Kajak VR: Mirage (PS VR2) Test: In die Fluten eurer Wahl
Aus dem Nichts erschien Kajak VR: Mirage auf meinem Radar. Warum ihr das Game zumindest einmal ansehen solltet, lest ihr im Review!
Über Kajak VR: Mirage
In diesem Game werdet ihr, ihr glaubt es kaum, in einem Kajak durch das Wasser gleiten. Kayak VR: Mirage ist eine schöne Überraschung unter den PSVR 2-Starttiteln. In einem Line-up, das von Horizon Call of the Mountain und Spielen wie Gran Turismo 7, Resident Evil Village, Thumper und mehr dominiert wird, bietet das neueste Spiel von Better Than Life ein Erlebnis der ganz anderen Art. Ihr ahnt es bereits: Die PS VR2 Sense-Controller werden zu euren Ruderpaddeln, und ihr startet das Erlebnis in einem Schwimmbad-Bereich. Beim ersten Starten des Spiels könnt ihr also mal erste Versuche starten, wie es sich mit einem Boot so fortbewegt, oder das drei bis fünf Minuten lange Tutorial in Anspruch nehmen.
Kayak VR: Mirage ist von Grund auf für die virtuelle Realität entstanden. Je nachdem, was ihr sucht, kann euch dieser Titel etwas Anderes bieten: Entweder reist ihr ganz gemütlich durch wunderschöne Orte, oder ihr haut euch mitten in die Action rein. So oder so, die Qualitäten des Spiels bleiben jedenfalls gleich: Die Grafik ist etwas, was von Beginn weg beeindruckt. Eine starke Wasserphysik ist für einen solchen Titel unerlässlich, und auch das Licht glänzt und reflektiert auf dem Wasser, dass es eine Freude ist. Ihr dürft zudem auch mit Objekten interagieren, ob dies nun kleine Eisblöcke sind, ein Schwimmring oder der Beckenrand – all das wird mit den PS VR2 Sense-Controllern wunderbar umgesetzt und euch glaubhaft gemacht.
Das bietet euch das Game
Das 15 GB große Kajak VR: Mirage ist nicht das umfangreichste Game, das die Welt je gesehen hat. Auf der offiziellen Website des Spiels wird jedenfalls ersichtlich, was euch alles erwartet. Dazu gehören schöne und abwechslungsreiche Orte zum Erkunden oder Durchfahren, mit unterschiedlichen Tageszeiten und Wetterbedingungen. Gleichzeitig werden modernste Grafik und die beste Wasser-Physik versprochen, was ich so nach ein, zwei Spielstunden auch gerne unterschreibe. Den Anfang macht ein controllerfreier Tour-Modus, in dem ihr einfach nur dasitzen könnt und alles ansehen dürft, und dem folgt ein Free Roam-Modus, wo ihr drauflos paddeln dürft. Ohne Ziel und ohne Aufgabe – hier geht es rein um das Erlebnis!
Zudem gibt es eine Vielzahl von Meereslebewesen und Wildtieren zu entdecken, die jede Umgebung zum Leben erwecken. Nicht nur das, ihr dürft euer Kajak, Paddel und euren Hut mit vielen freischaltbaren Optionen anpassen, sofern ihr durch Spielen genügend In-Game-Währung verdient habt. Hartgesottene begeben sich dann in die Rennmodi, da gibt es etwa Time Attack mit Checkpoint-Parcours an allen Orten für alle, die sich richtig auspowern wollen. Damit nicht genug, Kajak VR: Mirage bietet euch zudem ein asynchrones Multiplayer-System gegen andere Spieler auf den globalen Bestenlisten oder eben eure Freunde. So weit, so gut!
So spielt sich Kajak VR: Mirage
Die allergrößte Empfehlung für diesen Titel gebührt zweifelsohne dem Free-Roam-Modus. Denn in der Erkundung und reinen Durchfahrt ist Kajak VR: Mirage richtig stark, und ihr könnt darin vier wunderschöne Orte bereisen, sowohl bei Tag als auch bei Nacht. Ob ihr nun durch Papagayo, die Antarktis, im hohen Norden oder in Australien herumpaddelt, alle Umgebungen bieten etwas Anderes. Jedes Level sieht durch seine dynamische Tierwelt äußerst lebendig aus, die von Vogelschwärmen bis hin zu niedlichen kleinen Pinguinen reicht.
