Xiaomi Redmi Note 10 Pro Test: Günstig und richtig gut
Das Redmi Note 10 Pro verspricht beste Technik um knappe 300 Euro. Ob diese Rechnung aufgeht, lest ihr im Review. Zur offiziellen Website des Geräts geht es gleich hier!
Über das Redmi Note 10 Pro
Das Xiaomi-Smartphone namens Redmi Note 10 Pro verspricht eine ganze Menge. Ein OLED-Bildschirm mit 120 Hz Bildwiederholrate, eine 108 Megapixel-Kamera, ein über 6,6 Zoll großer Screen und all das um 300 Euro? Das klingt irgendwie zu schön, um wahr zu sein. Mit an Bord sind auch Android 11 (mit dem hauseigenen MIUI-Skin 12.0.13.0 darüber) und 128 GB Speicher. Der Prozessor des Geräts ist ein Qualcomm Snapdragon 732G, der stromsparend und potent zugleich sein soll. Wenn das mal nicht verlockend klingt?
Der erste Eindruck
Wie andere Android-Smartphones auch macht das Redmi Note 10 Pro zunächst mal einen wuchtigen Eindruck. Der 6,67 Zoll große Bildschirm benötigt nun mal seinen Platz in eurer Hand, aber daran gewöhnt man sich rasch. Außer einem Punch Hole mittig im Display stört euch nichts – die Ränder des Geräts sind ebenfalls angenehm gering gehalten. Ganz typisch habt ihr rechts den Standby-Button wie auch die Lautstärkeregelung zur Verfügung. In der Standbytaste ist ein Fingerabdrucksensor inkludiert.
Oben und unten an den Kanten sind die üblichen restlichen Dinge wie Lautsprecher, Mikrofone und USB-C-Connector verbaut. Auf der Rückseite ist eine kantige Erhöhung zu finden, die alle Kamerasensoren beherbergt. Die Hauptkamera (f/1.79) löst mit bis zu 108 Megapixeln auf. Im Standardmodus schießt ihr 12-MP-Fotos (wegen dem Speicherbedarf), ihr könnt aber auch 108 MP-Fotos machen. Daneben gibt es eine Ultraweitwinkellinse mit 8 MP, eine Makrokamera mit 5 MP und ein Tiefensensor mit 2 Megapixeln.
Fotos, Videos, mehr Details!
Diese Quad-Kamera verspricht natürlich hohe Qualität, und ich darf sagen, dass diese Versprechen auch gehalten werden. Bei guter Beleuchtung gelingen sämtliche Fotos so, wie ihr das wollt. Solltet ihr aber gerne mit den Sensoren zoomen oder Blitz verwenden, werden die Ergebnisse flugs schlechter. Spielereien wie der Makro-Modus (den müsst ihr über die Pro-Einstellung manuell aktivieren) machen Spaß, wenn ihr ihn beispielsweise bei Alltagsgegenständen oder bei Dekoration und Blumen anwendet.
Darüber hinaus gibt es zahlreiche Effekte wie Langzeitbelichtungen, Panorama, Zeitraffer, Klonen, Dokumente und mehr. Das Redmi Note 10 Pro kann kameratechnisch also einiges bieten, was den Foto-Fans unter uns große Freude bereitet. Nur bei schwächerer Beleuchtung kommen Körnung und Bildrauschen zum Vorschein, selbst der integrierte Nachtmodus kann da keine großen Wunder bewirken. Ja, andere Geräte können das wesentlich besser, die kosten aber auch schnell mal das Dreifache!
Im Alltag
Dank der hervorragenden Ausstattung macht die Bedienung des Xiaomi Redmi Note 10 Pro richtig Spaß. Den Löwenanteil macht dabei das Display aus, das mit 2400 x 1080 Bildpunkten fein auflöst, aber sich auch 120 Mal in der Sekunde aktualisiert. Heraus kommt ein sehr flüssiges Bedienungsgefühl, das nur dann ins Stocken gerät, wenn ihr viele Dinge (Updates, Bildbearbeitung und UI-Bedienung) zugleich macht. Die Helligkeit ist grandios, und wenn ihr das Smartphone mal nicht nutzt, gibt es ein Fast-Always-On-Display.
Diesen Namen vergebe ich deshalb, weil es in den Einstellungen zwar Always-On-Display heißt, in Wirklichkeit ihr aber nur 10 Sekunden lang etwas anzeigen lassen dürft. Der Akku des Redmi Note 10 Pro fasst 5.020 mAh und bringt euch durch jeden Tag, egal, wie intensiv er ist. Aufgeladen wird das Smartphone in rund 1,5 Stunden, was ich okay finde. Wichtig ist auch zu erwähnen, dass das Smartphone nicht unbedingt wasserdicht ist: Der Schutz beläuft sich nach IP53-Standard rein gegen Spritzwasser. Ein Regenschauer ist grade noch in Ordnung, mehr sollte es aber nicht werden.
