Berserk: Das Goldene Zeitalter (DVD) im Test

von Stefan Hohenwarter 23.09.2014

Universum Anime brachte die dreiteilige Filmreihe Berserk: Das Goldene Zeitalter zu uns. Passend zur Veröffentlichung des Trilogiefinales am 8. August 2014 stelle ich euch alle drei Filme rund um Söldner Guts vor. Was ich vom ersten Teil von Berserk: Das Goldene Zeitalter halte, erfahrt ihr in meinem Test. In diesem Sinn: Möge die Berserk-Themenwoche beginnen!

Berserk_DVD

Facts

Genre: Action, Animation, Fantasy
Publisher: Universum Anime
Regie: Toshiyuki Kubooka
Release-Termin: 16. August 2013

Vom Einzelkämpfer zum Truppenführer der Falkenbande

Im Mittelpunkt der Geschehnisse steht der Waisenjunge Guts, über dessen Kindheit wir im Anime nur in Rückblenden ein wenig erfahren. Während KennerInnen des Mangas mit diesen Bildern etwas anfangen können, sind sie für Neulinge im Berserk-Universum nicht deutbar. In den Rückblenden sieht man Guts’ Ziehvater Gambino, der das Pflegekind attackiert. Aus Notwehr tötet Guts den Mann, der ihn in der Schwertkunst ausgebildet, ihm aber auch Schreckliches angetan hat.

Jahre später sehen wir Guts, der mit einer Söldnertruppe ein Schloss angreift. Der Angriff scheint von Erfolg gekrönt, doch plötzlich bleiben die Angreifer stehen. Der Grund ist ein Hüne von einem Mann, der mit einer gigantischen Streitaxt die Angreifer in Scharen durch die Luft schleudert und tötet. Tief beeindruckt von der Kraft des Axtschwingers erstarren die Angreifer. Der Anführer der Aggressoren befehligt den Angriff, doch niemand will sich dem Koloss entgegenstellen, als sich plötzlich Guts durch die Soldatenreihen drängt. Er bittet um einen Extrasold, den er auch zugesichert bekommt, und so stellt er sich dem Axtschwinger entgegen. Doch wie will der stattliche junge Mann mit Kurzhaarschnitt und einer Narbe auf der Nase den Hünen besiegen? Er trägt zwar eine Rüstung, einen massiven Helm und ein gigantisches Schwert auf dem Rücken, aber seine Statur ist im Vergleich zu seinem Gegenüber doch schmächtig. Dennoch stellt sich Guts furchtlos dem Feind entgegen.

Er kämpft aufopfernd und verzeichnet auch Punktsiege, doch dann holt der Angreifer zu einem finalen Schlag aus. Seine Axt trifft Guts Kopf, woraufhin der massive Helm in hohem Bogen wegfliegt. Wer nun denkt, dass Guts besiegt ist, irrt allerdings, denn der Söldner hat die fehlende Deckung des Gegenübers genutzt, um ihn zu töten. Mit dem Momentum auf ihrer Seite stürmen die Angreifer die Festung und tragen den Sieg davon. Guts wird ein hoher Rang im Dienste des Herrschers sowie Ruhm und Ehre versprochen. Er lehnt ab, nimmt die Belohnung und geht seines Weges. Zu diesem Zeitpunkt weiß Guts noch nicht, dass dieser Kampf von Griffith, dem Anführer des Söldnertrupps „Die Falken“, beobachtet wurde. Beeindruckt vom Todesmut des Söldners gibt es für Griffith nur ein Ziel: Guts muss ein Mitglied seiner Falken werden.

Bild & Ton

Aus technischer Sicht gibt es keinen Grund, unzufrieden zu sein. Mit satten Farben, guten Kontrastwerten und scharfen Kanten entfaltet der Anime seine ganze Pracht. Hie und da gibt es einige CGI-Sequenzen, die die Szenerie unterstützen sollen. Ich persönlich empfinde sie allerdings als unnötig, da die Bewegungsabläufe der Personen darin oft unnatürlich und hölzern wirken. Das ist aber mit Sicherheit ein kontroverses Thema: Während die einen die CGI-Unterstützung gut finden, können andere getrost darauf verzichten. Normalerweise bin ich ein Fan von CGI-Sequenzen, aber im Fall von Berserk: Das Goldene Zeitalter hätte ich einen rein gezeichneten Anime bevorzugt. Akustisch gibt es dafür absolut nichts zu meckern. Die SynchronsprecherInnen, unter denen auch einige bekannte zu finden sind, wurden gut gewählt. Düstere Chorgesänge und Orchestermusik runden den Debütfilm perfekt ab.

Zusammenfassung

Als Neuling im Berserk-Universum hatte ich keine besonderen Erwartungen an den Film, ich kannte nur den Namen von Protagonist Guts. Nachdem ich den Abspann von Berserk: Das Goldene Zeitalter gesehen habe, muss ich sagen, dass mich Toshiyuki Kubooka mit dem Debütfilm der Trilogie voll gefesselt hat. Die Charaktere besitzen Profil, die Kampfszenen sind brutal und die Geschichte von der ersten Minute an fesselnd. An dieser Stelle komme ich gleich zum meiner Meinung nach größten Manko des Films: Er ist nur 70 Minuten lang. Wer nun hofft, mit etwaigem Bonusmaterial noch mehr Zeit in der Welt von Berserk verbringen zu können, wird leider enttäuscht. Bei der Standard-DVD-Fassung müsst ihr euch mit einer Trailershow zu anderen Animes und einem Wendecover begnügen. Gelungen finde ich hingegen die Synchronisation sowie die Tatsache, dass man schon im ersten Teil eine Beziehung zu einzelnen Charakteren aufbaut.

Knallharte Action, literweise vergossenes Blut, gespaltene Schädel und abgetrennte Gliedmaßen sind für manche Animefans wohl schon genug, um sich vor den Fernseher zu setzen, aber bei Berserk: Das Goldene Zeitalter stimmt meiner Meinung nach auch das Drumherum: die Story, Charaktere und intelligente Erzählweise. Ich freue mich schon darauf zu erfahren, wie es mit Guts und der Falkenbande weitergeht.

Wertung: 8.5 Pixel

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