Tetris Effect Test (PS4): Tetris, nur … besser?
Mit großer Fanfare erschien Tetris Effect für PS4, und natürlich wirkt dieser Klassiker wie ein Pflichttermin für alle Denkspiel-Fans. Kann dieses Game an alten Glanz anknüpfen oder solltet ihr es eher meiden? Lest das Review – und zur offiziellen Website des Spiels geht es hier…
Die Modi von Tetris Effect
Tetris an sich ist rasch erklärt. Da fallen verschieden geformte Steine von oben auf das Spielfeld, und es gilt, komplette horizontale Reihen zu bilden. Habt ihr dies bewerkstelligt, löst sich die Reihe auf, und ihr habt oben wieder um ein Stück mehr Platz zum Spielen. Berührt ihr mit einem Spielstein den oberen Rand, ist der Spaß vorbei! Doch nicht nur das klassische Tetris erwartet euch in Tetris Effect, so viel sei gleich verraten. Denn das Spiel nimmt das Prinzip und dreht es in sämtliche Richtungen.
So erwartet euch eine Abenteuerkampagne, die euch durch sämtliche Stages in Tetris Effect führt. An die 30 verschiedenen Bretter inklusive Hintergrundmusik gibt es, und darüber hinaus ein komplett eigener Spielbereich namens Effektmodi. Dort könnt ihr zwischen Modi wie Marathon, Sprint, Meister und mehr wählen. Während ihr bei den einen Spezialmodi wegen eines Zeitlimits möglichst schnell vorgehen müsst, warten aber auch noch entspannendere Varianten auf euch. Trailer gefällig?
Neu und doch nicht anders
Tetris Effect zeigt euch, wie das gute, alte Tetris auf PS4 aussehen kann. Die Umgebungen wirken lebendig, und je nach Spielbrett fühlt ihr euch mal wie in einem Western, oder aber unter Wasser wie etwa in ABZU. Dass das zugrundeliegende Spielprinzip immer noch das vertraute Tetris ist, macht den Titel umso besser. Der Abenteuermodus ist in Wahrheit nichts weiter als eine Abfolge der unterschiedlichen Umgebungen – allerdings wird das Spielen hier immer schwerer.
Die steigende Schwierigkeit dabei besteht aus zwei Dingen: Einerseits müsst ihr mehrere Zeilen auflösen, um weiterzukommen, und andererseits fallen die Tetrominos gerne zeitweise sehr rasch von oben herab. Meine persönliche Schmerzgrenze liegt bei der Geschwindigkeitsstufe 9 – alles darüber ist einfach zu rasch. Habt ihr davor gut geplant, könnt ihr euch teilweise über diese Speed-Passagen retten, ansonsten ist dies mit ziemlicher Sicherheit immer euer Untergang.
Sogar mit PSVR-Unterstützung!
Tetris Effect kann allerdings noch einen weiteren Trick, und das ist die Unterstützung der PSVR-Brille. Viel ändert sich am Gameplay nicht, denn Tetris bleibt nun mal Tetris. Doch was ihr definitiv bemerkt, ist die intensive Immersion des Titels. Hier kann ich nur berichten, dass es ein Wahnsinnserlebnis ist: Die Partikel fliegen um euch herum, während ihr vor euch die Tetrominos herumbugsiert.
Ihr müsst beim Spielen von Tetris Effect einfach wissen, was ihr wollt. Seid ihr auf Entspannung und Abschalten aus, solltet ihr den entsprechenden Modus aktivieren. Spielt ihr jedoch den Abenteuermodus, müsst ihr für Herausforderung gewappnet sein. Schade finde ich persönlich, dass ihr erst nach Abschluss dieses Abenteuermodus den interaktiven Theatermodus freischaltet. Das ist nämlich die ultimative Entspannung!
Die technische Seite von Tetris Effect
Tetris Effect erhebt hier einen künstlerischen Kniff zur absoluten Maxime: Die Verschmelzung aller zur Verfügung stehenden Optionen. Sowohl Optik, Sound als auch Haptik verschmelzen zu einer Einheit, wenn ihr das Spiel zockt. Die Umgebungen bewegen sich im Takt, wenn ihr einen Tetromino rotiert oder fallen lasst, erklingen zusätzliche Taktschläge der vorhandenen Instrumente, und der Controller vibriert ebenfalls zur Musik.
Während mir persönlich das Drumherum fast schon zu viel wurde (deswegen liebe ich den Theatermodus!), finden andere dieses Zusammenspiel fast schon bewusstseinserweiternd. Man mag dazu stehen, wie man will, aber Tetris Effect versteht es hervorragend, euch in seinen Bann zu ziehen. Mit der PSVR-Brille ist dieser Effekt um ein Vielfaches verstärkt, und der Flow lässt sich meines Erachtens im VR-Modus ein kleines Stückchen leichter finden.
Langzeitmotivation? Ja bitte!
Dafür, dass Tetris Effect „nur“ das Tetris-Spiel bietet, könnt ihr verdammt viel damit anfangen. Sogar wöchentliche Herausforderungen haben es ins Game geschafft, und so könnt ihr euch mit einer Tetris-Community messen. Gemeinsam spielt ihr meist an den Wochenenden gewisse Events, und beim Erreichen des gesteckten Zieles gibt es Belohnungen wie exklusive Avatare und mehr.
Tetris Effect macht hier einiges richtig, und es kann gut sein, dass Tetris Effect der neue Standard-Titel für eine Partie Tetris wird. So, wie es am Game Boy der Fall war, kann auch dieses Game für so einige spaßige Stunden sorgen. Nicht zuletzt ist Tetris Effect unheimlich gut darin, euch einzufangen und zu motivieren. Manchmal scheint alles wie von selbst zu funktionieren, und diesen Flow fängt Tetris Effect perfekt ein!
Tetris Effect: So werden Games neu aufgelegt
Egal, ob ihr dieses Spiel am Standard-TV oder in PSVR spielt, Tetris Effect macht seinem Namen als Kulttitel schon innerhalb der ersten Minuten alle Ehre. Nicht nur das, wenn ihr das Game spielt, könnt ihr euch sicher sein, dass ihr in Sekundenschnelle in dieser Welt verschwindet. Die Musik, die Steine, einfach alles scheint zu einem großen Ganzen zu verschmelzen – und in PSVR ist der Effekt noch gigantischer.
Nichtsdestotrotz fühlte ich mich ob der Grafikpracht und des Soundtracks fast schon vom Spielen selbst abgelenkt. Das war zwar nur manchmal der Fall, doch wenn ich Tetris spielen möchte, darf nicht immer rundherum so viel los sein. Das ist aber nur ein Tropfen auf dem heißen Stein: Wenn ihr immer schon wissen wolltet, wie eine neu aufgelegte Version von Tetris aussehen kann, zögert nicht länger. Denn dann ist Tetris Effect genau eure Kragenweite!