Super Dungeon Maker (Switch) Test: Kreiert und spielt euer eigenes Gewölbe
So wie Super Mario Maker schickt sich nun Super Dungeon Maker an, etwas Ähnliches zu schaffen. Lest hier im Review, ob das gelingt!
Über Super Dungeon Maker
Wie Dreams, nur anders: Wer schon immer mal ein Zelda-like selbst erschaffen wollte, ist mit Super Dungeon Maker bestens bedient. Denn das 16-bit-Game verschafft euch die Möglichkeit, Levels von Grund auf selbst zu basteln. Nicht nur das: Diese Kreationen könnt ihr dann auch hochladen und von Spieler:innen auf der ganzen Welt spielen lassen! Diesen Twist kennt man nicht nur von Spielen wie Roblox, TrackMania, LittleBigPlanet oder Super Mario Maker – ein starkes Indiz dafür, dass diese Art zu spielen seine Anhänger hat. Dementsprechend wirft euch auch dieses Game rasch in die Action, und eurer Kreativität werden im Prinzip keine Grenzen gesetzt.
Auf der offiziellen Switch-Website zum Spiel wird das Game wie folgt beschrieben: Wähle so viele Ebenen, Feinde, geheime Räume, Fallen und Gegenstände, wie du willst. Fordere deine Freunde und die Community heraus, deinen Dungeon zu meistern oder spiele die unzähligen Dungeons der Community. Der leicht zu erlernende Editor ermöglicht es euch, alles zu bauen, was ihr wollt – eine Vielzahl von Gegnern und Gegenständen sorgt für eine Menge an Optionen. Zudem dürft ihr auch die beliebtesten Levels selbst spielen, oder euch auf eine Zufalls-Tour begeben. Vergebt ihr nach dem Abschluss des Levels Herzchen, bekommen das die Erschaffer mit – richtig nett. Auch offline lässt sich Super Dungeon Maker spielen, einfach die Dungeons vorab runterladen und los geht’s.
Der erste Einstieg
Wie es das Spiel so vorsieht, werdet ihr in aller Kürze mit den Mechaniken vertraut gemacht. Möglich macht dies ein Prolog, der euch in den Dungeon namens Fink’s Awakening wirft. Dieses Gewölbe müsst ihr durchspielen, und dieser Dungeon gibt euch einen groben Überblick über die Spielelemente in Super Dungeon Maker. Ähnlichkeiten mit The Legend of Zelda (die Spielfigur heißt hier etwa Fink) sind dabei durchaus beabsichtigt, da es noch immer kein Zelda Maker oder Ähnliches gibt, da hat das Team hinter diesem Titel nun das Heft in die eigene Hand genommen! Habt ihr den Dungeon nach etwa 15 Minuten hinter euch gebracht, landet ihr in einem verschlafenen Dörfchen. In Wahrheit ist dies allerdings das Hauptmenü!
So könnt ihr hier grundlegende Funktionen wie „Eigenen Dungeon bauen“ oder „Online-Dungeons spielen“ aufrufen, aber auch ein weitergehendes Levelbau-Tutorial ist mit von der Partie. Dieses befindet sich, sehr humoristisch, in einem Sandkasten, wo ihr mit jungen Figuren das A und O in Super Dungeon Maker durchgeht. Zudem könnt ihr in einem Tempel auch eine Handvoll weiterer Dungeons spielen, die vom Team hinter dem Spiel erschaffen wurden. Sie sind aber nicht als vollwertige Kampagne zu sehen, sondern eher als kleine Umgebungen, die eurer Kreativität beim Erstellen eigener Levels auf die Sprünge helfen können. So sieht das Ganze in Action aus:
So spielt sich Super Dungeon Maker
Euer gefiederter Hauptheld namens Fink hat so einiges im Arsenal, wenn es um das Bestehen von einzelnen Dungeons geht. So gibt es die Möglichkeit, mit einem Schwert Feinde zu beharken, das ist eine grundlegende Fähigkeit eurer Figur. Optional könnt ihr aber auch eine Ausweichrolle durchführen, die euch nicht nur über Abgründe und Fallen, sondern auch von starken Hieben eurer Feinde weg bringt. Wenn es der Dungeon vorsieht, könnt ihr auch andere Zubehör-Ausrüstungsteile verwenden. Genretypisch bietet Super Dungeon Maker hier etwa ein Schild an, das euch vor Schaden schützt, oder auch Bomben – ob ihr es nun mit einem Zelda oder Oceanhorn vergleichen wollt, ist egal.
Verschiedene Schalter können eingesetzt werden, um Blöcke zu bewegen, es gibt natürlich auch verschlossene Türen, zu denen erst einmal der Schlüssel gefunden werden will. Auch Türen, die sich erst öffnen, wenn ihr die Feinde im aktuellen Raum besiegt habt, wollen hier eingebaut werden – es gibt alle Optionen, die man aus anderen Zelda-likes kennt. Der Editor ist dabei ein sehr nützliches und einfach zu bedienendes Tool, und flugs sind hier verschiedenste Dungeons erstellt. Jeder Level endet damit, dass ihr am Ende ein goldenes Ei findet, dieses markiert dann den Abschluss. Auch klar: Jedes Gewölbe in Super Dungeon Maker muss auch durchspielbar sein, deswegen muss man es selbst in einem Probedurchlauf abschließen, bevor die Stage ins Netz hochgeladen werden kann.
