Moonlighter (PC) im Test: Händler auf Schatzsuche
Moonlighter ist ein wunderschönes Abenteuer á la Stardew Valley, Hyper Light Drifter und anderen Rogue-likes. Ob der Spagat zwischen Händler und Abenteuer aufgeht, lest ihr im Review!
Der Sinn des Spiels
In Moonlighter übernehmt ihr die Kontrolle des jungen Will, Nachfahre einer angesehenen Händlerfamilie. In der Stadt Rynoka wohnhaft verspricht sich Will, den Ort dank seines unermüdlichen Einsatzes wieder Leben einzuhauchen. Er widmet sich dem Lebensstil der Händler: Schätze aus den nahegelegenen Dungeons holen und anschließend verkaufen.
Das Städtchen Rynoka ist nämlich nahe einer antiken Ausgrabungsstätte angesiedelt. Ihr geht also vor die Tore der Stadt und könnt sofort in einen Dungeon eintreten. Dort versucht ihr, mit verbesserter Ausrüstung und verfeinerten Taktiken immer tiefer zu gelangen. Je weiter ihr kommt, umso wertvoller sind die Gegenstände, die ihr vorfindet. Doch auch die Gegner werden immer stärker, also Vorsicht!
Nach einer Erkundung steht ihr tagsüber im Shop, wo ihr euren Loot an den Mann und die Frau bringt. Hier gilt es, immer den richtigen Preis zu haben: Zu günstig bedeutet, dass euch Gold durch die Lappen geht, zu teuer bedeutet keinen Verkauf. Durch die Einnahmen eurer Abenteuer könnt ihr die Stadt schrittweise restaurieren, aber auch eure Ausrüstung verbessern. So entsteht der Sog in Moonlighter…
Technische Umsetzung
Moonlighter ist so wie Hyper Light Drifter und andere Rogue-likes in Pixelgrafik gehalten. Mir persönlich gefällt der Stil sehr gut, und die Details sind trotz aller Retro-Optik klar zu erkennen. Die Animationen der Charaktere laufen sauber und flüssig ab, auch in den Dungeons begegnet ihr immer wieder verschiedensten Monstern. Die optischen Effekte sind nicht so zahlreich, fügen sich aber gelungen ins Gesamtbild ein.
Darüber hinaus könnt ihr das Game in jedweder Auflösung genießen. Auch in 4K oder 5K lässt sich der Titel ohne Probleme spielen! Der Soundtrack ist der wahre Hero in Moonlighter, denn gewisse Tracks nisten sich sofort in eurem Unterbewusstsein ein. Gemeinsam mit den Soundeffekten bei Angriffen, Paraden und Ausweichrollen habt ihr hier eine nicht zu unterschätzende Soundstage vor euch.
Die Steuerung – so viel sei gesagt – ist nur mit einem Controller wirklich nutzbar. Klar könnt ihr Moonlighter auch mit der Tastatur spielen, allerdings empfiehlt euch das Game sofort beim Einstieg ein Gamepad. Beim Xbox-Controller sieht das so aus: Mit dem linken Trigger könnt ihr ausweichen, mit A greift ihr an, und B gibt euch ein Schild – sofern ihr mit Schwert und Schild ausgerüstet seid.
Wiederspielwert von Moonlighter
Das Game gibt euch nämlich viele Optionen, wie ihr es spielt. Wollt ihr lieber mit einem Bogen auf die Jagd gehen? Holt es euch beim Shop! Schwert und Schild sind aufzurüsten? Gut, dass es dafür eine Verzauberin gibt. Je mehr ihr die Stadt Rynoka aufrüstet, umso mehr Möglichkeiten habt ihr. Doch auch euer eigener Shop lässt sich aufwerten – hierzu gibt es verschiedenste Varianten.
