Disney Micky Epic (Wii) im Test #ThrowBackThursday

Der Titel Disney Micky Epic wurde 2010 von den Disney Interactive Studios veröffentlicht. Ihr sollt einer farblosen Welt wieder zu Hochglanz verhelfen, und zwar mit eurem magischen Pinsel. Ob der Titel hält, was er im Vorfeld versprach, erfahrt ihr im Review! Hier geht’s zur offiziellen Website des Spiels.

Das Team hinter dem Spiel

Comics und die Comichelden werden wohl nie aussterben. Auch in einer Zeit, in der die Animationsfilme wie Pilze aus dem Boden schießen, werden die alten 2D-Comics nicht vergessen. Eine Hommage an den wohl ältesten und weltbekanntesten Comichelden lieferte die Spieleschmiede Junction Point mit dem Nintendo Wii-Exklusivtitel Disney Micky Epic ab. Warren Spector ist einer der Hauptverantwortlichen bei der Entwicklung des dunklen Action-Adventure rund um die niedliche Maus mit den großen Ohren.

Im März 2005 gründete Spector zusammen mit ehemaligen Entwicklern von Looking Glass und Ion Sturm die Spieleschmiede Junction Point, die im Jahre 2007 von Disney übernommen wurde. Als erstes prominentes Werk sollte ein Nintendo Wii-Exklusivtitel entstehen, der den wohl größten Disney-Helden aller Zeiten ehren sollte. Hier der offizielle Ankündigungstrailer zum Titel:

Die Story von Disney Micky Epic

Die Geschichte von Disney Micky Epic wird mit einem fantastischen Intro eingeleitet. In diesem Video erfahrt ihr, dass Micky Maus nichts ahnend in seinem Bettchen liegt. Doch eines Tages, genauer gesagt am 25. März, wird er von einem Spiegel, der gegenüber dem Bett steht, magisch angezogen. Micky geht dem Ganzen auf den Grund und berührt den Spiegel. Plötzlich gibt der Spiegel nach und Micky landet in einer magischen Welt.

Dort hört er einen Magier sprechen, der etwas von einem neuen Kunstwerk, das er gerade erschaffen hat, erzählt. Micky lauscht den Worten des Magiers, bis dieser den Pinsel zur Seite legt und sich aus dem Raum verabschiedet. Voller Neugierde geht Micky zu diesem Kunstwerk und beginnt, darüber den Pinsel zu schwingen. Doch dann erscheint ein Farbmonster auf dem Tisch und Micky verteilt voller Angst und Verzweiflung noch mehr Farbe auf dem Kunstwerk. Als Micky versucht, seinen Fehler zu beseitigen, sieht er den Magier zurückkommen und entscheidet sich, so schnell wie möglich zu fliehen.

Der Magier sieht das verunstaltete Kunstwerk und weiß, dass die Welt, die er kurz zuvor geschaffen hat, verwüstet und nicht wieder zu erkennen ist. Der Magier fand nicht früh genug heraus, wer der Eindringling war. So lebte Micky weiter in den Tag hinein, als plötzlich der Frieden auch in der Welt von Micky durcheinander gebracht wird. Monate nach Mickys Besuch beim Magier taucht auf einmal ein Farbmonster in Mickys Zimmer auf und zerrt den Comichelden durch den Spiegel in die von Micky verwüstete Welt. Hier das Story-Intro zum Selberansehen:

Aller Anfang ist gefährlich

In dieser magischen Welt angekommen bleibt Micky zunächst bewusstlos am Boden liegen. Als er wieder zu sich kommt, blickt er sich verwirrt um und stellt fest, dass er mit Handfesseln an einen Tisch gekettet wurde. Ehe er versteht, was hier passiert ist, erblickt er einen irren Wissenschaftler, der nur diabolisch lacht und sich dabei die Hände reibt. Was ist das für ein seltsamer Mann?

Während der Wissenschaftler eine Maschine in Gang setzt, schleicht sich ein weiterer Disney-Held ins Geschehen. Die Rede ist von Oswald. Die Maschine versucht Micky, auf grausame Art und Weise das Lebenslicht auszulöschen, ehe sich Micky voller Todesangst befreien kann. Er schnappt sich einen Pinsel, der vor ihm liegt und stellt sich einem riesigen Farbmonster entgegen. Voller Angst verschwindet das Wesen beim Anblick von Micky und dem Pinsel.

Oswald ist das Ganze nicht geheuer und flüchtet Hals über Kopf. Was jetzt übrig bleibt, ist Micky und diese todeshungrige Maschine, die gleich Jagd auf Micky macht. Wird sich Micky aus dieser üblen Situation befreien können? Und wird Micky den Frieden in dieser magischen Welt wieder herstellen können? Das gilt es in Disney Micky Epic herauszufinden – und nun erkläre ich euch, wie ihr das anstellt!

Eure Aufgaben in Disney Micky Epic

Disney Micky Epic ist ein typisches Action-Adventure auf der Nintendo Wii, das den Held in einer Third Person-Sicht zeigt. Zu Beginn rennt ihr ohne jeden Plan herum. Das Drücken aller Tasten bewirkt auch wenig bis gar nichts. Gerade einmal das Springen funktioniert, als plötzlich ein kleiner Kobold am Bildschirm erscheint. Dieser erklärt euch die ersten Steuerungsbasics und steht euch hilfreich zur Seite. Nach wenigen Minuten habt ihr dann diese Monstermaschine erledigt, und die Reise durch diese magische Welt kann fortgesetzt werden.

