Google Pixel Watch 3 (41 mm) Test: Formschön, zuverlässig und richtig edel

von Mandi 09.09.2024

Mit der neu vorgestellten Google Pixel Watch 3 greift der Such-Riese so richtig an. Dieses Mal trifft starke Hardware auf Nutzen und Fashion!

Einleitende Worte

Der Google Assistant auf eurem Handgelenk, das klingt ja mal praktisch? Dem ist auch so, und mit der Google Pixel Watch 3 gibt es ab sofort ein komplett überarbeitetes Produkt. In diesem Falle stammen nämlich die Software und auch die Hardware vom selben Unternehmen – Google hatte 2022 seine erste smarte Uhr auf den Markt gebracht. Die Vorteile davon? Ihr seht nicht mehr ständig aufs Handy, werdet über alles Wissenswerte auf Wunsch lautstark oder dezent durch Vibrationen aufmerksam gemacht, könnt wahlweise auch von der Uhr direkt Antworten senden und könnt somit eure Bildschirmzeit empfindlich senken. Wenn sich all das gut für euch anhört: Willkommen in der Welt der Wearables, und die Smartwatches sind dabei die potentesten Vertreter für die allgemeine Nutzung. 

Google selbst spricht auf der offiziellen Website zur Pixel Watch 3 von einigen Verbesserungen im Vergleich zur Vorgängerversion. So bietet die 41 mm-Version um zehn Prozent mehr Display als noch die Pixel Watch 2, und die neu hinzugekommene 45 mm-Variante wartet mit einem gar 40 % größeren Bildschirm auf. Die Screens sind nicht nur größer, sondern auch doppelt so hell geworden, was sie für eine Nutzung auch unter direkter Sonneneinstrahlung perfekt eignet. Ein optionales Always-On-Display, ein optionaler Energiesparmodus, ein geführtes Lauftraining, aber auch ein Wellness-Tagesform-Index, die üblichen Smartwatch-Gepflogenheiten und die perfekte Integration ins Google-Ökosystem werden versprochen. Das ist eine ganze Menge, und ich kann nicht erwarten, all das auf die Probe zu stellen. Legen wir los!

Zur Google Pixel Watch 3

Wir haben vom Hersteller dankenswerterweise die 41 mm-Variante der Google Pixel Watch 3 erhalten. Gleich mal vorweg: Ja, diese Smartwatch ist rund. Sie orientiert sich eher an den klassischen Armbanduhren, anstatt den quadratischen oder rechteckigen Formfaktor auf euer Handgelenk zu bringen. Das macht sie edel und dezent zugleich, aber bei einem smarten Wearable ist das Aussehen nur eine der vielen Entscheidungen, die Google getroffen hat. Eine andere Entscheidung ist die komplette Integration von Fitbit und des Google-Ökosystems – wer sich für eine solche Smartwatch entscheidet, bekommt 6 Monate Fitbit Premium dazu! Diese Uhr ist in zwei Größen (41 und 45 mm) verfügbar, und auch in zwei Versionen, namentlich 4G/LTE (ihr benötigt dazu einen Datentarif) und eine reine Bluetooth/WLAN-Variante. 

Schon beim Auspacken bemerkt ihr schnell, dass Google bei seiner Smartwatch hochwertige Materialien verbaut hat. Trotz der zierlichen Bauweise wiegt das Gerät einiges, was natürlich langlebig wirkt und sich angenehm anfühlt. Der minimalistische Look sorgt für ein dezentes Auftreten, ihr habt eine Krone und einen Knopf seitlich angebracht. Mikrofone und Lautsprecher sind nahezu unsichtbar in das Gehäuse integriert, und wenn ihr die Google Pixel Watch 3 an euer Android-Smartphone haltet, startet die Erstkonfiguration nach einer Bestätigung. Sie dauert nur wenige Minuten und dann habt ihr schon die aktuellste Smartwatch von Google eingerichtet! Was sie alles kann und bieten soll, dem widmen wir uns gleich. Allerdings möchte ich euch das Auspack-Erlebnis nicht vorenthalten, also gibt es hier ein kleines Video für euch:

Das bietet diese Uhr

Die Watch selbst ist in verschiedenen Gehäusefarben wie Champagne Gold, Matte Black und Polished Silver erhältlich. Dazu gesellen sich unterschiedlichste Armbänder, die natürlich sehr gut zur aktuellen Pixel 9-Smartphone-Reihe passen. Denn die Farben matchen sich perfekt, als da wären: Porcelain, Hazel, Obsidian und Rose Quartz. Da sollte für alle etwas dabei sein! Als Betriebssystem kommt Android 14 unter dem Namen Wear OS 5.0 zum Einsatz, das alles – angefangen von der Interaktion bis hin zu den Apps – erst ermöglicht. Übrigens: Am 6. September 2024 hatte mein Testgerät das Android-Sicherheitsupdate vom 5. September 2024 installiert. Vielen Dank, Google! Bei der Nutzung macht natürlich die Vielzahl an Google-Diensten den Anfaang, die euch im Alltag stets eine Unterstützung sein kann.

