Ravensburger Wir spielen Kochen Test: Küche mit dem gewissen Dreh
Koch-Fans ab zweieinhalb können sich in Ravensburgers Wir spielen Kochen beweisen. Stimmt das Rezept, oder fehlt es dem Spiel an Würze?
Über Wir spielen Kochen
Wir spielen Kochen von Ravensburger (hier geht’s zur offiziellen Website) wird vom Hersteller wie folgt beschrieben: Wer hilft mit? Bei diesem Spiel verwandeln sich 1 bis 4 Kinder ab 2,5 Jahren in kleine Köche. Kinder lieben es, beim Rollenspiel rund ums Kochen Erwachsene zu imitieren. Hier wird die kleine Kinderküche mit zwei Kinderspielvarianten kombiniert. Was gehört in die Tomatensuppe oder in den Nudeleintopf? Alle, die mitmachen, suchen und benennen die passenden Zutaten, rühren sie ein und servieren die fertigen Gerichte der hungrigen Familie am Tisch. Dabei wird das Alltagswissen und die Motorik eurer Kinder trainiert, und die Spielregeln führen schrittweise vom freien Spiel hin zum ersten Regelspiel. Das ist alles gut geraten, doch worum geht’s genau?
Bei Wir spielen Kochen können sich kleine Kinder selbst als Köche probieren. Reis und Erbsen oder lieber Nudeln? Alles darf in den Topf! Die Kinder erkennen und benennen die Lebensmittel und lernen verschiedene Obst- und Gemüsesorten kennen. Werden die Zutaten mit dem Löffel eingerührt, verschwinden sie durch einen raffinierten Drehmechanismus im Topf. Mit einem Zuordnungsspiel und einer Variante als Merkspiel ist Spielspaß garantiert. Zudem enthält das Spiel acht Figuren und einen kleinen Esstisch als Zubehör und bietet somit weitere Möglichkeiten für das Rollenspiel. Also legen wir erst einmal los und schauen, wie wir das Spiel überhaupt beginnen werden!
So wird gespielt
Beim ganz ersten Mal müsst ihr das gesamte Spielmaterial vorbereiten. Dazu gilt es, alle Kartonteile vorsichtig aus den Tafeln zu brechen. Danach ist die Küche aufzubauen, das ist auf der Rückseite des Herdes abgebildet. Sowohl Herd als auch Kühl- und Vorratsschrank können in die Schachtelunterseite eingesetzt werden, und abschließend habt ihr die Drehscheibe auf den Topf zu legen. Gleich vorweg: Diese muss komplett in der Waage liegen, ansonsten kommt es später zu Komplikationen! Weiters baut ihr einen Tisch auf, an dem vier Personen Platz finden. Das Ziel des Spiels ist es, gemeinsam vier Gerichte für diese hungrige Familie zu kochen. Dazu müsst ihr fünf Gerichte auswählen, die dann als Stapel neben den Herd kommen. Die zu diesen Gerichten passenden 20 Zutaten werden zufällig durchgemischt und offen in gut erreichbaren Reihen ausgelegt.
Dann geht es los, laut Anleitung beginnt das jüngste Kind. Wer an der Reihe ist, nimmt das oberste Gericht vom Stapel, benennt das Gericht und dann geht es schon los. Welche Zutaten benötigt man dafür? Es gilt, die abgebildeten Zutaten für dieses Gericht zu suchen und diese in eine der Vertiefungen im Topf zu legen. Sind alle Zutaten im Topf, heißt es kräftig umrühren. Der Kochlöffel ist dabei an den Topfrand zu stecken, und dann dreht ihr die Drehscheibe im Kreis herum, bis alle Zutaten im Topf verschwunden sind. Diese fallen nämlich durch einen cleveren Mechanismus in den Topf hinein, und dann kommt das nächste Gericht dran. Haben alle Personen am Tisch etwas zu essen, endet das Spiel! Wir spielen Kochen kombiniert das Rollenspiel mit einem ersten Zuordnungs- und Memospiel. Gleichzeitig lernen die Kinder eine Vielfalt an Obst und Gemüse kennen.
Was ist alles dabei?
Das Ravensburger-Spiel Wir spielen Kochen kann dabei mit kleinen und älteren Koch-Fans gespielt werden. Je nach Alter könnt ihr entweder die Zutaten besprechen und Fragen wie „Was ist das?“ oder „Wie schmeckt das?“ stellen. Auch die Gerichte können spielerisch erforscht werden, bis die Kinder sie kennen und mit anderen vergleichen können, die sie bereits gegessen haben. Es ist aber auch möglich, dass ihr daraus ein Memo-Spiel macht und 20 Zutaten verdeckt vor den Herd zu legen. Hier wäre es dann das Ziel des Spiels, unter den verdeckten Zutaten die richtigen zu finden und so vier Gerichte für die hungrigen Personen zu kochen. So oder so, das Spiel an sich bleibt gleich, wobei man durch das Einstreuen von Memory natürlich für mehr Spannung und Anreiz sorgt, um konzentriert am Spielgeschehen teilzunehmen. Sogar als Erwachsene:r wird man da dann natürlich gefordert!
