Elden Ring DLC Shadow of the Erdtree (Test): Das Schattenreich muss sich keinesfalls verstecken!
Endlich ist das Elden Ring DLC da
Vor zwei Jahren hat Elden Ring die Messlatte für Open-World-Spiele auf ein neues Niveau gehoben. Mit der bekannten zurückhaltenden Hilfestellung der FromSoftware-Titel wurden wir in eine Welt entführt, die uns das Konzept und die Möglichkeiten einer offenen Welt völlig neu offenbart hat. Nun erscheint endlich das DLC Shadow of the Erdtree und erweitert das epische Spiel um viele neue Inhalte und Herausforderungen. Mit neuen Waffentypen, Zaubern und zahlreichen neuen Feinden begeben wir uns auf eine Reise in das unerforschte Schattenreich.
Zugang nur für den harten Kern
Um das DLC überhaupt spielen zu können, muss man zwei extrem herausfordernde Bosse besiegen. Nachdem man Radahn und Mohg, den Herrn des Blutes, besiegt hat, trifft man auf einen neuen Charakter namens Leda neben Miquellas Kokon in der Boss-Arena von Mohg. Sie ist die Anführerin von Miquellas Kriegstrupp, der ins Schattenland gereist ist, um den Spuren des himmlischen Miquella nachzugehen.
Ein (Alb)traum wird war
Sobald man den ersten Fuß in das Reich der Schatten setzt, wird man sofort mit einer wunderschönen Aussicht begrüßt, die viele interessante Orte zum Erkunden präsentiert. Der erste Gegner, der ins Auge sticht und um den viele wahrscheinlich erstmal einen großen Bogen machen werden, ist ein wandelnder Fackel-Feuer-Gigant. Man kann versuchen, diesen enorm starken Riesen zu bekämpfen, doch die Chancen stehen schlecht, da die empfohlene Levelvoraussetzung für diese Erweiterung bei etwa 150 liegt. Natürlich kann man im Verlauf des DLCs weiter leveln und selbst mächtiger werden. Dafür gibt es auch eine neue Art von Verbesserung, die exklusiv in der Erweiterung wirkt. Mit einem besonderen Item namens „Scadubaum-Fragment“ erhält man einen permanenten Segen. Dies erhöht sowohl die Schadensreduktion als auch die Angriffsstärke um etwa 5 % und kann durch weitere Baumfragmente mehrfach verbessert werden. Eine ähnliche Funktion hat die „verehrte Geisterasche“, mit der Geisterbeschwörungen und das Reittier „Sturmwind“ verbessert werden können. Diese Verbesserungen funktionieren nur in der Erweiterung, sobald man in die Zwischenlande des Hauptspiels zurückkehrt, muss man sich wieder auf die regulären Stats verlassen. Zusätzlich gibt es einige kleinere neue Verbrauchsgüter und Talismane. Es gibt auch eine neue Träne für die Flasche der wundersamen Arznei, die es ermöglicht, perfekte Paraden im Stil von Sekiro auszuführen, obwohl ich noch nicht herausgefunden habe, wie das genau funktioniert. All diese wichtigen Items sind überall im Schattenland verstreut, sodass die Erkundung in Shadow of the Erdtree besonders lohnenswert ist.
Die Weiten des Schattenreichs
Die Kartengröße wurde zunächst mit der Startregion Limgrave verglichen, aber tatsächlich ist die neue Region viel gewaltiger. Dies liegt an der dichteren Gestaltung und dem größeren Fokus auf Vertikalität in der offenen Welt. Das geschichtete Design des Schattenlandes bedeutet auch, dass der Weg zu einigen neuen Gebieten oft eine eigene Herausforderung darstellt. Freut euch darauf, Tunnel und versteckte Pfade zu Orten zu finden, von denen man vielleicht nicht einmal geahnt hätte, dass sie existieren. Natürlich sind auf der Karte auch traditionelle kleinere Katakomben oder Höhlen zu finden. Je nachdem, wie viel man erkundet und wie man mit den Bossen zurechtkommt, variiert die Spielzeit. Plant etwa 25 Stunden für die Hauptquest und bis zu 50 Stunden, wenn ihr alles finden und erledigen möchtet.
