BOOX Note Air3 C E Ink Tablet im Test – Augenschonender Alltagsallrounder
Das BOOX Note Air3 C E Ink Tablet verbindet das Lesegefühl eines E-Book Readers mit den Vorzügen eines digitalen Notizbuchs und macht dabei sehr viel richtig. In meinem Review sage ich euch, für wen sich das Gerät auszahlt und was es kann.
BOOX Note Air3 C – Schlankheitskur für den Alltag
Hauptberuflich bin ich als Lehrer unterwegs. Jeden Tag trage ich Unmengen an Dingen mit mir herum. Neben dem Unausweichlichen, also Schüler:innen-Hefte, schleppe ich hauptsächlich mein eigenes Zeug durch die Gegend – Zensurenheft, Notizbücher, ein Buch zum Lesen in der Straßenbahn, Zeichenblock für Freistunden, Kalender, etc.
Diese Plackerei hat jetzt ein Ende. Mit dem BOOX Note Air3 C E Ink Tablet habe ich alles, was ich für meinen Alltag brauche, in einem. Mit seinem 10.3” Display (ca. 26cm, für alle, die wie ich, mit Inch/Zoll nicht viel anfangen können) ist es groß genug, um wirklich übersichtlich zu sein. Mit nur 5,8 mm gehört das BOOX E-Ink Tablet zu den schlanksten Vertreter:innen seiner Zunft. Dank des breiten Griff-Randes ist das Note Air3 C dabei trotzdem recht handlich und durch das Full-Body Alu-Gehäuse mit gerade einmal 430 Gramm (ohne separat erhältliches Cover) sehr leicht.
BOOX Note Air 3 C – Die Hard- und Software:
- Display: 10.3” Kaleido 3 (4096 Farben) E Ink Carta 1200 Glas
- Auflösung: B/W – 2480×1860 (300 ppi), Farbe – 1240×930 (150 ppi)
- Akku: 3700 mAh
- CPU: 2.4Ghz Octa-core
- RAM: 4GB
- Speicherplatz: 64GB (durch microSD erweiterbar auf 2TB)
- Verbindung: Wi-Fi (2.4GHz + 5GHz) + Bluetooth 5.0
- Features: BOOX Super Refresh Technology für flüssige Bilddarstellung
- Stylus: BOOX Stylus Touch (erkennt 4096 Stufen Schreibdruck)
- ein praktisches magnetisches Cover ist separat in mehreren Farben erhältlich
Das BOOX Note Air3 C nutzt Android 12 als Betriebssystem. Entsprechend kann sich jedwede App und Third-Party-Software installieren, die Google Play im Angebot hat. Zudem kann es nahezu alle gängigen Dokument-, Bild- und Tonformate lesen, die ein modernes Tablet beherrschen muss.
Ein E-Reader um 550 Euro? Seid ihr bekloppt?
Als E-Book Reader kann das BOOX Note Air3 C, was ein E-Book Reader so können sollte. Das Display ist angenehm und strengt die Augen auch nach Stunden nicht mehr an, als ein herkömmliches Buch. Neben einer riesigen Bibliothek an frei verfügbaren Büchern gibt es für neuere Titel natürlich die Option, sich die Apps von Kindle und Co. von Google Play herunterzuladen und damit auch am BOOX Note Air3 C Zugriff auf alle bis dato erworbenen Bücher zu haben. Leseratten kommen also voll auf ihre Kosten.
Jetzt wird sich vielleicht jemand fragen, warum man für einen E-Book Reader so viel mehr zahlen sollte (aktuell ca. 550 Euro für die Farbvariante), wo es doch gute und günstige Reader an jeder metaphorischen Ecke des Internets zu haben gibt. Berechtigte Frage, hier kommt meine Antwort:
Note Air3 C – Das Handheld-Büro
Das BOOX Note Air3 C kann weit mehr, als E-Books anzuzeigen! Die integrierte Notiz App bietet eine riesige Auswahl an möglichen Lineaturen und Templates, die das Herz jedes Notizbuch-Nerds höher schlagen lassen. Langweiliges auswählen zwischen liniert, kariert oder glatt gehört mit dem BOOX Note Air3 C der Vergangenheit an – neben 46 vorinstallierten Lineatur Optionen für Arbeit, Schule und Co. gibt es nämlich zusätzlich die Möglichkeit, sich eigene Vorlagen zu gestalten und diese in der Notiz-App für die Zukunft zu speichern.
Wer sich die zusätzliche Arbeit personalisierter digitaler Schreibwaren nicht machen möchte, aber dennoch Bedarf dafür hat, findet in den Weiten des Internets eine Vielzahl an mehr oder weniger günstige Download Optionen. Damit ist es möglich, alle notwendigen Listen, Kalender, etc. auf einem Gerät zu vereinen und dem schweren Rucksack den Kampf anzusagen.
Was hab ich da eigentlich geschrieben?
Sobald die gewünschte Vorlage ausgewählt ist, gibt es schon wieder Entscheidungen zu treffen. Einerseits ist es möglich, mit der Digitalen Tastatur oder einer Bluetooth Tastatur zu tippen. Aber warum diese angestaubte Eingabevariante wählen, wenn man andererseits mit dem mitgelieferten BOOX Stylus Touch auch handschriftliche Notizen erstellen kann.
