Crash Bandicoot N.Sane Trilogy (PS4) im Test: Harte Nostalgie-Nuss
Wer Crash Bandicoot gespielt hat, hat schon den typischen Jingle im Kopf – das Logo reicht völlig aus! Das dachte sich auch Activision und bringt nun die Crash Bandicoot N.Sane Trilogy für PS4. Ob sich das lohnt? Lest den Test! Hier geht es zur offiziellen Website.
Was umfasst die Crash Bandicoot N.Sane Trilogy?
Im Prinzip besteht das Game aus eigentlich drei Spielen. Sowohl Crash Bandicoot, Crash Bandicoot 2 und Crash Bandicoot Warped haben es in die Collection geschafft. Dabei ist es eigentlich ziemlich egal, in welcher Reihenfolge ihr die Spiele spielt, denn das Gameplay gestaltet sich relativ ähnlich.
Trotz generalüberholter Grafik und absolut neu gestalteten Sounds bemerkt ihr rasch, dass der erste Teil nun mal der erste Teil war. Das Leveldesign verschießt in den ersten Welten schon das Pulver, rechte Überraschungen gibt es im späteren Spielverlauf kaum mehr.
Die Ableger zwei und drei können hier schon mit mehr Variation aufwarten. In Wahrheit bleibt es jedoch gleich, ob ihr ein Wildschwein oder einen Eisbären reitet – Reaktion und Erinnerungsvermögen werden eure besten Freunde beim Spielen von Crash Bandicoot N.Sane Trilogy sein.
Neue alte Moves
In jedem der drei Titel geht es darum, den Beuteldachs Crash Bandicoot sicher an sein Ziel zu geleiten. Warum sich ebendieser aber stets die waghalsigsten Level aussucht, die ihm eine Insel oder Stage nur bieten kann, bleibt unbekannt! Damit ihr auch unbeschadet durch die Welt kommt, habt ihr ein paar Möglichkeiten.
In Crash Bandicoot Teil eins könnt ihr nur zwei Dinge: Springen und euch drehen. Durch den Sprung gewinnt ihr an Höhe, und je länger ihr die X-Taste haltet, umso höher springt Crash. Dabei sei gesagt, dass das Springen in der Crash Bandicoot N.Sane Trilogy komplett überarbeitet wurde. Crash springt und landet anders als im Original! Das macht einige Passagen kniffliger, als sie ursprünglich sein sollten.
Das Drehen erzeugt einen kurz anhaltenden Wirbelwindangriff, mit dem ihr Feinde von euch wegstoßen könnt. In Crash Bandicoot 2 und Crash Bandicoot Warped könnt ihr euch zusätzlich noch ducken. Das lässt euch krabbeln und aus dem Lauf heraus rutschen. Springt ihr hoch und drückt die Ducken-Taste, landet der Beuteldachs einen Bauchfleck, den ihr auch als Angriff nutzen könnt.
Spielzeit und Herausforderungen
In der Crash Bandicoot N.Sane Trilogy kommen gleich zwei Faktoren, welche die Spieldauer betreffen, zusammen. Zum Einen habt ihr den Umstand, dass es eigentlich drei eigenständige Spiele sind – das bringt schon mal ordentlich Spielzeit. Zum Anderen jedoch darf nicht vergessen werden, dass Crash Bandicoot-Games nicht einfach sind.
Zwar sind sie leicht zu erlernen, aber nur schwer zu meistern. Was ich bei einem gewissen Hängebrückenlevel geflucht habe (Teil eins), geht auf keine Kuhhaut mehr. Das brachte mich allerdings dazu, 99 Leben zu farmen und dafür eine seltene Trophäe einzuheimsen. Mit viel Geduld und Geschick schafft ihr aber jede Stage, ganz unfair wird Crash Bandicoot N.Sane Trilogy also nicht.
Um dem Ganzen die Krone aufzusetzen, gibt es aber auch die Möglichkeit, verschiedene Belohnungen zu sammeln. Für Levels, in denen ihr alle Kisten zerschlagen habt, gibt es etwas. Auch Speedruns sind pro Level möglich, und wenn ihr gewisse Kristalle berührt, schaltet ihr anderswo möglicherweise neue Wege frei…
Technische Umsetzung
Die Crash Bandicoot N.Sane Trilogy hat mit guter Grafik geworben. Was soll man sagen: An der Grafik hat Activision wahrlich nicht gespart! Die Umgebungen sehen so aus, wie man sie von einem PS4-Titel auch erwarten kann, und die Animationen sind gut gelungen. Warum Crash Bandicoot N.Sane Trilogy allerdings nicht mit 60 Bildern pro Sekunde abläuft, weiß keiner so genau.
Auch in der Soundabteilung erntet das Game nur Lorbeeren. Die Tunes sind fast genau so wie aus der Erinnerung, und die Töne wurden dankenswerterweise ein wenig überarbeitet. Jeder Klang ist klar und zweckmäßig, auch die Stimmen passen gut zu ihren jeweiligen Charakteren. Ob allerdings die Activision-Einleitung am Anfang von Crash Bandicoot N.Sane Trilogy sein musste, wissen auch nur die Oberen des Konzerns.
Bis auf diesen leicht nervigen Einstieg und die eingangs lange Ladezeit vor der Spielauswahl kann man Crash Bandicoot N.Sane Trilogy nichts ankreiden. Fast jeder Tod eures Helden ist (leider) auf menschliches Versagen zurückzuführen, und dass die Kamera in manchen Levels bewusst Details verdeckt beziehungsweise spät zeigt, ist dem Spieldesign geschuldet. Alles wie damals!
Crash Bandicoot N.Sane Trilogy: Für Fans
Gleich vorweg: Wenn ihr damals Crash Bandicoot geliebt habt, gibt es eigentlich kaum eine Ausrede, sich Crash Bandicoot N.Sane Trilogy nicht zu holen. Ein Wiedersehen mit alten Freunden kann eigentlich nicht besser ablaufen, und nach wenigen Spielminuten fühlt ihr euch wie zu Hause. Dass nach einer oder zwei Spielstunden auch der Frust hinzukommt, ist bei Crash Bandicoot klar!
Seid ihr allerdings NeueinsteigerInnen, ist die Sache nicht ganz so klar. Denn nicht durch die Nostalgiebrille betrachtet ist Crash Bandicoot N.Sane Trilogy einfach nur eine Sammlung von teils genialen, teils frustrierenden Jump‘n‘Run-Stages. Das verschlimmbesserte Sprungverhalten führte sogar dazu, dass einige News-Seiten Berichte darüber brachten, wie schwer Crash Bandicoot nicht sei.
Alles Unsinn, meine ich, denn ein Jump‘n‘Run lebt von seiner Herausforderung. Egal, ob es Super Mario, Rayman oder eben Crash Bandicoot ist: Wenn ihr erst mal diesen einen schweren Level schafft, dann fühlt ihr euch gut. Wie viel Blut, Schweiß und Tränen vor diesem Durchbruch fließen, muss euch egal sein. Klingt gut? Dann haut rein und habt viel Spaß mit der Crash Bandicoot N.Sane Trilogy!