Batman: Arkham Origins Blackgate – Deluxe Edition (PS3) im Test
Anfang des Monats spendierte Warner Bros. dem Handheld-Abenteuer Batman: Arkham Origins Blackgate ein HD-Comeback auf der PS3, der Xbox 360 und dem PC. Ob der HD-Ausflug in das berüchtigte Blackgate-Gefängnis eine Empfehlung wert ist, erfahrt ihr in meinem Test.
Prügeln, sammeln und erkunden
Spieltechnisch unterscheidet sich das ursprüngliche Handheldspiel kaum von der aufpolierten Comeback-Version. Ihr erkundet die 2,5-D-Welt des Blackgate-Gefängnisses, das in drei Bereiche unterteilt ist. Jeder Abschnitt wird von einem Superschurken kontrolliert. So trefft ihr im Spielverlauf auf den Pinguin, den verrückten Joker und Black Mask. Jeder von ihnen hat Adjutanten zur Territoriumsverteidigung mitgebracht. Dieses sind lieblose Kopien, die sich nur durch andere Tattoos oder eine andere Kluft unterscheiden. Ähnlich abwechslungsarm ist auch das Kampfsystem, dessen größte Feinheit eine Kontertaste ist. Schade, denn bei den großen Batman Arkham-Titeln haben wir bereits gesehen, wie variantenreich und tiefgründig das Verkloppen der Bösewichten sein kann. Mit dabei ist dafür der Detektivmodus, den wir bereits zu Genüge in anderen Batman-Spielen eingesetzt haben. Damit werden die Räume in Batman: Arkham Origins Blackgate – Deluxe Edition genauestens durchleuchtet, um Indizien oder versteckte Wege zu finden. Das klingt zwar im ersten Augenblick richtig gut, aber dieses Feature nimmt permanent den Schwung aus dem Spiel und mutiert eher zur Spaßbremse als zu einem nützlichen Extrafeature.
Etwas komplexer als das Kampfsystem gestaltet sich das Leveldesign, das wirklich viel Raum für Sammelobjekte und Verwirrung bereithält. Die Levels strotzen nicht gerade vor Details, und alles sieht irgendwie ähnlich aus, womit es schwierig ist, sich einen gezielten Weg durch das Blackgate-Gefängnis zu bahnen. Gut, dass die Minimap, die ein großer Kritikpunkt in der Handheld-Version war, verbessert wurde. Nun seht ihr die Karte in einer isometrischen Ansicht, womit wesentlich mehr Übersicht gegeben ist. Abwechslung vom grauen Gefängnisalltag, der meist aus Schleichen, Kämpfen, Arealerkunden und Sammelobjektesuchen besteht, bescheren euch dafür die Bosskämpfe. Sie werfen jetzt niemanden vom Hocker, lockern das Ganze aber etwas auf. Insgesamt dauert das Blackgate-Abenteuer von Batman rund sechs bis zehn Stunden – je nachdem, wie viele Sammelobjekte ihr suchen wollt.
2,5-D und Comicvideos
Im Gegensatz Handheld-Version erwartet euch dank der 2,5-D-Optik etwas mehr Tiefe. Es ist zwar eine Augenauswischerei, dass man beispielsweise im Prolog tief in den Raum gleitet oder um Ecken gehen kann, weil sich Batman auf strickten 2D-Pfaden bewegt, aber es sorgt für ein räumlicheres Empfinden. Zur aufpolierten Optik gesellen sich Comic-Videosequenzen, die die Story etwas vorantreiben. Nicht alle werden diese gut finden, weil sie spärlich animiert sind, aber ich persönlich mag den Noir-Comic-Stil, der im weitesten Sinne ein wenig an Sin City erinnert.
Zusammenfassung
Das Comeback von Batman: Arkham Origins Blackgate in Form der Deluxe Edition hat meiner Meinung nach Licht- und Schattenseiten. Während die Optik ein wenig aufpoliert und auch beim Gameplay etwas nachjustiert wurde, bleiben die großen Verbesserungen, die beispielsweise beim Kampfsystem möglich gewesen wären, aus. Dennoch spielt sich das HD-Comeback ganz gut: Die verschiedenen Anzüge, die euch verschiedene Boni servieren, die sammelbaren Power-ups und das Hackspiel sind nette Features. Batman: Arkham Origins Blackgate – Deluxe Edition ist angesichts der Spielzeit von sechs bis zehn Stunden zudem um einen fairen Preis zu haben.