Dragon Ball Legends (iOS) im Test: Free-to-Play-Primus
Fans von Dragon Ball aufgepasst: Mit Dragon Ball Legends kommt ein Titel, der euch gefällt! Nach Xenoverse bekommen nun auch mobile SpielerInnen ein Spiel im Dragon Ball-Universum, das seine Zeit mehr als nur wert ist. Was euch erwartet, lest ihr in meinem Dragon Ball Legends Test!
Eine ganz neue Geschichte
Wenn ihr denkt, Dragon Ball Legends hat nichts Neues in petto, seid ihr schief gewickelt. Ja, natürlich habt ihr die typische Storyline rund um Son-Goku zu spielen. Allerdings macht Dragon Ball Legends hier zwei große Unterschiede: Erstens, der gesamte Story-Modus läuft in einem Paralleluniversum ab. Das heißt, dass vieles doch nicht so ist, wie man es aus Manga und Anime kennt.
Zweitens stellt euch Dragon Ball Legends den neuen Protagonisten namens Schallot vor. Er ist eure Hauptfigur und dient gewissermaßen als Held, durch den alles verbunden ist. In Wahrheit ist Schallot jedoch ein Mix aus Vegetas Stolz und Son-Gokus Herz für Schwächere. Dieser interessante Twist der Dinge erlaubt es den Machern von Dragon Ball Legends, euch in allen möglichen Kämpfen antreten zu lassen.
Ihr steigt in der Geschichte am Anfang von Dragon Ball Z ein, und wie so oft müsst ihr am Anfang die grünen Saibamänner und Radditz verprügeln. Rasch erlernt ihr die Grundlagen von Dragon Ball Legends, bevor die Geschichte einen ganz eigenen Diskurs nimmt. Schallot ist bei allen größeren Kämpfen auf der Erde und darüber hinaus behilflich. Das macht Laune und lässt selbst Fans nicht alles vorhersehen.
Wie wird Dragon Ball Legends gespielt?
Habt ihr vielleicht schon mal Dragon Ball Z Dokkan Battle oder einen anderen Gratis-Titel gespielt, kennt ihr das grundlegende System. Da gibt es eine Premium-Währung (Kristalle), da gibt es Energie, dank der ihr Missionen bestreiten dürft, und es gibt Login-Boni. Jeden Tag, wenn ihr das Spiel startet, erhaltet ihr einen von euch gewählten Bonus. Das ist neu und trägt durchaus zum Spielspaß bei!
Dabei ist die gefürchtete Paywall kaum ein Thema. Schnell hatten wir Iim Test über 4000 Kristalle erhalten und davon 3000 für Beschwörungen investiert (=30 Charaktere). Die übrigen könnt ihr für Energie verwenden, vor allem erhaltet ihr ja immer wieder Kristalle für alles Mögliche! Ihr kauft mit vergleichsweise wenigen Kristallen eine Unmenge an Energie ein, das ist sehr gut so, wie es ist. Spart am Beginn ein wenig, dann habt ihr in der Not!
Doch die Missionen an sich sind das wahre Salz in der Suppe. In Dragon Ball Legends seid ihr tatsächlich an den Kämpfen mitbeteiligt. Anstatt rundenbasiertem Kampf oder Angriffsvergleiche kämpft sich so ein Kampf ganz wie ein Fighter-Game – und das mit nur einem Finger! Das klingt zunächst unmöglich (auch ich gehörte ins Lager der großen Zweifler), doch wenn ihr die erste Stunde mit Dragon Ball Legends verbracht habt, seid ihr sicher.
Ein Kampfablauf in Dragon Ball Legends
In diesem Game sind grundsätzlich zwei Teams mit je drei Figuren gegenübergestellt. Den Anfang macht jeweils Charakter Nummer eins. Ihr seht die Lebensleiste beider KontrahentInnen, die inaktiven Teammitglieder, den derzeitigen Ki-Stand und verfügbare Attacken. Diese kosten eine gewisse Anzahl an Ki-Punkten. Tippt ihr auf den freien Screen, löst ihr einen Standardangriff aus. Wählt ihr eine Attacke, wird diese sofort umgesetzt.
Je nach Abbildung auf der Attacke startet ihr einen Nahkampf-, Fernkampf- oder Spezialangriff, auch Ketten sind möglich. Basierend auf dem Element, dem eure Figur entspricht, richtet ihr dann mehr oder weniger Schaden bei eurem Gegenüber an. Manche dieser Angriffe haben auch einen kleinen Dragon Ball im Icon enthalten. Sieben dieser Dragon Balls gibt es, und wenn ihr alle beisammen habt, passiert etwas Wunderbares!
Allerdings erscheint nicht der wunscherfüllende Drache, sondern ihr löst eine Superattacke aus. In diesem Angriff namens Rising Rush legen alle eure verbleibenden Teammitglieder ihre gesamte Power. Durch dieses bunte Tohuwabohu aller Spezialattacken gemeinsam löscht ihr eigentlich immer den derzeitigen Gegner aus, egal wie stark! Ab und zu kommt es im Kampf zu einem Stechen, das ihr mit Tippen löst.
Mehr Strategien
Ja, in Dragon Ball Legends habt ihr vieles zu tun. Durch Beschwörungen und sonstige Spezial-Events sammelt ihr Ki-Fragmente neuer KriegerInnen, aber auch Z-Kraft. Habt ihr genügend gesammelt, bekommt ihr entweder neue Figuren, oder eure aktuellen HeldInnen überwinden ihre derzeitige Grenze und werden stärker! Auch normale Trainings sind vorhanden, da bleiben eure versendeten Charaktere eine Weile.