Jede Menge Möglichkeiten
Gleich vorab: Super Dungeon Maker ist über die Plattformen hinweg crossplay-kompatibel, so könnt ihr mit der Switch-Version auch Levels von der PC-Version (via Steam erhältlich) und umgekehrt spielen. Das sorgt für theoretisch unbegrenzten Spielspaß, und daher gibt es einige Optionen. Verschiedene Biome wie klassische Ruine, Eis oder Wald bringen euch in die passende Stimmung, und das ist erst der Anfang. Bewegliche Bodenplatten, Laser-Augen mit Zielvorrichtung, zerbrechliche Krüge und jede Menge Gras sind ebenso mit von der Partie wie Bossgegner – ganz klassisch ein Wurm, der nur am hintersten Schwanzende angreifbar ist oder ein Berserker-Hornochse. Da lässt sich einiges machen, und macht so richtig Spaß!
Besonders spannend wird das Thema, wenn ihr euch reinfuchst. Denn Super Dungeon Maker lässt euch auch Wenn-Dann-Funktionen ins Spiel einbauen – beispielsweise können Fallen, Gegenstände oder Feinde erscheinen, wenn ihr euch auf einen bestimmten Punkt stellt. Abgründe sind natürlich Teil der Gefahr, und wenn ihr einen solchen hinunterfallt, kostet das Herzen. Natürlich werdet ihr in einem solchen Fall wieder an den Ort des Geschehens gebracht, ihr könnt gleich weiterspielen. Andernorts kann es aber sein, dass so ein Abgrund euch einfach eine Ebene tiefer bringt, und ihr das Spiel dann dort fortsetzt! Mit Ebenen zu spielen macht bei gewissen Dungeon-Layouts auch wirklich Laune, und das wiederum kann euch auf ganz eigene Ideen für Twists bei euren Kreationen bringen.
Die Technik von Super Dungeon Maker
Das Erste, was mir beim Spielen aufgefallen ist, war die musikalische Untermalung des Games. Ja, ein Titel aus der 16-bit-Ära klingt nun mal mehr nach Chiptunes, und diesen Aspekt hat Super Dungeon Maker perfekt eingefangen. Fast wie ein Kairosoft-Spiel (Game Dev Story, Dungeon Village) angehaucht piepselt und quäkt es stilgerecht, dass es eine Freude ist. Umso besser, dass Pixel-Fans hier genauso verwöhnt werden, denn die Optik des Spiels passt perfekt zum restlichen Drumherum. Die Nintendo Switch ist wohl nicht als die stärkste aller Konsolen bekannt, und die pixelige Aufmachung tut ihr Bestes, dass die Last auf den Komponenten möglichst gering bleibt.
Eine Design-Entscheidung, aber doch bemerkenswert: 60 Bilder pro Sekunde sucht ihr hier vergeblich. Ich gehe jetzt nicht so weit, zu sagen, dass Super Dungeon Maker auf der Switch-Konsole ruckelt, aber ein wenig sieht es so aus, wenn ihr euch durch das Dorf oder große Dungeons bewegt. Das Phänomen war aber schon immer bei solchen Games verbreitet, daher ist es zwar anzusprechen, aber nicht in die finale Wertung mit einzubeziehen. Zu guter Letzt das Handling des Titels: Das Game steuert sich sehr gut, egal, ob ihr mit Fink durch die Lande zieht oder mit dem Editor einen eigenen Level erstellt. Sobald ihr euch mal an das Controller-Layout mit all den Werkzeugen gewöhnt habt, ist es ein Leichtes, einen neuen Dungeon nach dem anderen zu erstellen!
Ein cooler Indie-Level-Editor
Um grade mal 20 Euro könnt ihr Super Dungeon Maker für PC oder Nintendo Switch erstehen, und dafür bekommt ihr ein starkes Pixel-Art-Game. Vielmehr kriegt ihr einen gestandenen Level-Editor, denn im Grunde ist das Spiel genau das – abseits der Community-Dungeons und den von euch erstellten Inhalten gibt es zum derzeitigen Stand im Mai 2023 nicht viel, was es zu tun gibt. Das ist aber auch genau der Grund dafür, dass ihr dieses Game spielen solltet: Die treue Anhängerschar rund um den Titel sorgt dafür, dass es bereits eine Menge an Gewölben gibt, die ihr mit eurem Hühnchen-Avatar namens Fink in Angriff nehmen dürft. Auch, wenn es keine Kampagne im herkömmlichen Sinn gibt, so gibt es genug zu spielen, und eurer Kreativität sind keine Grenzen gesetzt.
Man muss es noch erwähnen, aber bis jetzt hat sich das Spiel im Early Access-Status auf PC befunden, und der Release auf Nintendo Switch ist sozusagen der Start in eine neue Ära für das Game. Natürlich merkt man es da und dort noch – etwa gibt es noch keine sinnvolle Möglichkeit, die Community-Inhalte zu sortieren, aber da wird das Team hinter dem Spiel bestimmt noch nachbessern. Auch eine neue Hauptfigur wurde bereits versprochen, und mit Updates werden auch noch mehr Gegenstände, Feinde und Optionen ihren Weg ins Game finden. So oder so: Fans des Genres werden es bestimmt nicht bereuen, ein paar Stunden in Super Dungeon Maker zu verbringen. Wie gut und umfangreich der Ableger am Ende sein wird, bestimmt dann die Community dahinter!