Apex Legends Review: Season 7 unter der Lupe
Wir sind für euch auf den Battle Royale-Zug aufgesprungen und haben ein Apex Legends Review für euch zusammengestellt. Dabei nehmen wir die aktuelle Season 7 genauer unter die Lupe. Bevor der eigentliche Test im nachfolgenden Abschnitt des Beitrags ansteht, hier noch ein paar Daten und Fakten zum Test an sich:
Fakten rund um das Apex Legends Review von Mathias
- Plattform: Playstation 4 Slim (auch für die Xbox One und PC erhältlich)
- Steuerung: Gamepad Dualshock 4
- Spielerfahrung: Erstkontakt mit dem Game in Season 7
- Crossplattform: ja
- Fortschritt: sämtliche Charaktere freigeschaltet
- Genre: Battle Royale, Ego-Shooter
- Entwickler: Respawn Entertainment
- Publisher: Electronic Arts
Der Aufstieg und Fall des Battle Royale?
Als Apex Legends Anfang des Jahres 2019 von EA und Entwickler Respawn Entertainment quasi aus dem Nichts auf den Markt geschmissen wurde, erzeugte das innerhalb kürzester Zeit einen riesiegen Hype um das Spiel. Das Game konnte kostenlos heruntergeladen werden und war so einer breiten Masse zugänglich. Innerhalb weniger Tage und Wochen verzeichnete der Battle Royale-Neuankömmlich eine Spielerschaft von ca. 25 Millionen. Den Titanfall-Machern von Respawn bescherte das durchgehend gute Kritiken von Spielern und der Presse gleichermaßen. Auch der zuvor durch diverse Lootbox-Affären herabgestürzte Aktienkurs von Publisher Electronic Arts erholte sich dadurch.
Was macht man aus deren Sicht natürlich an der Stelle, wenn ein Konzept gut funktioniert und es auch noch bei einers so großen Anzahl an Gamern ankommt? Na klar, man baut im Game diverse Möglichkeiten für ebenjene umstrittenen Glückspiel-Kisten ein. Der Aufschrei der Nutzer war in der Folge und mit der Veröffentlichung vergangener Seasons naturgemäß groß. Ich will an dieser Stelle nicht zu sehr auf das umstrittene Lootboxen-Geschäft eingehen. Nur eines dazu: Apex Legends ist ein Free-to-Play-Spiel. Irgendwo müssen die Entwicklungskosten halt wieder hereinkommen. Das man nun eben Kohle mit zusätzlichlichen Skins usw. verdienen will – die allesamt rein kosmetische Wirkung haben – ist da verständlich und auch nicht ganz verwerflich.
Mit dem Beispiel will ich aber zeigen, dass es das Spiel seit seinem Release nicht immer leicht hatte. Das gilt im Übrigen für das gesamte Genre des Battle Royale. Auch Größen wie Overwatch waren in den letzten Jahren immer mal wieder mit Kritik konfrontiert. Der ehemalige Hype-Titel PlayerUnknown’s Battleground (PUBG) verschwand ebenso schnell wieder von der ganz großen Bühne wie er gekommen war. Aufgrund all dieser Ereignisse war ich umso gespannter, wie es denn nun aktuell um Apex Legends steht und habe mich mit Season 7 in das Getümmel geworfen.
Apex Legends Review: aller Anfang ist schwer
Wie schon eingangs erwähnt hatte ich bisher keine Erfahrung mit dem Spiel – weder mit Apex Legends noch dem eigentlichen übergeordneten Titanfall-Franchise. Also ging es für mich erstmal darum mich im Tutorial mit der Steuerung vertraut zu machen. Anmerkung: das Spiel lässt einen auch gar nicht auf die Meute los, wenn man die gut 10 minütige Einführung zuvor nicht durchgespielt hat. Ich habe mich also erstmal mit den Eigenheiten vertraut gemacht, wie man springt, Waffen wechselt oder wie man Abhänge hinunterslided. Leider musste ich aufgrund eines Bugs am Ende das ganze Tutorial noch einmal durchlaufen. Kein Hals- und Beinbruch, aber auch irgendwo vermeidbar lästig. Auf das was dann im eigentlichen Game kommen sollte, war ich aber absolut nicht vorbereitet.
Zuallererst einmal muss man sich in seinem – aus 3 Leuten bestehenden – Squad organisieren. Das passiert entweder, indem man seine Kumpel im Menü hinzufügt, oder man spielt mit 2 zufällig zugelosten Leuten in einem Team. In jedem Fall wählt jedes Mitglied einen der insgesamt 15 verschiedenen Helden aus, wobei jeder Charakter immer nur genau 1 Mal vergeben werden kann. Ist das passiert, wird man mit 20 anderen Squads auf das Schlachtfeld gebracht. Dabei wird man ganz Genre-typisch aus einem Flugzeug geworfen, der Jumpmaster der Gruppe steuert daraufhin einen strategisch günstigen Landepunkt am Boden an. Auf festem Grund angekommen rittern nun bis zu 60 Gamer gemeinsam bzw. gegeneinander um die Krone.