Das Note Air3 C kann Handschrift blitzschnell in Drucktext umwandeln. Die dafür vorgesehene AI-Funktion ist überraschend gut darin, sogar meine mehr als fragwürdige Klaue zu entziffern und lernt stetig dazu. Zukünftig kann ich wohl mein Note Air3 C fragen, wenn ich meine Notizen selbst nicht mehr lesen kann.
Der BOOX Stylus Touch liegt beim Schreiben angenehm in der Hand, das Display des BOOX Note Air3 C kommt mit meinem Schreibtempo gut mit und das Schreibgefühl ist dem auf Papier tatsächlich recht ähnlich. Ein bisschen Übung war zwar notwendig, um auf dem Display ein gleich gutes Schriftbild zu haben wie auf Papier, aber nach ungefähr ein bis zwei Stunden Nutzung war das kein Problem mehr.
Erwecke die:den Künstler:in in dir!
Neben der Möglichkeit, Texte zu schreiben, Notizen zu machen, Listen zu führen, etc. kann man auf dem BOOX Note Air3 C natürlich auch zeichnen. Es gibt eine ganze Menge an digitalen Stiften, Federn und Pinseln, mit unterschiedlichen Texturen und natürlich auch einstellbaren Linienbreiten in den Notes zur Auswahl. Nachdem das E Ink Display seine Stärken jedoch nicht in Farbbrillanz und Auflösung hat, eignet es sich eher für Grafisches und Skizzen als für farbenfrohe digitale Malerei.
Die Form Perfection Funktion macht es möglich, handgezeichnete Figuren in akkurate geometrische Formen umwandeln zu lassen, so man das gerne möchte. Sollte das Ergebnis der Zeichenkünste nicht zufriedenstellend sein, kann man sie einfach durch darüber Kritzeln von der AI wieder löschen lassen (natürlich funktioniert das auch für Geschriebenes).
Kinderleichte Bedienung!
Meine Vorerfahrung mit digitalen Alltags-Helferleins ist eher klein. Ungeachtet dessen habe ich mich mit dem BOOX Note Air3 C sofort wohl gefühlt. Das könnte natürlich daran liegen, dass ich ein Android Telefon benutze, ob sich Apple Jünger:innen damit auch so zu Hause fühlen weiß ich nicht. Sowohl die Einstellungen am Gerät als auch die Bedienelemente innerhalb der Notes App sind leicht verständlich und gut positioniert. Es entsteht der Eindruck, die User:innen-Experience sei mit viel Liebe zum Detail geplant und in den Vordergrund gerückt. Alle “Probleme”, die sich in der anfänglichen Nutzung aufgetan haben (z.B. als Linkshänder:in mit dem Handballen das Tool wechseln) ließen sich durch wenige Klicks beheben. Insgesamt habe ich in etwa 15 Minuten damit verbracht, das Gerät nach meinen Wünschen zu konfigurieren und kann seither einfach und gemütlich damit arbeiten.
Kombiniere!
Auch jene Menschen, die sich beim Lesen gerne zusätzliche Notizen machen, für Schule, Uni oder einfach nur so, kommen mit dem BOOX Note Air3 C auf ihre Kosten. Es gibt nämlich die Möglichkeit, mit der Splitscreen-Funktion gleichzeitig ein Buch zu lesen und die Notes App zu nutzen. Damit erspart man sich nicht nur Papierkram, sondern auch noch hin und her switchen zwischen den beiden Anwendungen. Eine praktische Komfortfunktion ist es zudem, in E-Books Dinge zu highlighten, indem man die gewünschten Passagen einfach mit dem Stylus unterstreicht oder einkreist.
Das BOOX Note Air3 C Testfazit: Augenschonender Alltagsallrounder
Das BOOX Note Air3 C ist ein praktisches Alltagsgerät. Eines, das kann was es können soll, sowie noch einiges mehr und das macht es alles hervorragend. Einigen wird vielleicht aufgefallen sein, dass die Akkuleistung bisher nicht in meinem Review vorkommt – das liegt daran, dass ich noch nicht weiß wie lange eine Akkuladung hält. Ich nutze das BOOX Note Air3 C jetzt seit etwa 2 Wochen, habe es am ersten Tag aufgeladen und habe aktuell einen Akkustand von 56%.
Ich gehe also davon aus, dass ich noch eine gute Zeit damit über die Runden kommen werde, was ein weiterer großer Pluspunkt ist. Die Möglichkeit, jeglichen Papierkram zu digitalisieren und dabei aber trotzdem Gedanken einfach handschriftlich festzuhalten, ist vor allem für jene Menschen ein Bonus, die gerne mit der Hand schreiben aber nicht so gerne viele Dinge herumschleppen.
Ein weiterer Vorteil des Gerätes ist, dass das E Ink Display, das freundlich zu den Augen ist und diese auch nach langen Lese- oder Arbeitssessions nicht anstrengt. Es eignet sich absolut nicht dazu, Spiele zu spielen oder Videos zu schauen. Das ist aber paradoxerweise ein Vorteil. Damit behält sich das BOOX Note Air3 C nämlich vor, ein Arbeitsgerät zu sein und dies auch zu bleiben. Es bietet damit, im Gegensatz zum Laptop, einem handelsüblichen Tablet oder Handy, kaum Ablenkungsmöglichkeiten für die prokrastinationsfreudigen Menschen unter uns.
Wie alle digitalen Non-Essentials muss man sich das BOOX Note Air3 C für derzeit 550 Euro leisten können und wollen. Ich möchte diesen praktischen und augenschonenden Allrounder in meinem Arbeitsalltag jedoch nicht mehr missen und vergebe daher verdiente