Evil West Test: Cowboys bitten Vampire zum Showdown
Der polnische Spielentwickler Flying Wild Hog (bekannt unter anderem durch die Shadow Warrior Reihe) hat mit Evil West ein neues Werk vollendet, das seit wenigen Tagen im Handel erhältlich ist. Ob die verrückte Vampirjagd mit den Abenteuern von Lo Wong heranreicht, erfahrt ihr in meinem Testbericht.
Oldschool Action
Evil West erfindet das Rad definitiv nicht neu, macht das was es macht, aber sehr solide. Ihr schlüpft in die Rolle von Jesse Rentier, einem Vampirjäger, der mit einem maschinellem Handschuh sowie einem stets wachsendem Waffenarsenal Blutsaugern den Garaus macht. Dabei gilt es eure Fähigkeiten aufzurüsten, um so in Arena- und Bosskämpfen zu bestehen.
Essentiell ist im Kampfgeschehen, stets den Überblick zu bewahren, mobil zu bleiben und die Waffen sowie Fähigkeiten sehr gut zu kombinieren, damit ihr nicht das Zeitliche segnet. Die Welten sind ziemlich geradlinig, doch gibt es immer wieder die Möglichkeit versteckte Passagen oder Schätze zu finden. Ausschau halten, lohnt sich.
Vier Fäuste für ein Halleluja
Als wäre der Singleplayer noch nicht unterhaltsam genug, gibt es – zwar leider nicht als Couch-Koop – die Möglichkeit gemeinsam auf Vampirjagd zu gehen und die Kampagne zusammen in Angriff zu nehmen. Dafür wird eine Online-Funktionalität zur Verfügung gestellt, bei der allerdings nur ein Spieler bzw. eine Spielerin den Lead hat und der/die zweite als Wing(wo)man mit dabei ist.
Dennoch macht das mehr als nur Lust und Laune, wenn zwei Jesse Rentiers den Vampiren so richtig einheizen. Hier ein Koop-Gameplay-Video:
Coole Sprachausgabe und solide Grafik
Mit coolen Sprüchen in englischer Sprache und lässigem Slang wird eine tolle Atmosphäre geschaffen, die euch gleich voll und ganz in die Cowboywelt zieht. Optisch ist der Titel nicht mit dem Genrekollegen God of War zu vergleichen, doch sind die Rendersequenzen schön umgesetzt. Die Effekte im Kampf – seien es Explosionen oder später auch Stromschläge – fügen sich perfekt in das übertriebene Actiongame ein.
Evil West Testfazit: Oldschool und deshalb erfrischend
Traurig, dass es soweit kommen musste, aber ich bin von Evil West überrascht worden! Warum? Weil endlich mal wieder ein klassisches Actiongame der alten Schule auf den Markt gekommen ist, dass ganz ohne “gezwungene” Open-World, ohne Lootboxen, ohne Seasonpass und dazu noch nahezu – zumindest für Spieler:innen so wirkend – bugfrei auf den Markt kommt. Vor Jahren hätte sich niemand getraut so ein Anfangsstatement bei einem Testfazit zu schreiben, doch ist es in der Tat eine erfrischende Ausnahme.
Der Midprice-Titel beschert euch ein klassisches Action-Game im Stile der alten Devil May Cry-Spiele, in dem ihr Schusswaffen gepaart mit Nahkampf einsetzen müsst, um die Vampirhorden in Zaum zu halten. Das Abenteuer entführt euch an verschiedenste Schauplätze und beschert euch eine Spieldauer (ohne New Game+ mitgerechnet) von rund 12 Stunden. Auf dem Weg zum Ziel gilt es großteils in Arenakämpfen eine Vielzahl von Gegnern aber auch fette Bossgegner platt zu machen. Ohne viel Chichi, ohne viel Tamtam – Einfach erfrischend!