So habt ihr Google Maps am Handgelenk, könnt aber mit Google Wallet (wo es unterstützt wird) auch kontaktlos bezahlen. Ein starkes Argument ist selbstredend der Google Assistant, den ihr einfach mittels Spracheingabe aktivieren könnt. Da ist es logisch, dass auch euer Google Mail-Account sowie euer Google-Kalender ebenfalls auf der Watch residieren und euch stets über Updates informieren. Wie befreiend das ist, nicht ständig das Smartphone zur Hand nehmen zu müssen (und möglicherweise dann plötzlich in ganz anderen Apps zu stranden als beabsichtigt), ist nur schwer in Worte zu fassen. YouTube und Fitbit sind dann für Entertainment und Gesundheit verantwortlich, ihr könnt aber auch euer Smart Home verwalten oder weitere Apps vom Google Play Store installieren.

Google Pixel Watch 3: Die Bedienung

Habt ihr euer Smartphone mit Android 10.0 oder aktueller mit der Google Pixel Watch 3 gekoppelt, gilt es nur noch, ein paar Einstellungen vorzunehmen. Nach der nur wenigen Minuten dauernden Ersteinrichtung wisst ihr, wie ihr auf eurem Wearable navigiert und wie ihr die Uhr anpassen könnt. Dazu gehört etwa die Auswahl des aktuellen Zifferblatts, das ihr seht, wenn ihr das Gerät im Alltag verwendet. Ob das nun ein Foto, die reine Anzeige der Uhrzeit oder ein Mix mit kleineren Komplikationen ist, bleibt völlig euch überlassen. Durch Wischen nach links oder rechts könnt ihr zwischen den Apps wechseln, die sich in diesem Karussell befinden, bei mir waren das beispielsweise der Schrittzähler, der Pulsmesser, das Trainingsmodul, ein Fitbit-Tab, eine Kalender-Anzeige, angepasste Assistant-Aktionen und das Wetter.

Drückt ihr auf die Krone, bringt euch das zur Übersicht aller Apps und Einstellungsmöglichkeiten. Das kennt man auch von Konkurrenzprodukten wie etwa von Apple oder von Huawei – hier gibt es nichts Neues zu vermelden. Cool ist, dass der Google Play Store direkt über das Wearable aufrufbar ist, und so könnt ihr Apps wie eine Strava-App, einen Kompass oder eine adidas Running-Lauf-App herunterladen. Diese Apps sind dann auf eurer Watch direkt installiert, und ihr könnt das vorhin angesprochene Karussell natürlich auch anpassen. Wer also etwa die Händewaschen-App oder einen Timer öfter braucht, kann sie in diesen Schnellzugriff legen. Die Bedienung dieser Uhr ist somit relativ schnell erklärt, und wenn ihr euch einmal für eine Konfiguration entschieden habt, seid ihr bereit! Einen raschen Überblick bezüglich der Vorzüge dieser Uhr kann Google natürlich am besten selbst geben:

Die Uhr im Alltag

Wie vorhin schon erwähnt erledigt diese Smartwatch ihre Aufgabe enorm zuverlässig und wunderbar integrativ. Anstatt euch etwa nur die Benachrichtigungen über Nachrichten (egal, ob WhatsApp, SMS oder Signal) anzuzeigen, könnt ihr mit der Google Pixel Watch 3 auch direkt drauf reagieren. Ob das nun via Emoji, Spracheingabe oder einer Ein-Finger-Zielsuch-Tastatur auf der Uhr direkt passiert, bleibt euch überlassen. Bei letzterer ist natürlich die Anwesenheit von Korrekturvorschlägen Gold wert, so viel sei gesagt! Das Ganze funktioniert enorm reaktionsschnell, es gibt keinerlei Verzögerung oder sonstige Ruckler. Wie gehabt sagt euch ein kurzes und prägnantes Vibrieren, dass es etwas Neues gibt, und auf Wunsch könnt ihr auch Benachrichtigungstöne einstellen. Ich persönlich habe meine Wearables lieber im Stumm-Modus, wenn die Vibrationshaptik passt, so wie hier.

