Devil Survivor 2: The Animation (Blu-ray) im Test
Endlich sind alle vier Volumes der Anime-Adaption des NDS-Spiels Shin Megami Tensei: Devil Survivor auch bei uns erhältlich und ich habe mir nun alle 13 Folgen von Devil Survivor 2: The Animation angesehen. Ob mich die Serie überzeugt, erfahrt ihr im folgenden Test.
Facts
Genre: Action, Fantasy, Anime
Publisher: KAZÉ Anime (VIZ Media Switzerland)
Regie: Seji Kishi
Releasetermin: Volume 1-4 (27. Juni 2014 – 31. Oktober 2014)
Ein Video, das alles verändert …
… sehen die beiden Teenager Hibiki Kuze und Daichi Shijima eines Tages in einer U-Bahn. Das Video zeigt jedem der beiden den Tod des anderen.
Aber jetzt schön der Reihe nach: Hibiki Kuze und sein bester Kumpel, Daichi Shijima, sind im dritten Jahr der Oberstufe. Sie stehen kurz vor ihrem Abschluss und machen sich Gedanken über ihre Zukunft. Hier offenbaren sich gleich die grundsätzlichen Wesenszüge der beiden Charaktere: Während Hibiki schon klare Vorstellungen hat, wirkt Daichi sorgenfrei und planlos zugleich. Letztgenannter lenkt kurz darauf das Gespräch auf das neue Internetphänomen NICAEA. Es handelt sich dabei um eine Smartphone-App, die registrierten UserInnen in einem sogenannten Dead-Face-Videoclip den Tod eines Freundes bzw. einer Freundin zeigt. Die gruselige, aber doch irgendwie coole Idee einer solchen App veranlasst Daichi gleich, sich und Hibiki anzumelden.
Doch das hätte er wohl besser nicht gemacht: Kurz darauf bekommen beide ein Dead-Face-Video auf ihr Smartphone geschickt. Das Video zeigt jeweils den Tod des anderen in der U-Bahn-Station, in der sie sich gerade befinden. Ist das ein blöder Scherz? Ehe die beiden realisieren, was vor sich geht, nimmt das Geschehen, wie zuvor im Video gesehen, seinen Lauf. Ein Zug entgleist und schlittert unkontrolliert in die U-Bahn-Station. Hibiki schaut noch kurz auf das Smartphone, und die NICAEA-App fragt ihn eine alles entscheidende Frage: Willst du leben oder sterben? Hibiki wählt den Pfad des Lebens und kommt in den Trümmern der verwüsteten U-Bahn-Station zu sich. Hat sich die App geirrt – oder dem Teenager womöglich das Leben gerettet?
Hibiki sieht sich um und entdeckt Daichi sowie ihre Mitschülerin Io Nitta. Offenbar haben alle drei TeenagerInnen bei der Frage, ob sie leben oder sterben wollen, die erste Antwortmöglichkeit gewählt. Doch noch ist die Gefahr nicht gebannt: Das Trio hat noch nicht begriffen, was hier überhaupt vorgefallen ist, als Dämonen auftauchen. Hibiki und die anderen haben zum Glück noch immer ihre Smartphones in ihren Händen, denn die NICAEA-App beschwört scheinbar kurzerhand selbst Dämonen, die sich den anderen Dämonen entgegenstellen. Durch den Schutz der NICAEA-Dämonen kann das Trio diesem Alptraum und damit ihrem Tod entkommen.
Auf dem Weg nach Hause geraten die drei jedoch vom Regen in die Traufe: Sie treffen auf einen noch mächtigeren Dämon, der ohne mit der Wimper zu zucken die Menschen in seiner Umgebung tötet. In Anbetracht der drohenden Gefahr und durch die intuitive Eingebung, dass sich mithilfe der NICAEA-App willentlich Dämonen rufen lassen, beschwört Hibiki den göttlichen Tierdämon Byakko, der an einen wütenden Schneetiger erinnert. Byakko erledigt den Feind, aber mit dieser Aktion gerät das Trio in das Visier einer mysteriösen Organisation namens JP’s.
Das Drumherum
Devil Survivor 2: The Animation kommt mit deutscher und japanischer Tonspur (DTS-HD-MA 2.0) sowie deutschen Untertiteln daher. Die Synchronisation ist in Ordnung, hat aber Höhen und Tiefen. So finde ich die Stimmen von Daichi (u. a. Suzaku Kururugi in Code Geass, Yugi Muto in Yu-Gi-Oh!) oder Yamato Hotsuin richtig gut, während mich jene von Hibiki und Io nicht vollends überzeugen bzw. jene von Airi Ban von der ersten Minute an nervt. Gelungen finde ich jedoch die Präsentation des Animes, die unter der Führung von Seji Kishi im Studio Bridge entstand.
Die Extras-Fans dürfen sich in jedem Volume auf ein Wendecover sowie ein 16-seitiges Booklet freuen, in dem sich Hintergrundinfos zu den Episoden, Feinden und Charakteren finden lassen. Zusammen gehalten wird die vier Volumes umfassende Serie von einem hochwertigen Pappschuber, der mit dem Kauf von Volume 1 erworben werden kann.
Zusammenfassung
Ich habe die Nintendo-DS-Vorlage nicht gespielt und bin ein Neuling im Devil Survivor-Universum, weshalb ich mir kein Urteil über die Nähe zum Original erlaube. Ich wusste anfangs nicht, was mich erwartet, und legte deshalb Devil Survivor 2: The Animation ganz neutral ins Laufwerk. Bereits nach wenigen Minuten war ich von der Geschichte gefesselt. Das liegt wohl daran, dass die Story ein wenig an Neon Genesis Evangelion erinnert – zumindest war das bei mir der Fall. Mit der deutschen Synchronisation bin ich nicht restlos zufrieden, dafür entschädigen jedoch der hochwertige Sammelschuber sowie die Booklets und Wendecover in den einzelnen Volumes. Devil Survivor 2: The Animation ermöglicht auch Neulingen einen reibungslosen Einstieg und punktet vor allem mit interessanten Charakteren, einer nicht unnötig in die Länge gezogenen Story sowie einer guter Animationstechnik.