Rabbids Party of Legends Test: Die Rückkehr der verrückten Hasen
Party-Spiele erfreuen sich vor allem im Sommer mit einem Beamer im Freien zusammen mit Freund:innen größter Beliebtheit – Klassiker wie Mario Party, Mario Kart oder Raving Rabbids TV Party (wer noch eine funktionierende Wii besitzt) dürfen da nicht fehlen. Gerade um das letztgenannte Franchise ist es in letzter Zeit ziemlich ruhig geworden. Zur Verwunderung vieler, denn TV Party war ein absoluter Partyhit auf der Wii.
Gerne erinnere ich mich zurück an dämliche Spiele wie das Mähdrescherrennen, zu Britney Spears Toxic zu tanzen oder mit dem Balance Board unter den Pobacken einen verschneiten Hang hinunter zu brettern. Während Mario + Rabbids dieses Jahr bereits zum zweiten Switch-Abenteuer aufbrechen, wartet die Fangemeinde bis jetzt vergebens auf ein neuen Rabbids-Party-Spiel. Dies änderte sich nun mit dem kürzlich und etwas unterwartet veröffentlichten Rabbids Party of Legends.
Klassisch werden Spielreleases – egal wie groß – auf Events angekündigt, mit unzähligen Trailern und Newsmeldungen zuvor schon über den Titel informiert, um dann einen fulminanten Verkaufsstart zu feiern. Bei Party of Legends war das allerdings so gar nicht der Fall. Der Titel sollte ursprünglich nur für den chinesischen Markt erscheinen, doch nun landete der Titel auch bei uns und zwar gleich für die Switch, die PS4 und die Xbox One.
Bevor wir loslegen, gleich mal der Launch-Trailer, damit Franchise-Neulinge wissen, worauf sie sich einlassen:
Story- und Party-Modus für ein Halleluja
Das Spiel beschert euch – im Gegensatz zu beispielsweise TV Party damals – einen Story-Modus. In diesem werdet ihr in ein von chinesischen Mythen und Göttern geprägtes Land katapultiert. Dort müsst ihr vier Akte mit jeweils rund zehn Minispielen absolvieren und magische Schriften sammeln. Erst wenn ihr alle wieder eingesammelt habt, bekommt ihr eure Zeit-Waschmaschine zurück.
Gespielt wird immer im 2vs2-Modus. Und hier könnt ihr frei wählen, ob ihr alleine mit/gegen drei KI-Spieler:innen antretet, oder mit bis zu drei Freund:innen. Klassisch, wie beispielsweise bei Fussballspielen, wählt ihr zu Beginn euer Team oder ihr überlasst alles dem Zufall und schon kann es losgehen. Mal müsst ihr gemeinsam um die Wette tanzen, mal euer Gedächtnis auf die Probe stellen und mal Geschick im Ring unter Beweis stellen. Das Team, das das jeweilige Spiel gewinnt, bekommt mehr der begehrten Schriften. Zwischendurch gibt es immer wieder eine Art Glücksrad, das das erste Mal noch lustig ist, dann aber nur noch nervt – weil es eine reine Spieldauerstreckung ist.
Mit den Punkten, die ihr nach den jeweiligen Minispielen einsammelt, schaltet ihr über die Zeit neue Charaktere sowie Minispiele für den Partymodus frei.
Neben dem Story-Modus gibt es noch einen Party-Modus, der eine klassische Aneinanderreihung von Mini-Spielen (random oder selbst ausgewählt) ist. Hier ist nur wichtig, dass ihr nur Spiele wählen könnt, die ihr auch schon zuvor freigeschaltet habt. Um Onlinefunktionen nutzen zu können, müsst ihr ein Ubisoft-Konto und natürlich einen Nintendo-Account haben bzw. anlegen. Der Hinweis steht kleingedruckt auf der Rückseite.
Joy-Cons only
Wie damals auf der Wii reicht es einen Controller in der Hand zu haben und damit die verrücktesten Spiele in Angriff zu nehmen. Egal ob zielen, schütteln oder drehen. Alles lässt sich auch auf der Switch machen, allerdings nur mit Joy-Cons und hier kommt auch gleich eine Warnung für alle Switch Lite-Besitzer:innen. Ihr könnt das Spiel nur mit zusätzlichen Joy-Cons spielen! Auch eine Verwendung des Pro-Controllers, obwohl er auch Gyro-Sensoren etc. hat, ist nicht möglich.
Rabbids Party of Legends Test-Fazit: Solide, aber kein TV-Party-Ersatz
Mit Rabbids Party of Legends ist endlich wieder mal ein neuer Partyspiel-Titel für die Switch erschienen, der zum gemeinsamen Spielen auf dem Sofa, im Freibad oder sonst wo einlädt. 50 einzigartige Minispiele, die Fans der Rabbids-Party-Spiele teilweise vertraut vorkommen, sind gemeinsam mit komplett neuen Interpretationen mit dabei. Gespielt wird im Party- oder Story-Modus immer mit zwei gegen zwei. Über die Dauer schaltet ihr weitere wählbare Charaktere und Minispiele für den Party-Modus frei. So weit, so gut, aber! Die Steuerung ausschließlich mit Joy-Con könnte ich verstehen, wenn es sich um ein reines Switch-Spiel handelt, da der Titel aber auch für die PS4 und Xbox One erscheint, muss doch eine alternative Steuerungsvariante möglich sein. Zudem stören mich bei den Minispielen zwei Dinge: Wer schonmal zu Britney Spears Toxic in Rabbids TV Party die Hüften geschwungen hat, findet es wohl – wie auch ich – nur traurig, dass bei Party of Legends nur irgendwelche Zufallsmelodien gespielt und die Bewegungen nur teilweise erkannt werden. Außerdem nervt mich und meine Mitspieler:innen das zuvor erwähnte Glücksrad ungemein. So etwas gab es zwar auch bei TV-Party, aber das war wesentlich kreativer umgesetzt als hier. So ist es eine reine Story-Modus-Streckung. Das wäre so nicht nötig meiner Meinung nach.
Dafür muss man aber auch sagen, dass es auch super coole neue Minispiele gibt, die Lust auf mehr machen. Generell ist die Minispielsammlung für Konsolenneulinge aber auch für Vielspieler:innen gleichermaßen geeignet, da es nicht nur Geschicklichkeits-, sondern auch beispielsweise Gedächtnisspiele gibt. Das Spiel serviert euch ein solides, wenn auch nicht grandioses Comeback der Rabbids als Mid-Price-Titel.
Ich gestehe, bin Rabbid Fan.. UND STOLZ DRAUF! 😉 Kenn allerdings niemanden der die Games gesüchtet hat und älter als acht oder nüchtern war ^^