Sofern ihr euch daran gewöhnen könnt, ist es auch möglich, prima über die Smartwatch selbst zu telefonieren. Entweder habt ihr euer Smartphone dabei in Bluetooth-Reichweite, dann reicht auch die WLAN-Variante, oder ihr entscheidet euch beim Kauf für die LTE-Version. Dann könnt ihr euer Handy auch getrost zu Hause lassen, während ihr etwa einen Lauf hinter euch bringt oder einkaufen geht. Besonders angenehm: Die Google Pixel Watch 3 hält auch als 41 mm-Version einen ganzen Tag durch, ungeachtet von Always-on-Display und Nutzungsverhalten. Maximum: 36 Stunden im Energiesparmodus. Gleichzeitig tut dem Wearable das 2.000 nits hell werdende Actua-Display richtig gut, so gibt es auch im Hochsommer nie Probleme damit, Inhalte auf der Uhr zu erkennen. Und da die Leistung des Geräts richtig gut ist, macht es Spaß, mit ihm zu interagieren. Selbst steter Wechsel zwischen Apps ist kein Ding für diese Smartwatch!

Google Watch-App und Ausdauer

Ebenfalls kein Ding ist die Feinkonfiguration eures ganz persönlichen Wearables. Denn anstatt alles mit einem Finger auf dem 41 oder 45 mm-Display tun zu müssen, gibt es natürlich eine zugehörige Begleit-App für euer Smartphone! Darin findet ihr alle nützlichen Sachen, um eure Google Pixel Watch 3 ordentlich zu eurer eigenen zu machen. Neben dem Google-Konto, dem aktuellen Verbindungsstatus, dem Akkustand und der letzten Fitbit-Synchronisation geht es dann in die Vollen. Sowohl die Zifferblätter – mein Favorit: Pilot Bold – als auch die einzelnen Kacheln lassen sich bequem vom Smartphone aus verwalten und umändern. Da müsst ihr dann nur im Alltag auf das kleine Display gucken, aber sicherlich nicht während der Einrichtung und während des Feintunings! Jede Einstellung findet sich darin, und nach wenigen Minuten seid ihr dann auch vollkommen fertig damit.

Apropos fertig: Diese Smartwatch bringt ihr nur mit Absicht aus der Puste. Denn nicht nur, dass sie ziemlich lange durchhält (in der Regel länger als einen Tag), sie ist zudem wirklich schnell wieder geladen. Eine Ladung von Null auf Hundert haben wir schon unter 50 Minuten gesehen – das macht das Aufladen zu einer reibungslosen Angelegenheit. Wer also etwa eine Dreiviertelstunde pro Tag erübrigen kann (und da muss die Uhr schon am sprichwörtlichen Zahnfleisch daherkriechen), wird stets eine gut geladene Smartwatch besitzen. Dementsprechend dauert das Laden einer etwa halb vollen Google Pixel Watch 3 keine halbe Stunde, und das geht sich neben einer Dusche oder einer Mahlzeit schon wunderbar aus. Geladen wird das Wearable übrigens magnetisch via beigeliefertem Ladedock. Gut zu wissen: Das Kabel muss unter der Krone liegen, anders geht’s nicht!

Haptik und Schlaftracking

Diese Absätze gehören diesen beiden Themen, und beginnen möchte ich mit dem Tragekomfort bei der Google Pixel Watch 3. Selbst bei längerem Tragen offenbarte sich hier nie ein Problem, sei es beim Gehäuse oder beim standardmäßigen Flourelastomer-Armband. Wie eingangs erwähnt werden bei der Uhr nur die besten Materialien verbaut, das tolle Glas und das kühle Aluminium verbinden sich zu einem ganz hochwertigen Premium-Feeling. Daran ändert sich auch nach mehreren Wochen des Dauertragens nichts, und das überträgt sich auch auf die Nutzung. Denn die Krone sowie der einzelne Knopf der Uhr, der euch standardmäßig in die „Zuletzt verwendet“-Ansicht bringt, fühlen sich nicht nur von der Berührung her, sondern auch vom Druckpunkt her schon nahezu perfekt an. Einzig und allein der Verschluss des Sportarmbands ist für mich fragwürdig, auch, wenn er ein Standard ist.

Wenden wir uns nun dem Schlaftracking zu. Die Fitbit-App auf Smartwatch und Smartphone schreibt es sich auf die Fahnen, auch ganz detailliert und genau eure Ruhephasen zu messen. Dem wollte ich nachgehen und habe fortan am linken Ringfinger einen RingConn 2. Gen platziert, und am linken Handgelenk trug ich die Google Pixel Watch 3. Dementsprechend war es dann tags darauf interessant, die Daten miteinander zu vergleichen. Wenig überraschend: Sowohl die einzelnen Schlafphasen wie auch die Diagramme bezüglich der Schlafqualität deckten sich so gut wie immer. Das Einzige, was mir diesbezüglich aufgefallen ist: Als Vater noch junger Kinder (1,5 und 3,5 Jahre) ging ich zwar schon gegen 22:30 ins Bett, musste aber immer wieder aufstehen. Erst gegen 2 Uhr morgens war Ruhe, und die Google-Uhr präsentierte mir am nächsten Tag die getrackte Schlafenszeit von 01:52 bis etwa acht Uhr.

