Dragon Quest XI S: Streiter des Schicksals – Definitive Edition Review: Ein JRPG für Fans
Kurz vor dem Release einer Reihe an klassischen Dragon Quest Teilen, bringt Square Enix mit Dragon Quest XI S: Streiter des Schicksals den aktuellsten Teil der beliebten JRPG-Reihe auf die Nintendo Switch. Dragon Quest ist seit der ersten Auskopplung 1986 auf dem Nintendo Entertainment System (NES) ein Fixpunkt in der JRPG Branche und begeistert seit 33 Jahren Fans mit charmantem Humor sowie klassischen Charakteren und Stories. Die Definitive Edition von Dragon Quest XI S: Streiter des Schicksals erscheint am 27. September auf der Nintendo Switch. Wir haben uns bereits jetzt angesehen, ob die Welt von Erdrea auch auf Nintendo’s Hybridkonsole gut ankommt.
Pure JRPG DNA
In einem Spiel, dessen Story alleine 60 bis 70 Stunden Spielzeit umfasst und das problemlos über 100 Stunden für Erkunder und Sidequest-Jäger hergibt, wird bereits in den ersten 30 Minuten eines klar: Es handelt sich um ein JRPG – und zwar in beinahe jeder Hinsicht.
Dragon Quest XI hat zwar Sprachausgabe in den wichtigsten Cutscenes, bedient sich sonst aber (klassisch JRPG) Button-Klick für Button-Klick der Textausgabe. Zwar kann man den Helden im rundenbasierenden Kampfsystem frei herumlaufen lassen, doch taktisch und spielmechanisch ergibt sich dadurch leider kein Unterschied. Dragon Quest XI‘s Welt Erdrea umfasst zwar etliche Länder, Städte und Landschaften, ist aber nicht frei erkundbar, sondern sogar äußerst linear und je nach Story-Fortschritt restriktiv zu bewandern. Die Charaktere und Story sind zwar unterhaltsam und schlagen in die bekannte sparte klassischer Fantasy-Stories, sind leider aber auch relativ oberflächlich und erwartbar.
Entlang diesen Schemas entfaltet sich alles in Dragon Quest XI. Auf den ersten Blick mag das Spiel modern wirken und aussehen, im Grunde hat Square Enix allerdings lediglich die klassische JRPG Formel für stärkere Hardware adaptiert, die zusätzliche Power allerdings nicht mit frischen Mechaniken und Ideen ausgenutzt.
Modern in Style & Größe
Die modernste Auskopplung der Dragon Quest Reihe nutzt die technischen Möglichkeiten er aktuellen Konsolengeneration vor allem im Bereich Grafik und Spielumfang. Auch auf der vergleichsweise schwächeren Hardware der Nintendo Switch läuft Dragon Quest XI ohne jegliche Probleme und sieht mit einem Stil zwischen detailreichen Charaktermodellen und Cellshading-Technik charmant aus. Für Fans der klassischen Pixelart-Teile gibt es zudem ein besonderes Feature: Alternativ ist Dragon Quest XI im sogenannten 2D-Modus spielbar, der sich im klassischen Look zeigt.
Erdrea ist außerdem gigantisch groß. Im Zuge der umfangreichen Story reisen Spieler durch Länder aller Art und jedes erdenklichen kulturellen Hintergrunds. Von traditionell japanischen Städten mit natürlichen heißen Bädern, über große prunkvolle Renaissance-Stil Städte, durch nasse Sümpfe voller Monster, wunderschönen Wäldern und staubtrockenen Wüsten, Dragon Quest XI bietet eine riesige Welt mit zu erkunden – beinahe zu groß. Die weiten Wege durch und endlosen zu leichten und immer gleich ablaufenden Kämpfe können dabei leider durchaus ermüdend werden und haben unsere Geduld mehr als einmal auf die Probe gestellt. Hier zeigen sich zudem die Power-Grenzen der Switch, da die Draw-Distances relativ gering gehalten sind und Gegner wie auch Vegetation oft erst spät in das Game geladen wird.
JRPG Klassiker in neuem Outfit
Während die Definitive Edition von Dragon Quest XI S: Streiter des Schicksals sehr viel zu bieten hat, war ich dennoch etwas enttäuscht herauszufinden, dass auf klassische JRPG-Elemente nicht mit neuen Ideen aufgebaut wurde. Fans der Kultgames finden alles, was Dragon Quest besonders macht in neuem größeren Ausmaß und modernem Look mit dem gewohnten kindlichen Charme. Spieler, denen lange Text-Dialoge, relativ geradlinige rundenbasierte Kämpfe und lineares Storytelling zu wenig abwechslungsreich sind, werden dabei leider auf eine Geduldsprobe gestellt.
Für alle JRPG-Fans erscheint Dragon Quest XI S: Streiter des Schicksals in der Definitive Edition für Nintendo Switch am 27. September 2019.