Quietschbunte Kirschjagd – Chuchel im Test
Bevor wir mit unserem Test beginnen, möchte ich ein paar Worte sagen. Und hier sind sie: Schwachkopf! Schwabbelspeck! Krimskrams! Quiek!
Gut, jetzt sind wir bereit für Chuchel.
Begehrte Frucht
Chuchel, das titelgebende schwarzhaarige Knäuel, liebt nichts mehr als Kirschen. So wie dieses eine magere Eichhörnchen bei Ice Age ständig einer Eichel hinterherjagt, hastet das kleine energiegeladene Bällchen das gesamte Spiel über einer Kirsche hinterher. Diese scheint oft zum Greifen nah, nur um ihm immer wieder vor der Nase weggeschnappt zu werden.
Falls ihr den obigen Trailer angesehen habt, werdet ihr bemerkt haben, dass das Spiel Fontänen knalliger Buntheit und kindlich-charmanten Witzes versprüht. Dieser Eindruck entsteht nicht nur durch die Art wie die simple Geschichte erzählt wird – völlig ohne Worte, nur durch lautmalerische Ausrufe und expressive Gesten der Charaktere – sondern auch durch das schräge Grafikdesign und die euphorische Hintergrundmusik.
Endecken und Staunen
Spielerisch ist Chuchel eine virtuelle Schnitzeljagd, immer der heißbegehrten Kirsche hinterher. Die einfachen Rätsel beschränken sich dabei auf einen bis wenige handgezeichnete Bildschirme. Mit der Maus klickt man auf Elemente, um mit ihnen zu interagieren und stößt meist durch Erforschen der Umgebung und naives Herumprobieren auf die Lösung. Häufig müssen Gegenstände und Charaktere nur in der korrekten Reihenfolge angeklickt werden, um den gewünschten Effekt zu erzielen und in der Handlung voranzukommen. Chuchel spielt sich also wie simples Pointi-Clicki.
Während ich üblicherweise bei Rätseln, die durch Trial-and-Error zu lösen sind, schnell meine Stirn runzle, wurde das Prinzip hier nie langweilig: Erstens ist das Spiel mit seinen etwa zwei Stunden ohnehin recht kurz. Zweitens sind die Reaktionen der angeklickten Wesen und Gegenstände häufig so unverhofft ulkig und deren Animationen so charmant, dass es eine Freude ist, diesen Effekten zuzusehen. Und drittens sind die Rätsel so einfach, dass sich alles ohnehin rasch lösen lässt. Ich war eher traurig, wenn ich eine Aufgabe zufällig „zu schnell“ gelöst hatte und mir dadurch einige komische Animationen entgingen. – Gut, dass man über das Spielmenü zu jedem bereits bestandenen Kapitel zurückkehren kann.
Hin und wieder eingestreute Minispiele bieten eine willkommene Abwechslung im Spielprinzip, auch wenn diese Videospielerfahrenen nichts Neues bieten werden. So kann man sich z.B. an einer Variante von Space Invaders versuchen oder Chuchels Rivalen mit einem Blasrohr abschießen.
Fazit: Mit Chuchel ist gut Kirschen essen
Auch wenn Chuchel spielerisch nicht besonders innovativ oder aufregend ausgefallen ist, hat es sich doch neben Hidden Folks einen Ehrenplatz auf meiner Liste „Beste Videospiele für Kinder und Kindgebliebene“ verdient. Der Titel hat einen Konfettiregen kindlicher Lebensfreude über mich ergossen und über seine gesamte Dauer hinweg ein breites Lächeln auf mein Gesicht gezaubert.