All diese Punkte werden einem im Tutorial aber nie erklärt. Da Apex Legends so etwas wie eine Singleplayer-Kampagne abgeht bekommt man zwar das grundlegende Gameplay, aber nicht das eigentliche Spiel vor Augen geführt. Am Schlachtfeld selbst startet man erstmal damit, sich mit gutem Loot einzudecken. Waffen, Munition, Schilde, Granaten, Medikits. Das alles will wohl überlegt innerhalb des Squads verteilt werden. Und das gelingt allein aufgrund des simplen aber tollen (weil intuitiven) Ping-System echt gut. Ich habe gerade massenhaft Schrotflinten-Munition entdeckt, die ich aber nicht verwende, weil ich bespielsweise 2 andere Waffengattungen benutze. Mit einem einfachen R1-Ping auf die Ammo kann ich meine 2 Kollegen darauf aufmerksam machen. Der sympathische Charakter Pathfinder bedankt sich meines Kameraden bedankt sich artig.
Weiter geht es mit dem Apex Legends Review nach dem offiziellen Gameplay-Trailer zur aktuellen Season 7, die den klangvollen Namen Ascension (übersetzt für Aufstieg) trägt.
Gut Ding braucht Weile
Aber woher weiß ich denn zu Beginn meiner Apex Legends-Karriere welche Waffe denn gut ist, zu meinem Spielstil passt oder wo auf der Map ich diese überhaupt finde? Hier liegt leider der Hund begraben, denn die Antwort darauf fällt nüchtern aus: man kann es nicht wissen. All diese angesprochenen Punkte erschließen sich einem erst mit zunehmender Spielerfahrung. Mit jedem Match setzt sich das große Puzzle etwas mehr zusammen. Trotzdem wäre ein etwas weiterführender Guide zu Beginn hier hilfreich gewesen. So waren die ersten 2 Spielstunden zumeist von “Trial and Error” geprägt.
Hat man sich aber erstmal so richtig in das Thema “hineingefuchst” fängt der Spaß erst so richtig an. Man kennt nun die speziellen Fähigkeiten einzelner Helden und weiß diese im Kampf geschickt zu nutzen. Der Roboter Pathfinder etwa kann auf der Map Seilzüge bauen, die zwei Orte schnell miteinander verbinden. Praktisch, wenn man schnell mal über einen Abgrund muss, weil sich dahinter eine Respawn-Station befindet. Eine ähnliche Fähigkeit besitzt die interdimensionale Plänklerin Wraith, die Orte mit Hilfe eines Portals verknüpft. Wraith gehört aber anders als Pathfinder der Klasse Offensive an. So sind die sogenannten Legenden in ganze 4 Kategorien eingeteilt:
- Offensiv (keine wirklichen Damage-Dealer, aber mit offensiven Spezialfähigkeiten ausgestattet)
- Defensiv (die Tanks im Spiel stecken mehr ein und wissen sich besser zu verteidigen)
- Aufklärung (haben etwa durch Scannen der Umgebung oft spielentscheidenden Wissensvorsprung)
- Support (heilende Einheiten, statten die Gruppe aber auch mit Equipment aus)
Nach mehreren Stunden im Game habe ich auch meine bevorzugte Waffengattung gefunden. Ich muss ehrlich gestehen, im Guerilla-Kampf bin ich bisher wenig zu gebrauchen. Dafür macht mir der Hinterhalt als Sniper-Schütze aber am meisten Spaß. Wenn man auf diese Art nach etlichen Fehlversuchen im Ring erstmals als “Last Squad Standing” überbleibt ist das ein echt gutes Gefühl. Zwar konnte ich bisher keine weitere Schlacht gewinnen, allerdings konnte ich meine Squad-Platzierungen in der Folge doch deutlich verbessern. Und das ist immerhin besser, als Sekunden nach der Landung von einem Konkurrenten über den Haufen geschossen zu werden, weil er um 3 Millisekunden schneller an der ersten Waffe war als ich. Das passiert manchmal auch immer noch und ist echt manchmal frustrierend, gehört aber vermutlich auch zum Battle Royal-Genre dazu.
Season 7 füllt die Lücken
Nach dieser Selbstfindungs-Phase beginnt sich Apex Legends mei mir erst so richtig zu entfalten. Man optimiert seinen Spielstil, probiert sich an alternativen Charakteren. Mit meinem bisher favorisierten Charakter Octane habe ich oft die benötigten Items wie x4-Visiere für meine Sniper-Attacken nicht so leicht ergattert. Die Legende Loba besitzt jedoch die einzigartige Fähigkeit, auf den “Schwarzmarkt” zugreifen zu können. So kann man sich eine gewisse Auswahl an Items holen, für die man ansonsten mühsam looten müsste.
