A Fold Apart Test (Arcade): Anxiety Power Couple
Wenn zwei unsichere Menschen eine Fernbeziehung eingehen, kann das zu Problemen führen. A Fold Apart erzählt diese Geschichte – lest hier mehr!
Dieses Game ist auf iOS-Geräten nur dann spielbar, wenn ihr Mitglied bei Apple Arcade seid. Dazu müssen eure Geräte auf iOS 13 oder neuer aktualisiert sein. Dieser Dienst kostet euch 5 Euro im Monat (oder 50 Euro im Jahr) und bietet euch unlimitierten Zugriff auf über 100 Spiele. Apple Arcade-Titel werden durch eure Abo-Zahlungen und Apple selbst finanziert. Dadurch können es sich die EntwicklerInnen leisten, auf die unbeliebten Finanzierungsoptionen wie sich laufend wiederholende Werbeeinblendungen oder In-App-Käufe zu verzichten. Timer, die euren Spielspaß einschränken oder verzögern, gibt es nicht.
Über das Pärchen
Nachdem ihr euch (super!) zwischen Hetero- und Homo-Pärchen entscheiden könnt, geht es auch schon los. Zur Info: Der Test wird aus der Standardeinstellung (Robyn und Mark) geschrieben. Deren Liebesgeschichte beginnt so schön, malerisch und romantisch. Sie ist eine Lehrerin aus Leidenschaft, liebt das Land und ihren Mark abgöttisch. Er ist ein junger, aufstrebender Architekt und versucht, den Spagat zwischen Beruf und Beziehung so perfekt wie nur möglich zu schlagen. Ein wenig spielt das herkömmliche Rollenbild mit, so hat er sich selbst die Rolle auferlegt, für beider Zukunft sorgen zu müssen.
Ob das jemals so kommuniziert wurde, bleibt dahingestellt – Mark fühlt sich auf jeden Fall für Robyn und ihre gemeinsame Zukunft verantwortlich. A Fold Apart beginnt ähnlich wie der Pixar-Film „Oben“, in Windeseile werdet ihr durch die Erlebnisse geführt und dann kommt die große Wendung. Mark muss wegen eines Vertrags eine Reise in eine komplett andere Zeitzone wagen und über ein Jahr lang dort bleiben. Die Beziehung wird also auf eine große Belastungsprobe gestellt, und beide bleiben selbstverständlich über Textnachrichten in Kontakt.
Das Gameplay in A Fold Apart
Da beide Personen in der Beziehung äußerst ängstlich sind und jedes geschrieben Wort der jeweils anderen Person auf die Goldwaage legen, kommt dies zu unvermeidlichen Missverständnissen. Nach einer Sequenz, in der teils nach eurer Regie verliebt und frech drauflos geschrieben wird, folgt eine Sequenz, in der ihr helfend eingreifen müsst. Jedes Level ist in zwei Hälften unterteilt, und es gilt, euren jeweiligen Charakter zu einem großen Stern zu geleiten. Damit das auch problemlos passiert, dürft ihr ähnlich wie in Tearaway falten. Ihr faltet somit das Level von allen möglichen Seiten, damit euer Charakter da hin kommt, wo er auch sein soll.
Über 50 handgebastelte Papier-Falt-Puzzles warten auf euch, und die Themen der Liebesgeschichte zwischen Robyn und Mark sind nur allzu greifbar. Scheinbare Kleinigkeiten werden in der Psyche zu einem riesig großen Ungetüm, und ihr faltet durch das Erreichen der Sterne die Ängstlichkeit buchstäblich kleiner. Schließlich bessert sich die Laune und das fröhlich-frohe Schreiben mit dem Partner bzw. der Partnerin kann weitergehen. A Fold Apart geht hier einige Themen an, die wohl einer Vielzahl von uns Menschen geläufig vorkommen können. Lern- und Nachdenkeffekt garantiert!
Die Technik hinter dem Titel
Was hier ganz klar im Vordergrund steht, ist die Musik in A Fold Apart. Es wäre eine Schande, diesen Puzzler im Stumm-Modus zu spielen. Aber die Optik, die allem einen gebastelten Look wie Tearaway verpasst, steht dem Ganzen in nichts nach: Hier passt wirklich alles perfekt zusammen. Nur bei der Steuerung hat das Team ein paar Kleinigkeiten zu verbessern, insbesondere die Kisten sind ein wenig störrisch. Nicht selten hat mein Charakter es verabsäumt, eine Etage höher zu klettern, weil die Kiste nicht pixelgenau bei der Wand gestanden ist. Naja, Jammern auf hohem Niveau eben.
Sehr gut gefällt mir auch die integrierte Lösung in A Fold Apart. Jedes Level lässt sich in Wahrheit in wenigen Zügen lösen, aber wenn ihr um die Burg nicht draufkommt, wie das gehen soll, gibt es im Menü eine Hilfestellung von Lightning Rod Games. Schritt für Schritt könnt ihr so einem knackigen Rätsel den Schrecken nehmen, bis ihr wieder von selbst draufkommt oder kurz vor dem Stern steht. Somit ist dieser Titel für alle spielbar, und die Geschichte lässt sich theoretisch auch bis ganz zum Schluss erleben, selbst wenn ihr kein einziges der Rätsel lösen möchtet. Wunderbar!
Fazit zum Spiel: Sehr guter Puzzler
Hier erwartet euch ein Rätselspiel der Sonderklasse – zur offiziellen Website geht es hier. Es ist vielleicht teils ein wenig anstrengend, den Gedankengängen der Protagonisten zu folgen, da die Zweiflerei so geballt schon sehr verlustängstlich wirkt. Das ist aber auch der Sinn der Sache und trifft so den Nerv, den das Team hinter A Fold Apart treffen möchte. Die Story beginnt so süß und ist dann doch großteils auf die schrecklichen Horrorgedanken in den jeweiligen Köpfen fokussiert. Da ist es dann umso besser, das Geplänkel zwischen den Verliebten zu beobachten und ihm manchmal einen frechen Twist zu verpassen!
Was die Rätsel angeht, hier ist die Lernkurve sehr angenehm. Kapitel eins und zwei lassen sich ohne Probleme lösen, während ihr in Kapitel drei und vier schon mal Zeit zum Grübeln braucht. Ab Kapitel fünf ist dann die Rätselhilfe ein gern gesehener Begleiter! Apropos gern gesehen, man wird auch nach den zwei Stunden Spielzeit zum Durchspielen der Präsentation und vor allem des Soundtracks nicht müde. Hier hat das Team ganze Arbeit geleistet und ich empfehle ein Anspielen! A Fold Apart ist im Abonnement Apple Arcade (5 Euro im Monat oder 50 Euro im Jahr) enthalten, aber auch für PC, Nintendo Switch und bald für PS4 sowie Xbox One erhältlich.