Damit Wir spielen Kochen auch länger Spaß macht, kommt es mit sieben Rezepten und 28 Zutaten. Tomaten, Nudeln, Reis, Kartoffeln, Linsen, Brombeeren, Apfel, Zwiebel, Paprika, Erbsen, Sellerie, Zucchini, Johannisbeeren, Birne, Knoblauch, Karotte, Zwiebel, Würstchen, Kürbis, Erdbeere, Zitrone, Oregano, Mais, Parmesan, Lauch, Frühlingszwiebeln, Kirschen und Rosinen warten darauf, um als Tomatensuppe, Nudeleintopf, Erbsenrisotto, Kartoffelsuppe, Linsengemüse, Rote Grütze und Apfel-Birnen-Kompott verkocht zu werden. Entweder suchen die Kinder bei den offenen Zutaten nach den richtigen, oder ihr tarnt das Ganze als Memory-Spiel. Wenn die Zutat passt, darf sie in die Vertiefung im Topf gelegt werden, ansonsten ist einfach das nächste Kind dran. Eine coole Mischung aus Spielregeln, und ein freies Spiel mit der Vielzahl ist ebenso möglich – das obliegt dann einfach euch.
Wir spielen Kochen in der Praxis
Unser Testkoch Gerald mit drei Jahren hatte von Anfang an viel Spaß mit Wir spielen Kochen. Dafür sorgte zum Einen der dreidimensionale Aufbau des Herds, und zum Anderen sprach ihn die Variation bei den 28 Zutaten auf Anhieb an. Da er im echten Leben gut und gerne kocht, kannte er die allermeisten Zutaten bereits, was die Zugänglichkeit noch weiter erhöhte. Was ihn ebenfalls angesprochen hat: Da man für vier Personen (von acht möglichen) kocht, hatte er eine gewisse Idee, was er für wen zubereiten könnte. Solche Gedanken und Spielweisen fördern natürlich die soziale Komponente enorm, wer könnte auf welche Speise Lust haben? Dadurch, dass sich auch manchmal die Konstellation der zu Bekochenden ändert (mal sind es nur Kinder, nur Erwachsene oder eine komplette Familie), ist die Stimmung an jedem Tag anders.
Während das Spiel selbst leicht verständlich ist und gut abläuft, gibt es eine Kleinigkeit zu bemängeln. Leider betrifft dies eine zentrale Komponente, und zwar das Umrühren im Topf. Wenn die Scheibe nicht exakt horizontal drin liegt (und es gibt auch kein Mittelteil, auf das sie gesetzt werden könnte und das für eine Ausrichtung sorgt), wird das Umrühren schnell zum Frustfaktor. Dann legen die Kinder den Löffel zur Seite und das war’s dann mit der Feinmotorik. Die Schachtel von Wir spielen Kochen ist klug durchdacht und kann perfekt für das Spiel selbst verwendet werden, bei der Aufbewahrung allerdings zeigen sich dann auch manche Schwächen. Wenn ihr so wie wir, öfters zum Spiel greift, wünscht ihr euch eine besser gelöste Aufbewahrung. Aber sei es, wie es sei: Das sind nur kleine Problemchen, die euch während der Spielrunde entweder auffallen oder auch nicht.
Das Fazit: Kleines Manko, großer Spaß
Nur, weil wir mit dem Umrühren manchmal an die Grenzen der Geduld unseres Kindes gestoßen sind, muss das ja nicht bedeuten, dass es euch ebenso geht. Denn Ravensburgers Wir spielen Kochen ist liebevoll gestaltet, vom Spielprinzip her leicht verständlich und wohl durchdacht. Beim Spielen vergeht die Zeit nur so, und die vier Figuren, für die ihr die Gerichte kocht, fördern die Fantasie. Was könnte wem schmecken, und für wen wird was gekocht? Dabei darf man auch nicht vergessen, dass euch hier zwei Spielmodi in einem erwarten. Die Standardvariante ist als Zuordnungsspiel gedacht, wo man die vor dem Herd liegenden Zutaten mit denen auf dem Rezept abgleicht. Für Ältere ist dann das Memory-Spiel gedacht, wo reihum immer eine verdeckt liegende Zutat aufgedeckt wird – wenn sie passt, kommt sie in den Topf, ansonsten legt man sie zurück und der/die Nächste ist an der Reihe.
Abgesehen von der Kleinigkeit, dass das Umrühren nicht immer reibungslos funktioniert und man dann und wann als Erwachsene:r nachjustieren muss, lädt das Spiel die Kinder zum selbständigen Spielen ein. Bis zu vier Kinder können sich am Spiel beteiligen, und pädagogisch wertvoll ist es obendrein. Die Zutaten sind ansprechend, das Spielprinzip leicht verständlich, und wer will, kann die Regeln ohnehin weiters nach Lust und Laune aufpeppen. Dass die Zusammenarbeit untereinander gefördert wird, ist ein absoluter Bonuspunkt. Um 18 Euro kann man Ravensburgers Wir spielen Kochen mehr als nur empfehlen. Vor allem Koch-Fans haben an jeder neuen Runde ihre helle Freude, und weniger Kochbegeisterte lernen spielerisch die Zutaten und Rezepte kennen. Das ist alles eine gute Sache!