Damit nicht genug, das Game fühlt sich auch hervorragend an. Denn dank der PS VR2 Sense-Controller fühlt ihr, wenn ihr wo auf Widerstand trefft. Sie fügen beim Paddeln beim simulierten Regen sanften Widerstand hinzu und erzeugen ein erstaunliches Gefühl der Tiefe über raue Wellen. Das haptische Feedback des Headsets wird bei Kollisionen eingesetzt und erzeugt eine ganz eigene Immersion. Ergänzt wird alles durch realistische Soundeffekte mit 3D-Audio und einem atmosphärischen Soundtrack. Der Eindruck, den Kajak VR: Mirage hinterlässt, ist sehr, sehr gut.
Entspannen oder Rennen starten
Sehr intensiv wird das Game nicht, es sei denn, ihr entscheidet euch für den entsprechenden Modus. Im Free Roam-Modus ist Kajak VR: Mirage komplett entspannend und lässt euch in eurem eigenen Tempo herumpaddeln und die Umgebung erkunden. Alle Orte haben ihren eigenen Reiz, und wer nicht mal paddeln will, kann sogar eine Tour in Anspruch nehmen. Dazu benötigt ihr nicht einmal einen Controller, sondern das Spiel kümmert sich dann um die Bewegung im Spiel. Da gleitet ihr auf einer vorgegebenen Route entlang, saugt die schönen Umgebungen (die fast schon Horizon Call of the Mountain den Rang ablaufen) auf und genießt die Zeit.
Doch wer anders möchte, kann auch anders haben: Zu diesem Zwecke gibt es Rennen in Kajak VR: Mirage. Ob nun im Time Attack-Modus oder via asynchronem Mehrspieler-System – wenn ihr es stressig wollt, könnt ihr hier um die Wette paddeln! Doch wenn ihr euch eher im entspannenden Modus seht, geht es euch ähnlich wie mir: Rennen mit einem Kajak ist etwas, was sich für mich etwas fehl am Platz anfühlt. Das Spiel setzt die Prämisse wunderbar um und lässt euch jederzeit gegen die Geistdaten anderer Spieler:innen antreten, aber das spricht wohl nur all jene an, die den Ehrgeiz für das Aufmischen einer Online-Bestenliste mitbringen.
Das Fazit zu Kajak VR: Mirage
Sehr viel gibt es in Kajak VR: Mirage nicht zu sehen, so ehrlich muss man sein. Doch am besten genießt man diesen Titel ohnehin in kurzen Spielsessions, und ich persönlich fand mich täglich immer wieder kurz auf dem Boot wieder. Da es keine tatsächlichen Ziele gibt, bis auf das Freischalten von kleinen Anpassungen für das Kajak, Kopfbedeckung und Paddel, kommt hier nichts vor, das euch an das Spiel fesselt. Purist:innen können sogar eine Simulation starten, in der das Erlebnis wohl noch realistischer wird anstatt in der Arcade-Version. Aus Mangel an Erfahrung mit einem echten Kajak muss ich sagen: Wird schon so sein!
Abgesehen vom geringen Umfang und des sehr geringen Appeals abseits von „ist das schön!“ ist dieses Game ein Nischenprodukt. Wer aber schon immer mal Kajak fahren wollte beziehungsweise in das Handling eines solchen Bootes reinschnuppern möchte, ist mit diesem Titel bestens bedient. Denn ihr könnt im Game wahlweise sehr entspannende Zeit verbringen, oder auf Wunsch euch in den Rennen so richtig verausgaben. Eine Kampagne oder Ähnliches gibt es nicht, einfach nur die realistischste Umsetzung von Wasser und einem Kajak-Boot für PS VR2. Wenn euch das reicht, ist Kajak VR: Mirage euer Geld vollkommen wert – alle anderen bekommen damit zumindest einen Wohlfühl-Titel!