Abmessungen, Ausstattung und Display
Wie eingangs erwähnt ist das Smartphone nicht gerade dezent. Das Redmi Note 10 Pro ist 76,5 Millimeter breit, 164 Millimeter lang und 8,1 Millimeter dünn. Zudem wiegt es 193 Gramm, was sich aber bei der Größe prima „verläuft“ und somit gut anfühlt. Wenn ihr Fans des neuesten 5G-Mobilfunkstandards seid, muss ich euch enttäuschen: Dieses Smartphone hat „nur“ LTE-Unterstützung. In Wahrheit ist das allerdings absolut kein Beinbruch, da die Abdeckung noch immer nicht flächendeckend vorhanden ist.
Xiaomi installiert beim Redmi Note 10 Pro einige Drittanbieter-Apps vor, sie können aber problemlos wieder gelöscht werden. Zum Punkt Fotografie muss noch ergänzt werden, dass der Fischaugen-Effekt bei der Ultraweitwinkel-Linse extrem ausgeprägt ist. Dinge am unteren Rand eurer Bilder werden teils stark verzerrt, das solltet ihr im Auge behalten. Ebenso müsst ihr euch entscheiden, ob euer Display mit 60 oder 120 Hz laufen soll. Das dürft ihr in den Einstellungen jederzeit verändern, eine adaptive Anpassung je nach gezeigten Inhalten gibt es beim Redmi Note 10 Pro leider nicht.
Der Kompromiss mit den Hertz
Dadurch, dass ihr es in der Hand habt, zwischen 60 und 120 Hz zu wählen, müsst ihr den Kompromiss selbst wählen. Klar ist ein doppelt so flüssiges Erlebnis auch etwas, das sich auf den Akku niederschlägt. Auch in Spielen wie Alto’s Odyssey (zum Test) ist das erkennbar: Wenn ihr mit 60 Hz spielt, ist das Spiel wunderbar flüssig und läuft zu jeder Zeit ruckelfrei ab. Doch wenn ihr den Bildschirm auf 120 Hz einstellt, versucht das Redmi Note 10 Pro auch, 120 Bilder pro Sekunde auf den Screen zu zaubern. Dabei scheitert der integrierte Snapdragon 732G-Prozessor aber.
Zwar schafft er mehr als 60 Bilder pro Sekunde, die vollen 120 jedoch nicht, was zu immer wiederkehrenden störenden Rucklern führt. Bei Spielen oder beim Scrollen auf komplexeren Webseiten solltet ihr daher lieber auf die stromsparendere 60 Hz-Variante zurückgreifen. Wenn euch diese manuelle Umstellerei nichts ausmacht, gibt es hier auch nichts weiter zu sagen. Alternativ ist auch zu empfehlen, einfach auf 60 Hz zu bleiben – das Steuern des Smartphones leidet nicht darunter, das Gerät bleibt ein bisschen kühler und Akku spart es obendrein.
Das Fazit zum Smartphone: Echt, so günstig?
Man mag es nicht glauben, aber dieses Smartphone schlägt sich tatsächlich weit über seiner Preisklasse. Xiaomi hat mit dem Redmi Note 10 Pro einen echten Preistipp geschaffen, der so gut wie keine Kompromisse eingeht. Um 300 Euro bekommt ihr einen Wahnsinnsbildschirm (OLED, 120 Hz), eine gute Laufzeit, starke Kameras und das aktuellste Android 11. Kleinere Schwächen sind die geschossenen Bilder bei ungünstiger Beleuchtung wie auch die Grafikleistung des Prozessors, wenn ihr das Smartphone im 120 Hz-Modus nutzt.
Das Gerät wird nicht wirklich warm, wenn ihr spielt, und jede Eingabe wird verzögerungsfrei umgesetzt. In Verbindung mit dem Super-Bildschirm und den optional einstellbaren 120 Hz macht das Bedienen des Smartphones richtig Freude. Wie üblich muss ich noch dazu sagen, dass das Gerät mit 164 x 76,5 x 8,1 mm Abmessungen nicht gerade klein ist. Wenn ihr also etwas Hosentaschentaugliches sucht, könnte das Redmi Note 10 Pro ein bisschen zu wuchtig sein. Aber abgesehen von solchen Kleinigkeiten ist das Smartphone ein absoluter Tipp für die Android-Fans!