Stich, Stoß und Schlag
Erkundung lohnt sich auf jeden Fall, es wartet eine Menge neuer Beute, darunter viele neue Waffen und Zauber. Es gibt etwa 100 neue Waffen, darunter acht brandneue Kategorien, jede mit verschiedenen Fähigkeiten. Diese neuen Waffentypen sind die coolste Ergänzung in der Erweiterung, weil sie komplett neue Herangehensweisen bieten. Biestklauen, leichte Großschwerter, Großkatanas und Martial-Arts-Kampfstile, die nur auf Körperkontakt abzielen, warten darauf entdeckt zu werden. Einige der neuen Waffentypen fördern neue Spielweisen, die wir erstmals in den Souls-Spielen sehen. Eine weitere neue Kategorie sind Wurfwaffen, ähnlich wie Thors Hammer. Anstatt einen schweren Angriff auszuführen, führt man einen Wurfangriff aus, bei dem die Waffe sofort in die Hand zurückkehrt. Dieser Wurf verbraucht keine Ressourcen, also wird keinerlei Munition verwendet. Die Wurfwaffen erlauben es uns, nahtlos zwischen Fern- und Nahkampfangriffen zu wechseln. Das Gleiche gilt für die Parfümflasche, die elementaren Staub wie Eis oder Feuer versprüht. Eine weitere interessante Art, die einen neuen Spielstil ermöglicht, sind Stoßschilde, die sowohl als Schutz als auch als Waffe verwendet werden können. Dann gibt es noch flinke Doppelklingen, die rückwärts gehalten werden, für mehr Stil im Kampf. Und als wäre das noch nicht genug, gibt es neue Zauber wie einen epischen Feuer-Deep-Dive und neue Geisterbeschwörungen, einschließlich einiger Gegner aus dem Basisspiel.
Auf den Spuren einer Gottheit
Im Verlauf des neuen Abenteuers wird man auf viele neue Charaktere treffen und vielleicht auch Freunde finden. Die Mitglieder von Miquellas Kriegstrupp sind oft an goldenen Kreuzen zu finden, die Markierungen darstellen, die Miquella hinterlassen hat, um seine Schritte zurückzuverfolgen. Beim Erledigen von Quests erfährt man mehr über dieses düstere Land und kommt dem Geheimnis von Miquella immer näher. Es gibt auch einige interessante nicht feindliche Kreaturen, wie beispielsweise die leuchtenden Würmer, die nur feindselig werden, wenn man sie provoziert. Aber die meisten Kreaturen, denen man im Schattenland begegnet, greifen von Natur aus an. Die Erweiterung umfasst eine große Vielfalt an neuen Gegnern und Bossen.
Here we go again!
Einer der ersten Hauptbosse, dem man gegenübersteht, ist der tanzende Löwe. Mit einem beeindruckenden Design erscheint dieser Löwe wie eine Marionette, da man unter dem Stoff deutlich menschliche Gliedmaßen erkennen kann. Dieses gefährliche Wesen greift blitzschnell und unerbittlich an und wechselt gerne zwischen mächtigen Eis- und Blitz-Attacken. Viel Glück dabei, das gesamte Move-Set dieses Monsters kennenzulernen, während man panisch wegrennt. Und die Löwen-Marionette ist nur der Auftakt. Wenn es gelingt, einen dieser Hauptbosse zu besiegen, kann man wie üblich eine Waffe oder einen Zauber herstellen, der von diesem Boss verwendet wurde, und sie zum eigenen Arsenal hinzufügen. Die Vielzahl an neuen regulären Gegnern ist aber auch eine Herausforderung in sich, von traditionelleren Gestalten wie Geistern und Banditen bis hin zu einzigartigeren Varianten wie steinharten Gargoyle-Kreaturen. Es kehren sogar einige Gegner aus dem Basisspiel zurück, doch die sind eher selten anzutreffen. Der Großteil des DLCs wird von neuen Feinden und Bossen bevölkert, also erwartet euch an jeder Ecke eine neue nervenaufreibende Überraschung.
Edlen Ring DLC: Eine ultimativ legendäre Erweiterung
Das Elden Ring DLC Shadow of the Erdtree erweitert das Hauptspiel um eine beeindruckende Menge neuer Inhalte und Herausforderungen. Die Erweiterung lässt uns die Faszination des Hauptspiels noch einmal in einem kompakten Paket erleben. Mit einer Vielzahl neuer Waffentypen, die noch nie dagewesene Spielstile ermöglichen, unterschiedlichsten Gegnern, die euch an neue Grenzen bringen, einer detailliert gestalteten neuen Welt, die vor Geheimnissen überläuft, und einer Geschichte, die die allgemeine Handlung von Elden Ring noch faszinierender macht, wird uns eine der besten Erweiterungen geboten, die die Gaming-Industrie je gesehen hat. Ich setze dieses DLC auf ein Podest mit The Witcher 3: Blood and Wine und Cuphead: The Delicious Last Course. Hier und da sind mir nach Schnellreisen Texture-pop-ins aufgefallen und ein allgemeines negatives Problem, das Schadens-Balancing der Gegener bei der hohen Attacken-Geschwindigkeit einwenig frustrierend sind, bleibt bestehen. Ich würde gerne das Move-Set eines Bosses lernen aber wenn ich nach einer Combo von 9 Schlägen zwei abbekomme wars das schon wieder mit dem Versuch (und ich bin Level 230, weit aus über der empfohlenen Stufe). Sonst gibt es aber nicht viel, dass ich kritisieren kann, nur noch, dass der Zugang und die Anforderungen für den DLC etwas hochgegriffen sind. Ich würde mir wünschen, dass dieser großartige, zusätzliche Inhalt von mehr Spieler:innen genossen werden kann. Denn laut Statistiken haben ganze zwei Drittel den Boss Mohg nicht besiegt, somit können viele nicht sofort in das Reich der Schatten reisen und verpassen diese absolut hochqualitative Erweiterung.