Im nächsten Abschnitt erfahrt ihr dann, dass ihr in der Rolle von Micky Maus die Welt verändert, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Bewaffnet mit Verdünner und Farbe lässt sich die Welt beliebig neu gestalten und verändern. Beispielsweise könnt ihr Wände löschen oder mit der Farbe Zahnräder, Treppen und vieles mehr erschaffen. Oft müsst ihr diese beiden Malutensilien auch kombiniert verwenden. Wenn beispielsweise einige Gesteinsbrocken vor euch liegen und den Weg blockieren, verdünnt doch einfach den Boden. Die Steine fallen dann auf eine tiefere Ebene, und mit der Farbe könnt ihr den Weg wieder herbeizaubern. Das eröffnet ganz neue Möglichkeiten und wirkt äußerst kreativ und einfallsreich.

Doch so einfach ist das Ganze auch wieder nicht. Neben Kleckswesen (kleine Farbmonster), die besiegt werden müssen, warten auch einige Denkpassagen auf euch, in denen ihr euren Verdünner und Pinsel geschickt einsetzen müsst. Weiters werdet ihr viel springen und einen gewissen Grad an Geschicklichkeit an den Tag legen, um nicht andauernd in ätzendem Schleim zu sterben. Das ist gar nicht so einfach, wie es auf dem ersten Blick aussieht, weil die Kamera über weite Strecken ab und zu nicht den optimalen Einblick in die Situation vermittelt.

Kreativität überall: Typisch Disney

Witzig ist auch die Art und Weise, wie ihr Gegner besiegt. Da gibt es die Möglichkeit, mit einer Wirbelattacke diese kurzzeitig auszuschalten. Ihr könnt aber auch eure Malutensilien verwenden. Wenn ihr beispielsweise Verdünner auf die Feinde spritzt, lösen diese sich in Luft auf. Auf der anderen Seite dürft ihr die Feinde auch mit Farbe zukleistern. Das führt dazu, dass sie sich nicht mehr auskennen und Micky verehrend durch die Welt laufen.

Auf eurer Reise, die euch an abwechslungsreiche Orte bringt, gibt es viel Gutes zu tun. So helft ihr beispielsweise vielen Kobolden, die gefangen wurden, aus der Patsche. Diese Kobolde revanchieren sich dann auch meistens oder sind auch teilweise recht dreist. Da befreit man einen Kobold, und zum Dank verlangt er noch Tickets (die Währung in Disney Micky Epic) für eine hilfreiche Aktion, die er für euch erledigen kann. Neben den Tickets und 36 Filmrollen gibt es noch 105 Anstecker in den Farben Gold, Silber oder Bronze.

Alles in allem ist das Gameplay wirklich fesselnd und vor allem auch von der ersten Minute an intuitiv. Man hat es verstanden, die Möglichkeiten, welche die Nintendo Wii bietet, kreativ umzusetzen und somit eines der besten Wii-Spiele überhaupt zu erschaffen. Zwischendurch gibt es zur Abwechslung kultige 2D-Levels, die teilweise typische Comicsequenzen zeigen. In diesen 2D-Levels gibt es jeweils eine der 36 Filmrollen zu finden. Hier ein Video dieser 2D-Levels:

Technisch ohne Patzer

Die Steuerung wird am Anfang behutsam erklärt, ohne dabei wirklich als Tutorial aufzufallen. In der Prologsequenz, in der Micky dem Maschinenmonster gegenübersteht, erfahrt ihr die Basics vom Kobold Gus, der euch später auch noch die Verwendung des Verdünners und der Farbe erklärt. Das Ganze funktioniert über weite Strecken gut, wenn auch hier und da Aussetzer zu erkennen sind. Dann zielt man mit der Pointerfunktion an einen Punkt, der Farbstrahl wandert aber nicht dorthin. Das nervt hin und wieder. Das ist aber eher kleinliches Jammern auf hohem Niveau.

Dafür wurden nahezu alle Möglichkeiten, die die Wii in puncto Steuerung bietet, ausgenützt. Optisch ist der Titel voll gelungen. Es erwartet euch ein herrlicher 3D- und 2D-Mix von abwechslungsreichen Levels, in denen viel Liebe zum Detail steckt. Die Animationen wie auch die Videos zwischendurch machen Lust auf mehr und treiben die Story sehr gut voran. Hier gibt es wirklich nichts zu meckern. Besonders gelungen finde ich die Animationen, wenn man mit Verdünner oder Farbe die Spielwelt nach eigenen Vorstellungen umgestaltet.

Auf der Soundseite gibt es ebenfalls nicht viel zu meckern. Die Melodien im Hintergrund sorgen für eine etwas düstere Stimmung, die absolut zum Titel passt. Einziger Kritikpunkt hier ist für mich die Sprachausgabe. Denn anstatt die Originalstimme von Micky auszugeben, erwartet euch ein unverständliches Gebrabbel. Vielleicht gefällt das manchen, aber mich persönlich würde eher Sprachausgabe statt Untertitel überzeugen. Hier ein Behind the Scenes-Video zum Thema Sound und Musik: