Berufsfeuerwehr Die Simulation (Switch) im Test: Absoluter Notfall
Ihr träumt davon, bei der Feuerwehr zu arbeiten? Mit Berufsfeuerwehr Die Simulation könnt ihr diesen Traum in Erfüllung gehen lassen! Feuer löschen, Menschen retten, gefährliche Stoffe bergen – ist Berufsfeuerwehr Die Simulation euer Geld wert?
Rund um Berufsfeuerwehr Die Simulation
Ihr beginnt euer Spiel in einem Tutorial. Hier werdet ihr in aller Kürze mit dem Umgang eurer Spielfigur bekannt gemacht. Ihr verbringt euren Tag an der Dienststelle, müsst euch um euren Einsatzwagen kümmern, und dann und wann einen gelegentlichen Einsatz durchführen. Ganz wie im echten Leben! Doch Berufsfeuerwehr Die Simulation macht hier gleich Schluss mit jedem Qualitätsanspruch.
Im Tutorial bekommt ihr eine Einschulung durch einen Kollegen. Nach wenigen Sprechblasen dampft er ab, und wenn ihr nicht gleich Schritt halten könnt, müsst ihr ihn danach auf der Dienststelle suchen gehen. Diese ist relativ groß, aber derart detailarm, dass es nicht mal Spaß macht. Ein, zwei Kästen und vielleicht mal eine Topfpflanze – mehr seht ihr da nicht. Interagieren könnt ihr mit so gut wie gar nichts.
Euer Avatar ist etwa 1,40 groß, läuft zackig durch die Gegend und genauso durch andere Feuerwehrmänner. Die Dialoge sind weitestgehend nichtssagend und im Prinzip erwartet euch bloß eine Aneinanderreihung von Einsätzen. Im Hintergrund hört ihr Dudelmusik in Dauerschleife, allerdings kaum Soundeffekte wie Schritte oder Sprache. Da hilft es nicht, dass alle Kollegen gleich aussehen – hier ist echt nicht viel Aufwand betrieben worden. Trailer gefällig?
Willkommen im Alltag
Nachdem ihr durch die Hallen marschiert seid, gilt es noch, den Umgang mit allen Gerätschaften zu erlernen. Allerdings werdet ihr hier im Regen stehen gelassen, ihr müsst euch das selbst beibringen. Ihr seht euch noch blitzschnell euren Schlafraum an und dann geht es schon los. Eure Spielfigur wird von euch auf der Dienststelle herumgeschickt, bis plötzlich ein Einsatz als Textblase aufploppt.
Keiner eurer Kollegen spricht mit euch, vermutlich nehmen sie es euch übel, dass ihr ständig durch sie durchlauft. So müsst ihr ganz alleine mit eurem Feuerwehrbus, dem Florian 1, zu eurer ersten Einsatzlocation fahren. Es gilt, die Hallentür zu öffnen und danach in euer Gefährt zu steigen. Egal, wie rasch ihr fahrt, das Fahrzeug klingt immer wie im Leerlauf! Ihr könnt auch blinken, Blaulicht und Sirene einschalten.
Am besten spielt ihr Berufsfeuerwehr Die Simulation jedoch ohne Sirene und ohne nervige Hintergrundmusik. Ihr müsst übrigens nicht auf Straßen fahren, ihr könnt auch quer durchs Gelände brettern. Euch fällt rasch auf, dass es keine Soundeffekte gibt und ihr könnt auch durch andere Autos durchfahren! Kommt ihr am Ort des Geschehens an, holt ihr aus dem Heck des Feuerwehrbusses einen Feuerlöscher.
Brände und andere Ungeheuerlichkeiten
Mit dem Feuerlöscher in der Hand lauft ihr panisch herum. Wo brennt es? Abgesehen von einem minimalen akustischen Hinweis (Holzknistern wie im Kamin) habt ihr keine Ahnung. Irgendwo kokelt dann ein Verteilerkasten oder ein Müllsack vor sich hin, und mit etwa zwei Sekunden Löscharbeit ist das Mini-Feuer gelöscht! Danach müsst ihr zur Zentrale zurückkehren, um den Einsatz abzuschließen. Dafür gibt‘s aber kein Interface.
Später im Spiel dürft ihr auch Gefahrengut bergen und Leute aus brennenden Gebäuden retten. Allerdings wird euch niemals wirklich beigebracht, was ihr da zu tun habt. Sehr frustierend in Berufsfeuerwehr Die Simulation ist auch, dass ihr bei Fehlern im Prinzip das gesamte Spiel neu starten müsst. Fahrt ihr ins Wasser oder wagt euch zu nah ans Gefahrengut, seid ihr in Gefahr. So auch bei meiner Rettungsmission:
Ein Textfenster ploppte auf und teilte mir mit, ich hätte eine leichte Rauchvergiftung erlitten und meine Schicht sei deswegen für heute beendet. Der Punktestand wurde gelöscht und ich begann das Game von vorne! Was hatte ich falsch gemacht? Rauch war, nicht zu sehen und das Feuer war weit weg. Die Person lag einen Meter hinter der Tür und vor allen Dingen hatte mir niemand gesagt, was ich hätte machen sollen.
Lieblos hoch drei - Berufsfeuerwehr Die Simulation
Bis ihr zu den wirklich netten Aufträgen kommt wie Einsatz eines Turbolöschers oder einer Drehleiter, vergeht zu viel Zeit. Bei kleinsten Fehlern wie einem Gefahrengut oder einer Rauchquelle zu nahe zu kommen ist euer Spielstand Geschichte. Es gibt keinerlei Sprachausgabe noch nennenswerte Soundeffekte – abgesehen von der nervigen Sirene und der Hintergrundmusik hört ihr so gut wie gar nichts. Für 30 Euro ist das frech.
Die Steuerung ist schwammig, die Grafik ist mies, und das Spielprinzip ist kaum vorhanden. Anfangs wird euch gesagt, dass ihr eine gewisse Zeit arbeiten müsst, doch selbst um 2 Uhr morgens wird euch in der selben Schicht noch ein Auftrag zugeteilt. So ganz koscher ist Berufsfeuerwehr Die Simulation nicht, hier wurde einiges nicht zu Ende gedacht. Schade eigentlich, da der Beruf bestimmt einiges hergeben würde.
Es ist irritierend, dass ihr durch alle Autos und die wenigen Menschen einfach durchlaufen und durchfahren könnt. Auch Büsche sind kein Hindernis, ein Straßenschild jedoch entpuppt sich als unüberwindbar. Das Game wirkt, als hätte man es aus einem anderen Simulator rasch erstellt. Egal, ob ihr eine Faszination für die Berufsfeuerwehr hegt oder nicht – Berufsfeuerwehr Die Simulation ist auf keinen Fall zu empfehlen.