The Witcher 3: Wild Hunt – Blood and Wine-Preview

von Max Hohenwarter 11.05.2016

Im Wiener Hotel Wein und Design hieß es am 25. April „Hex! Hex!“ Wir hatten die Möglichkeit, einen ersten Blick auf die kommende und letzte kostenpflichtige Erweiterung Blood and Wine für The Witcher 3: Wild Hunt zu werfen. Ob die Entwickler erneut ihr Herzblut ins Spiel gesteckt haben, lest ihr hier.

Ab in den Süden!
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In The Witcher 3: Wild Hunt – Blood and Wine verschlägt es Geralt von Rivia ins Kaiserreich Nilfgaard. Unweit der Yaruga, dem ehemaligen Grenzfluss zum Imperium der „Schwarzen“, liegt das freie Herzogtum Tussaint. SpielerInnen des Hauptspiels wissen bereits, dass dort exzellenter Wein hergestellt wird. Laut den Entwicklern ist dieser Landstrich politisch und wirtschaftlich am ehesten mit dem kleinen Land Liechtenstein zu vergleichen, da auch dort Neutralität herrscht und ein florierendes Bankenwesen, sowie Wein die Wirtschaft sichern. Die hügelige Landschaft mit ihren Weingärten und dem freundlichen Wetter bietet endlich Abwechslung zu den mit Leichen übersäten Schlachtfeldern der nördlichen Königreiche und ist landschaftlich, wie architektonisch am ehesten mit den südlicheren Regionen Europas, wie Südfrankreich oder der Toskana vergleichbar. Das Entwicklerteam hat zwecks Inspiration über ein Jahr lang Recherche in den entsprechenden Ländern betrieben. Was die Größe der neuen Spielwelt betrifft, so dürft ihr euch ungefähr mit den Ausmaßen des Velener Niemandslands , beziehungsweise gut dem doppelten Gebiet, das schon die erste Erweiterung Hearts of Stone hinzufügte, rechnen.

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Das Wandern WAR des Hexers Lust

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Die Profession der Hexer wird normalerweise nomadisch ausgeübt, doch einem geschenkten Gaul schaut selbst Geralt nicht ins Maul! Bereits nach der ersten längeren Storyquest wird der weiße Wolf zum Hausherren gemacht und erhält als Belohnung sein eigenes Weingut. Das ist aber nicht nur eine Kaschemme, sondern ein tatsächliches Herrenhaus und das Beste: Die mittlerweile überlaufende Goldtruhe wird mit dem Anwesen wieder nützlich. Etliche Ausbauten, wie ein neues Schlafzimmer für romantische Abende mit diversen Liebschaften oder einen Stall samt passendem Burschen für Plötze könnt ihr euch gönnen. Außerdem könnt ihr euch Rüstungsständer ins Haus stellen, auf denen ihr eure schönsten Wamse ausstellen und bewundern könnt. Die Rüstungsindividualisierung ist mit The Witcher 3: Wild Hunt – Blood and Wine auch endlich möglich, denn das Add-On führt Färbemittel ein, mit denen ihr eure Kleidung nach Wunsch einen anderen Stil verpassen könnt.

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Besonders interessant ist aber der Keller. Dort befindet sich ein Alchemietisch und der führt – ähnlich wie der ophirische Runenschmied in Hearts of Stone – einen neuen Kniff zur Charakterentwicklung hinzu. Mit dem Chemiebaukasten könnt ihr die Mutagene, die bisher eher eine untergeordnete Rolle spielten, verbessern und Geralt noch mächtiger machen. Die Sorge, dass das Spiel dann noch leichter werden könnte, hat uns Philipp Weber, Questdesigner bei CD Projekt RED aber sofort genommen. Blood and Wine zieht den Schwierigkeitsgrad seinen Angaben nach nämlich ordentlich in die Höhe. Für Herausforderung sollte also gesorgt sein

Ordnung muss sein

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In Blood and Wine erwartet euch eine komplett neue, mit mehreren Enden versehene Storyline. Der Ausgang des ganzen hängt aber nicht nur von euren Entscheidungen im Add-On, sondern auch denen, die ihr bereits im Hauptspiel getroffen habt, ab. Außerdem spendiert euch Blood and Wine zig Nebenquests, neue Hexeraufträge, Points of Interest, ein komplett überarbeitetes User-Interface, das endlich dem Chaos bei Ölen, Tränken und Co. Einhalt gebietet, eine fünfte Gwint-Fraktion aus Skellige und ein neues Witcher-Ausrüstungsset, das vor allem SpielerInnen von Teil 1 der Saga schätzen dürften. Ahja: zu Letzterem sei gesagt, dass genau dieses Rüstungspaket einen Anreiz bieten Wird, sich in das New Game + vorzuwagen, denn die Schemata für die verbesserte Version findet ihr nur dort.