Ein höherer Shop-Level bedeutet, dass ihr mehr Verkaufsplätze zur Verfügung habt. Eine Rabattkiste hilft euch, möglichst schnell viele Waren loszuwerden. Moonlighter hat aber noch mehr zu bieten. Beispielsweise könnt ihr euren Shop dekorieren, um die Gäste bei Laune zu halten. Eine bessere Kassa bringt euch Zusatzeinnahmen – doch wo investiert ihr zuerst?
Natürlich könnt ihr euch auch andere Ziele setzen. Lasst Rynoka, wie es ist, und erforscht lieber die Dungeons mit eurer Top-Ausrüstung. Gut, dass es verschiedene Gewölbe gibt, die ihr nach und nach freischalten könnt. Moonlighter gibt euch hier immer zufällige Konstellationen an Räumen, sodass kein Durchgang dem anderen gleicht. Allerdings sind gewisse Parallelen vorhanden.
Immer wieder ein Genuss
Auf einer Mini-Map seht ihr auf einen Blick, wo ihr schon überall wart. Es gibt Räume, die ihr erst von Monstern befreien müsst, bevor ihr weiter könnt. Aber auch ein riesiger Heilbrunnen ist dann und wann vorhanden, der euch als Sicherheit dient. Ihr lernt rasch, wie ihr euch in Moonlighter bewegen müsst und wo ihr wann zurück könnt. Verschiedene Gegner tragen zur Herausforderung bei, ganz so wie in Stardew Valley.
Doch auch im Shop habt ihr eine Vielzahl an Optionen, wie ihr euer Angebot gestaltet. Jedes Utensil und jeder Gegenstand lässt sich zu einem gewissen Preis anbieten. Je nach Sprechblase bei interessierten KäuferInnen bemerkt ihr, ob der Preis zu niedrig, in Ordnung oder zu hoch ist. Hier gilt es, ein Auge auf alle zu haben und manches Mal sogar einen Dieb zu stellen. Diese Routine macht Laune und sorgt für Abwechslung.
Zur Seite steht euch dabei ein Handbuch, in dem alle Preise und Gegenstände vermerkt sind. Um den maximalen Profit zu erzielen, seid ihr natürlich an diese Infos gebunden – für den regulären Spielspaß ist diese Optimierung nicht notwendig. Auch so kommt ihr relativ rasch an viel Gold, sofern ihr in den Dungeons weit genug kommt. Manche Gegenstände sind verflucht und zerstören etwa andere Gegenstände bei der Heimkehr – hier ist Nachdenken angesagt!
Fazit zu Moonlighter: Super für zwischendurch
Moonlighter ist auf Steam für 19,99 Euro erhältlich. Dadurch, dass die einzelnen Spieltage nur wenige Minuten dauern, wäre dieses Game auf der Nintendo Switch perfekt. Übrigens, Moonlighter wird auch auf die Nintendo-Konsole kommen und Stardew Valley Konkurrenz machen. Der Mix zwischen Erkundung, Monsterschlachten und Shop-Alltag macht richtig Spaß.
Der Pixel-Look weiß zu gefallen, und insbesondere mit dem Soundtrack kann Moonlighter rasch fesseln. Dabei sind eure ersten Aufgaben der Wiederaufbau der Stadt, aber auch das Lösen der Rätsel rund um die Dungeons. Viel Tiefgang bietet der Titel allerdings nicht – nach etwa zwei bis drei Stunden habt ihr schon fast alles gesehen, was Moonlighter zu bieten hat.
Wenn euch diese Art von Repetition (Kämpfen – Verkaufen – Aufwerten) gefällt, wird Moonlighter euer Lieblingsspiel. Ansonsten ist dieses Game „nur“ für ein paar Stunden zu empfehlen. Das flüssige und intelligente Kampfsystem fordert euch gerne heraus, und die zufallsbasierten Dungeons überraschen euch dann und wann mit ungeahnten Twists. Ich persönlich kann Moonlighter empfehlen – es ist mit Liebe gemacht.