Die Sims 4 An die Arbeit (PC) im Test
Die Zeit des Müßiggangs ist vorbei, denn EA veröffentlicht mit Die Sims 4 An die Arbeit das erste vollwertige Add-on zu Die Sims 4. Bei den damaligen elf Erweiterungen und neun Accessoires-Packs für Die Sims 3 sind viele SpielerInnen selbstverständlich skeptisch, ob diese (nun wahrscheinlich wiederkehrende) Add-on-Flut überhaupt notwendig ist. Ich kläre im Test, wie Die Sims 4 An die Arbeit das Hauptspiel erweitert und ob die neuen Features auch spielerisch sinnvoll genutzt werden können.
Arbeit, Arbeit
Im ersten Erweiterungspack für Die Sims 4 werden die Beziehungen zu den Sims durch die ausführbaren Jobs weiter vertieft. Dank der drei neuen Karrieren (Arzt, Polizist und Wissenschaftler) ist es nun möglich, den Sim aktiv bei der Arbeit zu steuern oder sogar ein eigenes Geschäft aufzubauen und dieses zu leiten. Am Arbeitsplatz lernen die Sims KollegInnen kennen, erkunden die neuen Karriereschauplätze und entscheiden, ob sie auf eine Beförderung hinarbeiten oder am Arbeitsplatz für Chaos sorgen. Wie auch schon im Hauptspiel schafft es Die Sims 4 An die Arbeit dabei ausgezeichnet, das echte Leben so zu abstrahieren, dass sich auch der Arbeitsplatz real anfühlt – und das ganz ohne dabei zu langweilen. Schon an dieser Stelle sei gesagt: Die Sims 4 An die Arbeit spielt sich bei Weitem interessanter und launiger als noch das Add-on Die Sims 3 Traumkarrieren.
https://youtu.be/qTU__UAXt38
Karriereleiter
Als Arzt/Ärztin gilt es, Leben zu retten: Man untersucht PatientInnen, fertigt Röntgenaufnahmen an, stellt Diagnosen, führt Operationen durch und entbindet sogar Babys. Jeden Morgen entscheidet man als SpielerIn, ob man die Sims zur Arbeit begleiten möchte, oder ob diese, wie noch im Hauptspiel, die Arbeit automatisch verrichten. Um einen Überblick zu bekommen, was zu tun ist, gibt es täglich neue Aufgaben. Werden sie erfolgreich erledigt, füllt sich eine Statusleiste. Kann diese bis zum Feierabend gefüllt werden, war die Jobleistung super. Das erhöht die Chancen auf eine Beförderung und hebt außerdem die Stimmung! Die Sims beginnen als PraktikantInnen, können sich jedoch hocharbeiten und so z. B. Chirurg oder sogar Chefarzt werden.
Augen auf bei der Berufswahl!
Der Karrieresprung ist aber gar nicht so leicht, denn als Arzt/Ärztin müssen PatientInnen untersucht und durch Analysegeräte korrekte Diagnosen erstellt werden. Je nach Diagnose bekommen die KrankenhausinsassInnen eine Spritze oder werden operiert. Da kann auch einmal etwas danebengehen, was Die Sims 4 An die Arbeit sogar ein wenig makaber macht; das wird jedoch mit dem typischen Die Sims-Humor überspielt. Allerdings ist nicht nur die Arbeit als DoktorIn eine knifflige Berufswahl, auch als PolizistIn gilt es, wichtige Entscheidungen zu treffen. Zuerst den Tatort durchsuchen und dann zurück auf die Polizeiwache – dort können PolizistInnen Verdächtige durchsuchen, Polizeifotos von ihnen anfertigen, Fingerabdrücke nehmen und sie in der Hoffnung auf ein Geständnis verhören. Sims in der Polizeikarriere können außerdem auf den Straßen patrouillieren und Störenfrieden Verwarnungen geben. Das alles spielt sich sehr intuitiv, macht durch die Entscheidungsfreiheiten und die gegebenen Aufstiegsoptionen viel Spaß und motiviert auch auf längere Sicht.
