Assassination Classroom: Interview mit Kai-Steffen Schwarz von Carlsen Manga!
Der Carlsen-Verlag startete bereits letztes Jahr mit dem ersten Band von Assassination Classroom eine neue Shonen-Manga-Reihe. Ich konnte mir darunter nichts vorstellen, und deshalb habe ich Kai-Steffen Schwarz, Editorial Director Manga bei Carlsen, ein paar Fragen dazu gestellt.
Ihr habt euch mit Assassination Classroom bereits letztes Jahr eine spannende Lizenz gesichert. Was war der Beweggrund für die Erwerbung der Lizenzrechte?
Kai-Steffen: Bei der Suche nach neuen Mangaserien gucken wir natürlich immer darauf, welche von den hiesigen Fans stark gefragt sind, und welche unserer Meinung nach gut zum Programm passen. In Japan ist Assassination Classroom eine der großen neuen Serien auf dem Markt, zudem noch mit einem schrägen Humor versehen. Die Hauptfigur (und noch dazu die Cover) sind der Kracher. Zudem wollten wir endlich mal wieder eine neue Serie aus Shonen Jump starten, die sich zu One Piece, Naruto, Dragon Ball und Co. gesellen kann. All das trifft hier zu, deswegen sind wir auch sehr froh, dass wir den Zuschlag für die deutschen Ausgaben bekommen haben.
Für alle, die bislang noch nichts von Assassination Classroom gehört haben: Was können sich die Mangafans von Assassination Classroom erwarten bzw. worum geht’s in der Mangareihe?
Kai-Steffen: Es ist schwer, das kurz zusammenzufassen, und ich will nichts spoilern – deshalb nur der Grundplot: Ein Tentakelmonster, das den Mond großteils zerstört hat, bedroht die Erde damit, es ihr gleichzutun. Allerdings erst nächstes Jahr – bis dahin unterrichtet es eine Schulkasse der Kunugigaoka Junior Highschool. Die SchülerInnen sollen in diesem Jahr lernen, das Monster umzubringen. Das Ganze ist als irrwitzige Comedy erzählt, also genau die Sorte Story, die einem normalen Menschen einen „What the …?“-Gesichtsausdruck verpasst, wenn er zum ersten Mal davon hört – die dann beim Lesen aber echt Spaß macht.
Es sind bereits drei Bände von Assassination Classroom erhältlich. Wie zufrieden seid ihr mit den aktuellen Verkaufszahlen?
Kai-Steffen: Extrem zufrieden, wir mussten den ersten Band – trotz ordentlicher Startauflage – bereits nachdrucken. 🙂
Habt ihr vorab mit einem solchen Ansturm gerechnet?
Kai-Steffen: Jein! Die Serie ist ja in Japan auch ein Bestseller, und die französische Ausgabe z. B. verkauft sich auch sehr gut. Man kann aber nie ganz sicher sein, ob sich so etwas auf unseren Markt übertragen lässt. Zudem sind letztes Jahr auch andere Mangaserien wie Attack on Titan und Die kleine Katze Chi überaus gut gestartet. Deswegen war uns klar, dass wir uns bei Assassination Classroom ein paar nette Dinge zum Launch ausdenken müssen – was wir mit dem Gratis-Online-Game, Leseproben, Promo-Buttons, Tragetaschen für die Händler und z. B. dem Riesenkopf der Hauptfigur Koro-sensei auf unserem Buchmessestand in Frankfurt getan haben.
Hattet ihr die Möglichkeit Yūsei Matsui, den Mangaka von Assasination Classroom, kennenzulernen? Wenn ja, was ist er für ein Typ?
Kai Steffen: Bisher leider nicht – japanische Mangaka lernen auch wir Verlagsleute nur allzu selten kennen, z. B. wenn sie als Stargast eine Messe besuchen. In der nächsten Zeit rechnen wir eher nicht mit einer Stippvisite Matsui-senseis bei uns, da der Manga in Japan ja sehr erfolgreich und nicht nur für das Magazin Weekly Shonen Jump sehr wichtig ist, sondern auch vor Kurzem als Animeserie im japanischen TV gestartet wurde. Erfahrungsgemäß haben die Mangaka in gerade diesen Phasen extrem viel zu tun (schreiben, zeichnen, planen, organisieren, genehmigen usw.) und wenig Luft, um auf Reisen zu gehen. Wir hoffen aber sehr, ihn in Zukunft kennenlernen zu dürfen. Man wird ja mal träumen dürfen, dass die Fans das irgendwann auch können.
Lieber Kai-Steffen, vielen Dank, dass du dir die Zeit genommen hast, meine Fragen zu eurem Newcomer Assassination Classroom zu beantworten. Ich wünsche euch weiterhin viel Erfolg mit Yūseis Matsui Manga, möget ihr auch in Zukunft so ein gutes Händchen bei der Lizenzierung neuer Mangareihen haben!
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