Das OnePlus 9 Pro Test: Exzellentes Gerät mit (k)einer Schwäche
Mit dem OnePlus 9 Pro kommt das absolute Spitzenmodell des Herstellers. Was das Gerät alles kann, lest ihr gleich hier im Test – zur offiziellen Website des Geräts geht es hier entlang.
Der erste Eindruck des OnePlus 9 Pro
Wow. Typisch für ein Flaggschiff-Gerät vermag das OnePlus 9 Pro vom ersten Augenblick an zu gefallen. Dafür sorgen die verbauten Premium-Materialien wie etwa der Metallrahmen rund um die beiden Glasschichten vorne und hinten, aber auch das nahezu randlose Display überzeugt sofort. Zusätzlich zu den eh schon bekannten Knöpfen wie Lautstärkeregelung (linke Kante) und Standby-Taste (rechte Kante) gibt es über dem Standbyknopf auch einen Drei-Wege-Schalter, der euch rasch zwischen Lautlos-Modus, Vibrations-Modus und dem normalen Klingelton-Modus umschalten lässt.
Beim Einschalten bemerkt ihr dann auch, dass ein guter Vibrationsmotor verbaut wurde. Sehr feinfühlig werden eure Eingaben mit Vibrationen quittiert, das macht das Smartphone gleich noch wertiger. Wenn ihr es dann auch noch einschaltet, geht die Post so richtig ab. Typisch OnePlus – der Android-Skin namens OxygenOS steht für Einfachheit und Aufgeräumtheit. Man darf gespannt sein, was die Fusion mit dem Oppo-Konzern in Zukunft alles für OnePlus bedeuten wird, doch eins nach dem anderen. Worauf sollte man das Hauptaugenmerk beim OnePlus 9 Pro legen?
Hoher Preis, hohe Ansprüche
Denn das Gerät ist mit einem Preis von 899 Euro (8 GB RAM + 128 GB) beziehungsweise 999 Euro (12 GB RAM + 256 GB) ausgestattet. In sämtlichen Marketing-Materialien wird die Kooperation mit dem schwedischen Kamera-Spezialisten Hasselblad erwähnt. Dann wird ebenfalls mit Stolz auf den verbauten Hochleistungsprozessor hingewiesen, genauso wie auf das Spitzendisplay. Das schürt schon so manche Erwartungen, und es ist dann naheliegend, auszuloten, wie das Gerät diese Punkte erfüllt.
Ich werde in diesem Testbericht allerdings nicht auf spezielle Punkte wie „wer braucht ein 1000-Euro-Handy?“ eingehen. Schließlich ist die Antwort hinter so vielen persönlichen Gründen zu finden, sodass es kaum eine pauschale Aussage gibt, die für jeden zutrifft. Ich möchte viel lieber die Frage beantworten: Ist das OnePlus 9 Pro so, wie es der Hersteller ausliefert, sein Geld von 899 beziehungsweise 999 Euro wert? Die Antwort darauf wird nur die wenigsten Nutzer:innen überraschen – wo die Feinheiten liegen, klären wir gleich im Fließtext.
Beispiel eins: Das Display
Natürlich steht und fällt ein Smartphone damit, wie es Content anzeigt. Damit nicht genug, es muss auch Spaß machen, mit Apps zu interagieren. Zu guter Letzt müssen auch Farbtreue, Schärfe und Kontrast stimmen, damit ein Bildschirm eine gute Note bekommt. Beim OnePlus 9 Pro ist es so, dass hier viele Dinge zusammenkommen. Da wäre einmal die Größe von 6,7 Zoll, das dem Gerät schon eine gewisse Wuchtigkeit verleiht. Die Auflösung mit 3216 x 1440 Pixel (525 ppi, lässt sich zum Stromsparen auf 2412 x 1080 und 379 ppi regeln) zeigt alle Inhalte scharf und dank 120 Hz Bildwiederholrate butterweich.
Das Display unterstützt LTPO, sRGB, P3 und 10-bit-Farben, was bedeutet: Jede Farbe sieht so aus, wie sie aussehen soll. Es ist schwierig in Worte zu fassen, was einen guten Bildschirm ausmacht, doch im Falle des OnePlus 9 Pro reicht es, einfach mal hinzusehen. Damit nicht genug, die Beschichtung des Displays lässt auch eure Finger sanft über den Screen gleiten. So macht es nicht nur optisch, sondern auch haptisch richtig Spaß, das Gerät zu bedienen. In Tandem mit dem guten Vibrationsmotor wird schnell ersichtlich, wieso dieses Smartphone zur Königsklasse zählt.
