Lernroboter Dash im Test – Spiel mit Asimov
Mit dem Lernroboter Dash sollen Kinder von sechs bis zwölf Jahren spielerisch die Grundzüge des Programmierens lernen. Der elektronische Kamerad mit dem Kullerauge erledigt aber nicht nur das mit Bravour, er überzeugt dabei auch noch durch seinen Charme.
Erste Schritte
Nach dem Auspacken und einem ersten Einschalten entpuppt sich der Lernroboter Dash als kleines Schwergewicht. Per Knopfdruck macht das etwa 800-Gramm-Bröckerl seine erste Erkundungstour und lässt erste kleine Spracheinlagen hören. Trotz des Gewichts erweist sich die Konstruktion als möbelfreundlich – Bei den ersten Schritten versucht der Lernroboter Dash nämlich möglich Hindernisse erst wegzuschieben, bevor er sie schließlich umgeht. Bevor es aber nun ans Installieren der App(s) geht, ein kurzer Blick auf die inneren und äußeren technischen Details des kleinen Spielkameraden.
Technische Details
- Spielzeit ca. 90 Minuten
- Akku: eingebauter Lithium Ionen Akku (2.200 mAh), geladen
- Ladevorgang: via mitgeliefertem USB-Kabel über Computer oder Netzadapter
- Konnektivität: Bluetooth Smart 4 / LE
- Größe (H x L x B): 16 cm x 18 cm x 17 cm
- Gewicht: ca. 800 Gramm
- Leuchten: 16 LED
- Mikrofone und Lautsprecher: 3 + 1
- Sensoren: 4 IR
- Abstandssensoren: Drei (je 30 cm Reichweite)
- Kopfdrehung: 240 Grad horizontal, 35 Grad vertikal
- Geschwindigkeit: max. 1 m/s
- Lieferumfang: Ein Dash Roboter, Ein micro-USB auf USB Ladekabel, Zwei Lego Building Brick Konnektoren und Quick Start Handbuch
Wir ihr seht, hat der Lernroboter Dash zahlreiche Möglichkeiten, um mit seiner Umwelt zu interagieren und diese in Bild und Ton wahrzunehmen. Im Vergleich zu einigen anderen Lernrobotern ist bei diesem Gerät aber sämtliche Technik nicht-transparent verbaut. Es geht beim Dash also primär ums Programmieren – und nicht ums Experimentieren mit der zugrundeliegenden Hardware. Dies tut der Spiel- und Lernerfahrung jedoch keinen Abbruch.
Apps für jeden Gusto
Insgesamt lässt sich der Lernroboter Dash über fünf verschiedene Apps steuern. Bereits hier zeigen sich seine vielfältigen Anwendungsmöglichkeiten. Die beiden zentralen Apps sind Wonder und Blockly. Erstere stellt eine Art Abenteuermodus mit diversen Herausforderungen dar. Blockly hingegen ähnelt schon eher einer eigenen Programmiersprache. Mittels Drag-and-Drop fordert diese App Lösungen auf Bausteinbasis für verschiedene Probleme. Dabei vermittelt die App die Grundprinzipe des Programmierens und anmiert Spielende zur Entwicklung eigener Programmiersequenzen.
Details zu den Apps muss man sich übrigens selbst zusammensuchen – die dem Lernroboter Dash beiliegenden Informationen sind nämlich sehr spärlich. Auf der offiziellen Webseite gibt es zum Glück die nötigsten Informationen zu den verschiedenen Apps. Da einen die bereits erwähnten Apps mehr oder weniger ins kalte Wasser werfen, empfiehlt es sich mit der EinsteigerInnen-App Go zu beginnen. Diese macht euch mit dem Dash und seinen Grundfunktionen vertraut – ein nützliches Feature, da die übrigen Apps auf einleitende Tutorials weitestgehend verzichten.
Das App-Angebot wird schließlich abgerundet durch Path und Xylo. Erstere lässt euch bestimmte Strecken für den Dash anlegen. Aufgebaut ist die App dabei ähnlich wie Wonder: Es gilt zuerst Herausfoderungen zu meistern, um alle Fähigkeiten und Features freizuschalten. Danach könnt ihr mit dem Dash Rennstrecken bestreiten oder einfach vordefinierte Hindernisparkours überwinden. Für Xylo benötigt ihr hingegen das Xylophon-Zubehör. Damit könnt ihr euren Dash dann Konzerte geben lassen. Ihr seht also: Es gibt für so gut wie jeden Geschmack eine passende App, um sich mit dem Roboter-Kamerad seine Zeit auf lehrreiche oder einfach nur unterhaltsame Weise zu vertreiben. Die Apps sind übrigens zur Gänze auf Deutsch lokalisiert und kostenlos über den jeweiligen App-Store erhältlich.
Die charmante Seite
Neben all diesen Möglichkeiten ist der Lernroboter Dash aber natürlich auch ein Spielzeug, das Emotionen wecken will. Wir alle kennen den liebenswürdigen Wall-E und natürlich will auch sein blauer, einäugiger Kollege einen ähnlichen Charme verprühen. Mit seiner Kinderstimme, den zaghaften ersten Schritten, der sich entwickelnden forscheren Seite und dem herzzerreißenden Augenaufschlag erobert der elektronische Spielkamerad im Sturm das Herz der Spielenden. Natürlich gibt es auch Momente, in denen die allgegenwärtige Sound-Kulisse etwas nervt. Aber das gehört irgendwie auch dazu. Und zumindest mir kam während der Testphase nie der Gedanke, den Dash aufgrund dessen in die Ecke zu stellen.
Mit einem Android-Tablet in der Hand – am Smartphone tut man sich übrigens aufgrund der Display-Größe deutlich schwerer – und dem herumwirbelnden Dash am Boden, ist man über Stunden, Tage und Monate beschäftigt. Und vielleicht ahnt man über lange Zeit gar nicht, auf wievielen Ebenen man mit dem kleinen Spielkameraden lernt. Da wäre natürlich zu allvorderst der Wissenserwerb in Sachen Programmieren, doch darüber hinaus vermittelt der Dash auch Problemlösungskompetenzen, mit dem Xylophon zudem musikalische Grundkenntnisse und nicht zuletzt hilft der Dash auch beim emotionalen Reifeprozess. Mehr kann man sich von einem modernen Spielzeug eigentlich kaum erwarten.
Mein Fazit zum Lernroboter Dash
Neben all den technischen und pädagogischen Qualitäten bleibt schlussendlich auch das Wichtigste nicht auf der Strecke: der Spaß. Und am Ende des Tages macht es (auch als so etwas wie ein Erwachsener) einfach Spaß mit dem Lernroboter Dash seine Zeit zu verbringen. Er kann dabei manchmal wie ein forderndes Haustier sein, manchmal die klassischen Elemente eines ferngesteuerten Autos mitbringen und manchmal einfach zum Lachen animieren. Dabei bleibt jedoch die Lernerfahrung immer – mal mehr, mal weniger latent – präsent. Besonders zu Beginn werden Kinder wohl auf die Hilfe ihrer Eltern angewiesen sein, da Spielende am Anfang ins kalte Wasser gestoßen werden. Einige Erwachsene werden sich dann auch später nur schwer vom blauen Charmebolzen losreißen können. Denn nicht nur Isaac Asimov hätte seine liebe Freude mit dem Dash.