Enter The Gungeon Test (PC): Endloser Pixel-Shooter-Spaß
Mit Enter The Gungeon ist Dodge Roll und Devolver Digital ein großer Wurf gelungen. Warum dieser PC-Titel so beliebt ist, klärt dieses Review! Zur offiziellen Website des Spiels geht es hier.
Worum geht‘s in Enter The Gungeon?
Dieses Spiel ist laut dem Team von Dodge Roll ein Feuergefechts-Dungeoncrawler. Wenn ihr Enter The Gungeon ein paar Minuten gespielt habt, wird erst ersichtlich, wie treffend diese Zusammenfassung eigentlich ist! Ihr könnt aus vier Figuren wählen, die jeweils eine andere Startausrüstung besitzen. Danach tretet ihr in das namensgebende Gewölbe, in den Gungeon ein. Die einzelnen Stockwerke dieses Gewölbes werden bei jeder Spielrunde zufällig erstellt, ihr wisst also nie, wo die Reise hingeht.
Wie es sich für einen ordentlichen Dungeon Crawler gehört, müsst ihr auch in Enter The Gungeon möglichst viel töten. Nur so kommt ihr an den begehrten Loot, um entweder Währung zu finden oder stärkere Waffen euer Eigen zu nennen. Ziel des Spiels ist es, eine legendäre Waffe zu finden, damit die Helden ihre tragische Vergangenheit auslöschen können. Klingt abgedreht? Ist es irgendwie auch – Enter The Gungeon ist ein guter Mix zwischen actionreichem und taktischem Gameplay und einer gehörigen Portion Kugelhagelhölle. Seht hier einen Trailer:
Eure Waffen: Ein Auge und viel Geschick
Um in Enter The Gungeon länger bestehen zu können, braucht ihr neben guten Reflexen auch ein wenig Geduld. Euer Avatar beherrscht nämlich mehrere nützliche Fähigkeiten, die ihr zum richtigen Zeitpunkt einsetzen solltet. Die klassische Ausweichrolle macht euch für einen kurzen Moment unverwundbar. Somit ist sie und eure Meisterschaft darin unverzichtbar für das Weiterkommen im Spiel! Nicht nur das, herumstehende Tische lassen sich durch Interaktion aufstellen. So nutzt ihr sie als Blockade, wenn euch das Ausweichen zu viel wird.
Stehen mehrere Tische nebeneinander, könnt ihr sie auch als Rutsche verwenden. Könnt ihr das in einem Gefecht einsetzen, sorgt dies für sehenswerte Flucht- oder Angriffsmomente. Dazu kommt, dass ihr natürlich selbst Schusswaffen abfeuern könnt. Während dies anfangs nur sehr mickrige Schießeisen sind, findet ihr mit etwas Glück rasch übermächtige Kanonen. Da euch Enter The Gungeon nicht nur reguläre Räume mit regulären Gegner, sondern pro Stockwerk auch noch einen Bossgegner präsentiert, kommt euch das oft mehr als nur gelegen!
Reflex überlebt, Strategie gewinnt
Obwohl Enter The Gungeon sehr stressig wirkt, ist es erstaunlich einfach, ihm euren Rhythmus aufzuzwingen. Solange ihr keinen neuen Raum betretet, passiert auch nichts. Gerade zu Beginn des Spiels ist der Titel noch verzeihend und ihr könnt euch langsam an die neuen Gegebenheiten anpassen. So erlernt ihr die Bewegungs- und Feuermuster von den verschiedenen Gegnern, und wenn ihr alles verstanden habt, nehmt ihr sie erbarmungslos aufs Korn. Natürlich dürft ihr auch eine aggressivere Spielweise wählen – sie bringt euch entweder schneller ans Ziel oder ums Leben.
SpielerInnen ohne große Dual-Stick-Shooter-Erfahrung werden mit der falschen Taktik jäh an ihre Grenzen gebracht. Zwar hilft euch Enter The Gungeon sehr beim Zielen, doch das Ausweichen beziehungsweise In-Deckung-Gehen wird zur Gänze euch überlassen. Heilungsgegenstände sind in diesem Titel eher rar gesät – entweder bekommt ihr sie nach großen Gegnern, oder ihr kauft sie euch teuer bei Händlern, die dann und wann ihr Unwesen im Gungeon treiben. Lasst euch nur nicht über den Tisch ziehen!