Thema zwei: Der Prozessor
Das OnePlus 9 Pro hat den aktuellen Qualcomm-Spitzenprozessor namens Snapdragon 888 verbaut bekommen. Gemeinsam mit 8 oder 12 GB Arbeitsspeicher (je nach Ausstattung) führt er OxygenOS aus, das auf Android 11 basiert. Der Chipsatz ist dafür verantwortlich, dass all eure Eingaben zeitgerecht verarbeitet und euch neue Inhalte präsentiert werden. Was die pure Leistung angeht, so kann der 888-Prozessor natürlich glänzen. Geekbench 5 etwa liefert Zahlen der Oberklasse, dazu zählen etwa 1134 Punkte singlecore, 3585 Punkte multicore und 4596 im Compute-Test.
Solche Angaben sind immer schön und gut, müssen sich aber nicht zwingend in die Praxis übersetzen. Da freut es mich, euch mitteilen zu können, dass das Zusammenspiel der Hardware im OnePlus 9 Pro sehr gut funktioniert. Gemeinsam mit OxygenOS gab es keine Wartezeiten, Ruckler oder sonstige Abstürze. Müsste man das Nutzungserlebnis mit einer Schulnote bewerten, gäbe es hier eine ganz klare Eins. Der Prozessor tut seinen Dienst! Allerdings muss man dazu sagen, dass der Snapdragon 888 bei hoher Last auch einiges an Wärme entwickelt und ganz schön am Akku saugt – das ist Fakt.
Nummer drei: Die lieben Kameras
Schon alleine die verbaute Hardware lässt Brachialgewalt vermuten. Der Hauptsensor stammt von Sony, löst mit 48 MP auf und bietet optische Bildstabilisierung. Daher werden die Fotos damit auch immer mehr als bloß ansehnlich. Ihm steht eine Ultraweitwinkelkamera mit 50 MP zur Seite, sie hat allerdings keine optische Bildstabilisierung. Der Telefotosensor besitzt wieder eine solche, löst aber mit „nur“ 8 Megapixel auf. Schon alleine wegen der Hardware-Spezifikationen lässt sich voraussagen, dass die besten Resultate mit der Hauptkamera und dem Ultraweitwinkelobjektiv erzielt werden, die Praxis gibt dieser Vermutung recht.
Eine Monochrom-Kamera mit 2 Megapixel ist übrigens rein dazu da, die anderen Objektive zu unterstützen. Gemeinsam mit einiges an Rechenleistung sollen so immer die schönsten Bilder herauskommen. Was die Kooperation mit Hasselblad angeht, so wird die natürliche Farbkalibrierung angesprochen. Unter dem Strich lässt sich sagen, dass die Farben tatsächlich schön ausgeglichen wirken. Dank integriertem Nacht-Modus ist es egal, unter welchen Bedingungen ihr knipst. Das typische Samsung-Übersättigen habt ihr beim OnePlus 9 Pro definitiv nicht, und die Bilder werden toll!
Nutzung im Alltag
Wie vorhin schon angesprochen ist die Kooperation zwischen dem leichtfüßigen OxygenOS-Skin, der schieren Power des Prozessors und dem butterweichen 120 Hz-Display einfach super. Man freut sich direkt darauf, das Gerät in die Hand zu nehmen und ein wenig damit herumzuspielen. Sowohl Haptik als auch das Verhalten des Geräts sind eindeutig gelungen, selbst, wenn das OnePlus 9 Pro mit seinen 6,7 Zoll schon zu den größeren Geräten zählt. Als Flaggschiff kann man das Smartphone auf jeden Fall einkategorisieren, egal, welchen Maßstab man ansetzen möchte.
Durch die überall gerundete Form des Geräts und der sehr glatten Rückenoberfläche ist es sinnvoll, eine Hülle zu verwenden. Das ist zwar vom Design her kontraproduktiv, da die OnePlus 9 Pro-Phones schon sehr adrett aussehen. Aber wenn ihr euer teures Smartphone einmal auf einer leicht schrägen Oberfläche (hey, Couch, Sessel, oder was auch immer) liegen lasst und es heimlich, still und leise zu rutschen beginnt, bis es am Boden aufschlägt, habt ihr eure Lektion gelernt. Das ist leider der Nachteil an einem solchen Design – mit einer dünnen, transparenten Hülle habt ihr das Beste von beiden Welten.
