Ex-Finanzminister will KHG – Korrupte haben Geld verbieten lassen

von Marianne Kräuter 19.12.2016

Der Wirtschaftsspieleklassiker Monopoly hat mit KHG – Korrupte haben Geld einen neuen Ableger bekommen. Dem ehemaligen Finanzminister Karl Heinz Grasser stößt dieses Spiel aufgrund des – häufig auch mit ihm in Verbindung gebrachten – Kürzels “KHG” sauer auf. Er versucht das Spiel per Gericht vom Markt zu nehmen und auf Schadensersatz zu klagen. Bisher ohne Erfolg.

KHG - Korrupte haben Geld

KHG klagt KHG

Karl Heinz Grassers Anwalt betont, dass dieser die Abkürzung KHG für sich beansprucht. JedeR in Österreich denke sofort an “Karl Heinz Grasser”, wenn er oder sie die Abkürzung höre. Die Angeklagten streiten dies ab und weisen darauf hin, dass das Spiel immer mit dem Zusatz: “Das Spiel” oder “Korrupte haben Geld” genannt wird und somit eine Verwechslung auszuschließen sei. Das Verfahren befindet sich bereits in der dritten Instanz, da die vorherigen Verfahren scheiterten; auch der ORF berichtete davon.

Sehr unwahrscheinlich, aber ein lustiger Gedanke: Was, wenn sich auch noch die Katholische Hochschulgemeinde, ebenfalls bekannt als KHG, in den Rechtsstreit einmischen würde? Diese arbeitet schließlich schon viel länger unter diesem Kürzel als der Ex-Finanzminister.

Worum geht es in KHG – Korrupte haben Geld?

Das Brettspiel über Korruption: KHG (Korrupte Haben Geld) für 3 bis 4 Spieler bringt Spielspaß für alle politisch interessierte ÖsterreicherInnen. Das Spiel zeigt die unterschiedlichsten Strategien der Korruption. Du kannst einen Abend lang selbst in die Rolle von mächtigen Korruptionisten schlüpfen. Am meisten gewinnt, wer auch die anderen Spieler hintergeht. In einer Mischung aus Würfelglück, Taktik und psychologischem Geschick wird das Spiel entschieden. Jeder kann betrügen und unterschlagen und hinterher behaupten »des is part of the game«.

KHG – Korrupte haben Geld beweist, dass auch Brettspiele gesellschaftliche Relevanz haben können. Durch anonymisierte Fälle von real passierten Korruptionsfällen wird auf jüngste sowie aktuelle politische Probleme hingewiesen.

Selbst wenn das Spiel am Markt bleiben sollte, wird sich aufgrund der Anwaltskosten kein finanzieller Erfolg für die Entwickler einstellen. Wer gerne Monopoly spielt, ein Faible für ungewöhnliche politische Satire hat, oder die Entwickler in ihrer Sache unterstützen möchte, kann das durch den Erwerb des Spiels, z.B. über die offizielle Website, tun.

khg - korrupte haben geld

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christoph ritzer

die geister die ich rief…..