Google Pixel Watch 3: Die Technik

Das Datenblatt der Smartwatch wiederholt das bereits Gesagte, dass ihr zum Koppeln ein Android-Smartphone mit Android 10.0 oder aktueller benötigt. Der Durchmesser von 41 mm, die Breite von 12,3 mm und das Gewicht von 31 g (die 45 mm-Version wiegt 37 Gramm) werden ebenso hervorgehoben wie der Fakt, dass das Gehäuse aus 100 % recyceltem Edelstahl besteht. Als Prozessor kommt der Qualcomm SW5100-Prozessor (ein Flaggschiff-Prozessor aus dem Jahre 2022) zum Einsatz, er befeuert Wear OS 5.0 mit 2 GB Arbeitsspeicher. Auch hier ist wie zuvor zu erwähnen, dass sich das Gerät nicht nur im Standby-Betrieb toll anfühlt, sondern genauso während der Nutzung. Alles flutscht, wie es soll und bringt euch da hin, wo ihr es wollt. Das sollten sich die Mitbewerber im Smartwatch-Bereich zu Herzen nehmen!

Als Speicherplatz werden 32 GB eMMC-Flash-Speicher angegeben, und der Akku fasst 307 mAh (bei der 45 mm-Version sind es 420 mAh). Ihr kommt damit so gut wie immer durch den Tag, es sei denn, ihr entscheidet euch, die Google Pixel Watch 3 nahezu ausschließlich statt des Smartphones zu nutzen, dann kann es eng werden. Das AMOLED-Display mit 320 ppi, DCI-P3-Farbe und bis zu 2.000 nits Helligkeit wird von speziellem 3D Corning Gorilla Glass 5 geschützt, die Uhr kann zwischen 1 und 60 Hz wechseln und ist nach IP68-Standard staub- und wasserdicht. Die üblichen Verdächtigen im Sensor-Bereich umfassen einen Kompass, Höhenmesser, Sauerstoffsättigungsmesser, EKG, einen Pulsmesser und vieles mehr. GPS, Bluetooth 5.3, WLAN 802.11a/b/g/n/ac/ax (2,4 sowie 5 GHz), NFC und Ultrabreitband sind auch dabei – gegen Aufpreis gibt es auch LTE-Versionen der Uhr.

Das Fazit: Google zeigt wieder mal, wie’s geht

2022 hat der Konzern es zum ersten Mal versucht, und zwei Jahre später kommt mit der Google Pixel Watch 3 ein ganz starkes Stück Hardware in den Handel. Denn hier wurde einfach an alles gedacht: Das Premium-Feeling stimmt, das Gewicht der Uhr ist perfekt, ebenso wie die hervorragende Haptik und die Performance der Smartwatch. Und ja, sie ist rund – das macht sich ab und zu mal bemerkbar, bei der 41 mm-Variante der Uhr ist es beispielsweise der Benachrichtigungsbildschirm. Wenn ihr ihn nämlich vom Zifferblatt aus aufruft, und es ist nichts zu sehen, ist bei den Worten „Keine Benachrichtigungen“ links das K und rechts das n bei der zweitkleinsten Textgröße beschnitten. Minimale Auswirkung, aber dennoch ein Thema! Als smarte Uhr macht das Gerät alles so gut wie perfekt. Eine Vielzahl von Sensoren macht das Wearable zu einem Multitalent, das einiges im Alltag trackt.

Gleichzeitig ist es auch prima, dass ihr direkt auf Nachrichten antworten könnt, und alle vormaligen Schwachpunkte der Vorgängerversionen sind behoben. Sowohl die Akkulaufzeit, die Performance als auch die Software wurden grundlegend verbessert, und für die reguläre Nutzung ist diese Uhr ein richtig starkes Wearable. Denn gemeinsam mit dem UVP von 399,- Euro (41 mm) respektive 449,- Euro (45 mm) kommt ein Tausendsassa zu euch, das Aktivitäten, Ruhepausen, Benachrichtigungen, Termine und alle Google Assistant-Dinge mühelos jongliert. All das habt ihr am Handgelenk, und das macht richtig Spaß. Einen tatsächlichen Ausdauer-Modus mit mehr als sieben Tagen gibt es nicht, hier ist nach spätestens 36 Stunden im Energiesparmodus Schluss. Dafür wird die Watch auch richtig schnell geladen. Alles in allem kann ich euch die Google Pixel Watch 3 nur empfehlen, sie macht alles richtig!

Wertung: 9.0 Pixel

für Google Pixel Watch 3 (41 mm) Test: Formschön, zuverlässig und richtig edel von
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