Kleine Hoppalas
Neben dem rutschigen Rücken, der bauartbedingt ist, gibt es auch zwei andere Punkte, die man am OnePlus 9 Pro Interessierten mitteilen muss. Da wäre zunächst einmal die bereits angesprochene Wärmeentwicklung. Gehört ihr zu den Hardcore-Gamer:innen, werdet ihr nach wenigen Minuten schon fühlen, dass der gesamte Rücken des Geräts warm wird. Das ist zwar nicht unangenehm, so heiß wird das Smartphone nicht, aber im Sommer alles andere als förderlich. So sehr sich das Handy nach Premium anfühlt, unter Last wird es eher ein warmes Teil, was den Eindruck ein wenig trüben kann.
Damit zusammenhängend ist es mir unerklärlich, was teilweise mit der Akkulaufzeit los ist. Dass sie unter Last kürzer ist als im Standby-Modus, ist natürlich sonnenklar. Aber der Snapdragon 888-Prozessor dürfte sich in Kombination mit dem 120 Hz-Display teils heftig am Akku bedienen. Das passiert, obwohl OnePlus sehr aggressiv versucht, die Leistung zu drosseln und damit Strom zu sparen. Irgendwie scheint man dann einen Kompromiss gefunden zu haben, und mit jedem Update des OnePlus 9 Pro wird auch dieser Algorithmus optimiert.
Die Technik des OnePlus 9 Pro
Das OnePlus 9 Pro ist in drei Farben erhältlich: Stellar Black, Pine Green und Morning Mist (silber). Sie alle haben ihren ganz eigenen Reiz, wobei man sagen muss, dass Grün nur in der High-End-Variante erhältlich ist. Diese kommt mit 12 GB RAM und 256 GB Speicherplatz, die 100 Euro günstigere Version bietet 8 GB RAM und 128 GB Speicher. Sonst sind die Geräte gleich: Der Snapdragon 888-Prozessor, eine Adreno 660-GPU, ein 4.500-mAh-Akku, OxygenOS (auf Android 11) und die 50 Watt-Ladefunktion. Auch bei den Kameras (48 MP Hauptsensor, 50 MP Ultraweitwinkel, 8 MP Tele, 16 MP Front) bleibt alles gleich.
Die Abmessungen betragen 163,2 x 73,6 x 8,7 mm bei einem Gewicht von 197 Gramm – schwer, aber wertig! Neben NFC, Bluetooth 5.2 und den üblichen Sensoren gibt es auch einen Fingerabdrucksensor im Display. Er ergänzt die optional einstellbare Gesichtserkennung, und geladen wird das OnePlus 9 Pro via USB-C. Es gibt einen Dual-Nano-SIM-Steckplatz, also wenn ihr zwei Nummern gleichzeitig verwenden wollt oder müsst, könnt ihr hier zugreifen. Dolby Atmos wird ebenso unterstützt wie HDR und der neueste Mobilfunkstandard 5G. Da ist einfach alles dabei, und euch entgeht nichts!
Exklusiv bei A1 erhältlich
Das OnePlus 9 Pro ist exklusiv über den Mobilfunkanbieter A1 erhältlich. Zur Shop-Seite geht es gleich hier entlang – so sichert ihr euch das Top-Gerät mit dem passenden Tarif!
Das Fazit zum OnePlus 9 Pro
Gleich vorweg: Bei einem Gerät wie dem OnePlus 9 Pro geht es nicht mehr um grundlegende Dinge, sondern um Jammern auf hohem Niveau. Denn mit dem Kauf eines solchen Smartphones wird euch so viel geboten, dass einem schwindlig wird: Ein starker Prozessor, ausreichend viel Arbeitsspeicher, tolle Kameras, ein Premium-Display und nicht zuletzt die hervorragende Verarbeitung. Denn trotz seiner Größe liegt das Gerät super in eurer Hand, und sein Gewicht trägt zur soliden Haptik nur noch bei. Auffällig ist die Akkulaufzeit – ihr kommt zwar durch den Tag, manchmal aber knapper als gewollt.
Abgesehen davon kann man diesem Gerät nichts vorwerfen. Es spielt in der High-End-Klasse mit, was man überall bemerkt. Angefangen beim Preis über das extrem flüssige Display bis hin zum aufgeräumten OxygenOS-Skin: Hier steht Premium drauf, und es ist auch Premium drin. Es macht einfach Spaß, dieses Smartphone zu benutzen, und das ist natürlich ein sehr großer Punkt, den man dem Gerät zuschreiben kann. Unter dem Strich muss ich sagen, dass die Android-Welt dank dem OnePlus 9 Pro noch interessanter geworden ist. Mal sehen, was sich der Hersteller für die nächsten Smartphones einfallen lässt!