Ich zocke wieder WoW! Warum weiß ich selbst nicht

von postbrawler 07.07.2016

Nicht viele Spiele können von sich behaupten mich ein geschlagenes Jahrzehnt begleitet zu haben. Auf den meisten, die es geschafft haben steht irgendwo „Blizzard“ auf der Packung. Unangefochten an der Spitze meiner verlemperten Lebenszeit hält sich aber nach wie vor WoW! Warum man von diesem MMO einfach nicht mehr los kommt, könnt ihr hier nachlesen.

Was bisher geschah

Zuallererst muss einmal festgehalten werden, dass mich zu World of Warcraft eine Art Hassliebe verbindet. Angefangen hat das Ganze im Jahre 2006 im zarten Alter von 25. Da habe ich mir bei Gamestop ein Exemplar von Vanilla-WoW gekauft, um mich über meine (Zwangs)umsiedelung in die Bundeshauptstadt hinwegzutrösten. Relativ unerfahren mit Rollenspielen, und völlig unerfahren mit Massive Multiplayer habe ich mich mit meinem Kriegertroll Berni ins Abenteuer gestürzt! Nicht, dass ich damals schon gewusst hätte, wo das Enden würde… oder dass ich es heute weiß.

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Zurück in die Gegenwart

Der Raidfinder macht Schlachtzüge zur geistigen Herausforderung auf dem Niveau von „Whack-the-Mole“

Wir schreiben das Jahr 2016, es sind 10 Jahre und fünf Expansions ins Land gezogen. Ich bin jetzt 35, habe einen 8 jährigen Nachwuchsfarmer, und zocke immer noch (oder besser gesagt wieder mal) World of Warcraft. Nachdem mich das Leben gelehrt hat, dass Vater und Pro-Raider zu sein nicht immer unter einen Hut zu bringen ist, habe ich mittlerweile eher den Casual-Zugang zu WoW gewählt. Ich muss nicht mehr 8 Twinks auf Max-Level haben, und auch nicht mehr das heißeste Gear.

In dieser Hinsicht ist mir Blizzard eh sehr entgegen gekommen. Der Raidfinder macht Schlachtzüge zur geistigen Herausforderung auf dem Niveau von „Whack-the-Mole“. Die Garnison macht das Farmen überflüssig. Der Umstand, dass Raid-taugliches Gear einem mittlerweile aus den virtuellen Ohren quillt, spart mir auch jede Menge Zeit. Theorycraften ist keine Option mehr, man nimmt einfach das Teil mit dem höheren Itemlevel und passt schon.

Eigentlich alles paletti im Staate Azeroth, und doch haben all diese Bequemlichkeiten dazu beigetragen, dass ich vor knapp einem Jahr den HeldInnenhut an den Nagel gehängt habe. WoW hat mir einfach keinen Spaß mehr gemacht, es ist mir “zu Casual” geworden. Ein Jahr hat diese Beziehungskrise angehalten – bis vor einer Woche cirka…

WoW: Warlords of Draenor

Haltet euch fest, Warlords of Draenor. Ich bin wieder da!

WoW: Eine On-Off Beziehung

Da haben ich und ein alter WoW Kumpel von mir beschlossen, mal wieder ein Monatsabo zu lösen. Einfach mal schauen, was es so neues gibt in Azeroth. Tja, nach einer Woche und zwei angebrauchten Raid-IDs kann ich sagen: Nicht viel eigentlich. Okay, die Garnison hat jetzt einen Hafen, und im Tanaandschungel bekämpfen wir jetzt nicht mehr die Eiserne Horde, sondern die Brennende Legion.

Aber die Versoftung des Spielprinzips von World of Warcraft ist immer noch an jeder Ecke zu spüren. Das fängt schon damit an, dass der erste dahergelaufene Tiger ein besseres Rare-Item dropt, als ich am Violett-veredelten Körper trage – WTF?! Gabs da ein AddOn in der Zwischenzeit, von dem ich nichts wusste? Ist denn mein Gear jetzt nicht mal mehr bis zur nächsten Expansion sicher?!

Eine Woche dabei, und mein Itemlevel ist irgendwo bei 690. Da werden Mythic-Raider jetzt zwar milde lächeln, aber für mich ist das schon krass! Ich erinnere mich zurück, was ich mir in Vanilla-WoW den Arsch abgefarmt hab, um an meine ersten epischen Schultern zu kommen. Dafür gab‘s dann auch anerkennende Worte von GildenkollegInnen: „Geile Schultern, Alter!“ Und was gibt’s heute? Wenn‘s hochkommt vielleicht ein Achievment: „Ding! Willkommen zurück in der Itemtretmühle“.

Ernüchterung macht sich breit

World of Warcraft ist kein Spiel mehr, es ist eine Stillbeschäftigung

Es scheint so, als ob die On-Off Beziehung zwischen mir und WoW schon von Neubeginn an unter keinem guten Stern steht. Die Suchtspirale ist zu offensichtlich geworden, und der Spaß bleibt mangels ordentlicher Belohnungen auch auf der Strecke. World of Warcraft ist kein Spiel mehr, es ist eine Stillbeschäftigung. Und dafür zahlt man auch noch Abogebühren!

Wenn Blizzard es endlich Free to Play machen würden, könnt ich mir vorstellen öfter mal auf einen Sprung vorbeizuschauen, so wie ich das jetzt schon mit Diablo III gelegentlich mache. Auf das Legion Add-On werd ich sicher nicht mehr hereinfallen! Wird ja eh wieder alles nur noch schlimmer! Oder vielleicht doch nicht? Auf die nächsten 10 Jahre, meine Hassliebe!

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[…] bin ich im Juni probeweise nach Azeroth zurückgekehrt. Wie es mir dabei ergangen ist könnt ihr in diesem Artikel nachlesen. Und nachdem vorgestern der Testmuster-Key für Legion in meinem Postfach eingetrudelt ist, habe […]

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