Spider-Man: Homecoming Kinokritik
Aus großer Macht erwächst große Verantwortung – mal anders. Denn anstatt uns zum gefühlt siebten Mal den Tod Onkel Bens, und dessen berühmte letzte Worte, aufzutischen, erzählt Marvel in Spider-Man: Homecoming eine gänzlich andere Origin-Story. Nach seinem Debut in Captain America: Civil War kehrt der Netzschwinger in seiner bereits dritten Kino-Neuadaption zurück, und weiß darin durchaus zu gefallen. Wie sehr Tom Holland das Spidey-Kostüm zu Gesicht steht, lest ihr in meiner Kino-Review.
Spider-Man auf Bewährung
Erstmals erleben wir einen etwas tapsigen Spider-Man
Peter Parker ist 15 Jahre alt und bereits seit einem guten Jahr der Spider-Man. Dank des super-modernen Anzugs, den Peter von Iron Man Tony Stark erhalten hat, geht er bei jeder sich bietenden Gelegenheit seinem Teilzeit-„Praktikum“, der Verbrecherjagd nach. Dabei wird er von Tonys Boyguard Happy Hogan auf Schritt und Tritt überwacht. Erstmals erleben wir mit Tom Holland auch einen etwas tapsigen Spider-Man, bei dem nicht jeder Doppelsalto sitzt, und jeder Netzschuss ins Schwarzen trifft. Der Knirps muss erst mit seinen Superkräften vertraut werden, und mit dem prallen Gadget-Katalog, den Stark ihm zur Verfügung stellt.
Im Club der Außenseiter
Ganz nebenbei ist Peter Parker in Homecoming an der High School, und hat mit dem Erwachsenwerden, seinen MitschülerInnen und Mädchen-Problemen zu kämpfen. Dass er mit seinem verträumten Blick und seiner ständigen geistigen Abwesenheit der Nerd der Klasse ist, versteht sich von selbst. Zum Glück ist er damit nicht allein. Petes bester Freund Ned und die eigenartige Michelle leisten ihm dabei beste Gesellschaft. Sogar Peters Erz-Nemesis Flash Thompson verkörpert diesmal keine gutaussehende Sportskanone, sondern ein reiches Muttersöhnchen mit großer Klappe.
Alter Geier, junge Spinne
Wenn Peter Parker also nicht gerade die Schulbank drückt, legt er sich mit den New Yorker Kleinkriminellen-Szene an. Dabei gerät er an den Schurken Adrian Toomes (Michael Keaton). Der hat sich ein Geschäft daraus gemacht, Altschrott von Alien-Technologie aus dem ersten Avengers-Krieg zu sammeln, und daraus schlagkräftige Waffen zu bauen. Sein auf diese Weise entstandenes, geflügeltes Exo-Skelett hat ihm den Spitznamen „The Vulture“ (Der Geier) eingebracht. Im Laufe des Films liefern sich Spider-Man und The Vulture so manch hitziges Gefecht. Wie das Kräftemessen zwischen dem alternden Haudegen und dem mutierten Jungspund ausgeht, das erfahrt ihr im Kino.
Fazit zu Spider-Man: Homecoming
Die neue, frische Perspektive von Regisseur Jon Watts hat der Marke Spider-Man gut getan. Und auch die Besetzung mit Tom Holland ist ein Volltreffer. Er vereint gekonnt den juvenil verschmitzten Charme eines Andrew Garfield mit dem unschuldig naiven Blick von Tobey Maguire. Dass auch die Action in Homecoming nicht zu kurz kommt, versteht sich bei einem Film im Marvel Cinematic Universe fast von selbst. Doch auch die ruhigen Szenen rund um den Charakter Peter Parker passen hervorragend zum Film, und nehmen den nötigen Schwung aus der bereits voll in Fahrt geratenen Haupt-Handlung des MCU. Mit über 2 Stunden Laufzeit hat der Film zwar seine Längen, das macht die charmante Handlung und die sehenswerte Action aber voll und ganz wieder wett. Wer nach 16 Filmen noch keine SuperheldInnen-Ermüdungserscheinungen hat, kann auch mit Spider-Man: Homecoming nicht wirklich viel falsch machen.