Ein Mann der Wissenschaft
Der mit Abstand wahnsinnigste Beruf ist aber der des/der WissenschaftlerIn! Mein Sim, (mittlerweile) Dr. Dr. Eduard von und zu Hirnsdorf, ist ein Mann der Tat, der sein Leben der Wissenschaft gewidmet hat. Im Labor entwirft Eduard Seren, die er dann mit nach Hause nimmt und selbst konsumiert oder auch den NachbarInnen verabreicht. Mehr oder weniger absichtlich verwandelt er damit seine ins Alter gekommene Nachbarin in eine junge, knackige Frau. Die Chance lässt sich Eduard nicht entgehen und gräbt die verjüngte Dame sofort an! Nach mehreren glücklosen Flirtversuchen geht er dann zwar enttäuscht nach Hause, aber Eduard ist kein Kind von Traurigkeit. Schon am nächsten Tag kreiert er den SimRay, eine Art Transformationsstrahl. Wieder daheim, verwandelt Eduard seinen Fernseher zufällig in ein Bett, nimmt darin ein Schläfchen und besucht sehr erholt erneut seine Nachbarin. Schnell den SimRay abgefeuert, und schon wird aus ihr ein alter Mann – doch auch bei diesem scheitern Eduards Annäherungsversuche (die Dauer des SimRay hält bei Sims nur wenige Stunden).
Zu einem anderen Stern
Wieder ein wenig enttäuscht, aber noch nicht am Ende macht sich der arme Eduard erneut an die Arbeit. Nach vielen Stunden im Labor gelingt es ihm, einen funktionierenden Elektroflux-Wurmloch-Generator herzustellen und damit ein Wurmloch zu öffnen. Dadurch gelangt Eduard auf einen Alienplaneten, der im Spiel zwar nur ein kleiner abgegrenzter Bereich, aber dank der detaillierten Umgebung sehr ansehnlich ist. Dann endlich findet mein Sim ein Alien, und es gelingt: Eduards Flirtkünste reichen aus, das Alien begleitet ihn auf die Erde, und sie werden eine glückliche Familie! Na ja, zumindest solange keiner der NachbarInnen herausfindet, dass Eduard mit einem Alien zusammen ist … Notfalls hat Eduard aber noch ein Ass im Ärmel, was die Partnersuche betrifft: Wenn ihn niemand mehr will, klont er sich ganz einfach selbst und versucht, den Klon anzubaggern!
Der eigene Laden
Egal, welchen Beruf man nun wählt, Die Sims 4 An die Arbeit schafft es durch die drei Karrieren, das Spielkonzept um viele interessante Geschichten zu erweitern. Außerdem gibt es in den Karrieren auch zufällige Ereignisse, wie eine Virusepidemie, die die Spielsituation noch einmal gänzlich verändern. Auch eine Partnerschaft mit einem Alien ist sehr spannend, da die Mitmenschen in Sims die Aliens nicht mögen. Zum Glück kann sich die extraterrestrische Rasse aber tarnen und muss sich so nicht immer in den eigenen vier Wänden verstecken. Wer zudem Lust dazu hat, selbstständig zu werden, kann auch einen eigenen Laden eröffnen und ihn frei gestalten und ausstatten. Dies ist vor allem für begnadete HäuslbauerInnen eine weitere spannende Aufgabe. Die Sims 4 An die Arbeit bietet daher sehr viele interessante, neue Ansätze, die sehr kurzweilig sind.
Fazit
Die Sims 4 An die Arbeit macht vieles richtig, erweitert das Hauptspiel sehr gut und hat durch die Karrieremöglichkeiten einen ganz besonderen Charme. Das klingt alles total super, und das ist es auch – nur leider stößt es mir etwas sauer auf, dass das Add-on fast 40 Euro kostet. Das ist ein sehr hoher Preis und für Die Sims 4 An die Arbeit ein sehr schlechtes Preis-Leistungs-Verhältnis. Meine Wertung bezieht sich jedoch nur auf den Spielspaß, den ich mit dem ersten Add-on für Die Sims 4, Die Sims 4 An die Arbeit, hatte – und der war groß!