Geekbench 5: Es ist an der Zeit für Apple A-Chip-Macs
Die neueste Version von Geekbench ist dazu da, um die Leistung von Prozessoren und Grafikeinheiten zu vergleichen. Da tun sich interessante Ergebnisse auf!
Über Geekbench 5
Der Test läuft in zwei groben Schritten ab, nämlich dem CPU- und dem Compute-Benchmark. Während der erste Test die Leistung des Prozessors prüft, könnt ihr mit dem Compute-Benchmark die Grafikkarte in euren Geräten testen. Geekbench 5 wurde laut PrimateLabs, den Herstellern, von Grund auf für Vergleiche zwischen den Plattformen wie Android, iOS, macOS, Windows und Linux geschaffen. Der CPU-Test kann die Singlecore- und die Multicore-Power von Prozessoren testen, die ihr für den täglichen Gebrauch benötigt. Aber auch neue Entwicklungen wie Augmented Reality (AR) oder maschinelles Lernen (ML) wurden hier berücksichtigt, und die Gesamtpunktzahl gibt wieder, wie gut sich ein Gerät im Schnitt bei diesen Aufgaben schlägt.
Der GPU-Test im Compute-Benchmark stützt sich auf die Schnittstellen OpenCL, CUDA, Metal und Vulkan. Hier wird das Potential des Systems für Spiele, Bildverarbeitung oder Videoschnitt getestet. Verschiedene Filter, Schnittarten (Länge und Größe) und Spezialeffekte werden sowohl nacheinander als auch miteinander verwendet, um die GPU an ihre Grenzen zu bringen. Heraus kommt sowohl bei CPU als auch GPU ein Wert, der einer Punktezahl gleichkommt. Bei den Prozessoren hat Geekbench einen übersichtlichen Vergleich, den man jederzeit zu Rate ziehen kann. Der Geekbench-Browser kalibriert die Punktzahlen auf 1.000, das entspricht der Leistung eines Intel i3-8100-Prozessors. Dieser ist halbwegs aktuell (Q4 2017), ist ein 14nm-Desktop-Prozessor mit 65 Watt Leistung und bietet vier Kerne.
Wie schlagen sich Mobilgeräte?
Da sehr viele Prozesse von Alltags-Apps sich nicht ohne Weiteres auf mehrere Kerne skalieren lassen, ist der Singlecore-Wert für die tatsächliche Leistung aussagekräftiger als der Multicore-Wert. Daher konzentrieren sich Experten rein auf den SC-Wert, und die stärksten Android-Geräte zum jetzigen Zeitpunkt (Oktober 2019) sind von der Samsung S10-Reihe. Mit 760 Punkten im Singlecore-Wert toppt das Samsung S10+ (zu unserem Review) die Skala. Das bedeutet, dass das Smartphone 76 % der Leistung eines Intel i3-8100-Prozessors liefert – ein Wahnsinn! Dass das S10+ dabei keine 65 Watt benötigt, sondern eher unter 10 Watt, liegt auf der Hand. Hierbei spielt wohl mit, dass die Intel-Prozessoren weniger auf maschinelles Lernen und Augmented Reality ausgelegt sind, aber dieser Wert spricht schon einmal Bände.
Bei den Apple-Geräten stehen wenig überraschend die aktuellen iPhone 11-Geräte ganz oben. Mit Werten von über 1.300 Punkten lassen sie den Intel-Prozessor um 30 % hinter sich und sind fast doppelt so schnell wie das vorhin angesprochene Samsung S10+. Den Vergleich mit anderen Prozessoren müssen diese A13-Chips, die in den iPhone 11-Geräten verbaut sind, absolut nicht scheuen: Sowohl der Intel i9-9900K, i7-8700 und i5-9600K, die in den aktuellen Top-iMacs verbaut sind, kommen im Singlecore-Wert zwischen 1156 und 1265 Punkten nicht hinterher. Unter Windows ist die Sache eine andere, hier erhalten die gleichen Intel-Prozessoren (etwa der i7-8700K) schon mal über 1.600 oder auch „nur“ 1.350 Punkte. Fakt ist, dass laut dem Geekbench 5-Benchmark, der genau für solche Vergleiche geschaffen wurde, die Leistung schon stimmt. Hier die Bilder:
MacBooks, iMacs und mehr mit Apple A-Chips?
Die Gerüchteküche schreibt schon seit Jahren, dass es nicht mehr lange dauern kann, bevor Apple „endlich“ Mac-Geräte mit einem A-Chip vorstellt. Natürlich sind hier ganz andere Herausforderungen zu bewältigen, etwa der Sprung von der x86-Architektur auf die ARM-Struktur, was reine x86-Programme nicht mehr ohne Emulation laufen lässt. Doch rein von der Leistung her können die Chips schon lange mit der Intel-Konkurrenz mithalten, und ich selbst nutze seit dem Launch das iPad Pro der 2. Generation (zu unserem Review) auch beruflich. Es hat zwar ein wenig Umstellung von den Workflows her erfordert, aber ich komme prima damit zurecht und vermisse die Leistung oder die Möglichkeiten eines „echten Laptops“ niemals. Der Vorteil von den A-Chip-Geräten ist zum Einen die Akkulaufzeit und zum Anderen die genaue Optimierung auf tatsächliche Arbeiten.
Wenn ein Prozessor keine 65 Watt, sondern gerade mal 10 Watt schluckt, kann man bei gleichen Akkus um ein Vielfaches länger arbeiten oder im Umkehrschluss die Akkus um die Hälfte verkleinern und noch immer drastisch bessere Laufzeiten als etwa mit dem Intel-Modell erreichen. Es bleibt auf jeden Fall spannend, was sich im Mobilbereich tut. Man kann nur hoffen, dass es auch weiters Konkurrenz von Intel, AMD und Qualcomm geben wird – schade, dass sich Samsung aus dem Prozessorkampf mit seinen Exynos-Produkten mittlerweile völlig zurückgezogen hat. Was haltet ihr von der Möglichkeit, dass Laptops wegen eines solchen Architekturwechsels demnächst vielleicht doppelt so lange Laufzeiten (oder mehr) aufweisen können?