Das Arc Pulse (S23 Ultra Edition) im Test – ein Hauch von Nichts für viel edles Metall
Das Arc Pulse Bumper-System wurde für das iPhone bereits von meinem Kollegen Mandi intensiv getestet und von ihm mit einer sehr guten Wertung versehen. Warum mein Urteil für die Variante fürs S23 Ultra schlechter ist, verrät mein Test.
Arc Pulse – Sexy Death Metal Case?!
Als ich das Arc Pulse dank Facebook Werbung erstmals sah, sprach mich das Nude-Bumper aus niederländischem Design sofort an. Fragt mich nicht, warum dies meine erste Assoziation war, aber ich fühlte mich nostalgisch an das Non Plus Ultra Albumcover der alten deutschen Death Metal Band Atrocity erinnert, das ich in meiner Jugend rauf und runter gehört habe. Auch wenn dieser Vergleich abstrus wirkt: In Sachen Sexappeal kann das Arc Pulse mit seinem minimalistisch-metallenen Design definitiv genauso punkten, wie das CD-Artwork.
Arc Pulse – Female Fantasy Armor much?
Die sexy Design-Philosophie des Arc Pulse fällt definitiv in die Kategorie style over substance. Ähnlich wie wie bei den generischen Fantasy-Rüstungen für weibliche RPG Charakter:innen, fragt man sich legitimerweise, wie denn dieser Smartphone-Metalltanga, bzw. Platten-BH auch nur irgendeinen Schutz für euer Highend-Handy bieten kann?
Harte Schale, weicher Kern
Nun: die Materialwahl fiel beim Arc Pulse auf zwei bewährte und vertrauenserweckende Werksstoffe: schockabsorbierendes Gummi, das sich eng an den Body eures Smartphones anschmiegt, Erschütterungen abfedert und zudem für bombenfesten Halt des Bumpers am Handy sorgt und speziell in der Luft- und Raumfahrt verwendetes Aluminium. Also ganz ehrlich: was könnte da schon schiefgehen?
Verzeiht mir bitte dieses humoristische Framing, aber ihr versteht vielleicht, worauf ich hinaus will: Nur, weil ein in der Raumfahrt eingesetztes Material verwendet wird, heißt das nicht, dass das Arc Pulse euer Gerät unzerstörbar macht. Dass es im Marketing aber rock solid wirkt, ist unbestreitbar.
Arc Pulse – NICHT meine Blubbels
Worüber man hingegen vorzüglich streiten kann ist Geschmack. Der wird dank der polierten Silberoptik und der generellen Minimalistik für mich zwar per se erfüllt. Die Design-Entscheidung für die fünf Bubbles die sich um die Kameralinsen schmiegen und diese schützen trifft nicht ganz meinen Geschmack. Die kommende, derzeit vorbestellbare Iteration des Arc Pulse für die S24-Serie verzichtet auf die einzelnen Rundungen und ist somit subjektiv noch stylischer.
Aber jetzt mal Tacheles: Das Arc Pulse schützt euer Handy abhängig von eurer alltäglichen Umgebung wirklich zuverlässig. Und zwar in einem Ausmaß, das man bei derart wenig „Stoff“, der euer Handy kleidet, nicht erwartet.
Die erhöhten Ecken sowie der Schutzkäfig um die Kameralinsen schaffen einen Abstand von etwa 2 Milimetern, so dass bei einem Sturz auf ebenen Flächen die empfindlichen und wichtigsten Teile des Smartphones keinen Schaden nehmen sollten.
Samsung-Jünger:innen leben gefährlicher
Wer jetzt ob des Konjunktivs die Augenbraue hebt, tut dies zurecht, doch lasst mich erklären: Woraus besteht ein Smartphone zum größten Teil, bzw. was ist besonders ärgerlich, wenns dann doch mal kracht; richtig: das Display. Apfel Freund:innen, die sich zum Schutz ihres iPhone 14 oder 15 für einen Arc Pulse Bumper entscheiden, können für weitere 23 Euro das sogenannte Arc Shield erwerben, ein Displayschutz aus Temperglas der Firma Corning.
Warum zum Geier ist dieser essentielle Schutz nicht für die Handies des koreanischen Tech-Giganten erhältlich? Es wird zwar von Arc in den FAQs nicht in Abrede gestellt, dass das eng anliegende Pulse mit Displayschutzfolien oder Temperglas von Dritthersteller:innen kompatibel sein könnte, aber da wären wir auch schon wieder beim Konjunktiv, denn garantiert wird eine Kompatibilität nicht.
Dies ist definitiv auch der Grund, weswegen meine Wertung niedriger als die meines Kollegen Mandi ausfällt. Dem 4 mm großen Stück Schotter, das sich – wie ich ihm unterstelle – böswillig und hämisch grinsend zwischen mein stürzendes Samsung und den ebenen Asphaltboden geschlichen hat, sind die 2 mm erhöhten Ecken des Arc Pulse herzlich bumms latte. Ich hingegen weine und verfluche die Firma Arc sehr, weil die Unversehrtheit von Apple-Fans wohl Priorität hat. An der mangelnden Ingenieurskunst, die von Nöten ist, um einen Displayschutz für die abgerundeten Galaxy-Bildschirme zu kreieren, kanns kaum liegen, wenn zig 0815-China-Klitschen das zuhauf in Onkel Jeffs Gemischtwarenladen anbieten.
Das Arc Pulse (S23 Ultra-Edition) Test-Fazit - Ich mache Schluss mit dir!
Ach, Arc Pulse, du bist schon eine sexy Schönheit. Leider ist dein laszives, stylisches Auftreten halt nur das: Bling Bling. Das machst du richtig gut und ich würde auch gerne eine langfristige Beziehung mit dir aufbauen, aber leider fehlt mir schussligem Samsung-Fan Vertrauen in deine Fähigkeit, langfristig die Sicherheit meines koreanischen Flaggschiff Smartphones zu gewährleisten. Deine Väter haben dir echt gute niederländische Design-Gene geschenkt.
Sie haben dich sogar auf die Raumfahrtakademie geschickt, um deine Haut gewinnbringender zu Markte tragen zu können. Aber dennoch: Für mich reicht das nicht, um mich langfristig auf dich einzulassen. Versteh mich nicht falsch: du bist alles andere als billig (66 – 133 Euro) und ich würde dich (trotzdem) gerne mögen, aber lieber bricht jetzt mein Herz, als in ein paar Tagen das Display meiner teuren Koreanerin.
Deine Schwester bietet etwas mehr Sicherheit. Wenn man ihr noch ein paar Scheine zusteckt bringt sie gar ihre Schildmaid zum Spielen mit. Leider haben die beiden nur was mit kalifornischen Obstfarmer:innen. Einfach bedauerlich.
In diesem Sinne: Baba und foi ned! Also auf unebenen Boden 😉