Eine Auswahl an Waffen
Während euer Avatar an sich nur wenig Einfluss auf das Spielgefühl in Enter The Gungeon hat, ist dies bei der Wahl eurer Waffe schon ein ganz anderes Kapitel. Ihr dürft nämlich einen ganzen Haufen an todbringenden Gegenständen entdecken und freischalten! Sämtliche Waffen besitzen ihre ganz eigene Munition, Schuss- sowie Nachladegeschwindigkeit und Schadenswerte. Es kann also sehr gut vorkommen, dass ihr mit manchen Waffen einfach nicht warm werdet und ihr bei anderen sofort große Erfolge feiert.
Ob dies nun die guten alten zielsuchenden Raketen sind oder ein Erbsenschussgerät, sei dahingestellt. Spätestens, wenn ihr Gegner mit Lasern, Kanonen, Fischen, Schaumgeschossen und wütenden Bienen nachjagt, wisst ihr, warum Enter The Gungeon so viel Laune macht. Selten hat ein Spiel so sehr das „Nur noch eine Runde“-Gefühl bedient wie dieses Game. Natürlich gibt es auch einen Koop-Modus, der den Spaß sogar noch steigern kann. Einziger Wermutstropfen: SpielerIn zwei kann sich keinen eigenen Avatar aussuchen.
Technisch simpel, macht trotzdem süchtig
In diesem Spiel geht es eindeutig nicht um ein optisches Feuerwerk. Akkurate Steuerung ist hier die oberste Maxime, und Enter The Gungeon liefert auf der ganzen Linie. Das heißt nicht, dass der Titel deswegen fad aussieht: Feinste Pixel-Optik mit flüssiger Framerate erwartet euch hier. Was alleine schon spaßig ist, ist zu zweit die absolute Wucht! Einzig und allein euer Können und eure Strategie entscheidet, wie weit ihr kommt. An der Steuerung liegt es jedenfalls nicht, wenn ihr eure Ausweichrollen in den Sand setzt.
Dass die Umgebungen genauso liebevoll gestaltet wurden wie die Charaktere und Feinde, scheint fast schon klar. Auch die Soundabteilung lässt kaum zu wünschen übrig, hier werdet ihr während den Kämpfen zu Höchstleistungen angespornt. Das ist auch bitter nötig, denn Enter The Gungeon nimmt seinen Job als Bullet Hell-Generator ziemlich ernst. Wer hier eine Sekunde nicht aufpasst, verliert wertvolle Lebensenergie – und das ist auf lange Sicht immer ein Nachteil für euch!
Fazit zum Spiel: Chaotischer Pixel-Ballerspaß
Enter The Gungeon ist ein ganz spezielles Game. Auf der einen Seite ist es äußerst zugänglich, da ihr nach einer anfänglichen Lernkurve rasch im Spiel seid. Doch auf der anderen Seite wird der Titel immer fordernder, und AnfängerInnen geben hier nach ein oder zwei Stunden auf. Das Handling der Avatare ist gerade mit einem Xbox-Controller so gut wie perfekt – noch nie haben Ausweichrollen so viel Spaß gemacht! Obwohl Enter The Gungeon ein stressiger Titel ist, solltet ihr euch dennoch Zeit lassen.
Mit der richtigen Strategie knackt ihr fast jeden Boss, selbst, wenn ihr manchmal mit schwachen Waffen in den Kampf zieht. Doch genau das macht den Reiz aus: Trotz schlechten Karten einen Sieg erringen. Ja, in Sachen Einsteigerfreundlichkeit hätte das Spiel noch mehr tun können. Ja, es ist schon verflucht hart, mit halb leerem Leben nochmal so richtig zurückzukommen. Aber die nächste Runde ist immer nur einen Tastendruck entfernt, und gerade zu zweit macht Enter The Gungeon so richtig Laune!