Die Teufel Real Blue Pro im Test – Sympathy for the Devil?
Die Real Blue Pro sind das Bluetooth-Kopfhörer Flaggschiff der Berliner Audioprofis von Teufel. 350 Euro fallen dafür an. Ob ihr diesen hochpreisigen deal with the devil bedenkenlos annehmen könnt, klärt mein Review.
Die Technik des Real Blue Pro aus Hersteller:innensicht:
- Digitales, hybrides Active Noise Cancelling – Neben dem Transparenzmodus kann man aus 3 unterschiedlichen Intensitäten des ANC wählen
- Bluetooth 5.1 mit Qualcomm aptX adaptive und AAC für HD-Musicstreaming, mit 30m Reichweite
- Laufzeiten von bis zu 56 Stunden ohne ANC, bis 44 mit ANC, bei mittlerer Lautstärke
- Mimi Sound Personalisierung um Hörverluste auszugleichen
- Share me Funkton um mit einer zweiten Person Musik zu hören (sofern diese selbst Teufel-Kopfhörer mit derselben Funktion besitzt)
- Multipoint Funktion um die Teufel Real Blue Pro mit z.B. einem Handy und einem Laptop zeitgleich zu verbinden
- Es gibt einen 3,5mm Klinkeneingang sowie einen USB-C Anschluss
- Der Akku hat eine Kapazität von 800 mAh
- Der Frequenzbereich wird von 10 bis 21000 Hz angegeben
Ein höllisch guter erster Eindruck:
Schon beim Abholen meines Pakets von der Post fiel mir der schlicht gehaltene Recycling-Karton positiv auf. Teufel hat es nicht nötig, bei der Verpackung mit Hochglanz zu protzen: der Inhalt spricht für sich. Und die Umwelt freut sich auch über ein bisschen weniger Plastik.
Beim weiteren Auspacken hat sich der erste Eindruck bestätigt – kein unnötiger Schnickschnack, aber alles dabei, was man brauchen könnte:
- Ein hochwertiges Case für die Teufel Real Blue Pro, mit innenliegendem (und damit zumindest vor Spritzwasser geschütztem) Zippverschluss.
- Sicherheitshinweise und Kurzanleitung
- Ein 3,5mm Klinkenkabel
- Ein USB-A auf USB-C Kabel
- und natürlich die Kopfhörer selbst
Ein Case für alle Fälle
Das Case, in dem die Teufel Real Blue Pro geliefert werden, bietet sowohl den Kopfhörern, als auch den mitgelieferten Kabeln ausreichend Platz. Sogar an eine Unterteilung wurde gedacht, damit alles an Ort und Stelle bleibt und auch bei Transporten im Rucksack nichts durcheinandergeworfen wird. Durch die stabile Schale außen und den Stoffbezug im Inneren sind die Kopfhörer auch gegen Kratzer oder andere Beschädigungen im Carrycase gut geschützt.
Ein kleines Detail, das ich als ausgesprochen angenehm empfinde, ist das eingenähte Diagramm, das die richtige Position der Kopfhörer im Täschchen darstellt. Sogar an Menschen wie mich, die sich mit räumlicher Vorstellung schwer tun und damit kämpfen, Gegenstände wieder richtig einzupacken, wurde beim Real Blue Pro also gedacht. Danke dafür, Teufel! Der qualitativ hochwertige Reißverschluss rundet das sehr positive Bild noch ab. Wer hätte gedacht, dass man sich über ein Transport-Case so freuen kann?
Real Blue Pro – One hell of a looker:
Jetzt aber endlich zu den Kopfhörern selbst. Was auf den ersten Blick auffällt, ist die hohe Qualität der verarbeiteten Materialien. Egal, welchen Teil der Real Blue Pro man in die Hand nimmt, es ist ein sensorisches Vergnügen. Die Hörermuscheln sind geräumig genug, um auch größere Ohren beherbergen zu können und sie sind dank Memoryschaum unglaublich weich.
Davon profitieren auch und vor allem die Brillenträger:innen unter euch, weil sich der Schaum auch an Brillenbügel mühelos anpasst. Der Bezug ist aus Kunstleder, mit überraschend angenehmer Haptik. Das sonst so prominente klebrige Plastik-Feeling kommt bei dem von Teufel verwendeten Material nicht auf. Sollte sich der Bezug doch einmal abnutzen, sind die Ohrpolster beim Teufel Real Blue Pro austauschbar.
