XGIMI Halo Test: Qualität hat ihren Preis

von Stefan Hohenwarter 16.08.2021

Vor rund einem Monat wurde die Verfügbarkeit des portablen Beamers XGIMI Halo via Amazon.de, MediaMarkt und die offizielle Webseite von XGIMI angekündigt – die nun deutlich einfachere Verfügbarkeit haben wir zum Anlass genommen, um den Projektor einem Test zu unterziehen. Wie sich der portable Beamer geschlagen hat, erfahrt ihr in meinem XGIMI Halo Test.

Lieferumfang

Bevor wir tiefer eintauchen, hier eine Übersicht, was alles im Lieferumfang enthalten ist:

  • XGIMI Halo Beamer
  • Fernbedienung (Batterien sind im Lieferumfang nicht enthalten!)
  • Ladekabel
  • Bedienungsanleitung samt FAQ und Garantie-Aktivierungsanleitung

Copyright: BeyondPixels (eigene Abbildung)

Unboxing: Erster Eindruck

Die Plastikfolie wird entfernt und der Karton vorsichtig geöffnet. Nach dem Entfernen des Schutzschaumstoffdeckels kommt der Halo zum Vorschein. Kein unnötiges Schnick-schnack – so gefällt mir das. Unter dem Beamer sind dann noch das Ladekabel, die Beschreibung und die Fernbedienung verstaut. Batterien für die Fernbedienung müsst ihr allerdings nicht suchen, denn – zumindest ich – konnte keine in der Verpackung entdecken.

Auf der oberen Seite des Beamers entdeckt ihr das XGIMI-Logo, eine kleine LED sowie Bedienelemente (Lautstärkenregelung und Play/Pause-Taste). An der Unterseite des Geräts versteckt sich eine eingeklappte Standhilfe. Damit könnt ihr den Winkel justieren, mit dem ihr das Bild auf die gewünschte Oberfläche projiziert. Kommen wir zu den spannenden Bereichen: an der Vorderseite seht ihr die Haupt- sowie eine kleinere Linse für den Auto-Focus; an der Rückseite die Anschlüsse (HDMI, USB 2.0 und eine Klinkenbuchse), den Ein-/Ausschaltknopf sowie die Ladebuchse. Die Seitenflächen zieren das Logo von Harman/Kardon. Alles wirkt hochwertig verarbeitet, die Knöpfe haben einen guten Druckpunkt und sie sind intuitiv beschriftet. So wünsche ich mir das.

Copyright: BeyondPixels.at (eigene Abbildungen)

Die Inbetriebnahme

Neben einem schicken Design sind für mich zwei Dinge maßgebend: Die Inbetriebnahme und die Ton-/Bildqualität. Dem ersten meiner zwei Punkte möchte ich mich gleich hier widmen. Sind wir uns mal ehrlich, niemand will zu einer Bedienungsanleitung greifen, wenn man ein Gerät das erste Mal einschaltet. Zumindest geht es mir so. Ich habe den Anspruch, dass alles intuitiv von Statten geht und das Ding einfach rennt. Und genau so läuft das auch beim XGIMI Halo ab. Google-Konto hinterlegt und schon können die Wunsch-Apps (z.b. ZDF Mediathek, ORF Mediathek, Netflix und Amazon Prime) installiert werden. Auch Spiele könnt ihr beispielsweise über das super intuitive AndroidTV-System herunterladen. Einzig mit Netflix gab es ein Kompatibilitätsproblem, das ich bis jetzt noch nicht lösen konnte. Abseits davon gab es keinerlei Probleme.

Kommen wir noch kurz zur Fernbedienung, die zumindest für mich ein absolutes Muss ist. Vor allem im Schlafzimmer möchte ich den Beamer einfach und bequem bedienen. Im Gegensatz zur Fernbedienung beispielsweise des Nebula Astro (hier geht’s zu meinem Test) muss man hier nicht auf die Rückseite des Gerätes zielen, damit das Signal bis zum Gerät durchdringt. Egal in welche Richtung man die Remote-Control richtet, die Signale kommen – gefühlt ohne Zeitverzögerung – an.

Copyright: BeyondPixels.at (eigene Abbildungen)

Die Bedienoberfläche ist – wie bei anderen AndroidTV-Systemen – sehr übersichtlich und leicht zu verstehen. Mit der Fernbedienung könnt ihr durch das Menü navigieren, auf den Google-Assistent zurückgreifen oder den Focus manuell justieren, falls ihr mit den Auto-Focus-Einstellungen nicht zufrieden seid.

Der Soundcheck und Bildcheck

Bevor ich näher darauf eingehe, möchte ich kurz nochmals in Erinnerung rufen, dass es sich hier um einen portablen All-in-One-Beamer (Sound und Bild kommen aus einem Gerät) handelt. Im Bereich Bild-Qualität war ich schon vom wesentlich günstigeren Nebula Astro sehr angetan, doch der Halo legt nochmals einen Schippe drauf. Das beginnt mit dem Auto-Focus, der alles selbst perfekt einstellt, geht über die Schärfe samt tollen Schwarzwerten bis hin zu einer hohen Leuchtkraft (800 ANSI Lumen bei Netzbetrieb mit einer 1080p HDR 10-Auflösung). In meinem Schlafzimmer bei einem Abstand von ca. 3 Metern schaffe ich damit eine Anzeigediagonale von über 100 Zoll.

