Die Xbox Series S Test: Das kann die Hardware
Nun ist es endlich so weit, wir dürfen über die Xbox Series S berichten. Wie schlägt sie sich im Alltag? Lest hier mehr!
Dank Microsoft kamen wir nun in den Genuss der neuen Konsolengeneration – der Hersteller hat uns großzügigerweise eine Test-Konsole zur Verfügung gestellt. Das Angebot nahmen wir natürlich dankend an, dementsprechend haben wir schon einige Tage mit der Konsole verbringen können! Die Xbox Series S stellt einen großen Schritt in Richtung Next-Gen dar, und wir dürfen mit euch die ersten Bilder dieser Konsole teilen. Seht euch selbst an, wie die Hardware aussieht in unserem First Look-und-Unboxing-Artikel der neuen Microsoft-Konsole! Nun dürfen wir aber endlich noch mehr dazu sagen, was über das Unboxing hinausgeht.
Der mitgelieferte Controller ist weiß so wie die Xbox Series S, und die Rückseite ist fein geriffelt. Die angenehm aufgeraute Textur sorgt dafür, dass das Steuergerät gut in eurer Hand liegt, auch das Gewicht des Geräts lässt den Xbox-Controller sich sehr wertig anfühlen. Früh fällt auf, dass der fabriksneue Controller vor allem bei den Richtungstasten sehr klickbetont und daher laut ist, das wird sich aber mit der Zeit nach einiger Beanspruchung bestimmt legen.
Angesteckt, eingeschaltet, los?
Grundsätzlich ist es bei den Konsolen wunderbar geartet: Ihr steckt sie an, schaltet sie ein, und dann dürft ihr schon loslegen! Mit der Xbox Series S ist es ähnlich, sie bietet euch allerdings schon einige Optionen, die sie noch nützlicher für den Gebrauch im Wohnzimmer machen. Beispielsweise könnt ihr eine Xbox-App für Android und iOS verwenden, deren Nutzung euch früh ans Herz gelegt wird. Dank ihr könnt ihr nicht nur eine schnelle Einrichtung der Konsole, sondern auch mehr machen – etwa eure Spiele direkt auf das Smartphone oder Tablet streamen!
Nach einem ersten Update der Konsole und des Xbox-Controllers, der Anmeldung in eurem Live-Konto und dem Einrichten eures Startbildschirms seid ihr dann schon für die ersten Games gewappnet. Allerdings bietet die Xbox Series S bekanntlich kein optisches Laufwerk, was bedeutet, dass ihr sämtliche Spiele zunächst über eure Internetleitung herunterladen müsst. Je nach Geschwindigkeit kann dies rasch oder rascher funktionieren, oder aber auch weniger schnell.
Performance und Effizienz
Ein großer Pluspunkt der Xbox Series S ist die äußerst geringe Lautstärke im Betrieb. Abgesehen von einer weißen LED, die sowohl an der Konsole als auch auf dem Xbox-Controller angebracht ist, ist es kaum ersichtlich, ob die Konsole gerade läuft oder nicht – so leise ist das Gerät. Dazu kommt, dass ihr den Start-Sound (ein futuristisches kurzes Geräusch) in den Einstellungen ebenso ausschalten könnt, was die Inbetriebnahme noch unauffälliger macht.
Wenig überraschend ist die Xbox Series S eine äußerst starke Konsole, wenn ihr sie an einem herkömmlichen Full HD-Fernseher mit 60 Hz anschließt. Hier gibt es nichts, was die Konsole irgendwie an ihre Grenzen bringen würde – immerhin ist sie ja auf eine höhere Auflösung (1440p) ausgelegt und kann auch bis zu 120 Bilder pro Sekunde bereitstellen. Dementsprechend läuft jeder Xbox One-Titel flüssigst über den Screen, da gibt es gar nichts zu meckern.
Die Xbox Series S als digitales Wohnzimmer
Schon immer waren Microsofts Konsolen mehr als nur ein Spielgerät. Das hat sich auch bei der neuesten Generation nicht geändert, und dementsprechend ist das Menü standardmäßig aufgebaut. Ganz oben findet ihr den Eintrag eurer installierten Spiele und Apps, und ihr könnt euch vertikal durch das Angebot von Microsoft scrollen. „Meine Spiele & Apps“ sowie Vorschläge von gewissen Games oder Achievements sind ebenso ersichtlich wie auch Einträge eurer kürzlich gespielten Spiele. Nach dem Store ist ein Eintrag für den Game Pass zu finden, aber auch bildschirmfüllende Inhalte zu Events und den einzelnen Communities.
Vorgeschlagene Apps wie Gruppen, die Xbox-Hilfe oder Zubehör könnt ihr genauso hinzufügen wie weitere Kacheln, wenn ihr das so wollt. Mit einem Druck auf das Xbox-Symbol eures Controllers kommt der Guide, den ihr von der Reihenfolge her nach euren Vorstellungen anpassen dürft. Im Microsoft Store gibt es Spiele, Filme, TV-Sendungen, Apps und auch Hardware zu bestaunen. Fast jeder dieser Menüpunkte bietet eigene Filter, die euer Store-Erlebnis noch treffsicherer machen. Der Game Pass stiehlt aber ohnehin die Show, da er euch über 200 Titel anbietet, da schaut ihr schon mal eine Weile…
Interessantes zur Serie S
Nachdem man bei der letzten Konsolengeneration immer wieder etwas über Lüftungsprobleme und Hitzestau gehört hat, wollte ich mich dieses Mal besonders der Thermik widmen. An einem Full HD-Fernseher mit 60 Hertz spielt sich die Xbox Series S natürlich locker – selbst bei Spielen wie Rocket League oder Ori and the Will of the Wisps hört ihr die Konsole selbst nicht im Geringsten. Das ist eine willkommene Abwechslung zu anderen Konsolen, die schon mal einen Sound mit ihrer Lüftung übertönen konnten!