Der Bügel ist mit demselben Material gepolstert und sitzt damit auch wolkig weich auf dem Kopf (und hält auch dann, wenn man wild tanzend durch die Wohnung hüpft, ohne zu verrutschen – true story 😉
Weil aber ohrumschließende Kopfhörer nicht nur weich und flauschig sein können, hier die harten Tatsachen: Der Bügel ist natürlich verstellbar und damit auf die Größe des jeweiligen Kopfes anpassbar. So weit, so Standard. Weil Teufel aber umso mehr im höherpreisigen Bereich auf Qualität setzt, sind alle Plastikteile metallverstärkt und damit sicher langlebiger als bei günstigeren Kopfhörern.
Die Bedienelemente der Teufel Real Blue Pro sind auf beide Ohren verteilt und lassen sich zu jedem Zeitpunkt gut erreichen. Via gut spürbarer Tasten werden die Kopfhörer ein- und ausgeschaltet, sowie die Active Noise Cancelling Funktion de-/aktiviert. Mit einem kleinen Joystick kann man die Lautstärke regeln, den Track wechseln und Anrufe entgegennehmen und mit Touchfeldern auf beiden Ohren kann die Dynamore– sowie die Transparenzfunktion zugeschaltet werden.
Kein Mimimi dank Mimi Sound
Der Teufel Real Blue Pro bietet ein ziemlich breites Feld an Optionen, sofern man sich die entsprechende App holt.
Für Menschen, die bestimmte Tonhöhen nicht so gut hören wie andere, gibt es die Mimi Sound Personalisierung. Zuerst wird ein Hörtest gemacht, bei dem man ein nerviges Piepsen durch ein gleichermaßen unangenehmes Hintergrundgeräusch hören soll, aber nach 5 Minuten ist auch dieser “Spaß” überstanden. Doch lasst euch sagen: es zahlt sich aus! Wenn man den Hörtest nämlich erstmal abgeschlossen hat, können die Teufel Real Blue Pro jeglichen Sound auf das persönliche Hörprofil anpassen. So sorgen Teufel dafür, dass die entsprechenden Schwachstellen im menschlichen Ohr durch die Real Blue Pro ausgeglichen werden. Damit kann man Musik dann wieder so genießen, wie von den jeweiligen Künstler:innen intendiert.
Eine weitere Funktion der Kopfhörer ist der sogenannte Dynamore-Modus, bei dem statt bloßem Stereo ein Raum simuliert wird. Dadurch wird das Hörerlebnis deutlich voller und fühlt sich satter an.
Dass es zusätzlich einen “normalen” Equalizer gibt, bei dem man den Sound noch an die eigenen Präferenzen anpassen kann, ist nicht anders zu erwarten gewesen und bietet den Spielkindern unter euch noch einiges an Möglichkeiten.
Nun aber zum Klang selbst: Mir persönlich könnte der Bass noch ein bisschen besser wummern, die mittleren und hohen Töne kommen jedoch sehr klar und gut abgemischt im Gehörgang an.
Auch beim Telefonieren on the go haben sich die Teufel Real Blue Pro als sehr angenehm erwiesen.
Der Teufel liegt nur im Detail
Ein paar kleine Details gibt es aber trotz aller Begeisterung zu “bemängeln”: Der Joystick, mit dem die Wiedergabe bedient wird, ist zwar mit der Hand sehr gut zu erreichen, leider aber auch mit dem Schal. Das hat unterwegs dazu geführt, dass ich immer wieder spontan ein anderes Lied zu hören bekommen habe, oder die Wiedergabe pausiert wurde. Auch die Touchfunktion auf beiden Ohren ist sehr sensibel und hat den Dynamore-Modus immer wieder überraschend an- und ausgeschaltet. Dieses Problem ließ sich allerdings leicht lösen, ich habe die Funktion in der App einfach ausgeschaltet.
Das wars aber auch schon wieder, mit den Negativpunkten
Teufel Real Blue Pro Testfazit: Sympathy for the devil!
Die Teufel Real Blue Pro können alles, was gute Kopfhörer können sollen und sogar noch viel mehr, schlagen aber mit einer UVP von 349 Euro eine tiefe Kerbe in den Haushalt. Damit sind sie für Menschen, die sich diese gehobene Preisklasse leisten können und wollen, definitiv interessant als Allrounder – für Musik, Filme und Podcasts im Alltag. Auch die Optik und Haptik kommen bei diesen Kopfhörern nicht zu kurz. Teufel hat hier ein rundum durchdachtes, qualitativ hochwertiges Produkt auf den Markt gebracht, an dem es wirklich kaum etwas zu bemängeln, aber viel zu loben gibt. Wer also die finanziellen Mittel zur Verfügung hat und qualitativ hochwertige Alltagskopfhörer sucht, darf sich sehr gerne einlullen und sich von den Teufel Real Blue Pro süße Sounds in hoher Qualität ins Ohr säuseln lassen.