Detroit: Become Human im (Selbst)-Test – Wie entscheidet ihr euch?
Wenn Sie sich wirklich dazu entscheiden die Sprachausgabe auf Deutsch zu stellen, dann werden Sie leider ein etwas schwächeres Spielerlebnis haben. Das liegt ganz einfach daran, dass sich bestimmte englische Aufrufe und kurze Sätze, nicht so ideal ins Deutsche übersetzen lassen. Dadurch kommt es zwar nicht immer, aber immer öfter zu Fremdschammomenten, die in der englischen Fassung deutlich rarer gesät sind. Zwar sind auch die SynchronsprecherInnen nicht ganz so gut, wie der Cast des englischsprachigen Originals, sie machen aber trotzdem einen soliden bis guten Job. Gerade aber der miesgelaunte, alte Polizist Hank Anderson, der im Original von Clancy Brown (Highlander, The Flash, Warcraft: The Beginning oder Thor: Tag der Entscheidung) gesprochen wird, ist in der deutschen Version einfach nicht so gut, wie im Original.
Trotzdem ist für mich Detroit: Become Human das bisher beste David-Cage-Spiel und das liegt vor allem auch an der Technik. Das Motion Capturing funktioniert mittlerweile deutlich besser, als noch vor einigen Jahren und die Stadt Detroit sieht einfach fantastisch aus. Im Laufe der Story gibt es auch sehr vielseitige Schauplätze zu sehen, die sich sehr abwechslungsreich gestalten. Grafisch ist Detroit: Become Human ist eine Augenweide und auch deshalb funktioniert die filmische Inszenierung sehr gut. Außerdem sind auch viele Kamerafahrten sehr geschickt gestaltet und zeigen aufwendig produzierte Panoramen.
Detroit: Become Human Fazit
Das Spiel sollte wie geschaffen für Sie sein, denn Stand 2018 ist Detroit: Become Human das Spiel mit der am stärksten beeinflussbaren Geschichte überhaupt und dafür kann man es durchaus loben. Viele SpielerInnen und Spieler werden zahllose Szenen gar nie zu Gesicht bekommen und trotzdem hat Quantic Dreams diese vielen Aufsplittungen implementiert und gut umgesetzt. Die Enden reichen erreichen dabei ein Spektrum von unfassbar furchtbar, bis hin zu einem perfekten Happy End – je nach Spielweise.
Auch wenn Ihnen das Setting mit Androiden nicht zusagt, so gibt es doch genügend Sozialkritik und Symbolik im Spiel, die Themen behandeln, die auch für Sie interessant sein könnten. Elemente wie Rassentrennung, Flüchtlingskrise oder Arbeitslosigkeit werden vom Spiel aufgegriffen und sinnvoll verarbeitet. Es gibt zwar immer wieder Situationen, wo David Cage den Holzhammer hervorholt, aber die prinzipielle Thematik um die Integration von Androiden in unsere Gesellschaft geht weit über das Fachgebiet „Roboter“ hinaus.
Quantic Dreams hält das Gameplay bewusst zurück und ersetzt es durch inszenatorische Wucht und Entscheidungsfreiheit bei Ihren Handlungen. Dadurch muss man sich aber auch mit Quick Time Events herumschlagen, die gameplaytechnisch nicht viel hergeben. Immerhin hält das Spiel aber einen Modus bereit, bei dem es keine negativen Konsequenzen gibt, sollte man einmal bei den QTEs scheitern.
Einige Charaktere scheinen zwar zu Beginn noch etwas eindimensional, aber im Laufe der Geschichte erhalten sie durch aus Ecken und Kanten. Allerdings kommt es in einigen Gesprächen auf Grund der Übersetzung zu unpassenden Momenten, da die Figuren merkwürdige Sätze von sich geben, die so keine deutschsprechende Person von sich geben würde. Dadurch geht während des Spielens leider etwas der Flow verloren, da die ansonsten gute inszenierten Begegnungen so einen Dämpfer erhalten.
Trotzdem ist Detroit: Become Human ein grafisch sehr ansprechendes Spiel geworden. Das Spiel ist auf der PS4 mit das beeindruckendste was die Konsole momentan zu bieten hat.
Detroit: Become Human hat zwar einiges zu bieten, jedoch trifft es nicht ganz Ihren Geschmack. Am Besten Sie spielen die kostenlose Demo durch und entscheiden danach, ob das Spiel etwas für Sie ist. Ich würde Ihnen aber auf jeden Fall empfehlen, auf einen etwaigen Sale zu warten.
Ich bedanke mich, dass Sie an diesem Test teilgenommen haben und wünsche Ihnen noch einen schönen Tag.
Ihr RK800, David