Hier ein paar Aufnahmen vom Betrieb des Beamers am helllichten Tag ohne direkte Sonneneinstrahlung im Akku-Betrieb.

Copyright: BeyondPixels.at (eigene Abbildungen)

Und hier der Vergleich mit dem Netzbetrieb:

Wie ihr sehen könnt, bleibt es weiterhin so, dass ein Beamer in einem hellen Raum trotz hoher Leuchtkraft nicht mit einem Fernseher mithalten kann. Man muss hier aber auch klar sagen, dass ein portabler Beamer auch keine Ambitionen hat, mit einem Fernseher, der vielleicht mehrere Stunden am Tag im Einsatz ist, zu konkurrieren. In einem dunklen Setting spielt der Beamer dann seine volle Stärke aus – gestochen scharf und aufgrund der Helligkeit ein gefundenes Fressen für jegliche Insekten in der Nähe. Hinsichtlich der Bildeinstellungen kann ich nur davon berichten, dass die Standardeinstellungen für mich sehr gut gepasst haben. Wenn ihr hier jedoch nachjustieren wollt, so könnt ihr Helligkeit, Kontrast, Schärfe etc. nach euren Wünschen modifizieren.

Neben dem Bild- ist auch ein Toncheck essentiell: auch in dieser Kategorie überzeugt mich der XGIMI Halo in meinem Test, denn Harman/Kardon steht nicht nur als Verzierung auf der Seitefläche des Beamers. Während beim Nebula Astro beispielsweise der Lüfter so dermaßen laut ist, dass man sich kaum auf den Film oder die Serie konzentrieren kann, hört man hier überhaupt nichts. Einzig beim Installieren eines Systemsoftware-Updates konnte ich den Lüfter hören. Der Sound ist für ein All-in-One-Gerät meiner Meinung nach überragend. Bässe, Höhen aber auch Gespräche kommen vollends zur Geltung. Grandios.

Wofür verwendet man einen portablen Beamer überhaupt?

Hierfür möchte ich euch das Werbevideo vom XGIMI Halo hier verlinken – angefangen von Yoga, über Sportübertragungen hin bis zur Nutzung des Geräts als Bluetoothspeaker werden verschiedene Anwendungsfälle kurz vorgestellt.

Beim Thema Portabilität gilt es auch die Frage zu beantworten, wie lange der Akku denn hält. Hier gibt der Hersteller 2-4 Stunden Akkulaufzeit beim Filmeschauen bzw. bis zu 8 Stunden beim Musikhören als Parameter an. Ich konnte im Test rund 2 Stunden Filmwiedergabe verzeichnen – die Anwendung als Bluetoothspeaker kommt für mich nicht in Frage, da es hier wirklich spezialisierte Geräte gibt, die in Puncto Sound und Akkulaufzeit den Halo übertreffen.

Auch für Gamer:innen bietet der Halo einiges: wer von uns kennt das nicht? Man trifft sich mit Freund:innen und spielt mit einem Beamer, der auf eine Hauswand projiziert, eine Runde Mario Kart 8 Deluxe (hier geht’s zu unserem Test) oder ähnliches? Egal ob via ChromeCast oder via HDMI 2.0 könnt ihr das Spielgeschehen in Windeseile auf die große Leinwand bringen.

XGIMI Halo Test-Fazit: Qualität hat ihren Preis

Der XGIMI Halo ist endlich auch bei uns ohne Importumwege niederschwellig erhältlich. Dies war auch der Grund, warum ich mir den portablen Premium-FullHD-Beamer in meinem XGIMI Halo Test angeschaut habe. Und was soll ich sagen: Angefangen vom Auspacken über das Setup bis jetzt hat mich der Halo voll überzeugt. Sei es die einfache Inbetriebnahme, die tolle Bild- und Tonqualität oder die Bedienbarkeit des Geräts als Ganzes. Für meine Anwendungsfälle (gelegentlich mit Freund:innen im Freien zocken, mal einen Film im Schlafzimmer mit Kinofeeling schauen, ohne dafür einen gigantischen TV installieren zu müssen, oder die einfache Mitnahme einer Film-/Serien-Sammlung in den Urlaub) eignet sich der portable Beamer von XGIMI perfekt. Dinge wie die Musikwiedergabeoption oder den 3D-Support benötige ich zwar nicht, aber auch hierfür gibt es bestimmt Anwendungsgruppen.

Auch, wenn ich so schwärme, so gibt es auch Abzüge: mich stört das klobige Netzteil samt Ladebuchse (leider kein USB-C) am Gerät mindestens genauso, wie die Tatsache, dass ich Netflix nicht zum Laufen bekomme. Ich weiß, es ist nur ein Streamingdienst von vielen, aber wenn mir bei der Erstinstallation schon Netflix angeboten wird, und dann nach der Installation gesagt wird, dass es keine Kompatibilität gibt, bin ich einfach genervt. Und auch wenn der Halo mit einem stattlichen Preis von 799 Euro (Stand 16.8.2021 9:30 Uhr bei Amazon für rund 680 zu haben) zu Buche schlägt, bekommt er von mir trotzdem einen sehr hohe Note. Die Vorzüge und die Qualität übertreffen für mich die Mankos bei weitem und bei einem portablen Beamer zählt für mich die Qualität ohnehin mehr als der Preis. Insofern gibt es einen BeyondPixels-Award für den XGIMI Halo.

9.5

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