Nur ein toter Bug ist ein guter Bug!

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Die ganzen Neuerungen hören sich ja schonmal super an. Aber was ist mit den Altlasten in Form von digitalen Käferchen, die sogar noch in Version 1.12 ihr Unwesen trieben? Im Sprechende-Plötze-DLC-Aprilscherz (oder ist es vielleicht doch keiner? ;-)) verstand es der polnische Entwickler ja durchaus, sich über die Bugs des eigenen Games lustig zu machen, aber seien wir mal ehrlich: sogar mir gehen die grafischen Unzulänglichkeiten des Hexers mittlerweile so sehr gegen den Strich, dass ich bei meinem Hearts of Stone-Review trotz der sonstigen hohen Qualität des Spiels symbolisch einen halben Pixel abgezogen habe. Doch das Statement scheint angekommen zu sein. Denn auch hier verspricht Questdesigner Philipp Weber einiges. Seiner Aussage nach soll The Witcher 3: Wild Hunt mit Blood and Wine nicht nur komplett bugfrei sein, sondern auch grafik- und performancetechnisch nochmal eine Schippe oben drauflegen. Die EntwicklerInnen haben ihre Engine mittlerweile so sehr unter Kontrolle, dass sie es sogar geschafft haben, den optischen Unterschied der Konsolenversionen zur PC-Fassung nahezu zu beseitigen. Im Gegenzug soll der Hardwarehunger der PC-Version merklich nach unten korrigiert worden sein.

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Vorläufiges Fazit:

CD Projekt RED zeigt anderen Entwicklern und Publishern mit Blood and Wine, dem letzten Kapitel der Geralt-Saga, ordentlich den Mittelfinger! In Zeiten, in denen bei vielen Studios die Gier regiert und man bereits für einen blöden Waffen-Skin oder ein Mini-Mappack einen tiefen Griff ins Portmonnaie wagen muss, besinnen sich die Polen auf die guten alten Zeiten und zeigen, wie es geht. Damals, als SpieleentwicklerInnen ihre Werke noch wie eigene Kinder behandelten, sie pflegten und hegten und vor allem ein Add-On noch als solches bezeichnet werden konnte, weil es für einen vernünftigen Preis auch wirklich Inhalte bot. CD Projekt RED ist wohl einer der wenigen verbliebenen Entwickler, die wirklich noch auf die Community hören und auch im Sinne dieser handeln und sie nicht nur als melkbare Cash-Cows sehen! Blood and Wine folgt schon bei der Vorschau dem guten Beispiel, das der erste DLC Hearts of Stone vorlebte: massig Content zum fairen Preis. Wenn die fertige Version der Expansion am 31. Mai in den Läden steht und neben all den Inhalten und Optimierungen auch wirklich so technisch sauber läuft, wie es die Preview-Version und Questdesigner Philipp Weber versprachen, dann ärgere ich mich jetzt schon fast, dass unsere Wertungsgrenze bei 10.0 Pixeln endet! Für derartige Mühe, so viel Fan-Service und einen Umfang, dass man meinen könnte, es handle sich nicht um einen DLC, sondern ein gänzlich neues Spiel haben sich die Damen und Herren aus Warschau nicht nur eine 10.5 von 10 Pixeln, sondern auch meinen allerhöchsten Respekt und eine wahrhaftige Verbeugung verdient. Mein Gefühl sagt: KAUFEN!!!

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[…] The Witcher 3: Wild Hunt – Blood and Wine-Preview […]

[…] In Blood and Wine schlüpft ihr erneut in die Rolle des professionellen Monsterjägers Geralt von Riva, der das vom Krieg noch unberührte Land Toussaint erforscht. Doch das Königreich wird von einer Bestie terrorisiert, die ein schreckliches Geheimnis umgibt. Alle Hinweise führen ins Nichts und nur ein Witcher kann das Mysterium aufklären und die nächtliche Gefahr besiegen. Mehr zur letzten Erweiterung von The Witcher 3: Wild Hunt erfahrt ihr in unserem Preview. […]

[…] Nachrichten für die Fans des Hexers. Am 31. Mai diess Jahres erscheint mit Blood and Wine der letzte große Story-DLC für The Witcher 3, der via Download, als auch Retailversion […]