Dank der eingebauten 512 GB-SSD sind die Ladezeiten angenehm kurz, egal, bei welchem Titel. Es dauert nur wenige Sekunden, bevor ihr in ein Spiel kommt, und auch das Quick Resume-Feature funktioniert wie beworben: Ihr könnt binnen Sekunden von einem Spiel in ein anderes wechseln, das ihr zuvor geöffnet hattet. Wer übrigens noch mehr Speicherplatz benötigt, kann extra eine eigene Speichererweiterungskarte (1 TB) anschließen! Diese muss allerdings separat gekauft werden, die ist im Lieferumfang so nicht enthalten.
Übrigens: Die Xbox Series S ist auch sehr an die Bedürfnisse von SpielerInnen angepasst, selbst, wenn es um das Ausschalten geht. Denn als Konsole ohne optisches Laufwerk ist es natürlich unabdinglich, stets mit dem Internet verbunden zu sein. Hier darf ich berichten, dass wenn ihr die Konsole über den Guide ausschaltet (ihr haltet das Xbox-Symbol auf dem Controller gedrückt und wählt “ausschalten”), das in Wahrheit ein Standby-Betrieb ist, und trotzdem im Hintergrund Downloads weiter ausgeführt werden! Ein Punkt “Konsole komplett ausschalten” findet sich ebenso in den Einstellungen – nur, damit ihr Bescheid wisst.
Die Technik der Konsole
Microsofts Xbox Series S ist zwar der kleine Bruder der „großen“ Series X, muss sich aber vom Datenblatt (hier geht’s zur offiziellen Seite) her nicht verstecken. Eine Achtkern-CPU von AMD (Zen 2) taktet mit 3,6 GHz und kann 16 Threads gleichzeitig verarbeiten, die Grafikeinheit stammt ebenfalls von AMD und kann 4 TFLOPS verarbeiten (hier lest ihr, was ein TFLOP ist). Diesem Duo stehen 10 GB Arbeitsspeicher zur Verfügung – die Standard-Spielauflösung beträgt 1440p und es werden bis zu 120 Bilder pro Sekunde versprochen. Der neueste Bluetooth-Standard wird ebenso unterstützt wie ein Latenz-Tool, das euch die geringstmögliche Verzögerung bei der Verarbeitung eurer Eingaben garantiert.
Weiters wird ein HDMI 2.1-Anschluss geboten, 3 USB 3.1-Anschlüsse und der aktuellste 802.11ac WLAN-Standard. Auf die Ohren gibt es mit Dolby Digital 5.1, L-PCM 7.1, DIRT 5.1 und Dolby TrueHD mit Atmos. Die Abmessungen der Xbox Series S betragen 6,5 x 15,1 x 27,5 cm bei einem Gewicht von 1,93 kg. Mit der Konsole selbst kommt nicht nur ein Xbox Wireless-Controller, sondern auch ein passendes HDMI-Kabel. Dank Diensten wie Smart Delivery und dem Microsoft Store müsst ihr euch um nichts kümmern – die Konsole weiß daher genau, welche Spiele wie dargestellt werden können und ihr bekommt immer die bestmögliche Version der Games.
Das Fazit zur Xbox Series S
Microsoft bewirbt die Konsole als den günstigsten Einstieg in die Next-Gen-Welt. Um 300 Euro muss man ganz ehrlich sagen: Das ist vollinhaltlich richtig so. Mit der Xbox Series S könnt ihr sämtliche Spiele der neuesten Generation spielen, ohne allzu tief in die Tasche greifen zu müssen. Hinzu kommt die angenehm niedrige Lautstärke der Konsole (die Controllertasten klicken doch anfangs hörbar), und gemeinsam mit dem Xbox Game Pass habt ihr hier klasse Hardware zum wirklich vertretbaren Preis! Grafikfetischisten werden ohnehin mit der Xbox Series X liebäugeln, doch als leistbare Konsole macht die Serie S ihre Arbeit wirklich sehr, sehr gut.
Ein kleiner Knackpunkt ist allerdings der mit 512 GB sehr knappe Speicher: Je nach Games-Auswahl bekommt ihr etwa 12 Spiele auf die SSD, dann ist Schluss und ihr müsst entweder die Installationen jonglieren oder euch für die Speichererweiterung entscheiden. Mit schnellem Internet ist die erste Option noch gangbar, das müsst ihr halt vor dem Kauf abwägen. Doch abgesehen davon hat Microsoft ihr lobenswertes Ziel mit der Xbox Series S voll erfüllt. Solltet ihr also noch einen Full HD-Fernseher im Wohnzimmer haben, gibt es eigentlich kaum einen Grund, euch für die teurere Variante zu entscheiden. 300 Euro sind für die gebotene Leistung ein sehr guter Preis, und damit macht ihr bei der Xbox Series S bestimmt keinen Fehler!