Detroit: Become Human im (Selbst)-Test – Wie entscheidet ihr euch?
Gute Wahl, denn die englischen OriginalsprecherInnen machen ihren Job sehr gut, wodurch die Charaktere gut gesprochen sind und Emotionen gut über die Stimme vermittelt werden. Außerdem hat man in der englischen Vertonung, im Gegensatz zur deutschen Fassung kaum das Gefühl von Fremdscham, da die Formulierungen prägnanter und natürlicher ausfallen. Durch das Motion Capturing wirken die Mimiken und Gesten der Charaktere sehr echt und sind gut lesbar. Das liegt vor allem auch am starken Cast mit unter anderem Valorie Curry (Kara), Bryan Dechart (Connor) und Jessie Williams (Markus). Mein absoluter Lieblingscharakter ist und bleibt jedoch der Hank Anderson, der von Clancy Brown gespielt wird, der in Filmen und Serien wie Highlander, The Flash, Warcraft: The Beginning oder Thor: Tag der Entscheidung eine Rolle hatte. Hank Anderson ist der typische miesgelaunte Cop, der zu Beginn sehr eindimensional wirkt, aber später viele Szenen mit Connor prägt.
Überhaupt ist für mich Detroit: Become Human das bisher beste David-Cage-Spiel und das liegt vor allem auch an der Technik. Das Motion Capturing funktioniert mittlerweile deutlich besser, als noch vor einigen Jahren und die Stadt Detroit sieht einfach fantastisch aus. Im Laufe der Story gibt es auch sehr vielseitige Schauplätze zu sehen, die sich sehr abwechslungsreich gestalten. Grafisch ist Detroit: Become Human ist eine Augenweide und auch deshalb funktioniert die filmische Inszenierung sehr gut. Außerdem sind auch viele Kamerafahrten sehr geschickt gestaltet und zeigen aufwendig produzierte Panoramen.
Detroit: Become Human Fazit
Trotz der Stärken im eigenen Genre werden Sie mit dem Spiel wahrscheinlich nicht viel anfangen können. Die Story hat zwar eindeutig ihre spannenden und packenden Momente, doch Detroit: Become Human fühlt sich oftmals wie ein interaktiver Film an und weniger, wie ein richtiges Spiel. Das Aufheben von Gegenständen und das Führen von Dialogen wird für Sie mit Sicherheit zu wenig Gameplay beinhalten und Sie unbefriedigt zurücklassen.
Quantic Dreams hält das Gameplay bewusst zurück und ersetzt es durch inszenatorische Wucht und Entscheidungsfreiheit bei Ihren Handlungen. Dadurch muss man sich aber auch mit Quick Time Events herumschlagen, die gameplaytechnisch nicht viel hergeben. Immerhin hält das Spiel aber einen Modus bereit, bei dem es keine negativen Konsequenzen gibt, sollte man einmal bei den QTEs scheitern.
Das Setting bietet viele interessanten Ansätze und Konflikte. Die Themen wie Rassentrennung, Flüchtlingskrise oder Arbeitslosigkeit haben es ins Spiel geschafft und werden auch sinnvoll aufgegriffen. Es gibt zwar immer wieder Situationen, wo David Cage den Holzhammer hervorholt, aber die prinzipielle Thematik, um die Integration von Androiden in unsere Gesellschaft ist sehr spannend und vor allem auch in unserer Realität zukunftsnah.
Einige Charaktere scheinen zwar zu Beginn noch etwas eindimensional, aber im Laufe der Geschichte erhalten sie durch aus Ecken und Kanten. Das liegt vor allem auch am hervorragenden Schauspiel-Cast, die den Figuren Leben einhauchen. Quantic Dreams hat außerdem ein gutes Händchen bei der Dialogregie bewiesen, wo sich Personen auch mal gegenseitig ins Wort fallen und die Gespräche auch wie „echte Unterhaltungen“ klingen. Wie bereits erwähnt ist auch mittlerweile der Stand der Technik so weit, dass man nicht mehr das Gefühl hat, das Holzpuppen mit einem reden.
Überhaupt ist Detroit: Become Human ein grafisch sehr ansprechendes Spiel geworden. Das Spiel ist auf der PS4 mit das beeindruckendste was die Konsole momentan zu bieten hat.
Detroit: Become Human hat zwar einiges zu bieten, jedoch trifft es nicht wirklich Ihren Geschmack. Am Besten Sie spielen die kostenlose Demo durch und entscheiden danach, ob das Spiel etwas für Sie ist. Ich würde Ihnen aber auf jeden Fall empfehlen, auf einen etwaigen Sale zu warten.
Ich bedanke mich, dass Sie an diesem Test teilgenommen haben und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.
Ihr RK800, David