Euch erwarten aber auch noch andere Events abseits des Story-Stranges. In diesen könnt ihr Bonus-Geld und Bonus-Erfahrung sammeln, aber auch besondere Feinde bekriegen und erledigen. Auf Abenteuer dürft ihr eure Charaktere ebenfalls versenden – da sind sie eine Weile unterwegs, sammeln dann aber wertvolle Gegenstände ein. Die benötigt ihr später für das Aufstufen von gewissen Statuswerten.
Hier gibt es nämlich ein Raster namens Seelenboost, das entfernt an das System aus Final Fantasy X angelehnt ist. Lebenspunkte, Angriffskraft, Verteidigungswerte und sogar die Kritische Treffer-Wahrscheinlichkeit lassen sich Schritt für Schritt erhöhen. Tägliche Missionen sorgen ebenfalls für die eine oder andere Verstärkung – anfangs seid ihr sehr damit beschäftigt, Belohnungen einzustreifen.
So wirkt Dragon Ball Legends
Dadurch, dass ihr alle 20 Minuten einen Energiepunkt regeneriert, habt ihr im Prinzip alle drei Stunden volle Energie. Eure Gruppe besteht aus sechs KämpferInnen, wovon ihr drei in den Kampf schickt. Diese drei Fighter erhalten eine gewisse Anzahl an Erfahrungspunkte, die restlichen drei erhalten 10 % der gesammelten XP. So wird sichergestellt, dass ihr auch ohne Kampfeinsatz ein paar Figuren mitziehen könnt.
Dragon Ball Legends sieht übrigens im Kampf fantastisch aus. Sobald ihr in den Bild-Einstellungen die Optionen „Darstellung“ auf HOCH und den Energiesparmodus ausgeschalten habt, läuft das Geschehen flüssig wie ein Anime über den Bildschirm. Gemeinsam mit den opulenten Grafik-Effekten macht Dragon Ball Legends sogar Nicht-Fans ziemlichen Spaß! Der Sound ist rockig und untermalt das Geschehen gut.
Dabei wirkt das Game (zumindest im Kampf) zu keiner Zeit unübersichtlich. Auch die empfohlene Kampfkraft im Menü ist nicht alles – selbst, wenn ihr zigtausend Punkte darunter liegen solltet. Die vorhin angesprochene Elementaffinität ist weitaus wichtiger, die euch jederzeit mit einem Pfeil angezeigt wird. Darüber hinaus dürft ihr die Ausrüstung und eure Outfits anpassen – das Erlebnis Dragon Ball Legends ist umfassend!
Viel Licht und kaum Schatten
Die Kritikpunkte bei Dragon Ball Legends sind tatsächlich nur rar gesät. Die actionreichen Kampfeinlagen sind die Butter auf dem Brot, gehen leicht von der Hand, und ihr spielt auch eine Weile mit der vorhandenen Energie. Doch wie so üblich – auch schon in den Xenoverse-Titeln – müsst ihr stets eure Feinde besiegen. Es passt für mich nach wie vor nicht zusammen, jemanden K.O. zu schlagen und dann in der Story plötzlich doch zu verlieren.
Das Tutorial in Dragon Ball Legends ist wie bei so manchen Free-to-play-Titeln leicht überfordernd. Das Menümonster, das euch von der Kampf-Action trennt, ist zwar nach einiger Zeit zu zähmen, EinsteigerInnen drücken sich zunächst mit einem langen Gesicht durch die Punkte. Es gibt aber so viel zu tun, dass ihr einfach nur die ersten ein, zwei Stunden Zeit braucht, bevor ihr so richtig loslegen könnt!
Überschüssige Energie, die ihr entweder als Belohnung erhaltet oder durch Kristalle kauft, kommt in einen Zusatzbehälter. Das ist prima gelöst und ist zu jeder Zeit einsehbar. Auch Online-Matches sind möglich, in denen ihr an Saisonen und Tauschbörsen teilnehmen könnt. Klar bekommen die stärksten TeilnehmerInnen auch die besten Belohnungen – es gilt also, hier fleißig Ranglistenmatches zu bestreiten. Was bleibt noch zu sagen?
Dragon Ball Legends Test-Fazit: Nicht nur für Fans Pflicht
Nochmal von vorne: Optisch sieht dieser iOS-Titel grenzgenial aus, sofern ihr die Details auf HOCH stellt und den Energiesparmodus ausschaltet. Flüssig und effektgeladen passiert das Geschehen in Dragon Ball Legends, das macht richtig Spaß! Abgesehen vom ausgewachsenen Menümonster zwischen den Fights und den stets wiederkehrenden kurzen Ladezeiten ist hier alles grandios.
Auch der Spagat zwischen der normalen Währung Zeni und den Kristallen ist zweifelsohne gelungen. Sofern ihr euren Startbonus nicht gleich sinnfrei verpulvert, habt ihr hier lange Spaß ohne jeglichen Kompromiss, ohne jemals einen Cent zu investieren. Die Elemente machen Sinn, und deren Wirkungen sind vor jedem Kampf ersichtlich. So könnt ihr die beste Truppe für den Fight zusammenstellen.
Alles in allem muss man sagen, dass Dragon Ball Legends ein Vorzeigespiel in Sachen Free-to-play geworden ist. Nicht nur das, auch langjährige Dragon Ball-Fans können aufatmen: Dieses Game macht richtig Spaß. Anders als in Hogwarts Mystery spielt ihr hier nämlich eine schöne Weile, bevor ihr wieder auf Energie warten müsst. Selbst der Nachkauf ist richtig günstig. Holt euch Dragon Ball Legends – wir sehen uns im Online-Modus!