ist Monster Hunter Generations das Beeindruckenste, was ich jemals am 3DS gesehen habe. Wenn man sich zwischen den einzelnen Abschnitten der detaillierten Gebiete bewegt, taucht zwar stets ein schwarzer Bildschirm auf, die Dauer des Ladebildschirms hält sich jedoch selbst auf dem dem schwächsten Gerät der momentanen Nintendo Handheld Generation in Grenzen. BesitzerInnen eines New 3DS freuen sich über eine etwas stabilere und flüssigere Bildrate und kürzere Ladezeiten, doch auch auf einem normalen 3DS oder dem 2DS kann Monster Hunter Generations ohne Bedenken gespielt werden. Durch die frei bewegliche Kamera kommt auch die vertikale Tiefe der Gebiete richtig zum Tragen. Die einzelnen Gebiete bieten sehr viel Abwechslung; von Graslandschaften und Höhlen über staubige Canyons bis hin zu Eiswüsten wird alles geboten.

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Auch in den “Hub-Zones” fühlt man sich wohl: Die Dörfer sind gut bevölkert und die NPCs haben viele unterschiedliche, locker witzige Dialoge parat. Felynen und die schafsähnlichen Muufahs, die sich gerne von uns knuddeln lassen, sorgen für die richtige Portion Niedlichkeit.

Fazit

Kommen wir zurück zu unserer Einstiegsfrage, ob Capcom der Spagat zwischen Einstiegsfreundlichkeit und gewohnter Spieltiefe gelungen ist: Es ist den Entwicklern mit Monster Hunter Generations ohne Zweifel gelungen, erneut ein hochkomplexes, zeitintensives, forderndes Spiel mit neuen Gebieten und interessanten Monstern zu liefern. Als einstiegsfreundlich würde ich das Spiel allerdings nicht bezeichnen. Als Erstspieler muss man doch über einige Macken und Schwächen hinwegsehen und viel Zeit investieren, um die Serie liebzugewinnen. Ich verstehe objektiv gesehen, warum es Leute gibt, die Spielstände von 400+ Stunden auf Monster Hunter Titeln haben. Meine Lust am Leiden ist jedoch mit Dark Souls bereits voll abgedeckt.

Wertung: 8.3 Pixel

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HappyPhilXD

Monster Hunter 4 Ultimate war super, wenn auch etwas zu einfach.
Hier erwarte ich mehr Umfang und einen knackigeren Schwierigkeitsgrad auf den höheren Stufen.

Frohe Jagd

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