Hier spielt Apex Legends nun seine Stärken und gleichzeitig Schwächen für mich aus. Es macht Spaß, die verschiedenen Möglichkeiten die das Game einem bietet auszuprobieren. Durch Season 7 sind außerdem die folgenden Features zum Spielumfang hinzugekommen:
- die neue Map Olympus ist toll designed aus und bietet optisch einen guten Konstrast zu den übrigen Location
- neue zeitlich begrenzte Season-Events wie den Black Friday oder den Holo-Day Bash (hier geht es zur News)
- das neue Clubs-Ingam-Feature habe ich bisher noch nicht benutzt
- das neue Gefährt Trident und der neue Schnellwechsel-Holster für Pistolen
- die neue Offensiv-Legende Horizon spielt sich ob ihrer Spezialfähigkeit “Schwarzes Loch” noch einmal etwas anders als andere Charaktere. Eine Story zur neuen Heldin findet ihr unten im offiziellen Story-Video “Promise”.
Gerade die Karten-Varianz profitiert vom Season 7-Update meiner Meinung nach enorm, war doch der Mangel an unterschiedlichen Maps in der Vergangenheit ein großer Kritikpunkt der Gamerschaft. Gleichzeitig muss man allerdings auch die Schwächen der hinzukommenden Möglichkeiten herausstreichen. Das Spiel bietet einem nicht wirklich die Möglichkeit Helden, Waffen, Gefährte usw. in einem nicht-kompetitiven-Modus gegen eine KI auszuprobieren. Will man sich etwa an einem bisher noch ungekannten Helden versuchen, so muss man das ungweigerlich während einer Partie tun. Da diese Matches aber von Sekunde 1 an doch recht stressig verlaufen, kann man sich dafür nie seine Zeit nehmen.
Generelle ist das Gameplay von Apex Legend sehr rasant aufgebaut. Selbst mit einer schweren MP ausgerüstet bewegt sich mein Charakter immer noch leichtfüßig durch sämtliche Vegetationen. Die Bewegungen sind weitestgehend sehr smooth, die Spieleingaben leicht zu handhaben. Ein Wort noch zur Crossplattform-Funktionalität: obwohl ich während meiner gesamten Spielzeit nie offensichtliche Nachteile für mein Game bemerkt habe, komme ich doch nicht um einen kritischen Ton dazu herum. Natürlich gib es technische Unterschiede zwischen meiner PS4 Slim und einem Gaming-PC, die sich dann etwa in Performance niederschlagen. Im kompetitiven Bereich sind die aber durchaus spielentscheidend.
Ich habe die Funktionalität dann testweise auch ausgestellt. Mit dem Resultat, dass ich nach 20 Minuten der Spielersuche noch immer in keinem Game war. Bei eingeschaltetem Cross-Plattform-Feature gelingt das innerhalb weniger Sekunden. So werde ich aktuell als Gamepad-Zocker fast dazu gezwungen, mich mit PC-Gamern inklusive Maus und Tastatur zu messen. Das ist zwar keine direkte Schuld von Apex Legends an sich, dennoch ein aktuelle Situation, die nicht unter den Tisch gekehrt werden sollte.
Der Genre-Spirit lebt auch im Jahr 2021 weiter
Apex Legends Review: Fazit
Das Battle Royal Genre ist sicherleich keines für jedermann. Dennoch bieten einem die verschiedenen Szenarien in Apex Legends auch nach fast 2 Jahren nach Erstveröffentlichung immer neue Abenteuer. Ich hatte bisher noch keine 2 Matches, die auch nur annähernd gleich verlaufen wären. Sollte das früher oder später der Fall sein, kann ich immer noch zu anderen Modi, Charakteren oder Special-Events wechseln.
Durch die reine Multiplayer-Komponente des Spiels gibt es keine gleichen Spielerfahrungen. Während der eine Zocker ärgste Probleme mit Trollen in seinem Squad zu kämpfen hat, so kann sich sein Konkurrent im anderen Team auf seine temporären Kameraden voll und ganz verlassen. Durch diese Varianz ergibt sich für mich ein generell sehr positiven Gesamtbild des Respawn-Titels.
Einzig einen etwas Einsteiger-freundlicheren Guide hätte ich mir am Beginn meiner Spielerfahrung gewünscht. Ansonsten kann ich aber sagen: Apex Legends bietet auch im Jahr 2021 noch viel Spaß für sein Lootbox-freies Geld. Es entstehen Geschichten, über die man nach erfolgreicher Schlacht noch mit seinen Freunden philosophieren kann. Und darauf kommt es am Ende für mich bei solchen Games an.