Wie dünn sollen Smartphones noch werden?

von postbrawler 07.11.2016

Frage in die Runde: Wer will eigentlich immer noch dünnere Geräte haben? Ich gebe schon zu, dünn ist sexy, und in Bezug auf menschliche Körpermaße vermutlich auch gesünder als dick. Aber bei elektronischen Geräten heißt „dünner“ auch „weniger stabil“ und „kurzlebiger“. Wir erinnern uns mit Grauen an Bendgate und seine Folgen. Und, Hand auf’s Herz: Wer steckt sein superdünnes Hochglanz-Edel-Smartphone nicht gleich nach dem Auspacken in eine klobige, unspektakuläre Hülle um es vor Schäden zu schützen?

Wer so eine Hülle braucht, braucht gleich kein Slimphone

Wer so eine Hülle braucht, braucht gleich kein Slimphone

Niemand braucht noch dünnere Smartphones

Ich stelle mal eine grobschlächtige Behauptung in den Raum: Keine Sau interessiert sich in Wahrheit für die Dicke eines Smartphones! Ich würde mit der Zunge schnalzen, gäbe es einen Hersteller da draußen, der mir für ein paar zusätzliche Millimeter Dicke 5 Tage Akkulaufzeit verspricht. Und es gab sie mal, die wasserdichten Outdoor-Smartphones, die unverwüstlich allen Witterungseinflüssen trotzen. Wo sind sie hin verschwunden?

Dünn = sexy

Dünn wie ein Bleistift, und mindestens so empfindlich

Dünn wie ein Bleistift, und mindestens so empfindlich

Das eigentliche Problem ist: Dünn ist sexy, und sex sells! Das wissen auch die Hersteller. Und wenn‘s schon sonst nichts weltbewegend Neues zur siebten Iteration des iPhones zu berichten gibt, dann doch wenigstens, dass sie es noch dünner gemacht haben. Dass dadurch keine Kopfhörerbuchse mehr reinpasst, und das Teil auseinanderbricht, wenn man es einmal böse ansieht? Das hat bei der Präsentation leider vor lauter Superlativen nicht mehr auf die Folie gepasst. Im Gegenteil, es wird uns noch als super-tolle Errungenschaft der modernen Fertigungstechnik verdreht, dass man wieder einmal 0,3 mm einsparen konnte.

Magerwahn in Gadgetzan

Das betrifft übrigens nicht nur Smartphones, sondern auch andere Gerätekategorien wie Labtops. Da opfert man lieber die Konnektivität und ein paar „steinzeitliche“ Ports um den Ultrabook-Modelmaßen gerecht werden zu können. Ich hoffe inständig, dass die angesprochene Klientel diesem Trend ein Ende setzt, und mit ihrer Kaufentscheidung ein entschiedenes Votum gegen den Magerwahn setzt. Denn ich habe es satt, dass man mir die Dicke eines Smartphones als Errungenschaft verkaufen möchte. Ich will ein stabiles Gerät, das mich nicht nur durch den Tag, sondern notfalls auch durch ein Wochenende bringt. So wie mein sexy Nokia Communicator damals!

nokia-communicator

2 Comments
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Bodo

Dicker und größer damit ich zum schreiben und lesen nicht immer die Lesebrille brauche ….:D

Michael

Ich bin so bei dir. Würde es begrüßen wenn Smartphones dicker und dadurch mehr Akkulaufzeit hätten. Jedes Smartphone hat eine herausstehende Kamera auf der Rückseite. Warum nicht mit Akku auffüllen?